ARD Reform 2024

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Steve-o1987
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Steve-o1987 »

Hat man u.a. bei Das Erste und NDR am Logo gesehen. Die Logos waren schonmal schärfer. Aktuell recht unscharf.
RF_NWD
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von RF_NWD »

Hier ein Überblick über die gestrigen Beschlüsse der ARD Intendanten.
Technik-Unit, Kompetenzcenter TV, Kooperation im Hörfunk, Grundsätze zur Anwendung von KI
www.ard.de/die-ard/presse-und-kontakt/a ... ipzig-100/
www.ard.de/die-ard/presse-und-kontakt/a ... htbar-100/
ARD Reform wird hör- und sichtbar

ARD Link zu Hörfunk: www.ard.de/die-ard/presse-und-kontakt/a ... Radio-100/
ARD Link zu KI : www.ard.de/die-ard/aufgaben-der-ard/Gru ... r-ARD-100/
wolfgangF
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von wolfgangF »

mittendrin hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 12:45 Weitere Einsparung:
In den Logos von NDR und Radio Bremen entfällt ab sofort der Zusatz „HD“. Trotz dieser Anpassung senden die jeweiligen Programme weiterhin in HD-Qualität.
https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitte ... 24520.html
Damit sich niemand wundert ;)
Eigentlich habe ich gedacht, dass ARD und ZDF den HD-Zusatz beim Logo sogar längerfristig beibehalten (auch über die bevorstehende Abschaltung des SD-Signals hinaus), um weiterhin auf die bessere Bildqualität gegenüber den (frei empfangbaren) Privatsendern hinzuweisen.
RudiP
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von RudiP »

Alqaszar hat geschrieben: Sa 2. Dez 2023, 17:55 Beim Fernsehen war von Anfang an ok, was beim Hörfunk tabu ist: Bundesweite Gemeinschaftsprogramme mit regionalen Fenstern.

Mal abgesehen davon, dass lineare Angebote an Bedeutung verlieren, stellt sich die Frage nach den Inhalten. Muss der öR tatsächlich jedes Dudelfomat bedienen – das kann auch der Kommerzfunk.

Insofern wäre mehr Qualität statt Quantität ein gutes Konzept.
Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat der ÖR einen umfassenden Auftrag, der auch Unterhaltung einschließt. Das steht zwar auch in den Rundfunkgesetzen. Aber die Landtage können zwar ein Gesetz, nicht aber ein Verfassungsgerichtsurteil ändern. Und nach dem gleichen Urteil darf es Privatfunk nur deswegen geben, weil die Grundversorgung durch die ÖR besteht. Und wie schon gesagt, Gundversorgung heißt nicht Beschränkung auf Bildung und Information, sondern von allem etwas.
Alqaszar
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Alqaszar »

Das ist völlig richtig. Insbesondere aus der konservativen und rechten politischen Ecke kam ja in der Vergangenheit entsprechende Kritik. Als Sozialdemokrat ist mir die Rolle des öffentlich-rehtlichen Rundfunks extrem wichtig.

Aber es gibt einige Aspekte, die meines Erachtens in die Diskussion einzufügen sind.

Da ist zunächst der technologische Wandel, der unter dem Schlagwort „Konvergenz“ diskutiert wurde und erkennbar zu einem Bedeutungsverlust klassischer, linearer Angebote führt. Gleichzeitig entfallen geografische Grenzen, die mit den klassischen, linearen Verbreitungswegen zusammenhängen.

Da sind mehr als 50 lineare Hörfunkprogramme möglicherweise nicht mehr Zeitgemäß. Gleichzeitig sorgen Lobbyintersssen der privaten Medienwirtschaft dafür, dass bestimmte Inhalte nur zeitweise nichtlinear abgerufen werden können.

Hier besteht also die Gefahr, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk sozusagen ins „lineare Ghetto“ verdrängt wird und gerade deshalb an der Bedeutung verliert, der ihm der Gesetzgeber eigentlich zubilligen will.

Außerdem ist eine Diskussion über die Nähe der Anstalten zu den Parteien wichtig. Dass historisch gesehen verschiedene ARD-Anstalten eine erkennbare und bestimmte politische Färbung hatten (und im jeweils anderen politischen Lager dafür verschrien waren) ist ja nicht wirklich ein Geheimnis.

Nun gibt es die Populisten, welche sich gerade den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Feindbild ausgesucht haben. Einerseits können sie nun ARD und ZDF als „Spielwiese der bösen Altparteien"“ diffamieren; andererseits bekommen sie selbst Zugriff auf „Pöstchen“ – beim MDR droht das konkret, abhängig von den Ergebnissen der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen.

Hier ist eine bessere „politische Hygiene“ notwendig, die neben der Staatsferne auch eine größere Unabhängig von politischer Einflussnahme durch die Parteien sicherstellt. Der erste Schritt wäre eine kritische Betrachtung der Personalstruktur. Das witd natürlich extrem schwierig.

Aber auch hier wäre eine Straffung des Angebots hilfreich. Zehn statt 50 lineare Rundfunkprogramme rechtfertigen weniger Personal in Verwaltung und den Plüschetagen.

Man stelle sich folgendes vor: Pro Bundesland ein lineares Programm analog zu NDR 1 / hr 1 / SWR1 etc.

Daneben bundesweite Programme mit verschiedenen Schwerpunkten, die jeweils regionale Fenster haben können. Kultur, Leute unter 25, Leute über 65, Wortprogramme wie Bayern 2, ein Infoprogramm, Maus für die Kinder, Cosmo als Schnittstelle zwischen Autochthonen und Migranten – Informationen und Unterhaltung Hand in Hand.

Das alles produziert von schlankeren, effizienten Anstalten, die alle ihre Inhalte unbeschränkt auch nichtlinear verbreiten dürfen. Weniger Redundanz, mehr Relevanz. Selbstverständlich werbefrei.
QTH: Viersen (NRW)
RF_NWD
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von RF_NWD »

Alqaszar hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 11:42 Man stelle sich folgendes vor: Pro Bundesland ein lineares Programm analog zu NDR 1 / hr 1 / SWR1 etc.
Das stelle ich mir ungern vor:
Da ziehe ich hier in NDS die Alternative von nebenan vor, deren Auftrag sich aus dem WDR Gesetz für WDR 2 ergibt.
Ein Tagesbegleitprogramm mit Musik und aktuellen Informationen aus den verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens, Deutschland und der Welt.
janosch79
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von janosch79 »

Warum? Aber das ist doch dann genau das lineare "Tagesbegleitprogramm". Es braucht eben meiner Ansicht nach nicht noch ein SWR Kultur, hr2, NDR Kultur.... ect. paralell zum DLF Kultur.. Kai Gniffke selbt hat ja schon zugegeben, dass SWR2 ak. Kultur ihn im Rundfunksektor des SWR mit Abstand das meiste kostet. Das wird bei anderen Anstalten ähnlich sein. Und ganz ehrlich, die Kulturinteressieren kommen am Netz auch nicht mehr vorbei... Braucht es da so viele, teure lineare Angebote? Ein Blick nach Frankreich zeigt wie es zentralisierter und günstiger gehen kann... Aber nicht unbedingt qualitativ schlechter..
RF_NWD
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von RF_NWD »

Als jemand, der im Schichtdienst bis in die späten Abenstunden tätig ist, hätte ich da auch gern auch nach 18:00 noch etwas input, (wie bei WDR 2)und keine unmoderierten Einschlafstrecken wie bei NDR 1 NDS mit der blauen Stunde , Traumhaft usw.
SeltenerBesucher
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

janosch79 hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 13:18 Es braucht eben meiner Ansicht nach nicht noch ein SWR Kultur, hr2, NDR Kultur.... ect. paralell zum DLF Kultur.
Die regionalen ARD-Kulturwellen werden von über 2 Mio. Hörern täglich gehört, „DLF Kultur“ von 0,58 Mio. Hörern. Allein Bayern 2 und BR Klassik haben zusammen mehr Hörer als DLF Kultur.
janosch79 hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 13:18 Kai Gniffke selbt hat ja schon zugegeben, dass SWR2 ak. Kultur ihn im Rundfunksektor des SWR mit Abstand das meiste kostet.
Das liegt nicht am Hörfunk sondern an den Klangkörpern. Ich zähle 14 Klangkörper der ARD. Da sind die Länder aber auch nicht willig die Aufgabe zu übernehmen. Die Klangkörper könnten vom Kulturministerien der Länder getragen werden und ihre Bildungsaufgabe noch stärker in Schulen ausüben.
janosch79 hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 13:18 Braucht es da so viele, teure lineare Angebote?
Das ist inhaltlich Blödsinn. Die drei Zwischenmods in der Stunde und die klassische Musik als Klangteppich kosten nicht so viel Geld. Was Geld kostet, sind die Konzerte vor Ort, an denen die ARD-Anstalten beteiligt sind und die mit teuren Übertragungswagen aufgezeichnet werden. Das ist eben Kultur. Es fehlen aus meiner Sicht Programmplätze für die Darstellung der Kultur im Fernsehen. Die BBC Proms bekommen mehr Aufmerksamkeit. Es gibt Konzerthäuser und Theater in den Städten aber keine festen Ensembles, die sie bespielen. Dafür gibt es kein Geld mehr. Wenn die ARD bei Klangkörpern spart, fallen die regionalen Veranstaltungen weg, weil sich die Städte selbst nicht leisten können.

Ein Beispiel auf dem Ruhrgebiet: https://www.bbc.co.uk/programmes/p02vmy77/p02vmxrq
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