XHDATA 219

[schluri]

Hallo, ich bin der Neue,
Gerne würde ich mal in DX Welt eintauchen.
Bei Amazon gibts da ein Radio für 11 Euro.
Es handelt sich um ein Xhdata 219

Leider hab ich hier im Forum nichts zu dem Modell gefunden.

Aber vielleicht hat doch jemand Erfahrung damit gemacht.

[DLR-Fan Sachsen-Anhalt]

Das Ding ist ein analoges Billigteil, was soll das Radio denn können? 10 Euro für Elektronik Schrott? Gib etwas mehr Geld aus, XHDATA D 808 und Du hast einen sehr guten Weltempfänger mit brauchbaren UKW Empfang und RDS. Du willst sicherlich auch Freude an einem Radio haben.

[schluri]

Klar, ein 11 Euro Teil ist schlechter als ein 80 Euro Radio.
Aber andere Erfahrungen sind da positiver.

https://hackaday-com.translate.goog/202 ... _tr_pto=sc

Und

https://radiojayallen-com.translate.goo ... _tr_pto=sc

[Spacelab]

Also so überschwänglich und positiv ist da aber keiner dieser "Testberichte". Es wird immer alles in Relation gesetzt. "Für ein 10 Pfund Radio..." oder "im Vergleich zu einem alten Radio...". (In der Originalversion ohne Translator wird das noch ein bisschen deutlicher.) Es ist halt ein ganz billiges Kurbelradio! Beschäftige dich erst mal damit was DXen wirklich heißt. Dann vergisst du dieses Ding ganz schnell wieder. Wie willst du denn bei so einem Radio zum Beispiel die gewünschte Frequenz richtig einstellen oder wenn du was empfängst richtig ablesen? Über die Pi mal Daumen Schätzeisen Skala?

Ich will so einem Radio wie dem XHDATA 219 gar nicht die Existenzberechtigung absprechen. Ganz im Gegenteil. Das Gerät ist perfekt wenn man auf Reisen ist und es auf jedes Gramm ankommt. Oder auch im Freibad oder Badesee. Wenn da das Teil geklaut wird ist nicht viel verloren. Aber zum DXen ist das Ding definitiv nicht gebaut worden.

[Loger]

Wie willst du denn bei so einem Radio zum Beispiel die gewünschte Frequenz richtig einstellen oder wenn du was empfängst richtig ablesen? Über die Pi mal Daumen Schätzeisen Skala?

Ja gut, eine genaue Frequenzanzeige hat man mit so einer einfachen Skale nicht, vor allem nicht bei so einem Billigteil wo statt einer Skalennaldel ein breiter Blastikbalken verbaut ist. Aber empfangstechnisch sind diese kleinen analogen Geräte manchmal gar nicht so schlecht. Mit so einer analogen Frequenzeinstellung mit Mehrfach-Drehkondensator läßt sich z.B. sehr einfach eine mitlaufende Vorselektion erreichen. Bei Geräten mit digitaler Frequenzeinstellung (PLL) ist das sehr aufwendig und wird deshalb bei einfachen Geräten, also z.B. den üblichen Reise-Taschenweltemfängern, auch nicht gemacht. Umschaltbare Bandpässe im Eingang gibt es normalerweise nur bei großen Stationsempfängern.

Ich habe hier z.B. noch einen alten Panasonic RF-B10, der stellt so manches wesentlich größere und teurere Digitalgerät empfangstechnisch in den Schatten, aber sowas von! Allerdings sind in dem Gerät auch brauchbare Filter verbaut, wovon jeder wahrscheinlich mehr gekostet hat als das ganze XHDATA-Gerät.

[PAM]

Der Si4825 performt in der richtigen Umgebung ganz gut und schafft es locker, billige konventionelle Analogradios in die Tasche zu stecken. Für die Mittelwelle setzt das voraus, dass die Ferritantenne halbwegs sinnig gefertigt wurde und vom "Designer" nicht direkt neben den (abschirmenden) Batterien oder hinter dem Lautsprecherkorb platziert wurde. Die Kurzwellen kranken i. d. R. an viel zu kurzen Teleskopantennen. An sich sollten die Empfangsleistungen auf Ukw ordentlich sein, für das OIRT-Band dürfte ebenfalls die Antenne viel zu kurz sein. Aufsteckantennen zum Verlängern kann man sich aus Chinesien schicken lassen. Oder man pfeift auf die Optik und montiert gleich etwas in technisch besserer Länge.

Die Trennschärfe auf Ukw geht bei den Billigheimern mit dem Si4825 in der Regel in Ordnung, ist aber nicht sensationell. Über die Großsignalfestigkeit entscheidet, was der "Designer" vor dem DSP-Chip platziert hat.

Aber: Der Si4825 findet sich in einem Haufen chinesischer Billigradios und auch in höherpreisigen Geräten. Dass man dem konkret nachgefragten Modell den Stereodekoder und damit den stereophonen Kopfhörerausgang gestrichen hat, mag in der Preisklasse verschmerzbar sein. Die beiden Chips stehen jedenfalls für insgesamt geringe Stromverbräuche und das Radio könnte auf eine sehr ordentliche Spieldauer mit guten Batterien kommen.

Wenn man das angefragte Gerät tatsächlich für ca. 'nen 10er bekommt und das "Spielgeld" dafür übrig hat, könnte man die Neugier tatsächlich mal siegen lassen. Und wenn das Gerät halbwegs sinnvoll gemacht ist, hätte man zumindest ein kleines und leichtes Radio für Ausflüge mit einer zu erwartenden langen Spieldauer. Die eher grobe Skalierung dürfte jedoch bei unbekannten Empfängen zum Rateprinzip nötigen oder erzwingt das Dranbleiben bis zur nächsten ausgestrahlten ID. Trotz des analogen Abstimmknopfs und Zeiger arbeitet der Si4825 mit einem internen digitalen Abstimmraster.


Ich hatte übrigens vor kurzer Zeit von einem Hobbyfreund den R9700DX von Tecsun in der Hand - ein rein analoger (und m. E. einer der letzten) Empfänger von Tecsun. Jedenfalls hat der das bei anderen Taschenradios zuweilen recht aufgeregt arbeitende DSP nicht und erzeugt daraus einen herrlich unaufgeregten Empfang mit sehr hoher Empfindlichkeit. Keine Lautstärkesprünge bei plötzlichen Veränderungen des Empfangssignals, keine Nebengeräusche. Die Trennschärfe auf Ukw ist noch immer zeitgemäß, der Kurz- und Mittelwellenempfang macht ebenso Spaß. Dem Gerät merkte man an, dass es gewissenhaft abgestimmt war.

Der Preis hat sich leider ggü. früher fast verdoppelt und für das Geld kriegt man dann doch deutlich besser ausgestattete Geräte. Falls so einer aber gebraucht für den halben Neupreis autauchen würde, würde der Zeigefinger über der Maus zucken...

[Spacelab]

Mit so einer analogen Frequenzeinstellung mit Mehrfach-Drehkondensator läßt sich z.B. sehr einfach eine mitlaufende Vorselektion erreichen. Bei Geräten mit digitaler Frequenzeinstellung (PLL) ist das sehr aufwendig und wird deshalb bei einfachen Geräten, also z.B. den üblichen Reise-Taschenweltemfängern, auch nicht gemacht. Umschaltbare Bandpässe im Eingang gibt es normalerweise nur bei großen Stationsempfängern.

Die XHDATA 219 Möhre ist ein einfachst DSP Empfänger mit Si4825 Chip. Das Teil hat die Angewohnheit, wenn man einen schwachen Sender neben einem stärkeren hören möchte, ständig auf den stärkeren rüber zu ziehen. Auch kann bei fadendem Empfang die grob regelnde AGC nerven.

Natürlich gibt es alles in allem immer noch schlechtere Empfänger. Vor allem für die veranschlagten 11 Euro. Aber er möchte damit nicht einfach Radio hören sondern DXen! Das 219 ist einfach chinesisches Spielzeug wie aus dem Bilderbuch. Er soll ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen und gleich was ordentliches kaufen mit dem er auch wirklich Spaß haben kann. Es muss ja auch nichts neues sein. In diversen (DX) Gruppen, zum Beispiel bei Facebook, werden da manchmal echt gute Geräte zum mehr als fairen Preis rausgehauen. Nicht selten schon gleich mit sinnvollen Filter Bestückungen.

[Loger]

Ja gut, neuere DSP-basierte Geräte sind eine ganz andere Baustelle. Meine Aussage war auf klassische Empfangskonzepte bezogen, also z.B. normale Einfachsuper.
Daß DSP-Empfänger schon für 11 Euro zu haben sind damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Scheinbar kosten die Chips heute wirklich nichts mehr.

[schluri]

Vielen Dank schonmal an jeden von euch.
Ich hab verstanden. Das Teil ist okay für das kleine Geld. Nicht mehr und nicht weniger.
Werde es trotzdem mal kaufen. Tut nicht weh.

Zum DXen würde ich trotzdem was holen wollen.
Also entweder bei Facebook schauen oder so ein 808er, stimmt’s?

[Vilkert]

Zum DXen würde ich trotzdem was holen wollen.
Also entweder bei Facebook schauen oder so ein 808er, stimmt’s?

Für ein paar Euro mehr kannst du dir aber auch ein Radio mit Tef6686-Chip holen, die gibt's teilweise schon ab 90€. Die sind im Vergleich zum D-808 vorallem in Sache Trennschärfe deutlich besser.

[DLR-Fan Sachsen-Anhalt]

Das kommt nun drauf an was er möchte, der TEF ist bei mir auf der KW schlechter an der Teleskopantenne, kann kein SSB. Wenn's hauptsächlich um UKW gehen soll, dann TEF, keine Frage. Bei KW bin ich eher vom D 808 überzeugt und Flugfunk gibt's als Zugabe. UKW ist aber trotzdem auch beim D 808 brauchbar, natürlich kann er 100kHz neben einem Ortssender nicht mit TEF mithalten. Jeder Empfänger hat seine Vor und Nachteile. Habe ja beide Geräte. Den D 808 hatte ich für ca. 65 Euro mal gekauft, an einem Primeday oder sowas, dafür ein tolles Gerät, zu dem Zeitpunkt war an TEF als Taschenradio nicht zu denken.

[DLR-Fan Sachsen-Anhalt]

Hatte heute vom Bekannten den TEF im schwarzen Gehäuse im Test. Das Teil empfängt schlecht, ohne weitere Abschirmmaßnahmen des Tunerteils vollkommen vom Display und Eigenstörungen alles überrlagert. Das ist ein Bastelgerät, von dem würde ich abraten. Dagen empfängt mein silberner wie Gold. Haben in den sw und si beide die 2.0 FW drin.