Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

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Zintus
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Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Zintus »

Moin. Ich höre gerade wie üblich NPO Klassiek, während ich bei der Arbeit sitze. Gerade eben für ca. 20 Sekunden ein Piratenhit zu hören. Danach wieder die klassische Musik, normal.
Nach Ende des klassischen Stücks erklärt die Moderatorin Carine Lacor zusammen mit einem Co-Moderator (?), dass sich ein Pirat in die Sendung geschaltet hat und dass es u.a. in Zwolle und in Apeldoorn bemerkt wurde. Dann hieß es, dass man die Hörer weiter auf dem Laufenden halten wird, was diese Sache betrifft. Bin gespannt. Hört rein, wenn ihr könnt.

Zintus
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zerobase now
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von zerobase now »

Krass. Wie genau ist das technisch abgelaufen?
Zintus
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Zintus »

Zuerst hieß es, "wir suchen nach der Ursache/Problem" dann später hieß es, wir wissen es nicht. Dann Nachrichten um 14 Uhr und danach alles normal.
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DH0GHU
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von DH0GHU »

Wird das Programm in einigen Regionen per Ballempfang weitergeleitet? Dann lässt sich sowas recht leicht kapern.
Der damalige SWF-Sender Hornisgrinde wurde ursprünglich auch per Ballempfang aus Baden-Baden versorgt, was Piraten dann ausnutzten. Es gab dann wohl recht schnell eine Leitungszuführung. So hat mir das zumindest mal ein an damaligen Piratenaktionen Beteiligter erzählt. Fragen kann ich ihn leider nicht mehr, er ist vor einiger Zeit verstorben.
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von HF-Hase »

Auf welchem Weg empfängst du denn NPO Klassiek?
Zwolle und Apeldoorn: Das deutet auf Markelo 91.4 MHz hin.
Ich kann nur über DAB+ hören, und den zu kapern, dazu hätte ich im Moment keine Idee...
Zintus
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Zintus »

Zu den beiden letzten Postings: Wie weiter oben bereits gesagt, empfange ich NPO Klassiek über DAB+. Im Auto manchmal auch 94.8 UKW, je nachdem, wo ich mich gerade befinde auf deutscher Seite. Zu dem Zeitpunkt des Zwischenfalls hörte ich auf DAB+ im Einzugsbereich der Sender Emmen und Smilde.

Mit dem Kapern einer Frequenz durch Setzen eines Signals im Nahbereich des Umsetzers (UKW) haben wir in den Achtzigern auch mal experimentiert. Für längere Sendungen fehlte uns damals allerdings der Mut. :rolleyes:
Im vorliegenden Fall lag wohl kein Ballempfang vor, da DAB. Außerdem sprachen die Moderatoren selber von der Störung, was wohl bedeutet, dass der Zwischenfall an zentraler Stelle bemerkt wurde und nicht nur regional.
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hybrid
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von hybrid »

"Verdächtig" an der Nummer finde ich eben den Umstand, DASS die Störung im Studio bemerkt wurde und direkt darauf eingegangen wurde, so wie Du es schilderst.
Im Studio selbst wird die Summe des Pultes oder der Optimod abgehört. Für Empfang/Tuner ist die Zeitverzögerung zu groß. (liegt zwar unter einer Sekunde, aber darauf Sprechen ist unmöglich)
Das legt aus meiner Sicht nahe, dass das vermeintliche "Störsignal" im Funkhaus selbst auf den Sender gegangen sein muss. Und das eventuell absichtlich, um damit ein Thema zu setzen oder Aufsehen zu erregen? Oder es war "Akustik-Kunst"?
Dass Moderatoren kurz nach dem Auftreten auf ein Piratensignal auf ihrem Sender hinweisen, erscheint mir jedenfalls unter normalen Umständen ausgeschlossen, weil sie es eben selbst nicht hören!
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Habakukk
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Habakukk »

Aber hat ein öffentlich-rechtlicher Klassiksender sowas wirklich nötig?

In der heutigen Zeit, in der alles vernetzt ist, wäre ja durchaus auch ein Hackerangriff denkbar. Auf die Art käme man z.B. von Außen an den Programmablauf ran, oder könnte zumindest Programmelemente einschleusen. Und das würden freilich auch die Moderatoren hören.
hybrid
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von hybrid »

Habakukk hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 08:23 Aber hat ein öffentlich-rechtlicher Klassiksender sowas wirklich nötig?

In der heutigen Zeit, in der alles vernetzt ist, wäre ja durchaus auch ein Hackerangriff denkbar. Auf die Art käme man z.B. von Außen an den Programmablauf ran, oder könnte zumindest Programmelemente einschleusen. Und das würden freilich auch die Moderatoren hören.
Deswegen denke ich ja an ein Akustik-Kunst-Feature oder ähnliches... ein eingeschleustes Element in die Sendeablaufsteuerung (von außen) halte ich für ausgeschlossen. Das würde z.B. einen Hacker-Angriff auf NPO implizieren, von dem man deutlich mehr gehört hätte. Ich bin mir sicher: Entweder Absicht und Teil des Programms - oder ein KLASSIEK-Mitarbeiter hat sich einen Spaß erlaubt. Da würden die Mods auf der Antenne aber sicher nicht von einer "Piratenübernahme" sprechen :)
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hybrid
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von hybrid »

Ich habe die Stelle im Programm "De Muziekfabriek" am Mittwoch, 24. April um genau 13:45:10 nun gehört. Da wurde ein Gewinnspiel aufgelöst, das neue Klassik-Stück spielt gerade an.
Für knapp fünf (!) Sekunden ist der Song "Kleine Vogel" von Senna zu hören. Eine Hörerin hat daraufhin ins Studio gemailt und fragt, ob sie wohl bei 100% NL gelandet sei - die Moderatorin meint, sie könnte den falschen Knopp gedrückt haben und sei sich keiner Schuld bewusst.
Für mich klingt dieses Event wie ein Schaltfehler in Hilversum bzw. eine technische Panne. Ganz sicher *keine* Piratenübernahme.
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von NurzumSpassda »

Ich denke auch eher ein Schaltfehler.

Inwieweit sich Piraten mittlerweile auf DAB+ breitmachen, weiß ich nicht. Unter normalen Umständen nutzen sie aber weiterhin UKW und werden sich mittlerweile hüten, bestehende Frequenzen zu überlagern, da ihnen bekannt ist, dass die Agentschap Telecom schnell auf den Beinen ist, sollten Meldungen über gestörte Sender eingehen. Zuletzt hat ja ein verstärktes Wandern von Frequenzen stattgefunden. So wird die 94.5 mittlerweile weniger genutzt wegen NDR Kultur aus Steinkimmen sowie Koekstad Radio aus Deventer (beide 94.4); stattdessen verwendet man die 94.6. Die 97.3 ist mittlerweile nur noch bei Kleinstpiraten populär, da es mittlerweile zu viele Sender mit ebendieser Frequenz gibt (KINK aus Utrecht, Gigant FM aus Coevorden, Tukker FM aus Heerenveen plus die bereits bestehenden drei Sender aus Noord- und Zuid-Holland). Und die 95.0 weicht immer mehr der 95.1. Für uns Deutsche blöd, aber für uns werden die Stationen eben nicht gemacht, ich bin froh, dass es die App Geheimezender.com gibt. ;-)

Es bleibt also spannend und ich bin neugierig, was letztlich dabei herauskommt.
Groetjes!
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von PAM »

Halb-OT: Als ein Mittel aus der elektronischen Kriegsführung wurden im Ukraine-Krieg im ersten Kriegsjahr mehrfach Zuspielwege der Hörfunksender angegriffen - anfangs tatsächlich mit hoher Trefferquote. Vielfach wurde es den Angreifern zu einfach gemacht, da Zugänge für Fernwartung nicht gut genug gesichert waren und die betroffenen Ukw-Sender als Zuspielweg den normalen Webstream benutzten.

Man hört hier in letzter Zeit kaum noch davon - spekulieren könnte man, ob die Zugänge inzwischen besser gesichert werden oder ob derartiges seither einfach nicht mehr publiziert wird.

Warum schreibe ich das? Je nach Aufwand, der für die Signalzuführung eines Senders und dessen Sicherheit getrieben wurde, wäre es durchaus möglich, diesen derart anzugreifen und die Ausstrahlung zu unterbrechen oder selbst zu übernehmen. Letzteres war in der Ukraine im ersten Kriegsjahr häufiger das Ziel, mancherorts soll es aber auch nur darum gegangen sein, die ausgestrahlten Programme verstummen zu lassen.
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Spacelab »

hybrid hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 06:48 "Verdächtig" an der Nummer finde ich eben den Umstand, DASS die Störung im Studio bemerkt wurde und direkt darauf eingegangen wurde, so wie Du es schilderst.
Im Studio selbst wird die Summe des Pultes oder der Optimod abgehört. Für Empfang/Tuner ist die Zeitverzögerung zu groß. (liegt zwar unter einer Sekunde, aber darauf Sprechen ist unmöglich)
Das legt aus meiner Sicht nahe, dass das vermeintliche "Störsignal" im Funkhaus selbst auf den Sender gegangen sein muss.
Exakt. Deshalb vermute ich ein PR Ding (Aufmerksamkeit, testen von Hörerreaktionen, ein noch folgendes (Gewinn)Spiel...) oder so eine Verarsche wie das unlängst mal ein deutsches Programm gemacht hat und einem an die Backe dübeln wollte das sie einen Hackerangriff hatten der die komplette Studiotechnik lahmgelegt habe und sie jetzt tagelang Musik von Hand auflegen mussten. :rolleyes:
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von RalphT »

Kann mir mal einer kurz erklären, wie die Musik vom Tonträger (Festplatte?) zum Sender kommt?
Ich denke mal, dass die Zeiten wo das Signal vom CD-Player auf ein Mischpult geht und das per Kabel das Studio verlässt, wohl obsolet sind. :D
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Re: Pirat auf NPO Klassiek - jetzt

Beitrag von Spacelab »

Viele Studios haben noch einen "Notfall CD-Player". Aber üblicherweise steht der Musikserver im Haus und ist per Intranet angebunden. Wobei sich viele Medienhäuser mittlerweile aber auch bei einem externen Anbieter einmieten der, ähnlich wie Spotify, Qobuz und Co. bei Privatleuten, die Musikdateien hostet und zur Verfügung stellt.
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