Onkyo ist insolvent

[Spacelab]

Och, ein recht bekanntes Testmagazin (jemand der dort arbeitet war auch mal bei uns hier im Forum) nimmt immer Antenne Bayern über DAB+. Also schlimmer geht immer.

[zerobase now]

Ich würde nie meine beiden Onkyo AVR mit Nubertlautsprechern gegen irgend eine Soundbar tauschen, schon gar nicht gegen eine im unteren 3 stelligen Bereich. Diese Billigsoundbars bringen noch lange keinen ordentlichen Musikklang oder Kinosound zustande.

Völlige Zustimmung, aber so denkt halt mittlerweile nur noch eine Minderheit. Wie Spacelab schon schrieb,reicht den meisten die einfache Soundbar Lösung völlig aus. Ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass einige Modelle auch gar nicht sooo schlecht klingen, zumindest die im 300 EUR Bereich. Ich habe selber eine Soundbar von Yamaha und die klingt mit den richtigen Einstellungen im Musikbereich sogar sehr solide und gefällig. Einzig mit Klassik sind die Soundbars wohl überfordert.
Natürlich wird man damit keinen echten Hifi-Klang erzeugen, aber reicht trotzdem aus um ab und zu mal ein bisschen Musik zu hören und für die Partybeschallung schonmal erstrecht.

[PAM]

[...] Ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass einige Modelle auch gar nicht sooo schlecht klingen, zumindest die im 300 EUR Bereich. [...] Einzig mit Klassik sind die Soundbars wohl überfordert. [...]

Mit Orgelmusik kriegst du fast alles zum Kotzen. Es gibt ganz wenige Schallwandler, die sowas unverfärbt wiedergeben können. Selbst Kopfhörer haben damit ihre Probleme.

Aber man muss Unterhaltungselektronik immer im Verhältnis zum Einsatzszenario sehen. Auf der Bank vor dem Haus reicht mir z. B. ein altehrwürdiges Pure One Mini, um mich zu unterhalten.

[Spacelab]

Mit Orgelmusik kriegst du fast alles zum Kotzen.

So weit musst du noch nicht mal gehen. Da reicht schon ein einfacher Konzertflügel. Die (unter umständen dynamisch harten) Anschläge sind noch nicht mal das Problem. Es ist das ausklingen. Vor allem Aktivlautsprecher die mit Hilfe von DSPs zurechtgebogen werden fallen hier sofort auf.

Hier noch ein schönes Beispiel das die Leute auch gar keinen guten Klang mehr haben wollen: ich war neulich beruflich auf einer (nennen wir es mal) internen Tagung der ARD zum Thema Klang. Auslöser für diese Zusammenkunft waren die anhaltenden Beschwerden unzähliger Fernsehzuschauer. Um nicht allzu weit auszuholen fasse ich es mal am Beispiel "Tatort" am Sonntag Abend im Ersten zusammen. In einer Szene im Wald meckerten viele das da zu viele Umgebungsgeräusche waren. Die würden ablenken. Wir hatten uns die Szene angeschaut und es klang als würden die Schauspieler in einem Wald stehen. Rauschende Blätter, singende Vögel... Nein, das muss klingen wie in einem synchronisierten Videofilm aus den 80ern. Die gleichen Beschwerden bei einer Szene die an einer Straße spielt. Umgebungsgeräusche gehen gar nicht. Die mit Abstand meiste Kritik gab es aber, und hier schließt sich der Kreis zu dem leidigen Thema das uns hier im Forum schon seit Anbeginn begleitet, für die zu hohe Dynamik. Ein flüstern ist ja leiser als wenn jemand schreit. Da kamen dann so kommentare wie "Ich musste ständig zur Fernbedienung greifen weil es immer lauter und leiser wurde." oder "Als geschossen wurde bin ich richtig erschrocken und habe panisch zur Fernbedienugng gegriffen." Und jetzt ratet mal was die Anweisung von ganz oben war... Richtig! Den Kompressor noch weiter zudrehen. Die Kommentare der Kollegen könnt ihr euch sicherlich vorstellen: "Wenn wir noch weiter zumachen klingt es wie ein Film aus den 50ern." oder "Wir könnten ja auch Stereo wieder abschaffen. Denn es kann ja nicht sein das ein Schauspieler der rechts im Bild steht auch von rechts aus dem Lautsprecher kommt. Da erschreckt man doch immer."

[PAM]

So weit musst du noch nicht mal gehen. Da reicht schon ein einfacher Konzertflügel. Die (unter umständen dynamisch harten) Anschläge sind noch nicht mal das Problem. Es ist das ausklingen. Vor allem Aktivlautsprecher die mit Hilfe von DSPs zurechtgebogen werden fallen hier sofort auf. [...]

Klangtipp: https://www.youtube.com/watch?v=tgDE3klkmtQ
Das Video ist akustisch ganz anständig aufgelöst und die Musik geht so richtig vorwärts. Hohe Dynamik mit zum Teil erschreckend schnellen Lautstärkesprüngen, einige Passagen werden fein gezeichnet und wenig später ist die Musik wieder richtig verdichtet. Hinzu kommt das breite Frequenzspektrum einer Großorgel, ergänzt von Resonanzen und Harmonischen. Kurzum: Ein ziemlich fieses Musikinstrument! Nimmt man dann noch eine Kirche als Spielort für eine Aufzeichnung, dann bringen Laufzeiten, Phasendreher und teilweise Auslöschungen weitere Tücken mit sich.

Ob das deinen musikalischen Geschmack trifft, das lasse ich mal offen. Aber es gibt wenig Aufnahme- und Wiedergabetechnik, mit der eine unverfärbte Wiedergabe auch nur ansatzweise gelingt. Viel tönendes Gerümpel erweist sich schon nach kurzem Test als unbrauchbar - zumindest dafür.

[Habakukk]

@Spacelab:
Was ich mich in Zeiten, in denen viele viele zig oder hundert MBps für einen HD oder bald UHD-Video-Stream verschwendet werden, immer frage, ob es denn so schwierig ist, einfach einen zweiten Audio-Stream mit seinen lächerlich 256kbps zu etablieren? Dann könnte einer eine dynamikkomprimierte Version anbieten und einer die dynamische.
Dann wäre es keine Entweder-Oder-Entscheidung, sondern eine Sowohl-Als Auch-Entscheidung. Und wegen mir kann der Default für Ottonormalverbraucher ja die komprimiertere Version sein, solange der Interessierte die Alternative auswählen kann.

[zerobase now]

Ich will die Soundbars hier gar nicht in den Himmel loben, aber die haben eben auch sehr pratkische Vorteile. Die gehen immer automatisch mit dem TV an und man kann leicht und unkomplizert alles möglich damit koppeln. Handys oder Tablet per Bluetooth oder eben auch direkte Sprachsteuerung mit z.B. Alexa. Außerdem haben viele schon vorgegebene Klangmodi für TV, Film, Musik oder bessere Sprachverständlichkeit. Viele bieten natürlich auch noch die Funktion einer einheitlichen Lautstärkenanpassung oder einen Nachtmodus wo dann die Dynamik reduziert wird, damit der Nachbar nicht vor Schreck aus dem Bett fällt. Das bieten zwar viele Mehrkanal-Verstärker auch, das ist aber in irgendwelchen Untermenüs versteckt und das ist deutlich komplizierter einzustellen, während man auf der Soundbar nur ein Knöpfchen drücken muss. Für Techniklaien sicherlich eindeutig die bessere Lösung.
Von daher kann ich durchaus verstehen, dass viele aus Bequemlichkeit die Soundbarlösung vorziehen.

[Spacelab]

@PAM: Solche Musik liebt man nicht auf so eine Art wie eine Rock/Pop/Blues/u.s.w. Aufnahme wo man mitpfeifen kann. Solche Musik ist ein ganz eigenes besonderes Erlebnis.

@Habakukk: Möglich wäre theoretisch alles. Netflix (und das sind meines Wissens bis jetzt auch die einzigen) hat unterschiedliche Audiospuren. Wenn man einen Film auf einem Handy oder Tablet streamt bekommt man eine viel stärker komprimierte Tonspur zum Bild geliefert. Bei manchen Blockbustern kann man sich die Tonspur auch auf anderen Geräten manuell aussuchen. Eine hat die volle Dynamik, die andere wurde hingegen nachträglich noch flachgeklopft. Warum nur Netflix das macht erschließt sich mir nicht. Am großen Speicherbedarf für diese eine zusätzliche Tonspur kann es sicherlich nicht liegen und am großen Arbeitsaufwand ganz bestimmt auch nicht.

Beim Fernsehen könnte man, wenn man nur wollte, ähnlich vorgehen. Die dödelige MP2 Tonspur für alle schreckhaften ordentlich flach gezogen und die AC3 Tonspur in voller Dynamik. Das würde noch nicht mal einen Cent mehr kosten verursachen.

Das gleiche beim Radio. Der in den meisten Fällen bis zum erbrechen flach komprimierte Sound muss auch nicht zwingend sein. Bei DAB+ gibt es die wunderbare Möglichkeit die Dynamik, über die DRC Funktion, selbst zu wählen. Ich wüsste nicht das ich mal ein Radio gehabt hätte das diese Funktion nicht anbot. Viel mehr mangelt es an Programmen die das auch nutzen. Ganz früher nutze der SR hier im Saarland das mal. Als man dann aber auf den neuen DAB+ Kanal umzog und gleichzeitig auch gleich die Technik erneuert wurde, fiel die DRC Option weg. Warum konnte mir, selbst beim SR selbst, keiner erklären. Der zu dem Zeitpunkt verantwortliche Tontechniker wusste ja noch nicht mal das sein Vorgänger diese Funktion aktiviert hatte. Zu DABalt Zeiten sollen übrigens die Belgier auch mal teilweise DRC genutzt haben. In England sollen einige Stationen DRC anbieten.

@zerobase now: Es ist nicht nur die Bequemlichkeit der Bedienung. Hinzu kommt ja noch der Platzaufwand. 5 bis 8 Boxen (von Dolby Atmos, DTS-X oder Auro 3D reden wir besser gar nicht erst) wollen erstmal halbwegs anschaulich und vor allem auch akustisch sinnvoll im Wohnraum untergebracht werden. Dann der stress mit dem verkabeln und dem sauberen verlegen des selbigen... Eine Soundbar stelle ich vor oder unter den Fernseher, schließe Strom und ein HDMI Kabel an und ab gehts. Ist es ein schlankes Modell das einen externen Subwoofer hat, ist das auch nur ein geringer Mehraufwand da diese mittlerweile oft per Bluetooth angebunden werden. Es gibt sogar Soundbars die nutzen die eh schon für die Sprachsteuerung eingebauten Mikrofone, auch gleich für eine aktive Raumeinmessung. Natürlich gibt es physikalische Grenzen die auch die beste Soundbar der Welt nicht überwinden kann. Aber ich kann durchaus Menschen verstehen die sich eine Soundbar zulegen.

[zerobase now]

@Spacelab

Klar, der Aufbau eines richtigen Heimkinosystems ist natürlich nicht ohne und erfordert Zeitaufwand. Soundbar ist ja mehr oder weniger Plug and Play.

[793267]

Mit Orgelmusik kriegst du fast alles zum Kotzen.

So weit musst du noch nicht mal gehen. Da reicht schon ein einfacher Konzertflügel. Die (unter umständen dynamisch harten) Anschläge sind noch nicht mal das Problem. Es ist das ausklingen. Vor allem Aktivlautsprecher die mit Hilfe von DSPs zurechtgebogen werden fallen hier sofort auf.

Hier noch ein schönes Beispiel das die Leute auch gar keinen guten Klang mehr haben wollen: ich war neulich beruflich auf einer (nennen wir es mal) internen Tagung der ARD zum Thema Klang. Auslöser für diese Zusammenkunft waren die anhaltenden Beschwerden unzähliger Fernsehzuschauer. Um nicht allzu weit auszuholen fasse ich es mal am Beispiel "Tatort" am Sonntag Abend im Ersten zusammen. In einer Szene im Wald meckerten viele das da zu viele Umgebungsgeräusche waren. Die würden ablenken. Wir hatten uns die Szene angeschaut und es klang als würden die Schauspieler in einem Wald stehen. Rauschende Blätter, singende Vögel... Nein, das muss klingen wie in einem synchronisierten Videofilm aus den 80ern. Die gleichen Beschwerden bei einer Szene die an einer Straße spielt. Umgebungsgeräusche gehen gar nicht. Die mit Abstand meiste Kritik gab es aber, und hier schließt sich der Kreis zu dem leidigen Thema das uns hier im Forum schon seit Anbeginn begleitet, für die zu hohe Dynamik. Ein flüstern ist ja leiser als wenn jemand schreit. Da kamen dann so kommentare wie "Ich musste ständig zur Fernbedienung greifen weil es immer lauter und leiser wurde." oder "Als geschossen wurde bin ich richtig erschrocken und habe panisch zur Fernbedienugng gegriffen." Und jetzt ratet mal was die Anweisung von ganz oben war... Richtig! Den Kompressor noch weiter zudrehen. Die Kommentare der Kollegen könnt ihr euch sicherlich vorstellen: "Wenn wir noch weiter zumachen klingt es wie ein Film aus den 50ern." oder "Wir könnten ja auch Stereo wieder abschaffen. Denn es kann ja nicht sein das ein Schauspieler der rechts im Bild steht auch von rechts aus dem Lautsprecher kommt. Da erschreckt man doch immer."

Noch mehr Spaß, als Stereo macht es, bei Sendungen, die für Räumliche hören (mit Kunstkopf Technik), aufgenommen wurden. Wiedergabe mit 4 Lautsprechern (vorn und hinten: links und rechts).
Du hörst hinter dir Leute laufen und es fallen Schüsse, bloß wenn man sich umdreht ist dort keiner.

[Spacelab]

Das Prinzip von Surround Sound seit Ender 70er. 3D Sound, also Dolby Atmos, DTS-X oder Auro 3D, sind da noch beeindruckender. Aber für Zuhause schon sehr aufwendig zu realisieren wenn man es richtig machen will.