Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

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SeltenerBesucher
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von SeltenerBesucher »

Habakukk hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 08:09 Wollte man da etwas gerechtes schaffen, müsste man jedem Bundesland eine eigene Anstalt geben und eher noch den WDR und BR auch noch aufsplitten.
Aber das will dann ja doch niemand!
Deutschland braucht zwar eine Bundesländer-Reform, aber diese müsste aus den Bundesländern hervorgehen. Das wird nie passieren. Bremen muss nicht abgeschafft werden, sondern ein größeres Bundesland werden. Warum sollte das Umfeld nicht zu Bremen gehören? Ist es praktisch von Leer nach Hannover in die Landeshauptstadt zu fahren? Und das noch ausgerechnet durch Bremen? Die Metropolregion Nordwest zählt 2,7 Mio. Einwohner, wenn man noch Osnabrück und alles westlich davon in ein neues Bundesland packen würde, wären es 3,9 Mio. Einwohner und somit mehr als Berlin oder Schleswig-Holstein.
Ruhrwelle hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 08:30 Der WDR hat im Radio nicht mal eine vernünftige Regionalisierung fürs Ruhrgebiet (in der Größe von fünf Saarlands^^).
Ruhrwelle, Du sprichst einen wichtigen Punkt an. Das Ruhrgebiet hat mehr Einwohner als 11 kleinere Bundesländer. Nicht nur der WDR behandelt das Ruhrgebiet Stiefmütterlich, sondern auch die Landesregierung. Auch bei DAB+ wird das Ruhrgebiet nun in drei Teile gespalten. Das ist Politik, damit das Ruhrgebiet nicht zu mächtig wird.
kram5610 hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 07:51 Wir brauchen wirklich keine neun Rundfunkanstalten innerhalb der ARD (mit hochbezahlten Intendanten, Aussichtsräten, Verwaltungen etc) - sechs würde es auch tun. Wir brauchen auch keine 16 Orchester und 8 Chöre.
Irgendjemand muss die Chöre wieder zurücknehmen. Als der Rundfunk laufen lernte, wurden die Musiker den Bundesländern abgeworben und jetzt sind sie irgendwie über. Das Problem ist, dass die Bundesländer sie zwar haben wollen, aber nicht bezahlen können oder wollen. Auch die Medienanstalten führen an Schulen Projekte durch, die Sache der Bundesländer wären. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Saarland gibt es Medienscout, bezahlt vom Rundfunkbeitrag durch die Landesmedienanstalten. Hier sieht man das Versagen in Sachen Bildung der Bundesländer. Medienpädagogik gehört auf den Stundenplan der Schulen als Fach und nicht als externes Zusatzangebot. In NRW gibt es über 5.000 Schulen aber nur an jeder fünften Schule konnte dieses Angebot realisiert werden.
UK-DX
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von UK-DX »

kram5610 hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 07:51
UK-DX hat geschrieben: So 26. Mär 2023, 18:12 Ich sehe das leider auch so. Mir ist ARD auch zu gross, zu teuer und zu einseitig.

Auch irgendwelche Medienstaatsvertraege oder Rundfunkstaatsvertraege sind micht mehr zeitgemaess.

Das Problem ist dass ARD und ZDF den Gesetzgeber hinter sich haben und daher fast alles koennen. Brauchen sie mehr Geld bekommen sie das, und schon sind hoehere Gebuehren da.

Und die Diskussion, dass auch nur Diejenigen Zahlen, die auch konsumieren ist ja nicht erlaubt.
Genau so ist es - man hält an einer Struktur der 80er Jahren fest - man ist nicht gewollt "outside the box" zu denken. Das ist fatal!

Ich bin nicht gegen den ÖR - ich will die Gebühr auch nicht unbedingt reduzieren. Aber in einer Zeit wo jeder sparen muss, halte ich es für unangemessen einfach so weiter zu machen. Wir brauchen wirklich keine neun Rundfunkanstalten innerhalb der ARD (mit hochbezahlten Intendanten, Aussichtsräten, Verwaltungen etc) - sechs würde es auch tun. Wir brauchen auch keine 16 Orchester und 8 Chöre. Jetzt will man den ÖR zukunftsfähig machen (ist richtig und gut) - da muss man ganz genau gucken wann man dann nicht mehr braucht. Ich brauche auch keine Fax mehr - ich kann zu hause scannen und Emails verschicken!

Gruß
Morten Hesseldahl
Ich denke der Oeffentlich Rechtlicher Rundfunk in Deutschland kann sich das leisten in den 80er Jahren stehen zu bleiben, denn braucht er mehr Geld, bekommt er das irgendwie, via Politik, Gesetzen, Staatsvertraegen und Auftraegen die ihm zu Gute kommen. Und staatshoerige Buerger hat man in der Politik mehr als genug, um diese Aktivitaeten zu untermauern.

Die Gebuehren halte ich allerdings in Deutschland nicht fuer angemessen. Es ist einfach zu teuer und das Angebot viel zu aufgeblasen. Waere es 10 oder 12 Euro ging das gerade noch durch, aber geht man auf die 20 Euro zu, ist es einfach zu viel.

HInzu kommt noch dass der Oeffentlich Rechtliche Rundfunk ja auch Werbung bringt, und sich damit auch noch finanziert. Nur wie geht er mit den Werbekunden um? Werden dann die Betraege auch so leicht erhoeht?

Bei der BBC bekommt man das ganze auch ohne Werbung hin, und dies zu guenstigeren Gebuehren, und der Zahlungsverpflichtung, wenn man auch wirklich Fernsehen hat.

So schwierig ist das nicht. Man muss nur wollen und nicht immer Gruende und Gesetze suchen, die das alles verhindern.

Im Vergleich zu BBC macht da Deutschland beim Oeffentlich-Rechtlichen Rundfunk leider einiges falsch.
kram5610
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von kram5610 »

UK-DX hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 16:53 So schwierig ist das nicht. Man muss nur wollen und nicht immer Gruende und Gesetze suchen, die das alles verhindern.
Das ist das Kernproblem - man macht sich das immer so einfach: "das geht nicht" - "haben wir immer so gemacht" - "da spart man kein Geld" etc.

Wer nicht mit der Zeit geht geht mit der Zeit ;)

Gruß
Morten Hesseldahl
UK-DX
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von UK-DX »

kram5610 hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 17:05
Wer nicht mit der Zeit geht geht mit der Zeit ;)

Gruß
Morten Hesseldahl
Ich sehe dies immer mehr in Irland im Radio. DAB+ wird dort abgelehnt, teilweise sogar recht militant und dies nicht nur von den Machern, aber auch von den Nutzern. Uebrig bleiben die Stursinnigen und das Radio verliert immer mehr und mehr, - die Jungen haben und kennen kaum noch Radios und setzen auf Apps und das Mobiltelephon, und Jung ist da meist die unter 30-Jaehrigen.

In Deutschland haelt sich halt der Oeffentlich-Rechtliche Rundfunk mit Zwangsgeldern pro Haushalt ueber Wasser, ob sie jemand nutzt, will oder nicht, ist ihnen dabei egal. Theoretisch koennen sie nur einen Zuhoerer und einen Zuseher haben, - solange die Geld bekommen machen sie das.

Ich vergleiche das mit dem Koenigshaus in UK. Man hat sich immer angepasst, die Restauration, die Glorious Revolution von 1688, ist damals immer mit der Zeit gegangen, und ist noch heute da, trotz Parlament. Viele andere Laender in Europa hatten diese Entwicklung nicht, entweder auf die sanfte Methode, oder auf die harte Methode ( Russland).
RudiP
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von RudiP »

Wenn es nach den Neo-Liberalen geht, ist Kultur nur ein unnötiger Kostenfaktur.

Einerseits wird das Hochwertige als zu teuer verworfen. Wenn dann der ÖR spart, wird ihm vorgeworfen, dass er nur das macht, was auch die Kommerziellen machen. Catch 22! In Wahrheit geht es interessierten Kreisen darum, den ÖR sturmreif zu schießen, damit die lästige Konkurrenz weg ist und man nicht mehr durch schlechtes Niveau auffällt. Das Resultat sind dann amerikanische Zustände, wo ein Donald Trump gewählt wird, weil ganze Massen durch die Primitivmedien zu verblödet sind, um durchzublicken. Der ÖR ist (bei allen Mängeln) eine Demokratieversicherung, die ihr Geld wert ist.
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von SeltenerBesucher »

UK-DX hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 17:54 Ich sehe dies immer mehr in Irland im Radio. DAB+ wird dort abgelehnt, teilweise sogar recht militant und dies nicht nur von den Machern, aber auch von den Nutzern.
Wenn schon Irland herbeigezogen wird, dann können wir es gerne vergleichen. Die Haushaltsabgabe für Fernsehen oder Streaming kostet 160 Euro pro Jahr, also 13,33 Euro pro Monat. Strafe bei Nichtzahlung: 1.000 Euro und 2.000 € bei Folgeverstößen. Was bekommt man geboten? 4 Radioprogramme und 4 Hörfunkprogramme.
https://www.citizensinformation.ie/en/c ... ences.html
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von NK1966 »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 00:06Die Haushaltsabgabe für Fernsehen oder Streaming kostet 160 Euro pro Jahr, also 13,33 Euro pro Monat. (...) Was bekommt man geboten? 4 Radioprogramme und 4 Hörfunkprogramme.
Müsste das nicht vier Fernseh- und vier Radioprogramme heißen?

Also vergleichsweise teuer. Da sind wir hier in Deutschland weitaus günstiger dran. Wir zahlen zwar ein paar Euro mehr, bekommen aber allein im TV-Bereich das viereinhalbfache Angebot.
kram5610
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von kram5610 »

RudiP hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 22:35 Wenn es nach den Neo-Liberalen geht, ist Kultur nur ein unnötiger Kostenfaktur.

Einerseits wird das Hochwertige als zu teuer verworfen. Wenn dann der ÖR spart, wird ihm vorgeworfen, dass er nur das macht, was auch die Kommerziellen machen. Catch 22! In Wahrheit geht es interessierten Kreisen darum, den ÖR sturmreif zu schießen, damit die lästige Konkurrenz weg ist und man nicht mehr durch schlechtes Niveau auffällt. Das Resultat sind dann amerikanische Zustände, wo ein Donald Trump gewählt wird, weil ganze Massen durch die Primitivmedien zu verblödet sind, um durchzublicken. Der ÖR ist (bei allen Mängeln) eine Demokratieversicherung, die ihr Geld wert ist.
Ganz ehrlich, ich kann dieses Totschlag Argument nicht mehr hören. Nur weil man etwas ändern und moderner gestalten will ist man bei weitem nicht neoliberal!

Eine Anpassung soll auch dazu dienen, dass die Akzeptanz des ÖRs bestehen bleibt. Sonst wird das ganze System irgendwann ganz abgeschafft - dann haben wir erst recht amerikanische Zustände!

Gruß
Morten Hesseldahl
kram5610
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von kram5610 »

NK1966 hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 02:05 Müsste das nicht vier Fernseh- und vier Radioprogramme heißen?

Also vergleichsweise teuer. Da sind wir hier in Deutschland weitaus günstiger dran. Wir zahlen zwar ein paar Euro mehr, bekommen aber allein im TV-Bereich das viereinhalbfache Angebot.
Vergleichsweise billig. Irland hat 5 Millionen Einwohner, Deutschland 84 - also 17 male mehr.

Also müssten wir 17 male mehr Sender empfangen….

Es ist unverständlich, dass ein großes Land wie Deutschland nicht das Einsparpotenzial sieht.

Gruß
Morten Hesseldahl

Gruß
Morten Hesseldahl
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von Pfennigfuchser »

Also die ganzen Diskussionen führen immer wieder in extreme Ansichten. Dabei finde ich, dass man durchaus über verschiedene Dinge mal grundsätzlich diskutieren muss. Beispielsweise hat sich eine Mentalität durchgesetzt, wo man nicht mal sachlich abwägen kann. Beispielsweise denken man beim Radio immer noch nur pro Bundesland, anstatt vielleicht mal die eine oder andere Sache einzusparen. Gute Ansätze gibt es ja bereits bei Programmen wie „Maus“ oder „Cosmo“. Auch bei der Finanzierung wäre es doch kein Problem, dies über den Staatshaushalt zu regeln. Der ganze Verwaltungsapparat kostet auch wieder nur unnötig Geld. Weiterhin müssen es doch nun wirklich nicht über 60 Radiosender sein. Hier kann man ordentlich bündeln und um die Staatsferne zu Gewährleistungen, einfach Programmteile durch verschiedene Rundfunkanstalten zu gestalten (ähnlich wie in NL durch die „Omroepen“). Ein MDR Jump, NDR 2 oder WDR 2 beispielsweise sind eh austauschbar.
UK-DX
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von UK-DX »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 00:06
UK-DX hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 17:54 Ich sehe dies immer mehr in Irland im Radio. DAB+ wird dort abgelehnt, teilweise sogar recht militant und dies nicht nur von den Machern, aber auch von den Nutzern.
Wenn schon Irland herbeigezogen wird, dann können wir es gerne vergleichen. Die Haushaltsabgabe für Fernsehen oder Streaming kostet 160 Euro pro Jahr, also 13,33 Euro pro Monat. Strafe bei Nichtzahlung: 1.000 Euro und 2.000 € bei Folgeverstößen. Was bekommt man geboten? 4 Radioprogramme und 4 Hörfunkprogramme.
https://www.citizensinformation.ie/en/c ... ences.html
Ich meine Irland hat noch keine Haushaltsabgabe, man zahlt nur wenn man auch ein Fernsehen hat, oder auch Streaming zusieht.

Radio ist nach wie vor kostenlos, und der Besitz eines Computers ist kein Grund fuer eine TV License, - erstmal. RTE hat aber immer wieder Finanzprobleme und das Thema Haushaltsabgabe kam immer wieder vor, umgesetzt wurde es aber bisher nie.

Die Blockade gegen DAB+ wird in Irland eigentlich nur von den Privaten getrieben.
kram5610
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von kram5610 »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 08:18 Also die ganzen Diskussionen führen immer wieder in extreme Ansichten. Dabei finde ich, dass man durchaus über verschiedene Dinge mal grundsätzlich diskutieren muss. Beispielsweise hat sich eine Mentalität durchgesetzt, wo man nicht mal sachlich abwägen kann. Beispielsweise denken man beim Radio immer noch nur pro Bundesland, anstatt vielleicht mal die eine oder andere Sache einzusparen. Gute Ansätze gibt es ja bereits bei Programmen wie „Maus“ oder „Cosmo“. Auch bei der Finanzierung wäre es doch kein Problem, dies über den Staatshaushalt zu regeln. Der ganze Verwaltungsapparat kostet auch wieder nur unnötig Geld. Weiterhin müssen es doch nun wirklich nicht über 60 Radiosender sein. Hier kann man ordentlich bündeln und um die Staatsferne zu Gewährleistungen, einfach Programmteile durch verschiedene Rundfunkanstalten zu gestalten (ähnlich wie in NL durch die „Omroepen“). Ein MDR Jump, NDR 2 oder WDR 2 beispielsweise sind eh austauschbar.
Ganz meiner Meinung - ich habe ja als Diskussionsvorlage ja mal folgendes Vorschlagen:

- Die Anzahl der ARD-Anstalten auf sechs satt neun reduzieren
- Die Anzahl der Sender pro Anstalt auf drei zu reduzieren; Beispiel NDR (NDR 1, NDR 2 und NDR Info alles wie gehabt)
- Vier neue Bundesweite Sender beim Deutschlandfunk (alle Werbefrei): eine Jugendwelle, eine Schlagerwelle, eine Kulturwelle, eine "Alternativwelle" wie NDR Blue". Der unterschied zwischen MDR Sputnik, N-Joy, Das Ding, Unser Ding ist nicht wahrnehmbar!
- Die Anzahl der Orchester und Chöre stark reduzieren

Gruß
Morten Hesseldahl
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von SeltenerBesucher »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 08:18 Also die ganzen Diskussionen führen immer wieder in extreme Ansichten. Dabei finde ich, dass man durchaus über verschiedene Dinge mal grundsätzlich diskutieren muss. Beispielsweise hat sich eine Mentalität durchgesetzt, wo man nicht mal sachlich abwägen kann. Beispielsweise denken man beim Radio immer noch nur pro Bundesland, anstatt vielleicht mal die eine oder andere Sache einzusparen. Gute Ansätze gibt es ja bereits bei Programmen wie „Maus“ oder „Cosmo“. Auch bei der Finanzierung wäre es doch kein Problem, dies über den Staatshaushalt zu regeln. Der ganze Verwaltungsapparat kostet auch wieder nur unnötig Geld. Weiterhin müssen es doch nun wirklich nicht über 60 Radiosender sein. Hier kann man ordentlich bündeln und um die Staatsferne zu Gewährleistungen, einfach Programmteile durch verschiedene Rundfunkanstalten zu gestalten (ähnlich wie in NL durch die „Omroepen“). Ein MDR Jump, NDR 2 oder WDR 2 beispielsweise sind eh austauschbar.
Das Beispiel Niederlande ist doch super. Aber jetzt nicht selektiv Rosinenpicken bitte. Niederlande 17.815.508 Einwohner, NRW 18.077.762 Einwohner – also vergleichbar.
NPO: 7 Fernsehprogramme
NRW: 1 WDR-Fernsehprogramm (100 %) und 6 Fernsehprogramme mit 1/16 Beteiligung sowie 3sat mit 1/48 Beteiligung und arte mit etwa 1/64 Beteiligung, sowie das ZDF an dem das Land mit 1/16 beteiligt ist. Rechnen wir das zusammen, dann kommen wir auf 1,47 Fernsehsender.

Hörfunk:
NPO: 9 landesweite Hörfunkprogramme + 13 regionale Sender
NRW: 6 1/3 Hörfunkprogramme, VERA und Event sind keine Hörfunkprogramme + 3 Deutschlandradio allerdings jeweils nur 1/16 Beteiligung macht für NRW 6,4 Hörfunkprogramme

Im Vergleich zu den Niederlanden fühle ich mich in NRW benachteiligt.

Außerdem habe ich keine &= öffentlich-rechtlichen Hörfunksender hier. Viele Hörfunksender der ARD tauschen Beiträge untereinander. Die Gemeinschaftsproduktion gibt es schon. Cosmo ist wieder ein schlechtes Beispiel, weil das Programm regionalisiert wird/werden kann und die drei Anstalten an dem Programm zusammenarbeiten. Ob das ein Programm wäre, dass in den beteiligten Bundesländern anderen Namen hätte oder den gleichen Namen trüge, spielt keine Rolle. Der Vereinheitlichungswahn findet immer bei Leuten aus kleinen Bundesländern statt. Aus NRW-Sicht sind wir hier durch den WDR im Vergleich zu NPO benachteiligt.

NDR 2 und WDR 2 sind nicht austauchbar. Sie positionieren sich mit dem Musikfarbe und dem Programm entsprechend auf dem regionalen Markt, der in jedem Bundesland anders ist. Ein Einheitsprogramm könnte es nicht. Sind wir hier in der DDR? Was soll noch vereinheitlicht werden?
kram5610 hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 09:28 Die Anzahl der ARD-Anstalten auf sechs satt neun reduzieren
Beginne doch bei den Bundesländern selbst, dann passt sich der Hörfunk schon an.
kram5610
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von kram5610 »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 10:15 Beginne doch bei den Bundesländern selbst, dann passt sich der Hörfunk schon an.
Das ist auch längst überfällig!

Allerdings kann man doch schon jetzt damit anfangen - einfach den Geldhahn zudrehen. Der NDR kann keinen Zusammenschluss mit dem RB eigenständig beschließen. Allerdings könnten die großen Anstalten den Finanzausgleich stoppen und das gleiche bewirken!

Gruß
Morten Hesseldahl
RudiP
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Re: Zu teuer, zu groß, zu einseitig? Die Zukunft der ARD

Beitrag von RudiP »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 10:15
Pfennigfuchser hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 08:18 Also die ganzen Diskussionen führen immer wieder in extreme Ansichten. Dabei finde ich, dass man durchaus über verschiedene Dinge mal grundsätzlich diskutieren muss. Beispielsweise hat sich eine Mentalität durchgesetzt, wo man nicht mal sachlich abwägen kann. Beispielsweise denken man beim Radio immer noch nur pro Bundesland, anstatt vielleicht mal die eine oder andere Sache einzusparen. Gute Ansätze gibt es ja bereits bei Programmen wie „Maus“ oder „Cosmo“. Auch bei der Finanzierung wäre es doch kein Problem, dies über den Staatshaushalt zu regeln. Der ganze Verwaltungsapparat kostet auch wieder nur unnötig Geld. Weiterhin müssen es doch nun wirklich nicht über 60 Radiosender sein. Hier kann man ordentlich bündeln und um die Staatsferne zu Gewährleistungen, einfach Programmteile durch verschiedene Rundfunkanstalten zu gestalten (ähnlich wie in NL durch die „Omroepen“). Ein MDR Jump, NDR 2 oder WDR 2 beispielsweise sind eh austauschbar.
Das Beispiel Niederlande ist doch super. Aber jetzt nicht selektiv Rosinenpicken bitte. Niederlande 17.815.508 Einwohner, NRW 18.077.762 Einwohner – also vergleichbar.
NPO: 7 Fernsehprogramme
NRW: 1 WDR-Fernsehprogramm (100 %) und 6 Fernsehprogramme mit 1/16 Beteiligung sowie 3sat mit 1/48 Beteiligung und arte mit etwa 1/64 Beteiligung, sowie das ZDF an dem das Land mit 1/16 beteiligt ist. Rechnen wir das zusammen, dann kommen wir auf 1,47 Fernsehsender.

Hörfunk:
NPO: 9 landesweite Hörfunkprogramme + 13 regionale Sender
NRW: 6 1/3 Hörfunkprogramme, VERA und Event sind keine Hörfunkprogramme + 3 Deutschlandradio allerdings jeweils nur 1/16 Beteiligung macht für NRW 6,4 Hörfunkprogramme

Im Vergleich zu den Niederlanden fühle ich mich in NRW benachteiligt.

Außerdem habe ich keine &= öffentlich-rechtlichen Hörfunksender hier. Viele Hörfunksender der ARD tauschen Beiträge untereinander. Die Gemeinschaftsproduktion gibt es schon. Cosmo ist wieder ein schlechtes Beispiel, weil das Programm regionalisiert wird/werden kann und die drei Anstalten an dem Programm zusammenarbeiten. Ob das ein Programm wäre, dass in den beteiligten Bundesländern anderen Namen hätte oder den gleichen Namen trüge, spielt keine Rolle. Der Vereinheitlichungswahn findet immer bei Leuten aus kleinen Bundesländern statt. Aus NRW-Sicht sind wir hier durch den WDR im Vergleich zu NPO benachteiligt.

NDR 2 und WDR 2 sind nicht austauchbar. Sie positionieren sich mit dem Musikfarbe und dem Programm entsprechend auf dem regionalen Markt, der in jedem Bundesland anders ist. Ein Einheitsprogramm könnte es nicht. Sind wir hier in der DDR? Was soll noch vereinheitlicht werden?
kram5610 hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 09:28 Die Anzahl der ARD-Anstalten auf sechs satt neun reduzieren
Beginne doch bei den Bundesländern selbst, dann passt sich der Hörfunk schon an.
Mit welcher Rechenmethode kommst Du auf 1/16 beim ZDF? Gebührenaufkommen? Bevölkerung? Anteil im Fernsehrat?
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