Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

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DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Etwas OT. Ich hatte einen Amstrad DSR Tuner im Mediamarkt für 99 DM gekauft, das war nach der Abschaltung TV SAT. Damit hatte ich noch bis zur Abschaltung des Kopernikussignals DSR. Der Klang war sehr gut, hatte damals Energy München mit dem Rockformat und Dr.Ben sehr gern gehört. Nach der Abschaltung habe ich den DSR Tuner für 50 DM an Jemanden mit DSR im Kabelnetz verkauft, da lief es noch länger weiter.

ADR TechniSat AX1 hatte ich mir für 350 Mark gekauft und nutzte es bis zur Abschaltung, hatte sogar ein DMX Abo. Damals hatte ich über ADR Radio Eins RBB viel gehört, der damals ohne Soundbearbeitung auf ADR gewesen war. Heute klingt der via DVBS sehr schauderhaft dagegen. Höre seit der Einschaltung des Dynamikkompressors via DVBS kein Radio Eins zu Hause mehr, nur noch gelegentlich im Auto oder mobli, wenn verfügbar. Möchte einfach keine komprimierte Audiokacke auf großer Anlage hören, genieße mein Amazon Music Abo in Flac in CD Qualität mit viel Inhalt in 24 Bit. Wenn Radio noch im Wohnzimmer, dann nur noch Internetradio.
Spacelab
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Spacelab »

Ganz wichtig bei DSR war das viele Programme ohne Klangverbieger gesendet hatten. Dadurch klangen die 32kHz mit 14Bit durchaus gut. Wobei man die 14Bit, wenn nicht laut ausgesteuert wurde, eh vernachlässigen konnte.

Leider wurde es danach immer mehr Mode den verbogenen UKW Klang auch über die digitalen Wege auszustrahlen. :rolleyes:
htw89
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von htw89 »

ADR hatte ich auch mal, allerdings schon in der Spätphase um 2010 herum, mit einem Gebrauchtgerät. Mehr um es auch mal gehabt zu haben bevor es abgeschaltet wird. Die Satreceiver gaben es her, dass ich das Sat-Signal vom Digitalreceiver zum Analogreceiver zum ADR-Receiver durchschleifen konnte.
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strade
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von strade »

DMX soll in den USA zusammen gestellt worden sein, und dann via 2 Satelliten nach Europa gelangt sein. Egal wer diese Idee hatte, es war einfach Party.
Ruhrwelle
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Ruhrwelle »

Wie wurde DMX bzw. Xtra Music eigentlich über ADR übertragen? Mittels der üblichen Unterträger (6,12-8,46) hätte man ja mehrere Transponder belegen müssen.
DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Das waren ganz normale ADR Unterträger auf viele verschiedene analog TV Transponder verteilt, nur verschlüsselt. Die Vielfalt war gut, alles bevor es DSL mit Internetflat und Streaming gab. Hatte damals sogar mit Stereo-Videorekorder einige Stunden mitgeschnitten. Es gab eine Software zum AX1 mit serieller Schnittstelle zum PC, so hatte man als Text die Playliste auf dem PC.
Wolfgang R
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Wolfgang R »

DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 21:00 Das waren ganz normale ADR Unterträger auf viele verschiedene analog TV Transponder verteilt, nur verschlüsselt.
Genau. Man mietete sich da bei dem Hauptmieter des Transponders ein - oder bei Astra, wenn der Transponder nur teilweilweise vermietet war und der Uplink in Betzdorf erfolgte.

Wenn der breite 6,50 Mono-Unterträger geopfert wurde, passten da einige ADR Kanäle drauf.

Der Uplink von DMX / Xtra Music in den USA erfolgte übrigens in Texas. Irgendein Satellit als Mittelsmann muss es da gegeben haben. Standleitungen und Internet waren damals noch nicht so weit, um die Kanäle zuzuführen.

Wolfgang
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tacitus-nrw
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von tacitus-nrw »

Solche Firmen wie Technisat damals fehlen heute leider. Und Macher wie Peter Lepper. Ich habe ne Wärmepumpe von Viessmann und eine Solaranlage. Permanent ist da die Cloudanbindung gestört, und ohne Cloud gehen viele Funktionen nicht. Alle Schnittstellen sind properitär und natürlich nicht offen dokumentiert. Die Leute, die ich kenne, die Asiazeugs gekauft haben, haben nie Probleme, und Features, die bei Viessmann Geld kosten, sind da umsonst drin. Technisat war auch teurer als Asiazeugs, aber seinerzeit echt top und innovativ. Für DAB ist Technisat immer noch top. Aber heute ist Made in Germany fast immer nur noch teuer. Deutschland ist tot, die Firmen haben sich auf dem hohen Ross ausgeruht, und was noch gut war, das erledigt die "Politik" von Habeck und Baerbock und ist auch bald tot.
Dipol
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Dipol »

Auch wenn sich das Thema vom Tod von Peter Lepper zur Historie von TechniSat verlagert hat, muss man nicht noch in "die" Politik ausweichen und seine persönlichen Aversionen gegen bestimmte Parteien ausbreiten.

Den Verkauf von Unternehmensteilen wie u. a. der Autoradio-Produktion und die Verlagerung von Produktionen in den ehemaligen Ostblock und Asien hat Peter Lepper als weitschauender Unternehmer veranlasst, weil es dazu offenbar keine wirtschaftliche Alternativen gab.
Habakukk
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Habakukk »

tacitus-nrw hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 22:40 Für DAB ist Technisat immer noch top.
Der Einäugige unter den Blinden.

Da steckt das gleiche Gelump in vergleichbarer Verarbeitungsqualität drin wie in jedem China-Böller oder in anderen "Marken"geräten.

Mein TechniSat DigitRadio 143 CD ist vom Gehäuse her so verzogen, dass das Ding nicht mal wackelfrei gerade da steht. Auf dem analogen Cinch- und auch auf dem Kopfhörerausgang ist ein Prasseln zu hören, dass man sich das kaum anhören kann. Ich musste extra einen externen Wandler anschließen. Es ist das zweite Gerät, das erste ging sofort zurück, weil das Prasseln dort ein Knattern und Krachen war. Beim zweiten hatte ich keine Lust mehr, aber es hätte auch zurück geschickt gehört.

Vielleicht hatte ich Pech, aber diese "Qualität" hätte es früher von TechniSat nicht gegeben.

Davon abgesehen ist in so einem Radio kaum eine Eigenleistung drin, das sind im Prinzip Standardkomponenten: Frontier Silicon Modul mit bisschen Schnickschnack drumherum, wie es das in jedem China-Böller auch gibt.
RudiP
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von RudiP »

tacitus-nrw hat geschrieben: Mi 24. Jan 2024, 22:40 Solche Firmen wie Technisat damals fehlen heute leider. Und Macher wie Peter Lepper. Ich habe ne Wärmepumpe von Viessmann und eine Solaranlage. Permanent ist da die Cloudanbindung gestört, und ohne Cloud gehen viele Funktionen nicht. Alle Schnittstellen sind properitär und natürlich nicht offen dokumentiert. Die Leute, die ich kenne, die Asiazeugs gekauft haben, haben nie Probleme, und Features, die bei Viessmann Geld kosten, sind da umsonst drin. Technisat war auch teurer als Asiazeugs, aber seinerzeit echt top und innovativ. Für DAB ist Technisat immer noch top. Aber heute ist Made in Germany fast immer nur noch teuer. Deutschland ist tot, die Firmen haben sich auf dem hohen Ross ausgeruht, und was noch gut war, das erledigt die "Politik" von Habeck und Baerbock und ist auch bald tot.
Ja, und am schlechten Wetter und Fehlentscheidungen und Arroganz von Manangern ist auch die Regierung schuld.
Spacelab
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Spacelab »

Habakukk hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 07:36 Vielleicht hatte ich Pech, aber diese "Qualität" hätte es früher von TechniSat nicht gegeben.
Leider häufen sich Berichte über die schlechte Qualität von TechniSat in den letzten Jahren massiv. Deshalb vermutete ich ja auch dass das vielleicht mit dem Weggang von Peter Lepper zu tun hätte. Aber wie ja mehrere hier berichteten war es gerade Herr Lepper der die Produktion nach Asien verlagerte. Irgendwie erinnert mich das sehr stark an Max Grundig. :gruebel:

Früher war TechniSat ja, wenn es der Geldbeutel hergab, ein "No Brainer". Wenn man sehr gute Qualität wollte hat man TechniSat gekauft. Dafür war es halt teurer. Heute ist es nur noch teurer aber nicht mehr besser. :(
Habakukk
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Habakukk »

Spacelab hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 10:26 Früher war TechniSat ja, wenn es der Geldbeutel hergab, ein "No Brainer". Wenn man sehr gute Qualität wollte hat man TechniSat gekauft.
Ähnlich wie bei Kathrein. Der Name stand ja auch für Qualität, was sich ebenfalls in den Preisen niedergeschlagen hat. Heute ist davon ja nicht mehr viel übrig.

Letztendlich ist doch allen deutschen Qualitätsmarken gemein, dass es sich offenbar irgendwann nicht mehr rentiert hat, hier in Deutschland qualitativ hochwertige Produkte zu bauen.
Dipol
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von Dipol »

Spacelab hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 10:26Deshalb vermutete ich ja auch dass das vielleicht mit dem Weggang von Peter Lepper zu tun hätte.
Peter Lepper ist als Patriarch seines Firmenkonsortiums erst jetzt "weggegangen".

Der hielt auch als noch Friedhelm Flamm Geschäftsführer war stets alle Fäden in seiner Hand und der in der Firma vom kaufmännischen Azubi in die Geschäftsführung aufgestiegene Stefan Kön hatte auch nur beschränkten Spielraum.
DH0GHU
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Re: Peter Lepper (TechniSat) ist tot.

Beitrag von DH0GHU »

Letztendlich sind die reinen Herstellkosten gar nicht so krass - die Bauteile kosten eh überall das gleiche. Qualitativ müssen auch z.B. Leiterplatten-Bestückungen in China eh nicht schlechter sein als in Deutschland. Läuft ja (im Fall von SMD) eh über die gleichen Automaten. Die Rüstzeiten etc. spielen eher bei Kleinserien eine Rolle. Deutsche Leiterplattenbestücker hatten in den letzten Jahren nicht umsonst riesige Lieferzeiten - das lag nun sicher nicht daran, dass sie zu teuer waren und deshalb keine Aufträge bekamen ;)

Was dann preislich große Unterschiede ergibt, ist, WAS verbaut wird. Deshalb ist die Qualität bei "billigen" Produkten immer Mist, egal ob die nun vom billigen chinesischen Arbeiter zusammengedengelt werden, oder in Deutschland weitgehend automatisiert produziert werden. Wenn man sich EMV-Bauteile (Abblock-Cs, Ferrit beads, Drosseln, etc) spart, weniger Leiterbahnlagen nutzt, oder die Schirmung wegspart, senkst das den Preis mehr als die Verlagerung der Produktion in ein anderes Land - und genau das führt dann zu so Effekten wie "prasseln" auf der NF. Mitunter genügt da schon ein schlecht gerouteter Datenbus auf der Leiterplatte - weil die z.B. nur 4-lagig sein durfte, und man den Bus deshalb direkt unterm Lineout-Verstärker durchführen musste oder dessen Ausgangstrafo nur 5mm neben der Schaltreglerspule der Stromversorgung sitzt.
Der Kunde weiß davon aber nix. Er sieht die Optik des Gehäuses, testet den Klang nur mit dem eingebauten Lautsprecher und den Empfang mit dem Mux vom benachbarten DAB-Standort. Und dann vergleicht er eben den Preis, ohne zu wissen, wie viel "Liebe zum technischen Detail" in den Leiterplatten und Gehäuseaufbauten steckt. Da wird von außen nicht direkt sichtbare Qualität IMMER verlieren.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
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