BBC Radio 4 auf LW und Kommunikation mit U-Booten......

[UK-DX]

Die alte Legende anschaulich erklaert:

BBC Radio 4 auf LW und die vermeindliche Kommunikation mit U-Booten:

https://www.youtube.com/watch?v=znstw9J-h0Q

[wasat]

Eigentlich ist es ganz kurz erklärt:
Langwellen mit Frequenz 200 kHz haben nur eine Eindringtiefe in normalem Salzwasser von wenigen Metern. Ein U-Boot müsste somit fast auftauchen, um etwas empfangen zu können und wäre damit leicht zu entdecken.

Für die U-Boot-Kommunikation braucht es Frequenzen unter 30 kHz.

Die USA, Russland, China und Indien haben bzw. hatten auch schon Systeme mit extrem niedriger Frequenz, z.B. "Sanguine" der US-Navy, das auf 76 Hz arbeitete. Es wurde 2004 abgeschaltet, weil es zu wenig effizient war und nicht mehr benötigt wurde.

Info dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Sanguine

Das russische System wird hier beschrieben: https://en.wikipedia.org/wiki/ZEVS_(transmitter)

Und das System in Indien hier: https://en.wikipedia.org/wiki/INS_Kattabomman

Die Anlage für U-Boot-Kommunikation in Cutler/Maine wird hier technisch beschrieben: http://arlassociates.net/Newman%20AP%20Presentation.pdf
HIer findet sich auch auf Seite 9 ein Diagramm, das die "Skin Depth", also die Dämpfung in Medien abhängig von der Frequenz angibt.

[Wolfgang R]

Hab mir das Video nicht komplett angesehen, viel spannender finde ich das hier: https://www.radioeins.de/programm/sendu ... le%20Frage.

Die LW 198kHz läuft offensichtlich nur noch weil ältere Stromzähler den Rundsteuerimpuls brauchen. Und damit man was zum Ausstahlen hat, nimmt man die UKW Version von Radio 4.

Konnte die LW 198kHz im fast leerrn Band schon mit meiner ARA20 aufnehmen, seit Monaten aber schon nicht mehr. Daher dachte ich, die wäre aus. Offensichtlich hat man die Leistung reduziert

Wüsste nicht, warum ich die sonst nicht mehr bekomme. Spielt Winter/Sommer bei der LW Raumwelle mit rein?

Die Kurzwelle ist bei mir voll mit nahem Osten und fernem Osten, eine Freude da reinzuhören. LW/MW quasi tot

Wolfgang

[wasat]

Noch etwas entdeckt zum U-Boot-Funk: https://pages.hep.wisc.edu/~prepost/ELF.pdf

[ardey.fm]

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[DLR-Fan Sachsen-Anhalt]

10db, ein Zehntel der Leistung zu vorher. Das ist drastisch reduziert. Bei mir hier auch nur noch schwach.

[iro]

10db, ein Zehntel der Leistung zu vorher. Das ist drastisch reduziert. Bei mir hier auch nur noch schwach.

Bei MSF Anthorn 60 kHz reichen 17 kW zur Steuerung von Uhren in UK aus. Das dürfte auf 198 kHz zur Steuerung der Teleswitches auch vermutlich reichen. Das transportierte BBC Audiosignal ist nur ein Geschenk der den ganzen Spaß zahlenden Stromversorger an die BBC.

Ich habe nirgends eine konkrete Angabe finden können, mit welcher Leistung aktuell noch aus Droitwich gesendet wird, auf jeden Fall wohl deutlich weniger als die ehemals 250 kW (die die MWLIST immer noch anführt).

[UK-DX]

10db, ein Zehntel der Leistung zu vorher. Das ist drastisch reduziert. Bei mir hier auch nur noch schwach.

Bei MSF Anthorn 60 kHz reichen 17 kW zur Steuerung von Uhren in UK aus. Das dürfte auf 198 kHz zur Steuerung der Teleswitches auch vermutlich reichen. Das transportierte BBC Audiosignal ist nur ein Geschenk der den ganzen Spaß zahlenden Stromversorger an die BBC.

Ich habe nirgends eine konkrete Angabe finden können, mit welcher Leistung aktuell noch aus Droitwich gesendet wird, auf jeden Fall wohl deutlich weniger als die ehemals 250 kW (die die MWLIST immer noch anführt).

BBC Radio 4 auf LW hat meines Wissens die Leistung stark reduziert. Auf Radio 4 wird dennoch immer noch auf den LW Empfang hingewiesen.

Was U Boote betrifft, so ist auch Deep Siren bekannt:
https://www.globalsecurity.org/military ... -siren.htm

Selbst Nazi Deutschland beschaeftigte sich mit dem Thema, daher kannte ich das Unterwassertelephon Gertrude.

[ardey.fm]

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[iro]

Alles recht seltsam, vielleicht gibt es ja gar keine Absicht der BBC, Strom zu sparen

Der BBC kann das egal sein, seit letzem Jahr kostet sie das alles nichts mehr, die Energieversorger übernahmen die Kosten des Sendebetriebs seither.

[Jassy]

Alles recht seltsam, vielleicht gibt es ja gar keine Absicht der BBC, Strom zu sparen

Der BBC kann das egal sein, seit letzem Jahr kostet sie das alles nichts mehr, die Energieversorger übernahmen die Kosten des Sendebetriebs seither.

Eben. Und dafür strahlt man jetzt im Gegenzug halt Radio 4 mit aus, anstatt ein Leerträger zu verbreiten wie in Frankreich.

[Alqaszar]

Bei extrem schmalbandigen Signalen im Hz-Bereich genügen entsprechend geringe Sendeleistungen.

Auch DCF-77 kommt mit seiner schmalen Bandbreite von ca. 1 kHz und 50 kW recht weit.

Insofern ist es extrem ineffizient, ein relativ breitbandiges AM-Signal zu verbreiten, um damit Uhren oder Stromzähler zu steuern.

Daher hätte man France Inter durchaus weiter laufen lassen können, da der Sender ja eh in Betrieb ist. Gleiches gilt für Radio 4: Warum die Modulation abschalten, wenn der Sender sowieso weiter läuft?

[PAM]

Eben. Und dafür strahlt man jetzt im Gegenzug halt Radio 4 mit aus, anstatt ein Leerträger zu verbreiten wie in Frankreich.

"Breitbandige Amplitudenmodulation" kostet eben auch Energie - abhängig von der Bauart des Senders, dem gewählten Verfahren der Aufmodulation und final dem Modulationsgrad sowie dem Anspruch an den im Rahmen der Möglichkeiten erzielbaren Klang.

Der Amplitude der Modulation folgt in jedem Fall der Energiebedarf des Senders. Es gab auch Verfahren, bei denen der Träger hinsichtlich seiner Leistung ebenfalls dynamisch ausgesteuert wurde, um Energie einzusparen. Egal, was verwendet wurde und wird - das Weglassen der Modulation würde einen Teil der Energie sparen.

Der Vergleich zu DCF77 ist zwar richtig, nur war die Idee der Mitbenutzung der seinerzeit bereits in Betrieb befindlichen BBC-Langwelle damals durchaus ökonomisch. Der Zusatznutzen "Rundsteuerung" ließ sich also "oben drauf setzen". Heute zeigt sich das dagegen als Nachteil, die Abschaltung und die Wahl eines komplett neuen Alternativverfahrens wären ökonomischer.

Den Sender trotzdem weiterhin mit Modulation zu beaufschlagen, finde ich gut, da sich der zumindest zugängliche Nutzerkreis doch noch größer darstellt.

Und letztlich rechnet es sich auch der BWL'er so schön, da sich die Kosten einer größeren Zahl potenzieller Hörer gegenüberstellen lässt. Ganz im Sinne unserer MA: "Technische Reichweite in Hörern pro Stunde".