Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

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Klaus
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Klaus »

H.-E. Tietz hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 17:51 Das aggressiver gewordene Auftreten Nordkoreas - s. a. Raketentests - hat jedenfalls Lockerungen im Verhältnis der beiden Staaten zueinander erschwert
Bitte immer beide Seiten betrachten. Die Raketentests finden nicht einfach nur so statt.

Sie sind eine Reaktion auf die bei uns in der Presse kaum erwähnten Militärübungen der USA und Südkorea, die jedes Jahr stattfinden und mehrere Monate dauern:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Foal_Eagle

Und diese Übungen finden zudem nicht irgendwo tief im Süden auf einer einsamen Insel statt (von denen es genug gäbe) - sondern in einem umstrittenen Seegebiet, durch das eine umstrittene See-Grenze verläuft:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Northern_Limit_Line

Wird uns auch nicht auf die Nase gebunden. Weiß kaum jemand.

Und nicht zu vergessen die 30.000 US amerikanischen Soldaten, die in Südkorea stationiert sind und dort AFN hören:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/United_ ... rces_Korea

Was meint Ihr was los wäre, wenn in Nordkorea 30.000 russiche Soldaten stationiert wären die russisches Soldatenradio hören und jedes Jahr mehrere Monate lang in umstrittenen Seegebieten zwischen irgendwelchen südkoreanischen Inseln ihre Geschosse in die Luft jagen würden (die ja nicht steil wieder herunterfallen).
H.-E. Tietz
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von H.-E. Tietz »

Ich will die Schuld nicht nur einer Seite geben.
Seit dem Präsidentenwechsel in Südkorea tut man sich dort schwer, eine klare Linie in der Nordkorea-Politik zu finden.. Außerdem verfolgt US-Präsident Biden in dieser Beziehung eine härtere Politik als sein viel gescholtener Vorgänger.
Ich sehe gerade AFN News, wo es um das Gipfeltreffen in Camp David geht (USA, Südkorea, Japan) mit Nordkorea als einem Schwerpunkt.
Über die in letzter Zeit tatsächlich erhöhten militärischen Aktivitäten wird in den deutschen Medien leider nur unzureichend berichtet.
Da muss man auf andere Quellen zurückgreifen. Ein DoD-Sender wie AFN hat zweifellos auch eine Propagandafunktion.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Ich empfing AFN auf der Berliner Mittelwelle dank eines Langdrahts tagsüber in hervorragender Qualität. Nachts wurde die Sendeleistung zurückgenommen.
Auf UKW klappte Empfang nur bei Tropo, oft nach Gewittern.
Funker Tommy
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Funker Tommy »

Off topic
Wo SIEHT man Afn News? Stream?
Wellenjäger
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Wellenjäger »

Interessant ist, dass die DDR offensichtlich nie in Erwägung zog, für ihre Bevölkerung ausschließlich im OIRT-Band zu senden und nur OIRT-Radios zu verkaufen. Als meines Wissens einziger Osblock-Staat sendete man auf dem westlichen UKW-Band. Die Fernsehnorm war zwar SECAM, aber merkwürdigerweise nicht das Französische SECAM-L !! Es wurden also keine große Hürden aufgebaut, um den Feind zu sehen und zu hören.

Vorstellbar wäre durchaus gewesen, dass die DDR zwar ihre Radio- und Fernsehprogramme über starke grenznahe Standorte in Berlin sowie Brocken, Inselsberg usw. Richtung BRD in Westnorm ausstrahlt, aber für die eigene Bevölkerung im OIRT-Band und dem völlig inkompatiblen SECAM-L sendet. Auch würden in der DDR demzufolge nur solche Geräte verkauft. Gerade das hätte den Westempfang erschwert. Aber gerade das ist nicht passiert.
Ganz im Gegenteil: Der Westempfang wurde im Laufe der Zeit, vor allem in den 80ern nicht nur geduldet, sondern fast schon gefördert bis hin zu offiziell genehmigten Gemeinschaftsantennenanlagen und Kabelnetzen in Plattenbausiedlungen, inklusive Sattelitenschüsseln für Sat1 und RTL.

Innerhalb der DDR hätten Westsender auf UKW durchaus gestört werden können. Funfact: Heute ist das ja durch offizielle Koordinierungen längst der Fall.

Anders als auf der koreanischen Halbinsel gab es zwischen der DDR und BRD auch einen Austausch auf musikalischer Ebene. DDR-Künstler, die auf Westlabels vermarktet wurden und natürlich umgekehrt. Ich selbst besitze zahlreiche Amiga-Pressungen westlicher Interpreten (LPs, EPs, Singles, Kassetten). Ich weiß, dass Vieles unter der Hand verkauft wurde und schnell vergriffen war, aber es gab tatsächlich sogar Veröffentlichungen von den Ärzten oder Michael Jackson bis hin zu Konzerten von Bruce Springsteen, der "Born in the USA" auf der Bühne in Ost-Berlin sang und das Publikum schwenkte US-Flaggen. In Nordkorea undenkbar.
UK-DX
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von UK-DX »

Wellenjäger hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 22:18 Interessant ist, dass die DDR offensichtlich nie in Erwägung zog, für ihre Bevölkerung ausschließlich im OIRT-Band zu senden und nur OIRT-Radios zu verkaufen. Als meines Wissens einziger Osblock-Staat sendete man auf dem westlichen UKW-Band. Die Fernsehnorm war zwar SECAM, aber merkwürdigerweise nicht das Französische SECAM-L !! Es wurden also keine große Hürden aufgebaut, um den Feind zu sehen und zu hören.

Vorstellbar wäre durchaus gewesen, dass die DDR zwar ihre Radio- und Fernsehprogramme über starke grenznahe Standorte in Berlin sowie Brocken, Inselsberg usw. Richtung BRD in Westnorm ausstrahlt, aber für die eigene Bevölkerung im OIRT-Band und dem völlig inkompatiblen SECAM-L sendet. Auch würden in der DDR demzufolge nur solche Geräte verkauft. Gerade das hätte den Westempfang erschwert. Aber gerade das ist nicht passiert.
Ganz im Gegenteil: Der Westempfang wurde im Laufe der Zeit, vor allem in den 80ern nicht nur geduldet, sondern fast schon gefördert bis hin zu offiziell genehmigten Gemeinschaftsantennenanlagen und Kabelnetzen in Plattenbausiedlungen, inklusive Sattelitenschüsseln für Sat1 und RTL.

Innerhalb der DDR hätten Westsender auf UKW durchaus gestört werden können. Funfact: Heute ist das ja durch offizielle Koordinierungen längst der Fall.

Anders als auf der koreanischen Halbinsel gab es zwischen der DDR und BRD auch einen Austausch auf musikalischer Ebene. DDR-Künstler, die auf Westlabels vermarktet wurden und natürlich umgekehrt. Ich selbst besitze zahlreiche Amiga-Pressungen westlicher Interpreten (LPs, EPs, Singles, Kassetten). Ich weiß, dass Vieles unter der Hand verkauft wurde und schnell vergriffen war, aber es gab tatsächlich sogar Veröffentlichungen von den Ärzten oder Michael Jackson bis hin zu Konzerten von Bruce Springsteen, der "Born in the USA" auf der Bühne in Ost-Berlin sang und das Publikum schwenkte US-Flaggen. In Nordkorea undenkbar.
Ob AFN oder BFBS in der DDR gehoert wurde weis ich nicht. Vermutlich nur Jugendliche die die Musik wollten. An sonsten wird in der DDR RIAS2 dominiert haben, wahrscheinlich mehr als SFB.

Dies ist eine sehr gute Frage warum man nicht mehr gestoert haette oder gleich das OIRT Band verwendete. Ich vermute, dass man moeglw. in irgendwelchen DDR Akten fuendig wird, die ja in Deutschland frei zugaenglich sind.
Ich vermute, die DDR hing zu lange an irgendwelchen Zahlungen aus dem Westen, vom Abbau von automatischen Schussanlagen bis hin zum Freikaufen von politischen Haeftlingen, ich vermute fuer den Transitverkehr kassierte die DDR auch noch Gelder von West-Germany. So konnte das DDR Regime ja auch nicht alles blockieren.
Bis 1961 konnte man ja zwischen West und Ost Berlin ganz gut herumreisen, d.h. Radios aus dem Westen haetten es problemlos nach Ost-Berlin geschafft?

Angeblich war in der DDR die Arbeitsmoral und Motivation nur dann hoch, wenn eine Genehmigung fuer eine Gemeinschaftsanlage vorgelegen hatte. Dann rueckte die ganze Nachbarschaft aus.

Nord-Korea bekommt vom Sueden her nichts, zudem war es in Korea am Anfang ja so, dass der Norden die Industrie hatte, der Sueden war Agrar, nur der Sueden baute etwa auf, da in US Haenden, der Norden leidete unter der Autokratie. Gegenseitig brauchte man sich nicht und irgenwelche Transit-Situationen und Enklaven oder eben Exklaven gab es auch nie.
koslowski
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von koslowski »

Die Entscheidung für das CCIR-UKW-Band fiel in der DDR, als dort Wiedervereinigung noch ein Thema war.

Bei der Einführung des Farbfernsehens wurde weltweit ohne eine mir bekannte Ausnahme eine Norm gewählt, die mit der verwendeten SW-Fernsehnorm kompatibel war. Dies war zum fraglichen Zeitpunkt in der DDR der Standard B/G. Die Einführung von SECAM-L hätte alle bisher verwendeten SW-Fernsehgeräte völlig wertlos gemacht.
JO31ne, 255 m asl
VHF 2: 8 El. hor. S, 8 El. vert. SW, 8 El. hor. drehbar, Sony XDR-F1 HD, Onkyo T-4970
VHF 3: 13 El. vert. SW
SW, MW, LW: Drake R-4C, SW-4A, SPR-4, Kenwood R-1000
koslowski
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von koslowski »

Korrektur: Mir fallen doch einige Länder ein, die bei der Einführung des Farbfernsehens veraltete SW-Normen auslaufen ließen.
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Radio Fan »

koslowski hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 23:33 Die Entscheidung für das CCIR-UKW-Band fiel in der DDR, als dort Wiedervereinigung noch ein Thema war.

Bei der Einführung des Farbfernsehens wurde weltweit ohne eine mir bekannte Ausnahme eine Norm gewählt, die mit der verwendeten SW-Fernsehnorm kompatibel war. Dies war zum fraglichen Zeitpunkt in der DDR der Standard B/G. Die Einführung von SECAM-L hätte alle bisher verwendeten SW-Fernsehgeräte völlig wertlos gemacht.
Zum Einsatz kam die SECAM Norm III b und die ist mit dem Standard B/G kompatibel. Die Version der Norm wurde konkret so in der Bedienungsanleitung des Color 21 angegeben… 🧐

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Radio Fan »

UK-DX hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 22:55 Ob AFN oder BFBS in der DDR gehoert wurde weis ich nicht. Vermutlich nur Jugendliche die die Musik wollten. An sonsten wird in der DDR RIAS2 dominiert haben, wahrscheinlich mehr als SFB.

Dies ist eine sehr gute Frage warum man nicht mehr gestoert haette oder gleich das OIRT Band verwendete. Ich vermute, dass man moeglw. in irgendwelchen DDR Akten fuendig wird, die ja in Deutschland frei zugaenglich sind.
Ich vermute, die DDR hing zu lange an irgendwelchen Zahlungen aus dem Westen, vom Abbau von automatischen Schussanlagen bis hin zum Freikaufen von politischen Haeftlingen, ich vermute fuer den Transitverkehr kassierte die DDR auch noch Gelder von West-Germany. So konnte das DDR Regime ja auch nicht alles blockieren.
Bis 1961 konnte man ja zwischen West und Ost Berlin ganz gut herumreisen, d.h. Radios aus dem Westen haetten es problemlos nach Ost-Berlin geschafft?

Angeblich war in der DDR die Arbeitsmoral und Motivation nur dann hoch, wenn eine Genehmigung fuer eine Gemeinschaftsanlage vorgelegen hatte. Dann rueckte die ganze Nachbarschaft aus.

Nord-Korea bekommt vom Sueden her nichts, zudem war es in Korea am Anfang ja so, dass der Norden die Industrie hatte, der Sueden war Agrar, nur der Sueden baute etwa auf, da in US Haenden, der Norden leidete unter der Autokratie. Gegenseitig brauchte man sich nicht und irgenwelche Transit-Situationen und Enklaven oder eben Exklaven gab es auch nie.
Mach es dir doch bitte nicht so schwer mit deinen Vermutungen…
Hier erfährst du alles zu dieser Thematik:

https://www.radiomuseum.org/forum/dff_ ... w_ddr.html

Außerdem sollte hier was zwischen Nord- und Südkorea betreffend läuft bzw. gelaufen ist außen vorgelassen werden. Hat doch konkret nichts mit diesem Thread zu tun. :gruebel:

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H.-E. Tietz
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von H.-E. Tietz »

Da auf Störmöglichkeiten eingegangen wurde: Ich fand nichts über UKW, aber etwas zum Fernsehen:

"Die einzige wirksame Maßnahme zur Verhinderung des Westempfangs, die nicht von den Fernsehnutzern zu umgehen war, stellte die 'senderseitige Beeinflussung' - sprich Störsender - dar. Die protokollarischen Unterlagen über die Versuche der Post zur Störstrahlung lagen dem SED-Zentralkomitee seit dem November 1961 vor. Drei Monate später fassten die Verantwortlichen der VVB Rundfunk und Fernsehen auf Bitten der ZK-Abteilung Maschinenbau/Metallurgie ihre Erkenntnisse zusammen. Darin hieß es, dass ein 'Störsender von geringer Leistung' im Umkreis von zwei bis drei Kilometern das Westfernsehbild überlagern könne, indem es durch eine sogenannte Dunkelsteuerung nicht mehr erkennbar war oder zum Teil ganz verschwinden würde. Auch der Ton des Westfernsehsenders ließe sich so beeinträchtigen. Laut den Messungen der Post lag die Störstrahlung im Rahmen der Bestimmungen. Die kurz nach dem Mauerbau, also parallel zur 'Aktion Ochsenkopf', angestellten Störsenderplanungen verfolgte die SED-Führung allerdings nicht weiter."
(Franziska Kuschel: Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser. Die DDR und die Westmedien, Göttingen 2016, S.143-144.)   
H.-E. Tietz
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von H.-E. Tietz »

BFBS/AFN waren besonders interessant für diejenigen in der DDR, die sich mit Englisch beschäftigten (beruflich, Studenten oder einfach aus Interesse an der Sprache als Hobby).
Die Musik spielte zweifellos auch eine beträchtliche Rolle. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es sonst - vor dem Start der Jugendwelle Rias2 - erst ab 16 Uhr bzw. 16:40 Uhr viel Pop und Rock (Rias Treffpunkt), abends SFB 2, spezielle Sendungen auf BBC WS 90,2 ("Eine kleine Beatmusik", "Platten a la carte"; u. a. hier erwähnt, habe die Schilderung eben erst entdeckt: https://www.hdg.de/lemo/zeitzeugen/lutz ... ender.html ).

AFN-TV-Empfang ist kompliziert. Man kann einiges im Linuxsat-Forum dazu lesen: https://www.linuxsat-support.com/thread ... /?pageNo=1
Manche Foren haben zu diesem Thema sehr strenge Regeln; deshalb nur noch kurz: Ich verwende die Dreambox 900.
PAM
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von PAM »

koslowski hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 23:33 Bei der Einführung des Farbfernsehens wurde weltweit ohne eine mir bekannte Ausnahme eine Norm gewählt, die mit der verwendeten SW-Fernsehnorm kompatibel war. Dies war zum fraglichen Zeitpunkt in der DDR der Standard B/G. Die Einführung von SECAM-L hätte alle bisher verwendeten SW-Fernsehgeräte völlig wertlos gemacht.
Mit dem Start des Farbfernsehens eine zu den in den Haushalten vorhandenen Schwarzweiß-Geräten inkompatible Sendenorm einzuführen, hätte den Volkszorn heraufbeschworen. Der eigene Fernseher im Haushalt war stets etwas, für das mehr oder weniger lange angespart wurde. Es war also unausweichlich, dass die gewählte Bild-/Ton-Norm des Farbfernsehens abwärtskompatibel sein musste.

Farbfernseher waren bis fast zum Ende der DDR ein Luxus-Konsumgut, entsprechend teuer und abseits der gut versorgten Hauptstadt nicht selten sogar "Sonderpostenware". Das bedeutete, dass die Verkaufsstelle eine Zahl X für den Verkauf zugeteilt bekam. Mancherorts gab es dafür Anmeldungen und Wartelisten.

Als Relation: Anfang bis Mitte der 1980er lag die DDR-Einkommensspanne zwischen unter 700 und etwa 1100 Mark. Der volltransistorisierte RFT-Farbfernseher "Chromat" kostete 3500 Mark (nur SECAM) oder 3600 Mark (PAL/SECAM), wobei letzterer schwierig zu bekommen war. Der "Debüt VT", ebenfalls volltransistorisiert, war im gleichen Zeitraum als Schwarzweiß-Gerät für 1630 Mark oftmals als Mitnahmegerät erhältlich.
🎧📺📻📡
Funker Tommy
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Funker Tommy »

Nochmal kurz off topic zu
AFN NEWS
Haben die überhaupt eigene Nachr. oder wird nicht alles von den Networks übernommen?
H.-E. Tietz
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von H.-E. Tietz »

AFN News übernimmt abwechselnd die Nachrichten von MSNBC, NBC, ABC, Fox News Channel, CNN. Zwischendurch, wenn dort in den USA Werbespots laufen, gibt es kurze eigene Military News, z. B. „Look around the Airforce“.
Staumelder
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Re: Transit von West Deutschland ueber die DDR nach West Berlin? UKW Radioempfang?

Beitrag von Staumelder »

Harald Z hat geschrieben: Do 17. Aug 2023, 08:59 RIAS und seine Störsender: https://www.radiomuseum.org/forum/rias_ ... ender.html
Danke für diesen Link! Mir war nicht bewusst, dass die Sender im kompletten Land verteilt waren.

Noch etwas zum UKW-Empfang: ich konnte am vergangenen Wochenende NDR2 aus Torfhaus während einer Nachtfahrt bis etwa Dreieck Spreeau hören. Beifahrertauglich war es etwa bis Dreieck Potsdam. Ob angehobene Bedingungen waren, kann ich nicht sagen. Habe aber schon auf anderen Fahrten beobachtet, dass zumindest der Brocken mobil bis zur Stadtgrenze reicht (aus Magdeburg kommend). Die Empfangseigenschaften meines Radios (Octavia III Werksradio) würde ich mit maximal 2 bewerten, ein altes Blaupunkt mit vernünftiger Stabantenne hat sich in dem noch freieren Band sicher besser geschlagen.
QTH: Tecklenburg (15km SW von Osnabrück)
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