ARD-Radios über DVB-C im Vodafone-Kabel

[freiwild]

Früher habe ich viel Radio über Kabelanschluss gehört, sowohl analog als auch über DVB-C, aber das ist schon Jahre her. Mein Vater hingegen hat noch eine klassische Stereoanlage, die am Kabel-UKW hängt, und dementsprechend ist er von der Abschaltung der UKW-Radioprogramme im ehemaligen Unitymedia-Gebiet betroffen. Ich überlege, ihm ein DVB-C-Radio zu schenken, so wie es von Vodafone auch explizit empfohlen wird, aber....

Nächstes Jahr wird die ARD ihre SD-Fernsehprogramme abschalten. Das betrifft zunächst mal nur Sat, aber es ist naheliegend, dass dann auch die SD-Programme im Kabel abschaltet werden. Mein Vater hat seit Jahren einen HD-Fernseher, so weit, so egal. Aber: Die ARD-Radioprogramme im Vodafone-Kabel liegen auf den gleichen Muxen, auf denen auch die ARD-SD-Radioprogramme liegen, senden ja beide in MPEG2. Falls nächstes Jahr die ARD-SD-Fernsehprogramme fliegen sollten, stellt sich also die Frage, was dann mit den Radioprogrammen passiert. Vermutlich werden die Muxe dann einfach neu gebündelt. Aber vielleicht werden sie dann auch auf MPEG4 umgestellt, so wie auf Satellit längst passiert? Und dann stellt sich die Frage, ob das dann auch die DVB-C-Radios wiedergeben können.

[htw89]

Die ARD-Radios über DVB-C sind längst wie auch über Satellit in AAC-LC. Aber ansonsten ist da tatsächlich wieder eine Umbelegung zu erwarten. Schlicht einen Smart Speaker mit der Stereoanlage zu verbinden und per Web zu hören ist keine Option?

[Nicoco]

Die ARD-Radios laufen im VF Kabel seit der Umstellung auf Sat auch bereits im AAC-Format.
Eine Umstellung auf MPEG4 würde also nichts ändern.
Wenn du deinem Vater ein DVB-C-Radioempfänger schenken möchtest, dann achte unbedingt darauf, dass dieser AAC unterstützt.
Es gibt da teilweise noch Modelle mit alter Software im Markt, die kein AAC unterstützen.

[freiwild]

Danke für die schnellen Antworten. Ihr merkt, ich habe wirklich schon seit Ewigkeiten nicht mehr über DVB-C Radio gehört.

[PAM]

[...] Schlicht einen Smart Speaker mit der Stereoanlage zu verbinden und per Web zu hören ist keine Option?

Sowas wäre auch eine Aufgabe für ein älteres/abgelegtes Schmierfon oder ein Tablet. Das setzt natürlich voraus, dass dieses einen funktionierenden Kopfhörerausgang besitzt. Komfortabel wäre die Nutzung einer der Webradio-Apps oder man legt sich die benötigten Streams als Lesezeichen im Browser ab.

Ein Schmierfon als Programmzuspieler kriegt man auch problemlos bei (z. B. hinter) ganz klassischen Radios versteckt und rüttelt nicht an deren Optik und Ausstrahlung.

Großer Pluspunkt ist, keine Abhängigkeit von einem Webradioportal zu haben. Zickt eine bisher genutzte App, so fliegt sie runter und die nächste bekommt ihre Chance. Verstummt ein Stream, so ist die veränderte Adresse i. d. R. recht leicht zu korrigieren und erneut als Lesezeichen abzulegen.

[freiwild]

Danke für den Tipp. Ich selbst würde für mich auch kein stationäres Internetradio mehr kaufen, sondern -genau wie Du- ein altes Smartphone verwenden und per Klinke anschließen. Die Sache ist die, dass das ganze möglichst einfach sein soll. Man soll das Radio einschalten können und gut; nicht erst im Smartphone sich durch die Menüs wühlen müssen.

[htw89]

Auch eine Möglichkeit, wenn die Bedienung eines Schlaufons dem Anwender klar ist.
Ist das so wie hier nicht der Fall, muss es dann schon was anderes sein. Dachte beim Smartspeaker halt, das ist denkbar einfach. Dann sagt man einfach "Alexa spiel WDR 4" und der gibt das aus der ARD-Audiothek heraus wieder. Bei den Privatsendern ist es meist Tunein.

[Nicoco]

Funktioniert bei den Schwiegereltern auch wunderbar.
„Alexa, spiele WDR4“ bekommen in den meisten Fällen auch über 80-jährige hin.
Und die nächsten Jahre ist man damit definitiv abgesichert, die Verfügbarkeit auf den Smartspeakern ist für die Radioveranstalter inzwischen durchaus auf einer Relevanzstufe mit UKW und DAB angekommen.
Kabel- und v.a. Satellitenradio hat inzwischen definitiv eine geringere Priorität.