So sehe ich das auch. Warum soll jemand bei der öffentlichen Hand für 150 k€ im Jahr anheuern, wenn er für weit weniger Arbeitsaufwand in der freien Wirtschaft das gleiche Geld bekommt - oder für den gleichen Aufwand das 4-fache? Natürlich, in der Medienbranche sind die Gehälter etwas niedriger, aber ich kenne Entwicklungsingenieure in der Automobilindustrie, die schon vor über 5 Jahren irgendwo zwischen 150 und 200 k€ p.a. bekommen haben. In einigen Branchen bekommt man nach 2 Jahren Berufserfahrung als Hochschulabsolvent bereits um 60-70k€ p.a. Die Verantwortung für mehrere Hundert Mitarbeiter, die rechtliche Verantwortung für ein Unternehmen und die Tatsache, eigentlich immer im Dienst zu sein, muss dann schon mit ein bischen mehr als Faktor 2 oder 3 vergoldet werden.ulionken hat geschrieben: ↑Mo 28. Aug 2023, 21:56 RudiP hat nach meiner Meinung recht. Ein Job, bei dem man u.a. jeden Tag in der Öffentlichkeit steht, jederzeit erreichbar sein muss und beim kleinsten Fehler mit vollem Namen in den Medien steht, verdient einen anständigen Lohn. Wenn Du für weniger überhaupt jemanden findest, dann wird er/sie diesen Job quittieren, sobald es mal eng wird. Ich würde sowas definitiv nicht mal fürs Doppelte machen wollen!
Ja, es ist eine Schande, dass man in diesem Land nach einem langen Arbeitsleben je nachdem am Hungertuch nagen muss, weil die Rente kaum reicht. Dieses Problem löst man aber nicht, indem man anspruchsvolle Jobs nicht halbwegs grosszügig entlöhnt.
73 de Uli
Unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung basiert nunmal auf Markt und Leistung. Man mag das kritisch sehen (ich finde es gut, weil prinzipiell gerecht), aber wenn die öffentliche Hand keine Leute bekommt, muss sie halt mehr bezahlen, egal ob das die Wähler "angemessen" finden.