AUS für SWR4 RP

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UK-DX
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von UK-DX »

Am Ende wird das Thema Lokalradios eines oeffentlich-rechtlichen Anbieters die gleichen Kuerzungen treffen, wie bei der BBC die Local Radios.

Ich denke daher, dass die SWR Radios einfach einen Rueckgang erleben werden, je mehr DAB+ sich durchsetzt.

Mit dem Schlagerradio und dem Schlagerparadies gibt es ja 2 Wettbewerber, also warum SWR4 wenn es nicht mehr das ist was es einmal war?

Als Wettbewerber zu SWR 1 und SWR 3 gibt's ja mehr als genug Privatsender. Besonders SWR3 ist keine musikalische Kroenung mehr, einzig vielleicht der Verkehrsfunk.
SWR2 will man irgendwie umkrempeln? Klassik finde ich aber auf dem Klassikradio auch und das SWR Kulturgeschwaetz spricht mich nicht an.

Gute Nachrichten bekomme ich beim DLF besser.

Hinzu kommt noch dass der SWR sein Nachrichtenprogramm abschalten will? Dies waere wahrscheinlich noch der einzig gute Mehrwert, leider wird dieses Programm vernachlaessigt und etwas unprofessionell gemacht.

Der SWR macht halt einen Strategiefehler nach dem anderen.
Marc!?
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Marc!? »

Unter dem Strich bleibt aber eine Schwächung des Standort Mainz. BW ist traditionell mit dem länderübergreifenden Standort Baden-Baden und Landesfunkhaus Stuttgart schon im Vorteil ist.
Torsten
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Torsten »

Manager hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 18:24 Der SWR legt ab 2025 seine beiden SWR4 Wellen zusammen.
Das gemeinsame SWR4 Programm wird aus der Stuttgarter Zentrale gesendet.
Nur von 6 bis 10 Uhr gibt es getrennte Landesprogramme aus Stuttgart und Mainz.
Das ist ein Modell, das man auch für SWR1 einführen sollte.

Andere Sender mt Landeswellen (NDR mit 4, MDR mit 3, RBB mit 2) werden das genau beobachten. Das könnte man auch dort so ähnlich umsetzen.
Ruhrwelle
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Ruhrwelle »

Dann sollte man aber wenigstens 6-10 und 14-18 Uhr regional senden, das schaffen sogar die meisten privaten Lokalradios in NRW.
Peter Schwarz
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Peter Schwarz »

Anders herum, so eine Sendung wie "Mundart und Musik" , ich weiß nicht ob die auch für RP passt.
Klar, nur mit anderen Mundarten. Länderübergreifend wäre diese Sendung aber eher fragwürdig. Dazu sind die ripuarischen und moselfränkischen Dialekte doch zu weit weg von den alemannischen. Sprich: In Lörrach versteht keiner mehr, was einer aus Prüm erzählt und umgekehrt. Der Sonntagabend sollte Länderabend bleiben!
radneuerfinder
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von radneuerfinder »

Wurde nicht unlängst betont, dass die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen Nachrichten(journalismus) und Regionales seien? Warum dann das Kürzen beim Regionalen? (Die Regionalmagazine aus 12 Regionen zwischen 16 bis 17 Uhr sollen entfallen. Lediglich Schlagzeilen bleiben erhalten.) Warum macht man nicht beides, 1. Regionales stärken und 2. Sparen?


1. Regionales stärken, sähe für mich so aus:

Man befreit die Regionalen Infos aus ihrem (Musik für Schlagerfreunde und Ältere-)Ghetto und diese Infos kommen auf SWR aktuell. SWR aktuell muss daher auf die jetzige Frequenzen von SWR 4. SWR 4 bekommt die (DAB+)Frequenzen von SWR aktuell. Die regionale Berichterstattung wird ausgweitet, z. B. durch Regionaljournale, mehrmal täglich. Ja, das kostet - zukunftssicher und gut investiertes - Geld.

2. Das wird überkompensiert durch Sparen, Z. B. so:

SWR aktuell, und alle anderen ARD-Infowellen werden zusammengeführt im ARD Inforadio. Wohlgemerkt inklusive regionaler Fenster!!
SWR 4 wird ersetzt durch ARD Schlager. (Gerne auch mit einer sonntäglichen Sendung in Mundart, die bundesweit rotiert und dann halt nicht jedesmal von Jedem verstanden wird. Vielfalt!)


An Stelle, dass sich die ARD mal zusammensetzt, um eine Strukturänderung anzustossen, die den Namen Änderung verdient, lässt man sich, unter leichtem passiven Widerstand, in der bestehenden Struktur abmagern, bis bald nur mehr ein inhaltsloses Skelett übrig ist.

Wenn die ARD für wirkliche Änderungen nur laut genug mit den eingesparten Euros wedelt, dann wird die Medienpolitik dabei auch mitspielen.

Ich erlaube mir, an diesem Punkt den ARD-Vorsitzenden Gniffke als beamtenhaften Apparatschik einzusortieren, der sein Gehalt nicht wert ist.
freiwild
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von freiwild »

radneuerfinder hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 10:22SWR aktuell, und alle anderen ARD-Infowellen werden zusammengeführt im ARD Inforadio. Wohlgemerkt inklusive regionaler Fenster!!
1. Bundesweiter Hörfunk und damit auch ein ARD-Inforadio durch die ARD ist gemäß Medienstaatsvertrag unzulässig.
2. Die Einsparungen werden überschätzt, denn sowohl die Verwaltung als auch die Reporter blieben erhalten. Man würde ein paar Moderationsgehälter einsparen, dafür aber der Verwaltungsaufwand durch den hohen Abstimmungsaufwand erhöhen
3. Sparvorschläge à la "Information und Kultur zentralisieren"; Unterhaltung/Musik regional lassen verstehe ich nicht. Gerade Information und Kultur haben regionale Relevanz. Wenn man etwas clustern will (solange es nicht national ist, wäre es wohl zulässig), dann bitte bei den U-Programmen.

In der Sache: Die Zusammenlegung der beiden SWR4-Landeswellen bei Erhaltung der regionalen Fenster und Landesnachrichten halte ich für die richtige Entscheidung. Ob die Regionalnachrichten nicht bei einem anderen Programm (z.B. SWR1) besser aufgehoben wären, ist eine andere Frage. Was SWR-Aktuell betrifft, so müsste der SWR hier eigentlich kräftig investieren - oder das Programm abschalten und auf DAB+ hr-info oder BR24 übernehmen. Ob Gniffke hierzu bereit ist, bezweifle ich, aber zumindest scheint er, anders als seine Vorgänger, zumindest das Problem erkannt zu haben.
DH0GHU
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von DH0GHU »

UK-DX hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 00:17 Klassik finde ich aber auf dem Klassikradio auch und das SWR Kulturgeschwaetz spricht mich nicht an.

Gute Nachrichten bekomme ich beim DLF besser.

Hinzu kommt noch dass der SWR sein Nachrichtenprogramm abschalten will? Dies waere wahrscheinlich noch der einzig gute Mehrwert, leider wird dieses Programm vernachlaessigt und etwas unprofessionell gemacht.

Der SWR macht halt einen Strategiefehler nach dem anderen.
Sicher sind das Fehler. Die Kompetenz der ÖRs liegt dort, wo ein kommerzieller Betrieb nicht sinnvoll ist. Ernsthafte Musik (wobei sich Dein Vergleich SWR2-Klassikradio verbietet: Klassikradio ist ein "Hitdudler mit klassischer Musik", klingt beschissen und spielt keine kompletten Werke, vom Weihnachtsoratorium mal abgesehen...), Kultur, alles an Musik weitab des Mainstreams, wirtschaftlich unabhängiger kritischer Journalismus. Dafür brauchen wir den ÖR. Für sonst eigentlich nichts. Wobei Programme wie SWR1 durchaus ihre Berechtigung haben: Dort lassen sich geistreiche Wortbeiträge mit vielfältiger Musik kombinieren. Prinzipiell.

Und gute Nachtrichten bekomme ich beim DLF zwar, aber eben nicht unbedingt Regional- und Lokalnachrichten. Da gibts hier in Bayern beispielsweise dann nur kommerzielle Lokaldudler, bei denen man nicht unbedingt von kritischer Recherche sprechen kann - das sind letztenendes auch nur Verlautbarungs-Lesungen. Und BR24 ist halt "nur" regional. Aber immerhin.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
radneuerfinder
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von radneuerfinder »

freiwild hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 12:03 Bundesweiter Hörfunk und damit auch ein ARD-Inforadio durch die ARD ist gemäß Medienstaatsvertrag unzulässig.
Ich weiß. Deshalb schrieb ich ja, unter welchen Bedingungen die Medienpolitik das Gesetz ändern würde. Die ARD müsste aber vorher ein "Wollen" entwickeln, ein Konzept anbieten - am besten eben ein eigenes.
freiwild hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 12:03 Die Einsparungen werden überschätzt, denn sowohl die Verwaltung als auch die Reporter blieben erhalten. Man würde ein paar Moderationsgehälter einsparen, dafür aber der Verwaltungsaufwand durch den hohen Abstimmungsaufwand erhöhen
Klar, wenn man möchte, bekommt man das auch in teuer hin.
Ich behaupte, man könnte alle ARD-Nachrichtenwellen einstellen. Die dann noch verbleibenden Zeitfunkredaktionen der ARD zusammen wären ausreichend den Mantel einer ARD Infowelle zu produzieren. In Regionalreporter hingegen sollte, wie geschildert, investiert werden.
freiwild hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 12:03 Gerade Information und Kultur haben regionale Relevanz.
Die regionalen Informationen möchte ich ja stärken!
Dafür kenne ich Themen in ZeitungsFeuilleton, auch in Regionalzeitungen, eher als "überregional". Einen Münchener Bildungsbürger interessiert auch die Konzertkritik aus der Elbphilharmonie. Oder, bei meinem letzten Besuch im Norden, hörte ich im NDR ein Interview mit Konstantin Wecker. Ich sehe da keine Mangelsituation kommen.
Wo technisch möglich, darf es aber gerne bundeslandweite Einsprengsel, z. B. Veranstaltungshinweise, geben. Und regionale Kulturnachrichten könnte es in den Regionalfenstern, der (bundesweiten) ARD-Infowelle geben.
Zuletzt geändert von radneuerfinder am Fr 3. Mär 2023, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
radneuerfinder
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von radneuerfinder »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 12:21 BR24 ist halt "nur" regional. Aber immerhin.
Mein Konzept ließe sich auch auf den BR übertragen. BR24, bzw. der Nachfolger ARD-Infowelle, übernimmt die Regionalmagazine für 7 bayerische Regionen von Bayern 1.
svenfl
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von svenfl »

Hallo

Mein Bezug zu RP besteht darin dass ich in RP Urlaub gemacht habe.

Zur Subregionalisierung von Rundfunk Programmen folgende Anmerkung. Auf UKW ist dieses durchaus möglich und sinnvoll. Bei DAB+ gibt es Probleme.
1. Die Lokalen Versionen von SWR4 müssten in regionale Multiplexe gemeinsam mit lokalen Programmen anderer Anbieter. Das ist jedoch rechtlich derzeit ausgeschlossen auf Grund der ungeklärten Finanzierung und Kooperationsverboten privater und öffentlich rechtlicher Programme.
2. Bei DAB+ benötigt jede Auseinanderschaltung in der Region eine eigene Frequenz bzw. Kanal wenn nicht jede Regionalversion großflächig verbreitet werden soll. das bedeutet SWR1 benötigt getrennte Sendeplätze in RP und BW SWR2 könnte auf einem gemeinsamen Mux für RP und BW laufen SWR3 wird als ein Programm wahrgenommen aber auch da gibt es Regionalisierungen die berücksichtigt werden müssen. SWR 4 hat den bekannten lokalen Bezug. Das Ding also die Jugendwelle wäre in einem gemeinsamen Multiplex für RP und BW richtig aufgehoben. Das kostet natürlich unnötig Geld. Daher als Kompromiss die bekannten Multiplexe für RP und BW mit der Folge dass SWR1 und SWR4 in den Senderlisten der Autoradios mehrfach auftauchen.
Auch hier gibt es das Problem dass die Autoradios updatefähig sein sollten. Neue Firmware müsste über das Sendesignal verbreitet werden können.

Zum Problem regionale Nachrichten wo platzieren?
Eigentlich sind sie bei SWR4 mit der regionalen Struktur richtig aufgehoben, Andererseits kann nicht jeder Interessent mit Schlagern und regionaler Musik etwas anfangen denn Englisch gilt als modern und fortschrittlich während Deutsch mehrheitlich als rückständig gewertet wird.
Hinzu kommt dass man in Englisch die teilweise schwachsinnigen Texte nicht versteht und als Hintergrundberiselung wahrnimmt.
In Deutsch verstehen die meisten jedoch die Texte und die Leute denken sich ihren Teil.
Ein Programm kann heutzutage nur erfolgreich sein wenn es massentauglich ist. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn er sich abwendet kommt er so schnell nicht zurück. Daher gehören Regionalnachrichten (zusätzlich) als Podcast ins Internet. Damit erreicht man aber wieder ältere nicht technikaffine zuhörende nicht. Die Schlagerwelle NDR Schlager z.B.enthält neben deutschsprachiger auch englischsprachige spanisch sprachige oder italienischsprachige Musik. Das nervt insofern weil die NDR Landesprogramme diese internationalen Titel auch zum Teil im Programm haben.
Der MDR spielt auf seiner Schlagerwelle MDR Schlagerwelt zwischen 6 und 22 Uhr ausschließlich deutschsprachige Lieder. Das mag damit zusammenhängen dass die Moderatoren die englischsprachigen Titel nicht aussprechen können. Im gemeinsamen Nachtprogramm mit dem BR Schlager habe ich dann auch schon englischsprachige Titel gehört.
Schlagerwellen dauerhaft zusammen zu legen halte ich für problematisch es sollten regionale Anteile bestehen bleiben. Ein Bayer kann plattdeutsche Texte ebensowenig verstehen wie jemand aus Norddeutschland tiefsten bayerischen Dialekt. Mit dem Ergebnis die Leute schalten weg und die Dialekte verschwinden nach und nach.

Zurück zum SWR. Im Fernsehen habe ich beobachtet dass tatsächlich nur ein Programm gesendet wird. Zur lokalen Auseinanderschaltung während SWR Aktuell oder den Ländermagazinen bekommt RP den eigenen Stream. Hier hat also schon ein Umdenken stattgefunden. In SD ist inzwischen das Kürzel RP und BW neben dem SWR Logo entfallen. Ich kann nicht feststellen ob da wie früher 2 Streams dauerhaft gesendet werden.

Zum Schluss.
Personalkosten sind hoch. Zum Teil liegt es aber auch daran dass das Personal mit attraktiven Koditionen gehalten werden muss. Ausbildung kostet ja auch Geld. Ausserdem muss die Möglichkeit der Bestechung minimiert werden um eine unabhängige Berichterstattung zu gewährleisten zu können.
Das letzte Argument ist zwar zugegebenermaße dünn spielt aber wohl eine Rolle.
Ausserdem muss eine Bezahlung so sein dass mit einem Vollzeitjob ein Auskommen mmit dem Einkommen möglich sein muss.
Das Thema Bezahlung des Personals der ÖR wird von der privaten Konkurrenz als Neiddebatte befeuert um Konkurrenz aus dem Markt zu drängen.
Eine Finanzierung direkt aus Steuern sollte nach den Erfahrungen mit einem Großdeutschen Rundfunk vermieden werden.

Sorry für den langen Text aber das war mir wichtig zu erwähnen.

Gruß Sven
Jelvert
Beiträge: 636
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 00:23

Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Jelvert »

svenfl hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 16:10 Der MDR spielt auf seiner Schlagerwelle MDR Schlagerwelt zwischen 6 und 22 Uhr ausschließlich deutschsprachige Lieder. Das mag damit zusammenhängen dass die Moderatoren die englischsprachigen Titel nicht aussprechen können. Im gemeinsamen Nachtprogramm mit dem BR Schlager habe ich dann auch schon englischsprachige Titel gehört.
Der Grund warum englischsprachige Titel in der Nacht gespielt werden, ist BR Schlager wo auch englisches gespielt wird. Ganz sicher nicht, weil die Moderatoren keine englischsprachige Tirel aussprechen können. Was sollen die dann machen, wenn sie in den MDR Landesprogrogrammen moderieren/moderierten?
Manager
Beiträge: 2016
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:48

Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Manager »

Allen Träumern von bundesweiten Wellen wie sie hier genannt wurden (ARD Schlager, ARD Inforadio, usw.) sei gesagt, dass Rundfunk Ländersache ist und jedes Bundesland seinen Hörfunk in Eigenregie organisieren kann.

Um diese fiktiven bundesweiten Hörfunkwellen zu realisieren, müssten sich sämtliche Landesregierungen und Länderparlamente darüber einig sein und dies anschl. gemeinsam per Staatsvertrag auf den Weg bringen. Unmöglich ist so etwas nicht wie man an den Beispielen DLF und ZDF sieht. Da aber jede Landesregierung und jedes Länderparlament ganz genau weiß, dass sie in einem bundesweiten Programm kaum noch wahrgenommen werden würden, werden sie diese Programme so weit wie möglich zu verhindern wissen - ganz davon abgesehen, ob diese bundesweiten Programme überhaupt wünschenswert wären.
Rosenelf
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von Rosenelf »

svenfl hat geschrieben: Fr 3. Mär 2023, 16:10 Zum Problem regionale Nachrichten wo platzieren?
Eigentlich sind sie bei SWR4 mit der regionalen Struktur richtig aufgehoben, Andererseits kann nicht jeder Interessent mit Schlagern und regionaler Musik etwas anfangen denn Englisch gilt als modern und fortschrittlich während Deutsch mehrheitlich als rückständig gewertet wird.
Hinzu kommt dass man in Englisch die teilweise schwachsinnigen Texte nicht versteht und als Hintergrundberiselung wahrnimmt.
In Deutsch verstehen die meisten jedoch die Texte und die Leute denken sich ihren Teil.
Ein Programm kann heutzutage nur erfolgreich sein wenn es massentauglich ist. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn er sich abwendet kommt er so schnell nicht zurück. Daher gehören Regionalnachrichten (zusätzlich) als Podcast ins Internet. Damit erreicht man aber wieder ältere nicht technikaffine zuhörende nicht. Die Schlagerwelle NDR Schlager z.B.enthält neben deutschsprachiger auch englischsprachige spanisch sprachige oder italienischsprachige Musik. Das nervt insofern weil die NDR Landesprogramme diese internationalen Titel auch zum Teil im Programm haben.
Der MDR spielt auf seiner Schlagerwelle MDR Schlagerwelt zwischen 6 und 22 Uhr ausschließlich deutschsprachige Lieder. Das mag damit zusammenhängen dass die Moderatoren die englischsprachigen Titel nicht aussprechen können. Im gemeinsamen Nachtprogramm mit dem BR Schlager habe ich dann auch schon englischsprachige Titel gehört.
Schlagerwellen dauerhaft zusammen zu legen halte ich für problematisch es sollten regionale Anteile bestehen bleiben. Ein Bayer kann plattdeutsche Texte ebensowenig verstehen wie jemand aus Norddeutschland tiefsten bayerischen Dialekt. Mit dem Ergebnis die Leute schalten weg und die Dialekte verschwinden nach und nach.
"Englisch gilt als modern und fortschrittlich während Deutsch mehrheitlich als rückständig gewertet wird"

Ein typisch deutsches Phänomen. Ich kenne ansonsten kein Land, das seine (musikalische) Sprache verdrängt und belächelt. Andere Länder sind stolz auf ihre Künstler und deren Musik in der jeweiligen Landessprache. Es ist so gewollt, egal was die Hörer wollen, das interessiert keinen. Fragwürdige Umfrageergebnisse, die regional unterschiedlicher kaum sein können werfen weitere Zweifel auf.

"Hinzu kommt dass man in Englisch die teilweise schwachsinnigen Texte nicht versteht und als Hintergrundberiselung wahrnimmt.
In Deutsch verstehen die meisten jedoch die Texte und die Leute denken sich ihren Teil."


Genau, wer zu viel denkt fragt auch zu viel.

"Die Schlagerwelle NDR Schlager z.B.enthält neben deutschsprachiger auch englischsprachige spanisch sprachige oder italienischsprachige Musik. Das nervt insofern weil die NDR Landesprogramme diese internationalen Titel auch zum Teil im Programm haben."

Aus dem Grund hören wir NDR Schlager nicht mehr. Der Vorläufer NDR plus war zunächst vielversprechend. Eine gute Mischung aus seltenen und bekannten Schlagern, teils seltene Coverversioen, die heute durch die Originale ersetzt werden.

Nun ist man bei SWR 4 auf dem (Rück)weg in die 80er, als das Rahmenprogramm von SWF 1 noch aus Baden-Baden gesendet wurde. Wobei Baden-Baden als weltbekannte Kurstadt einen eigenen Flair auch für die Hörer im nördlichen Rheinland-Pfalz aufwies. Stuttgart (SDR1, früher Südfunk 1) klingt dagegen eindeutig süddeutsch und verbindet nichts mit Westerwald, Mosel, Eifel und schon gar nicht Siegerland (das zum Teil auch noch zu Rheinland-Pfalz zählt). Wer also im nördlichsten Zipfel bei Friesenhagen wohnt muss sich bald als Süddeutsche(r) fühlen.
htw89
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Re: AUS für SWR4 RP

Beitrag von htw89 »

Also ich seh nicht, dass die deutsche Sprache noch so sehr verdrängt und belächelt wird. Vor 20 Jahren mag das der Fall gewesen sein, aber mittlerweile gibt es doch soviele Künstler die auf deutsch singen und Schlager ist im Grunde rehabilitiert, weil es eigentlich auch nur noch deutschsprachiger Pop ist. Sicher, bei den Popwellen findet er weitgehend nicht statt, Helene Fischer und Konsorten wird man bei SWR3 seltenst zu hören bekommen. Aber es ist halt längst nicht mehr dieser altbackene Schlager wie es das in den 90ern und 00ern gab und solche Sender wie etwa Schlager Deluxe im TV sind bunt mit Schlager und Pop durchgemischt und vergleichsweise modern aufgemacht. Früher war das ja immer recht deutlich an ältere Semester gerichtet.

Zum Thema selbst: Bei SWR1 hätte ich eine Zusammenführung weit sinnvoller gefunden als bei SWR4.
Zuhause: Astra 1 | MagentaTV | DVB-T2 | DAB+ | UKW | Zattoo Premium CH
Unterwegs: DVB-T2 mit Telestar Antenna 4 LTE an TBS 5520 SE | Radio per Technistar Techniradio 3, RTL-SDR, elta 3555, Autoradio Toyota Yaris Hybrid (Team D)
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