UKW-Frequenzliste 1959

[Klaus-Peter]

Demnach hätte ich zum damaligen Zeitpunkt ca. 20 Stationen auf der Radioskala hören können. Für einen recht neuen Wellenbereich war das gar nicht mal so schlecht. Der Sinn des NDR 2 Senders Braunschweig mit 0,5 kW erschließt sich mir nicht, da Torfhaus bereits mit voller Leistung sendete. Radio Bremen dürfte mit seinen 18 kW hier in der Gegend etwas schwach auf der Brust gewesen sein. Bestimmt wäre man bei Überreichweiten weiter gekommen als heute und beim Morgentropo wäre RIAS Berlin mit seinen 60 kW häufig zu Gast gewesen.

[Marc!?]

Im ehemaligen Gebiet des NWDR brauchte man ja nicht viele UKW Sender, da damals noch die Dachantenne offizielle Empfangsvoraussetztung war.

Mit Langenberg, Teutoburger Wald, Harz-West, Steinkimmen, Hamburg und einem Sender fürs nördliche SH hat man vieles abgedeckt. In einem zweiten Schritt Dannenberg, Nordhelle und ein paar Füllsender.

[Ruhrwelle]

Die dritten Programme sind mir auch ein Rätsel. Es war zumindest die dritte Kette, evtl. liefen da Sonderprogramme?

[RudiP]

Die dritte bayerische Kette existierte in Ansätzen, z.B. Grünten ja, Wendelstein nein, seit ca. 1964 als Gastarbeiterprogramm. B 3 startete im Frühjahr 1971.
Ö3 war vor 1967 das "technische Versuchsprogramm über die Sender des ehemaligen Radio Rot-Weiß-Rot" ab 17 Uhr mit unmoderierter Musik. in der übrigen Zeit Übernahme vom damaligen 2. Programm, was ab 1967 Ö1 war.
Ö 3 gab es ab dem 1.10.67, wo der ORF eine große Programmreform machte.

[Klaus-Peter]

NDR 3 begann am 1.12.1956 sein Programm. Man sendete abends ca. drei Stunden Jazz, Kultur und auch Sprachkurse.

[Terranus]

NDR WDR (Ex-NWDR) waren stark von der BBC beeinflusst und den anderen ARD Anstalten damals weit voraus, sowohl im Fernseh- wie Hörfunkbereich.

Das dritte UKW Programm war schon 1956 nach dem Vorbild "Third Programme" der BBC geschaffen worden, als spezielles Kulturprogramm gerichtet an eine besonders gebildete Hörerschaft. Das Format hat sich sowohl bei der BBC wie auch im NDR/WDR Bereich ja bis heute in etwas erhalten.

Die anderen ARD Anstalten, vielleicht mit Ausnahme des SFB, kamen da nicht so schnell mit. Der BR war damals im noch Agrar geprägten Bayern deutlich hinterher, beide Ketten waren nicht mal gleich vollwertig ausgebaut, das erste Programm wurde vor allem da auf UKW bevorzugt, wo der Mittelwelllenempfang problematisch war. Auch bei der Einführung von stereo auf UKW brauchte der BR wesentlich länger - erst ab 1966 - während in Berlin schon 1963 der Regelbetrieb begann...

[RalphT]

Dann sehe ich da noch BFBS Sender Verden mit 50kW. Das müsste doch noch vom alten Stahlwerkturm abgestrahlt worden sein. Diesen ehemaligen Standort hatte ich mal versucht zu finden. Angeblich sollen noch Reste vom Turm im Gras liegen. Bislang hatte ich diese Stelle noch nicht entdeckt.

Mit dieser Leistung war er in Bremen auch gut zu empfangen.

[Funker Tommy]

Dritte Programme

Der SFB schloss sich später dem Ndr3 an für ein kulturelles Programm ab 20.00 Uhr....paradoxerweise auf den Frequenzen von Sfb2, der dafür 2,5 Std pausierte....

Und in Österreich gab es diese "Vorstufe "von Ö3 mit Nonstopmusik morgens und nachmittags. Nach 18.00 lief aber dann dort Kultur- und Bildungsprogramm

[iro]

Interessant die UKW Flächenversorgung für NDR/WDR wird hauptsächlich. mit den 100 KW Brummern hergestellt. Alternativ noch über Mittelwelle. Von Ostfriesland bis runter ins Münsterland gab es noch keine UKW Sender dafür.

Für NDR2 gab es immerhin in Ostfriesland den Sender "93.3 Osterloog 15", für das erste Programm gab es ja noch den Mittelwellensender in Osterloog.
Die Sendestelle wurde 1964 von der DBP gekauft für Norddeich Radio, der NDR verlagerte seine Antennen dann nach Aurich Popens.

[Ruhrwelle]

Ah, NDR und WDR sind 1956 mit dem dritten Programm gestartet, NDR 3 und WDR 3 sind aber erst in den 60ern gestartet. Gab es also ab 1956 ein gemeinsames drittes (Abend-)Programm?

Das erste NWDR-Programm wurde auch als "Mittelwelle" bezeichnet, das zweite als "Ultrakurzwelle", was den unterschiedlichen Versorgungsgrad erklärt.

[RF_NWD]

Ja natürlich.
Beim NDR ab dem 02.12.1956 Regelbetrieb.
Drittes Programm im Hörfunk des NDR

Der NDR macht sein mehrfach erprobtes drittes Hörfunkprogramm zu einem ständigen Angebot. Das Programm wird zunächst über sieben UKW-Sender verbreitet und kann damit technisch mehr als zwei Millionen Hörer erreichen. Es dauert täglich von 20.15 bis etwa 22.15 Uhr.

http://web.ard.de/ard-chronik/index/583 ... ubric[]=61

Es lont sich auch mal in den Archiven der ARD zu stöbern.:

zum Rundfunkempfang in SH Berichte vom Tage 1964 :
https://www.ardmediathek.de/video/beric ... WViNzRiMzI
Empfang der 3. TV Programme: 1965
https://www.ardmediathek.de/video/beric ... GJlMDk3NmE
Richtfest auf dem Bungsberg 1960
https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro ... e1392.html
Neuer Sendemast in Welmbüttel 1960
https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro ... ge748.html

Und noch was Aktuelles zu einem alten Masten aus der Anfangszeit von UKW, der jetzt ersetzt werden soll:

Das Göttinger Tageblatt berichtet, dass der NDR für den Sender Göttingen-Nikolausberg einen neuen Gitterturm als Ersatz für den schlanken Masten aus dem Jahr 1951 für 1 Million € erstellt und die Anwohner protestieren.

(Bezahlschranke) www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goe ... XHZ3Y.html
einen neuen Sendemasten baut
www.goettingen-gewinnt.de/aktuelles-det ... usberg-102

[Funker Tommy]

Ein gemeinsames Drittes von Ndr und Wdr hat es nicht gegeben.
Während der Ndr abends ein tägliches Programm bot, war das aus Köln zunächst auf das Wochenende
beschränkt, wobei am Sonntagnachmittag die Sendefolge von Samstagabend wiederholt wurde.("Ukw2")

Im Laufe der 60er wurden die Programme ausgebaut, zB mit Schulfunk vor- und nachmittags. Stereo
aus Köln gab es zunächst nur im 3. ., mit speziellen Stereo -Testsendungen und div. Musikgenres, nicht
nur Klassik, auch zB "Tanz am Wochenende".

[Ruhrwelle]

Vielen Dank, man lernt nie aus. Hier kann gerne noch viel in der Richtung zusammengetragen werden

[RudiP]

Dritte Programme

Der SFB schloss sich später dem Ndr3 an für ein kulturelles Programm ab 20.00 Uhr....paradoxerweise auf den Frequenzen von Sfb2, der dafür 2,5 Std pausierte....

Und in Österreich gab es diese "Vorstufe "von Ö3 mit Nonstopmusik morgens und nachmittags. Nach 18.00 lief aber dann dort Kultur- und Bildungsprogramm

Auf welchen Zeitraum beziehst Du Dich? Nach Stand 1963 von 17.10 bis 24.00. Kann ich belegen.

[iro]

Frequenzen von 1950, ich bin grad nicht ganz sicher, ob die aus einer Schulfunk-Broschüre* stammen. Von *denen liegt noch ein ganzer Stapel beim meinen Eltern auf dem Dachboden