ARD Reform 2024

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Studio Leipzig
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Studio Leipzig »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 09:23 ...zum Beispiel wie beim ORF mit ORF Sport...
ORF Sport+ (PLUS)
Soviel Zeit muss sein 😃

MfG

Studio Leipzig
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NK1966
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von NK1966 »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 09:23Ich hoffe, dass man dies bald man angeht und vielleicht auch sinnvollere Spartenkanäle macht (zum Beispiel wie beim ORF mit ORF Sport).
Ein Sportkanal ist nun wirklich das mit Abstand überflüssigste, was wir brauchen. ARD und ZDF geben Unsummen für Sport aus. Wenn es einen Programmbestandteil gibt, bei dem man ordentlich einsparen kann, dann ist es definitiv der Sport.
Chief Wiggum
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Chief Wiggum »

Sport bringt aber sicher Quote und damit Werbegelder.
Ein seperater Sportkanal ist sicher ueberfluessig, aber ganz ins programmliche Nirvana sollte man die OefentlichRechtlichen doch nicht schicken.
PAM
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von PAM »

Eine Programmausrichtung, die auf eine optimale Einspielung von Werbegeldern abzielt, ist nicht das, was der öffentlich-rechtliche Programmauftrag verlangt.
🎧📺📻📡
elchris
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von elchris »

Ohne massenattraktive Programme - und da ist der Sport ganz weit vorne - hätten die dt. ÖR schon längst den Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Was weiterhin nicht sein darf, dass zwei rechtlich getrennte Rundfunkanstalten sich alle Rechte teilen. Hier böte sich ein um die Last des "Kulturauftrags" entlastetes nationales Fernsehprogramm, das ZDF, als Ausstrahler an.
Unterwegs auf Schiene und Straße.
Pfennigfuchser
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Pfennigfuchser »

NK1966 hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 22:22
Pfennigfuchser hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 09:23Ich hoffe, dass man dies bald man angeht und vielleicht auch sinnvollere Spartenkanäle macht (zum Beispiel wie beim ORF mit ORF Sport).
Ein Sportkanal ist nun wirklich das mit Abstand überflüssigste, was wir brauchen. ARD und ZDF geben Unsummen für Sport aus. Wenn es einen Programmbestandteil gibt, bei dem man ordentlich einsparen kann, dann ist es definitiv der Sport.
Es gibt genug Sportarten, wo man im Programm gar kein Platz findet und man mehr Sendezeit (als öffentlicher Auftrag) zeigen könnte. Ebenfalls gibt es in den Hauptprogrammen genug Sport, der dann (auch) auf so ein Sportkanal laufen könnte.
Elbtaler20
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Elbtaler20 »

Hallo,
Diskussions-Einwurf zum Thema eigenständiger Sportkanal.: Tschechien hat 10,51 Mill. Einwohner (2021) und z.Z. ca. 7,40 Euro Fernseh-,Fernsehgebühr im Monat, soll ab 2025 auf 8,90 im Monat steigen. Auf dieser Grundlage gibt es einen 24-stündigen Sportkanal im linearen Fernsehen in HD, u.a. über das landesweit verfügbare DVB-T2 Netz. Das gleiche im öffentlichen Rundfunk mit einem Programm landesweit über DAB+. Dazu kommen noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen 2 Hauptprogramme mit auseinander geschalteter regionaler Fenster mit eigenen Redaktionen in den Abendstunden , ein kombinierter Kinder- und Kulturkanal (abends) und ein 24 Stunden Nachrichtenkanal. Plus noch eine Menge von privaten Fernsehprogrammen landesweit oder auch nur regional. Ich habe sie nicht gezählt, vielleicht 30 - 40 Programme.
Der Sportkanal bringt auch viele Sportarten, auch live, die aus unseren Programmen teilweise und ganz verschwunden sind. U.a. Große Leichtatletik-Meetings, Basketball internationale, nationale Ligen live. Erstliga Live-Klubfußball national und international gibt es mit wenigen Ausnahmen nur im Bezahlfernsehen. Dafür aber ausführliche Fußball-Berichterstattung in gesonderten Sendungen des Sportkanals: Dienstag und Mittwoch 23:00 Champions League, weitere Magazine zu FIFA-und UEFA-Wettbewerben. Wöchentlich die Höhepunkte aus den wichtigsten Fußballligen in Europa.
Für mich wäre das ein Reformansatz von der Struktur der Fernsehanstalten her. Das wir schon eine größere Zahl von Spartensendern haben dürfen, kommt schon aus unserer Bevölkerungszahl.
Die vielen 3. Programme und weitere Zusatzprogramme mit den ständigen Wiederholungen, nur um mit Masse Programmvielfalt uns vorzugaugeln, müssen reduziert werde. Ein 3. bundesweites Fensehprogramm mit täglichen regionalen Bezügen, mit z. Bsp. einer kpl. Regionalisierung/ Auseinanterschaltung zwischen 17:00/18:00 - 20:00 Uhr. Dazu der 24 Stunden Sportkanal und der 24 Stunden Nachrichtenkanal. Den Kinderkanal, 3sat, arte,ARD alpha (Schulkanal ?) haben wir schon. Diese Programme müssen wegen ihrer vielfältigen und wertigen Sendungen bleiben. Reformvorschläge, die nach meiner Meinung in Köln und Mainz ohne Veränderung an der Spitze erbittert von diesen bekämpft werden.
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ulionken
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von ulionken »

Nun gibt es ein Reformkonzept für ARD, ZDF und Deutschlandradio, ausgearbeitet von einem achtköpfigen Expertenteam:
https://www.deutschlandfunk.de/experten ... n-100.html
Der sogenannte Zukunftsrat empfiehlt in dem in Berlin vorgestellten Bericht eine stärkere Orientierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio an Gemeinwohl und Demokratie. Die Angebote sollen sich klarer von der privaten Konkurrenz unterscheiden.
Ausdrücklich nicht empfohlen werden Senderfusionen, wohl aber die Gründung einer ARD-Anstalt, die alle überregionalen Aufgaben der regionalen Sender übernehmen soll.
Ausserdem wird eine kollektive Geschäftsführung empfohlen statt der Intendanten. Hat jemand das komplette Gutachten gefunden?

73 de Uli
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transponder
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von transponder »

ulionken hat geschrieben: Do 18. Jan 2024, 15:29 (...) Hat jemand das komplette Gutachten gefunden?

73 de Uli
Bitteschön.

https://rundfunkkommission.rlp.de/filea ... 1.2024.pdf
ulionken
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von ulionken »

Wesentliche Änderungen wären also die Gründung einer übergeordneten Organisation für die ARD, die alle zentralen Aufgaben der Landesrundfunkanstalten übernehmen würde, eine gemeinsame technische Infrastruktur für alle Beteiligten (z.B. nur noch eine Mediathek-Plattform) und die Finanzierung nach dem Grad der Auftragserfüllung und einem Preisindex.

73 de Uli
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Manager »

Auch interessant:
Die öffentlich-rechtlichen Angebote sollten vor allem demokratie- und gemeinwohlorientiert sein und dabei helfen, Menschen zusammenzubringen. Als Beispiel wird die Übertragung von Sportereignissen genannt, die aus Sicht der Expertinnen und Experten das Potenzial haben, "als gesellschaftliche Klammer" zu wirken.
:spos: :spos: :spos:

---> https://www.tagesschau.de/inland/gesell ... n-100.html
wolfgangF
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von wolfgangF »

Kollektive Führungen statt Intendanten wäre eine hervorragende Strukturänderung und ist schon längst überfällig. Bin sehr gespannt, ob dies so kommt.
SeltenerBesucher
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Und fällt mir nichts mehr ein, dann schreibe ich ein Strukturreform-Programm. Dann fangen wir mal an:
Für die zukünftige ARD-Anstalt, ZDF und Deutschlandradio schlägt der Zukunftsrat jeweils einen pluralistisch besetzten Medienrat als Hüter der Auftragserfüllung, einen überwiegend nach Fachexpertise besetzten Verwaltungsrat zur Stärkung von Strategiefähigkeit und Kontrolle und eine kollegiale Geschäftsleitung vor. Die bisherigen Organe werden ersetzt.
Einfacher wäre es die jetzigen Räte zu verkleinern, in dem die Anzahl der Politiker geringer wird. Die Lösung sollte also lauten, 4 Länder schicken in Zukunft nur einen Politiker/eine Politikerin in den ZDF-Fernsehrat. So ließe sich der Rat verkleinern.
Der Zukunftsrat empfiehlt die Errichtung einer ARD-Anstalt mit zentraler Leitung, die die Arbeitsgemeinschaft ersetzt. (…) Das Modell folgt dem Gedanken der organisierten Regionalität: Zentrales zentral, Regionales regional.
Komischerweise läuft die Diskussion gerade in Polen genau andersrum. Nach acht Jahren nationalkonservativer Regierung gibt es Bestreben wieder weg vom Zentralismus zu kommen. TVP wird zentral aus Warschau verwaltet. Die regionalen Hörfunksender sind dort regionale Anstalten, die während der PiS-Regierung gezwungen wurden PiS-getreuen Experten Sendeplätze einzuräumen. Die angeblichen Experten wurden mit lukrativen Verträgen entschädigt.
Um die Digitalisierung rasch, erfolgreich und zu vernünftigen Kosten voranzutreiben, empfiehlt der Zukunftsrat ARD, ZDF und Deutschlandradio, eine Gesellschaft für die Entwicklung und den Betrieb einer gemeinsamen technologischen Plattform zu gründen.
Was ist daran zukunftsorientiert in Zeiten wo 1000 km östlich der Oder-Neiße-Grenze ein Land im Krieg ist, alles zentral zu organisieren? Für mich ist das rückwärtsgewandt. Die Idee des Internets war dezentral zu arbeiten und sich auf unterschiedlichen Wegen zu vernetzen. Es gibt doch schon das ARD Play-Out-Center in Potsdam und IRT wurde begraben.
Demokratie (…) Demokratie (…) Dempkratie
Jetzt sollen die öffentlich-rechtlichen Anstalten die Demokratie retten. Da sollten sich die Politiker an ihre eigene Nase fassen. Vielen Leuten sind die Prozesse nicht transparent genug. Wenn einer Kommune beim Sparen als erstes einfällt ihr Rats-TV zu streichen, dann können öffentlich-rechtliche Medien da nichts mehr ausrichten.
Dialoganstalten
Wäre es nicht die Aufgabe der Politik Dialog mit den Bürgern zu führen? Jetzt sollen es ARD, ZDF und das Deutschlandradio sein? Vielleicht Domian-Reloaded?
Die Öffentlich-Rechtlichen sollten für alle da sein, die dauerhaft in Deutschland zu Hause sind und als künftige Wählerinnen und Wähler in Betracht kommen.
Da muss man sich tatsächlich fragen, warum einige ARD-Anstalten die Fremdsprachenprogramme von COSMO oder generell COSMO nicht übernehmen. Solche Vorschläge kommen aus Bundesländern, die kein passendes Angebot haben.
Eigenständigkeit und Unterscheidbarkeit
Hat VAU NET diesen Absatz beigesteuert?
Zukunftsrat
Die ARD bekommt eine Zukunftsrat. Nur wie soll sich dieser durchsetzen, wenn die regionalen Räte bleiben? Es wirkt so, als möchte die Politik Mittel aus den Bundesländern auf eine neue bundesweite Anstalt umverteilen.
Auch Fusionen einzelner Landesrundfunkanstalten erscheinen nicht zweckmäßig, denn es geht im Vorschlag des Zukunftsrats darum, das Regionale zu stärken.
Man kann fusionieren, ohne auf das Regionale zu verzichten. Brauchen die kleinen Anstalten alle eigene Räte und Verwaltungen?
Nicht zuletzt stehen die Landesrundfunkanstalten der ARD vor einem Zielkonflikt: Ihr Kernauftrag sollte nicht das „Erste“ sein, sondern das regionale Angebot sowie dessen Erlebbarmachen vor Ort, …
Noch vor wenigen Monaten wurde der Wunsch geäußert, die Dritten sollen gemeinsame Sendestrecken fahren. Jetzt schalte ich zwischen den Dritten um und überall läuft parallel Sport oder Schlager und jetzt kommt die Rolle rückwärts? Als jetzt Schnee fiel, sendeten plötzlich alle Berichte von einer verschneiten Kreuzung oder einer Autobahnbrücke unter der sich Autos am Schnee festgeklebt haben. Neues Phänomen: Die Schneekleber. Warum sind die Klimakleber nicht auf diese Idee gekommen? Nicht sich selbst festkleben, sondern die Autos an die Fahrbahn kleben.

Irgendwie haben die Politiker nicht verstanden, dass der Rundfunkbeitrag eine regionale Abgabe ist. Wenn das jeweilige Bundesland darüber die staatsferne der Regulierungsbehörde unterstreichen will, warum nicht? In Schlesig-Holstein werden mit diesen Mitteln die Offenen Kanäle (audio/video) finanziert.
SeltenerBesucher
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Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

tagesspiegel.de:
„Rat will Intendanten bei Öffentlich-Rechtlichen abschaffen”
http://web.archive.org/web/202401190234 ... 73628.html

Bericht des „Zukunftsrates”:
„Der Reformvorschlag legt großes Gewicht auf das Regionale. Die Aufgabe der Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten würde sich insoweit ändern: Sie erhalten mehr Raum für die Erfüllung des regionalen Auftrags und vertreten ihre Landesrundfunkanstalten zugleich in einer erweiterten Geschäftsführung der ARD-Anstalt. Dies stärkt den Föderalismus und die Akzeptanz in den Regionen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk würde dadurch mehr denn je erlebbar sein vor Ort.”
„Die Koordination der ARD-Anstalt mit den Landesrundfunkanstalten ist Aufgabe der erweiterten Geschäftsleitung. Ihr gehören an: die Mitglieder der Geschäftsleitung der ARD-Anstalt und die Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten.”
In ihren Regionen erhalten die Intendantinnen oder Intendanten eine größere Verantwortung als heute und eine Vorbildfunktion in ihrem Dienst an der Demokratie.”
Noch ein lustiger Satz aus dem Bericht:
„Die KEF betrachtet zwar die ARD als eine Einheit. Diese „Einheit“ hat trotz anerkennenswerter Bemühungen jedoch wenig einheitliche Systeme und kein einheitliches Reporting und damit keine ausreichende Transparenz.“
Irgendwie verstehen die Leute den Sinn einer Arbeitsgemeinschaft nicht. Wie kann man in einem Rat Leute delegieren, die nicht verstehen, dass Rundfunk Ländersache ist. Wenn die Länder vergleichbare und einheitliche Systeme haben wollen, dann sollen doch die Landesparlamente ein einheitliches Reporting in ihre Landesgesetze reinschreiben und die Vorgaben gemeinsam erarbeiten. Wo ist das Problem?
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