Hallo Community!
Ich habe diese Woche ein "Kabelleck" gefunden. Man hörte zum Beispiel auf 87.9 den SWR 4 obwohl er offiziell nicht auf dieser Frequenz (zumindest nicht in meiner Gegend) sendet. Dann habe ich herausgefunden das es sich um eine Kabelfrequenz handelt.
Aber wie entstehen solche Aussendungen? Durch kaputte Kabel oder vielleicht auch mit Absicht? minderwertige Elektronik? Wie kann ich mir das vorstellen? Vielleicht kann mir jemand diese Thematik kurz und knapp erklären. Beste Grüße
Da gibt es viele Möglichkeiten.
Zuerst kann es sein, dass uralte HF-Kabel verwendet werden. Da kann schon mal die HF entweichen. Dann gab es , oder gibt es ?, diese Antennenklemmen, das war mal Mode. Man stöpselte die eine Seite in die Antennenbuchse, auf der anderen Seite war eine Kroko-Klermme dran, die dann an die Stabantenne des Radios geklemmt wurde. Damit konnte viel HF über die Stabantenne des Radios entweichen. Dann irgendwelche private Basteleien, oder gar Hausanschlussverstärker, die mit einer Stabantenne versehen wurden ( auch gesehen ). Das heisst : Der Verstärker wurde eingangsseitig mit dem Kabelnetz verbunden, und am Ausgang kam dann via Stabantenne "die Vielfalt" ins Radio. Da gibt es viele, sehr viele Möglichkeiten. Mit der Abschaltung der analogen Frequenzen im Kabel erledigt sich das Problem von selbst.
Mit der Abschaltung der analogen Frequenzen im Kabel ist die Problematik noch lange nicht gelöst. Auf den Frequenzen, wo bis vor kurzem UKW-Signale im Kabel verbreitet wurden, ist jetzt (wahrscheinlich) Docsis zur Datenübertragung. Das dürfte dann wohl genauso aus dem Kabel herauslecken, wie vor der Analogabschaltung.
Jedenfalls ist bei uns in Haren auch nach der Analogabschaltung im Kabel an der schlimmsten berühmt-berüchtigten Leckstelle immer noch sowohl UKW als auch DAB-Empfang im Auto gestört, wenn man dort vorbeifährt.
Zintus hat geschrieben: ↑Mi 26. Jul 2023, 22:07
Mit der Abschaltung der analogen Frequenzen im Kabel ist die Problematik noch lange nicht gelöst. Auf den Frequenzen, wo bis vor kurzem UKW-Signale im Kabel verbreitet wurden, ist jetzt (wahrscheinlich) Docsis zur Datenübertragung. Das dürfte dann wohl genauso aus dem Kabel herauslecken, wie vor der Analogabschaltung.
Eben nicht, im Netz von Vodafone wird seit der UKW-Abschaltung nichts auf den Frequenzen von 87,5 bis 108 MHz gesendet, weil die Frequenzen für Datenübertragung (Docsis) nicht geeignet sind, auf Grund der "leckenden" Kabel.
Umliegende UKW-Sender würden die Netze teils extrem stören und so diese Frequenzen in einem Netzsegment "töten".
Bislang ist nicht in Sicht, wie und ob VF die ex-UKW-Frequenzen überhaupt nutzen wird.
Der ganze Aufbau des Kabelnetzes ist so wie er aktuell ist nicht für die Nutzung des UKW-Bereiches für DOCSIS geeignet, weder für Up noch für Downstream. Dazu müssten viel zu viele Komponenten ausgetauscht werden.
Davon ab, an der Problematik der Kabelleckst würde das auch nichts ändern. Leck bleibt leck. Dann würde halt Geprassel der DOCSIS / QAM-Signale den UKW-Rundfunk stören statt der Radiosender aus dem Kabel.
QTH: 52.28 N | 8.70 O
am Nordhang des Wiehengebirges, am äußersten Rand von NRW und der "Bergwelt"
Leider ist das analoge Kabel bei uns wie vielerorts verschwunden. In eher bescheidenen Lagen für terrestrischen Empfang hatte es schon Vorteile, Stereoanlage und andere Empfänger mit teils über 20 UKW-Programmen in guter Qualität zu füttern. Habe seinerzeit per Kabelsaft mit Hausverstärker und viel experimenteller Koax- und Drahtverlegung eine Art Hausversorgung auch für mobile Radios hergestellt: Tolle Programmvielfalt, egal, ob eine Etage höher oder tiefer, in Küche oder Badezimmer. Leider ist diese Art "Hausumsetzer" heute nicht mehr möglich, allenfalls eine Kleinversorgung mit an Computer angeschlossenem Ednet-Minisender (eigentlich für im Auto), mit dem sich alle möglichen Radios aus dem Web auf UKW umsetzen lassen (ich glaub, da gibt es einen Thread hier zum Thema Mini-Transmitter). Aber das mit dem "aktiven" Kabelleck war schon ne feine Sache (natürlich nicht, falls der Nachbar UKW-DXer war und einen sauberen Äther haben wollte - oder man selbst gelegentlich Tropo-Überreichweiten checken wollte, dann wurde der Antennenstecker gezogen)
Randfunker hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 01:23
Leider ist das analoge Kabel bei uns wie vielerorts verschwunden. In eher bescheidenen Lagen für terrestrischen Empfang hatte es schon Vorteile, Stereoanlage und andere Empfänger mit teils über 20 UKW-Programmen in guter Qualität zu füttern. Habe seinerzeit per Kabelsaft mit Hausverstärker und viel experimenteller Koax- und Drahtverlegung eine Art Hausversorgung auch für mobile Radios hergestellt: Tolle Programmvielfalt, egal, ob eine Etage höher oder tiefer, in Küche oder Badezimmer. Leider ist diese Art "Hausumsetzer" heute nicht mehr möglich, allenfalls eine Kleinversorgung mit an Computer angeschlossenem Ednet-Minisender (eigentlich für im Auto), mit dem sich alle möglichen Radios aus dem Web auf UKW umsetzen lassen (ich glaub, da gibt es einen Thread hier zum Thema Mini-Transmitter). Aber das mit dem "aktiven" Kabelleck war schon ne feine Sache (natürlich nicht, falls der Nachbar UKW-DXer war und einen sauberen Äther haben wollte - oder man selbst gelegentlich Tropo-Überreichweiten checken wollte, dann wurde der Antennenstecker gezogen)
So hatte ich das Ende der 80er auch gemacht bei uns im Haus. StarSatRadio in jedem UKW Empfänger
