Spacelab hat geschrieben: ↑Do 18. Apr 2024, 08:08
Ich hatte damals, als die mit diesen Spielchen anfingen, tatsächlich so gehofft das sie nochmal die Kurve kriegen und sich darauf besinnen was sie so groß gemacht hatte.
Auch wenn es nun wirklich OT wird, scheint das ja kein TechniSat spezifisches Problem zu sein. Die ganze Branche muss zusehen, dass man bei der abnehmenden Bedeutung von linearem TV/Rundfunk über die klassischen Verbreitungswege noch irgendwie profitabel arbeitet. Ich komme mir grade vor wie Anfang der 80er/90er nur in riesen Schritten rückwärts.
Dipol hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 22:00
Im Ausstellerverzeichnis der ANGAcom fehlt TechniSat ebenso wie KATHREIN SE, TELEVES oder die nach Insolvenz von TRIAX DK weitergeführte TRIAX UK. SPAUN war nach der Messepause vom Markt verschwunden, Abstinenz von der ANGAcom ist kein gutes Omen.
WISI, seit Montag in Insolvenz, ist im Ausstellerverzeichnis noch gelistet.
Das ist bedenklich. KATHREIN SE mit den verbliebenen 4 Säulen ist ja sowieso nur noch der Rest vom Kuchen (Broadcasttechnik-Ausrüster // RFID // Elektronikentwicklung/-Fertigung // TV-Empfang, -Verteilung, Netzwerktechnik)
Den Automotive-Sektor hat man an Continental verhökert. Letztere sind selbst in großen Schwierigkeiten, es werden zwei deutsche Standorte dicht gemacht und 7000 Mitarbeiter müssen gehen. Der Preisdruck in der europäischen Automobil-Industrie ist enorm, man muss sich mehr und mehr gegen Billig-Zulieferer aus Fernost behaupten und das noch kostendeckend in Deutschland zu betreiben, scheint schwierig. Die Mobilfunksparte ging an den Ericson Konzern. Auch hier das selbe Problem - es ist schwierig, sich gegen Fernost zu behaupten, Stellenabbau, Gewinnrückgang, Absätze der 5G-Technik weit hinter den Erwartungen.
War es also weitblickend von Kathrein, so zu handeln und konnte man das restliche Business damit nachhaltig "gesundschrumpfen"? Der Katalog von KATHREIN Digital Systems wird immer dünner, klar, Ladenhüter fliegen raus, man muss profitabel bleiben. Mit Aktionen wie CAS80 statt CAS75 vor einigen Jahren hat man günstigere Produkte, die aber keineswegs Schrott sind. (Zu Kathrein Euroline sage ich lieber nichts!) Habe selbst eine CAS80 auf dem Dach bei Wind und Wetter, hinzu kommt das bewährte UAS LNB Konzept mit Kabelführung - nur wie lange noch?
Denn der Haus und Hof Zulieferer für die handabgeglichenen UAS-LNBs, die ehemalige Firma ALPS, firmiert nun unter ALPSALPINE. Aus der LNB-Produktion hat man sich nach der Exklusiv-Fertigung für Kathrein zwecks Lagerbevorratung ja zurückgezogen.
Mich würden ja mal die Lagerbestände in Rosenheim interessieren und was die Strategie für die "Zeit danach" ist. Ob es weiterhin dieses unzerstörbare LNB-Gehäuse geben wird, aber mit anderen Innereien? Zumindest bei der ANGAcom wird man es nicht erfahren können -> siehe meine Ergänzung, mal lieber die Kataloge studieren, an Stelle zu spekulieren, UAS 6xx gibt es schon eine ganze Weile
Um WISI mache ich mir auch große Sorgen zumal im Nachbarlandkreis von mir
Die Automotive Sparte wäre ja ausdrücklich nicht betroffen, mal sehen, wie man da in Zukunft dem Kostendruck aus Fernost Stand halten will.
Zurück zum Eingangsthema: Nein, das ist kein TechniSat-Problem. Das ist ein Problem einer ganzen Branche, die noch in Deutschland entwickelt und (teilweise) produziert. Hoffen wir das Beste.
Wolfgang