Taschenradio Antenne/Ohrhörer - z.B. RP 39

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Zintus
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Taschenradio Antenne/Ohrhörer - z.B. RP 39

Beitrag von Zintus »

Bei meinen Zugfahrten ärgere ich mich über die häufigen Aussetzer beim DAB-Empfang mit dem Sangean RP 39. Mein Gedanke ist daher, mir eine Antenne (z.B. Dipol)zu bauen, die ich mit einem Saugnapf an das Zugfenster pappen möchte. Frage wäre nun, wo an der Klinkenbuchse für Kopf- oder Ohrhörer das Signal einzukoppeln wäre. Ich möchte mir eine Weiche bauen, an die ich dann Kopfhörer und Antenne anschließen würde. Also Links, Rechts oder Masse? Wie genau funktioniert das beim Kopfhörer?
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PAM
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Re: Taschenradio Antenne/Ohrhörer - z.B. RP 39

Beitrag von PAM »

Gewöhnlich wird nur der Schirm des Kopfhörerkabels als Antenne missbraucht, demnach die "Masse". Hier dürfte dir der erste Konflikt dieser Lösung auffallen: Was für UKW noch halbwegs sinnvoll bemessen ist, das geht für das VHF-Band III irgendwie gar nicht mehr. Hinzu kommt, dass mit zunehmemder Frequenz die Dämpfung von Bauwerken und freilich auch den Fahrzeughüllen ansteigt.

Mein euphorisch gekauftes Taschenradio mit DAB+ war trotz der an sich erstklassigen Versorgung in Berlin für die gelegentliche Nutzung im Berliner ÖPNV leider ein Fehlkauf. Ein chinesisches DSP-Radio aus China für einstellige Euros bringt mit UKW weniger Frust wegen harten Tonauseetzern, Quietschgeräuschen oder ähnlichem, was der Empfang über DAB+ so hergegeben hatte. Die 100 kW-Sender gehen oberirdisch unabhängig vom gewählten Fahrzeug aussetzerfrei, auf der teilweise unterirdisch fahrenden U2 war in direkter Nähe vom Alexanderplatz beeinträchtigter aber auszuhaltender Empfang selbst im Tunnel gegeben. DAB+ geht erträglich im Talent 1 und in der S-Bahn Baureihe 485 sowie eingeschränkt in 480 und 481. Mit dem Schließen der Türen der neuen Baureihe 483 ist Stille, ebenso in der U-Bahn.
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Zintus
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Re: Taschenradio Antenne/Ohrhörer - z.B. RP 39

Beitrag von Zintus »

Ok, vielen Dank. Ich hatte mir schon gedacht, dass logischerweise eigentlich nur die Abschirmung als Antenne in Frage kommen könnte. Der Masseanschluss der Buchse wird dann wahrscheinlich durch Drosseln HF-mäßig "heiß" sein und die beiden Ausgänge L u. R HF-mäßig "kalt". Wenn das so ist, müsste es ja möglich sein, über eine von mir zu konstruierende Weiche die HF von "irgendeiner" Antenne so einzukoppeln, dass der "heiße" Pol (also z.B. Mittelleiter des Koax) an die Abschirmung der Klinkenbuchse kommt.

Weiterhin die Abschirmung des Koax an L oder R der Klinkenbuchse, davon ausgehend, das die Schaltung des NF-Verstärkers mit den entsprechenden Cs die "kalte" Seite des HF-Signals (also von der Abschirmung des Koax) ausreichend an die Masse des NF-Verstärkers (und damit des ganzen Empfängers) koppelt. In gewisser Weise, als ob man zwei Koaxkabel "über Kreuz" zusammenlöten würde (Mittelleiter des einen an Abschirmung des anderen und umgekehrt).

Ich werde das in der nächsten Zeit mal ausprobieren. Werde berichten.
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PAM
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Re: Taschenradio Antenne/Ohrhörer - z.B. RP 39

Beitrag von PAM »

Du könntest mal probieren, ob der konstruktive Gedanke der so genannten "Scanner-Antennen" hier vielleicht auch funktioniert. Bei diesem Hochfrequenz-Kunstwerk werden zur Vergrößerung der Bandbreite verschieden lange Antennenstäbe in einem gemeinsamen Fuß zusammengefasst und auf die Seele des Koaxkabels gegeben. Demnach käme zusätzlich zur Länge des Schirms von deinem Kopfhörerkabel ein "Mauseschwanz" mit 𝝀/4 dran, bemessen auf den dir wichtigsten Kanal, die Bandmitte oder ein bevorzugtes Bandende. Würde ich meinen Brandenburger 10B bevorzugen, wären rund 35 cm Länge ideal oder für das untere Bandende mit 5C/5D etwa 42 cm. Dieser "Mauseschwanz" würde einigermaßen funktionieren, wenn man diesen z. B. aus der Jackentasche hängen lässt.

So gut DAB+ zu Fuß im Freien oder auch auf dem Fahrrad funktioniert hatte, so schlecht macht es sich hier in unseren Schienenfahrzeugen. Neben der ziemlich dicken metallischen Hülle verhageln einem abschirmendes bzw. beschichtetes Fensterglas und das offenbar gar nicht so geringe Störpotenzial den Empfang. Und es macht wenig Spaß, nur beim Warten auf dem Bahnsteig ordentlichen Empfang zu haben. Hinzu kommt, dass auf in geringer Tiefe verlaufenden Strecken der U-Bahn zumeist noch eingeschränkter UKW-, jedoch kein DAB+ Empfang mehr möglich war.
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