23. März 1947: Die ersten deutschen Kurzwellen-Sendungen nach dem Krieg werden ausgestrahlt (vom NWDR, noch als Besatzungsrundfunk)
-- NDR Chronik --
Die Deutsche Welle ging am 3. Mai 1953 mit deutschsprachigem Hörfunk auf Kurzwelle erstmals auf Sendung. Die Grußadresse „
an die lieben Landsleute in aller Welt“ wurde vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gesprochen. Am 11. Juni 1953 wurde zwischen den Mitgliedern der ARD der Vertrag über die Einrichtung des gemeinsamen Kurzwellenprogramms Deutsche Welle unterzeichnet. Die Verantwortung für das Programm lag zunächst beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR), später beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln, so dass dessen jeweiliger Intendant auch für die Deutsche Welle verantwortlich war. Im Oktober 1954 startete die Deutsche Welle Radiosendungen auf Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch.
1960 wurde die Deutsche Welle per Bundesgesetz eine eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts.
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Infolge des Genfer Wellenplans und den Verlust der weitreichenden Exklusiv-Frequenz 1602 kHz investierte der BR stattdessen in seine Kurzwellenfrequenz 6085 kHz, wobei auch politischer Druck eine Rolle gespielt haben soll. Beschafft wurde ein Großsender des gleichen Typs, wie er auch in der im selben Zeitraum errichteten Kurzwellenstation Wertachtal verwendet wurde, mit einer Senderausgangsleistung von 500 kW. Diese offensichtlich für die Zwecke des BR völlig überdimensionierte Sendeanlage führte zu Spott in den damaligen Medien und wurde auch nie mit der vollen Leistung, sondern nur mit einer Leistung von 100 kW betrieben.
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Das waren sie...
6005 kHz RIAS 1 – Berlin-Britz (1951–1993/DLR 2007)
6030 kHz SDR 1 – Mühlacker (1949–1998/SWR 2004)
6075 kHz NWDR/NDR – Osterloog (1955/1956) - das liegt in Ostfriesland...
6075 kHz DW – Wertachtal (–2011)
6085 kHz BR – Ismaning (1958–2010)
6090 kHz RTL – Junglinster (1957–1992)
6115 kHz St.DDR/RBI – Königs Wusterhausen (–1990)
6155 kHz RÖI – Moosbrunn (1955–2003)
6165 kHz SRI – Schwarzenburg/Sottens (1939–2004)
6190 kHz HR – Heiligenstock (1947–1954)
6190 kHz RB/SFB – Bremen (1961–1999/DLF 2012)
7265 kHz SWF 3 – Rohrdorf (1964–1998/SWR 2004)
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Welchem Zweck die Kurzwellensender der ARD zu Beginn dienten, ist etwas schleierhaft. Zum einen waren sie sicherlich mancherorts auch eine Ergänzung zur schlechten MW-Versorgung innerhalb der Sendegebiete (50km auf KW per Bodenwelle erreichbar), andererseits standen sie später bei vielen Anstalten am Ort des MW-Hauptsenders, was dem entgegen spricht. Vor allem waren sie wohl für die DDR (=Inland) gedacht. Später, als in den 60ern die Reiselust der Deutschen begann, waren sie sicher auch zur Versorgung von reisenden Deutschen in Europa gedacht, beim SWF und ich meine auch beim SDR wurden ja auch Reisende angesprochen. Die StDDR auf 6115 kHz war sicherlich für Westdeutschland gedacht... Beim RIAS war auch klar, wohin er zielte. Ebenso wie bei DLF und DW der Auftrag klar definiert war und immer wieder neu definiert wurde im Laufe der Jahre.
Frankfurt hat geschrieben: ↑Fr 11. Nov 2022, 18:39
In den meisten Ländern weltweit waren auf Kurzwelle nur internationale Programme auf Kurzwelle vertreten.
Nein, die allermeisten Programme waren (auch noch in den 80ern) nur für das Inland gedacht. Nur in Europa war das etwas anders, da haben sich irgendwann ab den 60ern alle gegenseitig und dazu den Osten mit Programmsprachen und Kilowatt immer mehr zugeballert. Dazu kam (1950-1975): sooo viele Länder gab es noch gar nicht, dafür viele Kolonien mit lokaler Kurzwellenversorgung und Kurzwellensendungen vom "Mutterland" (Ausbeuterland) in Richtung derselben. Bei europäischen Ländern waren die Kurzwellen oft auch für die Gastarbeiter gedacht, z.B. aus Italien und Griechenland. Und sie wurden in vor-Internet-und-Satelliten-Zeiten auch rege genutzt.