Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

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mattyraap1966
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von mattyraap1966 »

FreeSWL hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 16:59

Interessant wäre, ob es möglich wäre den Turm der Windkraftanlage auch noch gleich als Sendeturm zu benutzen.
Wo willst du denn da die Antenne(n) anbringen?
Die müsste dann ja in den Flügel(n) integriert werden, ansonsten würde die ja von den Flügel(n) abrasiert werden da diese je nach Windrichtung und benötigte Stromversorgung gedreht werden.
Denke das wird nicht funktionieren
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793267
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von 793267 »

wasat hat geschrieben: Sa 12. Feb 2022, 21:39
Stefan Heimers hat geschrieben:Interessant wäre, ob es möglich wäre den Turm der Windkraftanlage auch noch gleich als Sendeturm zu benutzen.
Zunächst, die Senderausgangsleistung ist nicht die vom Sender verbrauchte Leistung. Ein Transistorsender mit 500 kW (Transradio TRAM 500) benötigt max. 893 kW (bei Modulationsgrad 1). Bei einem älteren Röhrensender mit 500 kW (Telefunken S4005) sind es 1140 kW. Und dann möchte man die vom Sender gelieferte Leistung nicht nur möglichst verlustfrei, sondern auch noch mit Gewinn "in die Luft" bringen. Deshalb verwendet man für LW und MW möglichst schlanke, daher meist abgespanne Masten mit einer an die Sendefrequenz angepassten Höhe, manchmal auch mehrere, um eine Richtwirkung zu erzielen. Kurzwelle wird meist gerichtet ausgestrahlt. Dazu werden üblicherweise Dipole über- und nebeneinander an Seilen zwischen Masten aufgehängt. Es braucht dann auch noch ein Reflektornetz. Je nach Antennenanordnung erreicht damit dann eine sehr hohe Sendeleistung in die Abstrahlrichtung. In Wertachtal waren das bis zu 63.000 kW auf den hohen Kurzwellenbändern. In Nauen werden es etwas weniger sein.

Eine Verwendung von Windkraftanlagen als Antennenträger für LW, MW oder KW ist nicht sinnvoll, außer man hat es mit einer geringen Sendeleistung von vielleich 1 kW zu tun. Dann könnte man einen Draht seitlich am Turm zum Boden spannen. Man hat dann aber weder einen hohen Wirkungsgrad noch eine gute Abstrahlwirkung.

Für eine Versorgung von Mitteleuropa sind weder 500 kW notwendig, noch eine aufwendige Antennenanlage. Ein gewinkelter Dipol (wegen Rundstrahlung) an 3 Masten reicht. Die Masten müssen auch nicht hoch sein, da man eine eher steile Abstrahlung möchte.

So sah das z.B. früher in Wertachtal aus:
Bild
Die Antenne war für 49/41m. Im HIntergrund sind gleichartige Antennen für 31/25m und 75m zu sehen. Die Antenne für die ganztägige Europafrequenz 6075 kHz war hinter dem Wald rechts und hatte 2 gewinkelte Dipole übereinander für 2 Abstrahlwinkel.
Für eine Versorgung von Mitteleuropa sind weder 500 kW notwendig, noch eine aufwendige Antennenanlage. Ein gewinkelter Dipol (wegen Rundstrahlung) an 3 Masten reicht. Die Masten müssen auch nicht hoch sein, da man eine eher steile Abstrahlung möchte.

Ach so du meintes, die HQ Antennen, im Wertachtal damit.

Wertachtal, hatte 5 Quadrantantennen
Nr. 315 Im Westen # HQ 49/41 m
Nr. 316 Im Westen # HQ 31/25 m
Nr. 317 Im Westen # HQ 75 m-Band
Nr. 314 Im Westen # HQ 49/41 m mit 2 Ebenen, womit der Abstrahlwinkel im Bereich 20 bis 45° an die Ausbreitungsbedingungen angepasst werden konnte. Über diese Antenne wurde einst hauptsächlich die traditionelle "Europa-Hausfrequenz" 6075 kHz des deutschen Programms der "Deutschen Welle" gesendet.

Nr. 226 Im Süden # HQ 49/41 m
4 Quadrantantennen standen im Westen des Geländes. Am Bild im Vordergrund eine Quadrantantenne für 49/41 m (Nr. 315), im Hintergrund links eine Quadrantantenne für 31/25 m (Nr. 316), rechts eine für das 75 m-Band (Nr. 317). Hier nicht zu sehen ist eine weitere Quadrantantenne mit 2 Ebenen (stand hinter dem Wald rechts).

Die Quadrantantenne für das 75 m-Band (Nr. 317) wurde erst errichtet, als 1996 die Sendestation Jülich von der "Deutschen Welle" aufgegeben wurde.

Eine Quadrantantenne für 49/41 m mit 2 Ebenen (Nr. 314), womit der Abstrahlwinkel im Bereich 20 bis 45° an die Ausbreitungsbedingungen angepasst werden konnte. Über diese Antenne wurde einst hauptsächlich die traditionelle "Europa-Hausfrequenz" 6075 kHz des deutschen Programms der "Deutschen Welle" gesendet.
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Eine weitere Quadrantantenne für 49/41 m (Nr. 226) stand im Süden des Geländes.
793267
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von 793267 »

Die Kurzwellensendeanlage Wertachtal, war bei der Schließung, mit den vorhandenen Antennen und den 16 Sendern, ja noch nicht mal voll Ausgebaut.

In einem Bericht, im damaligen Deutschen Monatsprogramm der DW (Rückseite), berichtete man über die neue DW Sendestelle "Mindelheim" und dem dortigen Antennenstern usw..

Auch das nebenan, als spätere Erweiterung, noch ein weiterer Antennenstern "Mindelheim 2" möglich wäre.

"Mindelheim 1 und 2" (später Wertachtal genannt), sollten je 10 Sender (laut Gedächtnis) erhalten.
Ehemaliger User

Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von Ehemaliger User »

freeswl schrieb interessant wäre, ob es möglich wäre den turm der windkraftanlage auch noch gleich als sendeturm zu benutzen. intersannter zitat von mir??? grübel entweder hat mich die autokorrektur verlassen schon öfters passiert hi hi oder wurde der autor des zitat falsch zugeordnet, also eine windkraftanlage als antenne get natürlich überhaupt nicht, das währe natürlich ein scherz .

grüße
73
Ehemaliger User

Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von Ehemaliger User »

warscheinlich wird jezt in der momentanen lage des unnötigen!!! russland ukraine krieges wieder auf kurzwelle die geheimdinste aktiv,,wobei auch da satelliten zuverlässiger sind ich bin halt der meinung das man auch andere frequenzen oberhalb zur kommunikation heute besser nutzt als kurzwelle.
73 de
uhf
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von uhf »

Da sollte aber unterschieden werden.

Um Satellitendienste zu nutzen, brauche ich Zugang.
Entweder er ist für alle (mithörbar) wie QO-100 oder eine private Verbindung bezahlt oder als Militär exklusiv.

Auf Kurzwelle kann ich senden ohne ein Relais dazwischen.
Ich bin zwar auch von allen hörbar, aber ich benötige weniger Dritte und habe nicht zusätzliche Abhängigkeiten.
Gerichtet abgestrahlt wäre hierbei mit Einschränkungen auch denkbar.

Klar die Frequenzen könnten gestört sein.
Das geht aber bei beiden.
Harald Z
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von Harald Z »

Polnische Langwelle 225 kHz sowie teilweise UKW 10:00 und 17:00 in ukrainusch: https://www-polskieradio-pl.translate.g ... r_pto=wapp
_Yoshi_
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von _Yoshi_ »

uhf hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 23:33 Da sollte aber unterschieden werden.

Um Satellitendienste zu nutzen, brauche ich Zugang.
Entweder er ist für alle (mithörbar) wie QO-100 oder eine private Verbindung bezahlt oder als Militär exklusiv.

Auf Kurzwelle kann ich senden ohne ein Relais dazwischen.
Ich bin zwar auch von allen hörbar, aber ich benötige weniger Dritte und habe nicht zusätzliche Abhängigkeiten.
Gerichtet abgestrahlt wäre hierbei mit Einschränkungen auch denkbar.

Klar die Frequenzen könnten gestört sein.
Das geht aber bei beiden.
Auch die Frequenzen zwischen 250 - 350MHz (Millitär Satcom) könnten interessant werden.
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von 793267 »

_Yoshi_ hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 17:32
uhf hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 23:33 Da sollte aber unterschieden werden.

Um Satellitendienste zu nutzen, brauche ich Zugang.
Entweder er ist für alle (mithörbar) wie QO-100 oder eine private Verbindung bezahlt oder als Militär exklusiv.

Auf Kurzwelle kann ich senden ohne ein Relais dazwischen.
Ich bin zwar auch von allen hörbar, aber ich benötige weniger Dritte und habe nicht zusätzliche Abhängigkeiten.
Gerichtet abgestrahlt wäre hierbei mit Einschränkungen auch denkbar.

Klar die Frequenzen könnten gestört sein.
Das geht aber bei beiden.
Auch die Frequenzen zwischen 250 - 350MHz (Millitär Satcom) könnten interessant werden.
Um Satellitendienste zu nutzen, brauche ich Zugang
Korrekt.

Den Zugang dürften aber, nur die Zentrale Leitstelle und Dezentrale Leitstellen, im Land haben (Richtfunknetz).

Alles weitere dürfte, wie immer, über Terrestrischen Millitärfunk laufen. Nur so kannst du, mit den Soldaten, an vorderster Front (Schützengraben), im Kontakt bleiben. Dazu genügt schon ein kleines leichtes ND Funkgerät, am Körper bzw. im Rucksack.

Unter Beschuss, eine Satellitenverbindung (Richtfunk) aufzubauen, dürfte (auch aus Zeitgründen) nicht möglich sein, da die Satelliten Bandbreite zu klein ist und du ihn 100%tig treffen must, um Gespräche hierüber führen zu können.
strade
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von strade »

Wie ist da eigentlich die Rechtslage ? Etliche DL-QRGs wie 6005 und 6085 sind ja jetzt privat vergeben. Kann Deutschland kurzerhand irgendwelche Regelungen erwirken, dass diese Frequenzen z.B. an die DW zurück übergeben werden, um damit mittels anderer Senderbetreiber, z.B. Österreich, in die Ukraine zu senden ? Sprich : Enteignung ?
shortwave
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von shortwave »

strade hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 19:36 Wie ist da eigentlich die Rechtslage ? Etliche DL-QRGs wie 6005 und 6085 sind ja jetzt privat vergeben. Kann Deutschland kurzerhand irgendwelche Regelungen erwirken, dass diese Frequenzen z.B. an die DW zurück übergeben werden, um damit mittels anderer Senderbetreiber, z.B. Österreich, in die Ukraine zu senden ? Sprich : Enteignung ?
Wenn eine Frequenz aus Österreich abgestrahlt wird, hat die BnetzA damit mal rein garnichts zu tun. Ansonsten sind die Frequenzen auf 10 Jahre vergeben, wenn die DW Frequenzen bräuchte, die aus Deutschland abgestrahlt werden sollen, dann würde die BnetzA sich bemühen, neue zu finden. Es gibt kein Anrecht auf bestimmte Frequenzen. Steht sogar in der Zuteilung.
strade
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von strade »

Danke für die Info.
Router
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von Router »

Wie Kai Ludwig im radioeins-Medienmagazin meldet

www.radioeins.de/programm/sendungen/med ... raine.html

strahlt die BBC ausgelöst durch den Ukraine-Krieg nach vielen Jahren den BBC Worlservice wieder auf Kurzwelle für Europa aus:

"Tatsächlich sofort gezogen hat diese Option die BBC und vier zusätzliche Frequenzstunden auf der letzten verbliebenen Kurzwellenstation in England bestellt: Von 15.00 bis 17.00 Uhr auf 15735 kHz und von 21.00 bis 23.00 Uhr auf 5875 kHz.
Ausgestrahlt werden soll hier ein englischsprachiges Programm."

Aktuell hier in Norddeutschland mit O 3-4 auf 5875 kHz zu empfangen.
dxbern
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Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von dxbern »

Die Ukraine hat ihre Mittelwellensender wieder reaktiviert!

Sender Chernivtsy 657 kHz
Sender Luch 549 kHz.
Sender Kharkiv 873 kHz wurde auch am Donnerstag reaktiviert, aber leider wurde es gestern um 1437 UTC abgeschaltet (oder zerstört).

Quelle: https://mediumwave.info/2022/02/
DXer
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Registriert: Mo 10. Sep 2018, 11:48

Re: Lang Mittel und Kurzwelle heute noch sinvoll

Beitrag von DXer »

Eben auf einem SDR in Bukarest getestet: Die 549 hat viele kurzfristige Ausfälle, die 657 ist von der RAI belegt, die 873 kommt dagegen recht stabil rein.
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