BNetzA 23.01.2022

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andimik
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von andimik »

Franz, du hast ja schon vor einiger Zeit eine Zerobase vorgeschlagen. Hat das eigentlich irgendwelche Bemühungen bei der Behörde erwirkt? Ich vermute nicht...

Das soll aber deine Arbeit nicht schmälern!!
SeltenerBesucher
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von SeltenerBesucher »

Habakukk hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 15:20 Ja, man muss mit "RAUS" vorsichtig sein, manchmal existieren mehrere Einträge in der BNetzA-Liste, wie in diesen beiden Fällen.
Sieht man nur, wenn man das Original-Dokument aufmacht, bzw. den Vergleich z.B. mit kdiff3 macht.
Genau, deshalb trage ich das i.d.R am Ende als Hinweis ein. Deshalb habe ich die Diskussion hier nicht verstanden.
andimik hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 21:37 Franz, du hast ja schon vor einiger Zeit eine Zerobase vorgeschlagen. Hat das eigentlich irgendwelche Bemühungen bei der Behörde erwirkt? Ich vermute nicht...
Zerobase klingt theoretisch gut, man muss vorher festlegen, wessen Rechte man beschneiden möchte. Zwei Länder haben eine Zerobase durchgeführt. Beide setzen heute verstärkt auf DAB+.
andimik
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von andimik »

Rechte? Frequenzen für den ORF waren jahrzehntelang ein Selbstbedienungsladen der Wiener ohne Rücksicht auf andere Marktteilnehmer.

Ich habe mal vor einigen Jahren eine Pivottabelle gemacht, die genau diese Problematik aufzeigt: Anstatt, dass der ORF Frequenzen in entkoppelten Regionen wiederverwendet (wir reden hier gar noch nicht von Gleichwelle), wurden neue geschaffen, die dann für andere fehlen.
Franz Brazda
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Franz Brazda »

andimik hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 21:37 Franz, du hast ja schon vor einiger Zeit eine Zerobase vorgeschlagen. Hat das eigentlich irgendwelche Bemühungen bei der Behörde erwirkt? Ich vermute nicht...

Das soll aber deine Arbeit nicht schmälern!!
Das war eine UKW-Frequenzanalyse speziell für den Wiener Raum wo sowohl die gesetzliche ORF-Vollversorgung möglich war,
bei gleichzeitiger maximaler Frequenzerhebung (Tausch diverser UKW Frequenzen: Baden etwa, etc.) für eine grösst mögliche störungsfreie Programmanzahl (Privat und ORF).
Übrigens diese Studie aus den 80/90er Jahren wurde nie von irgendwo widerlegt oder gar in Frage gestellt !
Habakukk
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Habakukk »

Dazu gab es wohl leider auch keine Notwendigkeit.

Der ORF hat sicherlich keinen Antrieb, auch nur irgendeine seiner Frequenzen herzugeben oder an seinem Status Quo der Überversorgung etwas zu ändern. Damit würde er sich ja nur weitere Konkurrenz schaffen.

Die Prviatsender haben es ja tlw. probiert, dem ORF was wegzunehmen (Wien-Himmelhof, FM4-Kette) und sind damit auch nicht weit gekommen. Relativ gut versorgte Privatsender wie Kronehit haben wohl auch kein Interesse, am Status Quo etwas zu verändern (schafft auch nur neue Konkurrenz).

KommAustria/RTR ihrerseits hat dagegen wohl keinen Antrieb, irgendeine Frequenzneuordnung anzustoßen. Warum auch? Solange es seitens der Privatsender keinen größeren Aufschrei gibt und auch von der Politik nicht entsprechend etwas angestoßen wird, halten die auch die Füße still. Zumal es jetzt mit DAB+ quasi eine Ausrede gibt, UKW gar nicht mehr angehen zu müssen, da dort ja genügend Kapazitäten für alle vorhanden sind.

Insofern wird man das Konzept wohl achselzuckend zur Kenntnis genommen haben und weder positiv noch negativ bewertet haben. Schade natürlich, weil natürlich wäre da sehr viel mehr im UKW-Band möglich, wenn man nur wollte. Aber dafür bräuchte es eine richtige Initiative, die Politik/Behörden dazu nötigt, das Thema UKW-Zerobase anzugehen. Und die fehlt, bzw. wird wegen DAB+/Internet wohl auch nie mehr kommen.

Woher kam denn eigentlich in den Niederlanden die Initiative zur Zerobase?
---
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andimik
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von andimik »

Nicht vergessen, dass dem ORF in Linz seine Frequenzen entzogen wurden. :D
Cha
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Cha »

Jassy hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 18:01 TSCHECHIEN:
Neu (A)
96,8 LIBEREC VYSINA I 500W
Ist geplant für Expres FM, noch ein Prager Sender der offenbar expandieren will.

Äußerst interessante Koordinierung, vom gleichen Standort senden bereits eine 96,4 MHz und eine 97,1 MHz. Dazwischen kommt jetzt noch die 96,8 MHz. :eek:
Zwei Programme vom gleichen Masten mit nur 300 kHz Abstand gibt's sonst soweit ich weiß noch nicht in Tschechien.
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MHM
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von MHM »

Ein Zerobase auf UKW wäre zwar wünschenswert, aber das hätte man vor Jahrzehnten anstoßen müssen (leider war damals die SFN-Technologie noch nicht so weit fortgeschritten). Heutzutage würde das einen endlos langen Rattenschwanz nach sich ziehen, es wäre heillos kompliziert und ich glaube kaum, daß sich jemand ernsthaft für diese Aufgabe finden lassen würde.

Was die 106,5 in Wien betrifft: Wurde alles längst vor dem Abstrahlversuch ausgemessen, im Versorgungsgebiet werden die Schutzabstände nach ITU (45 dB bei Gleichkanalbelegung) durchwegs eingehalten, und die 106,6 spielt in Wien eh keine Rolle. Vor unbrauchbaren Koordinierungen läßt man übrigens im eigenen Interesse die Finger, will man sich nicht dem Risiko von Regreßansprüchen aussetzen.
maroon6
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von maroon6 »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 00:10
Habakukk hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 15:20 Ja, man muss mit "RAUS" vorsichtig sein, manchmal existieren mehrere Einträge in der BNetzA-Liste, wie in diesen beiden Fällen.
Sieht man nur, wenn man das Original-Dokument aufmacht, bzw. den Vergleich z.B. mit kdiff3 macht.
Genau, deshalb trage ich das i.d.R am Ende als Hinweis ein. Deshalb habe ich die Diskussion hier nicht verstanden.
andimik hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 21:37 Franz, du hast ja schon vor einiger Zeit eine Zerobase vorgeschlagen. Hat das eigentlich irgendwelche Bemühungen bei der Behörde erwirkt? Ich vermute nicht...
Zerobase klingt theoretisch gut, man muss vorher festlegen, wessen Rechte man beschneiden möchte. Zwei Länder haben eine Zerobase durchgeführt. Beide setzen heute verstärkt auf DAB+.
Ihr lobt immer die niederländische Zerobase. Diese hat zwar dafür gesorgt, dass mehr Sender auf UKW übertragen werden können, aber es gab auch viele Verschlimmbesserungen. An unserem Dauer-Urlaubsort Ouddorp in Zuid Holland war früher die 100,7 aus Lopik und 100,4 aus Rotterdam (noch mit Sky Radio) perfekt zu hören, jetzt ist dort Q-Music auf der 100,7 als "Brei" zu hören, da es in Goes und Vlissingen (beides rund 30 km weg) gleich zwei neue Gleichkanalstörer gibt. Die 100,4 ist nicht besser, da der Gleichwellen-Sender Westdorpe hier jetzt stört und Ouddorp genau in der Verwirrzone liegt. Ähnlich ist es bei Radio Veronica, die 103,2 aus Rotterdam, die früher als 103,3 perfekt ankam, ist seither durch die 103,3 aus Terneuzen gestört. In den Großstädten hat sich das Angebot deutlich verbessert, aber vor allem ländliche Gebiete sind häufig Verwirrzonen der Gleich- und Nachbarkanalbelegungen, und hier gibt es seither weniger störungsfrei zu hören als vor der Zerobase.
DH0GHU
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von DH0GHU »

Ich denke, heutzutage gibt es einfach keine Notwendigkeit mehr für eine flächendeckende Zerobase. Wer Vielfalt will, kann diese über DAB realisieren. Overspill braucht man auch nur noch in typischer "Pendler-Distanz" - den DX-Aufwand ersetzt das Internet (außer des DXens wegen). War hier früher der Overspill aus Baden-Württemberg willkommene Abwechslung bei nur 7 lokal zuständigen UKW-Programmen, ist es heute ein "I-Tüpfelchen", das man ein mal im Jahr für die SWR1-Hörerhitparade genauso gut über Internet in Anspruch nehmen könnte. (Umso schöner, dass das hier auch auf DAB+ geht, wenn auch nur stationär).

Eine UKW-Zerobase ergibt ja nur Sinn, wenn sich der Aufwand rentiert - damit ist auch klar, dass es dabei "nur" um die gezieltere Versorgung besonders lukrativer Märkte geht. Eindimensional klappen auch so Dinge wie UKW-SFNs ganz gut, aber in der Fläche ist das auch nur bedingt anwendbar - irgendwo gibt es immer eine "Verwirrzone". Das führt dann eben zum Einsatz von Richtstrahlung und von Großstadtfunzeln. So ganz grundsätzlich: Alle "Umland-Frequenzen", die weit genug weg sind, um nicht gestört zu werden, könnte man auch jetzt schon in Städten wie München oder im Stuttgarter Talkessel für UKW-Funzeln nutzen. Im Elsass sendet man ja auch 100 kHz neben dem Raichberg, oder auf der gleichen Frequenz wie der Große Feldberg... Wenn man will, dann geht das. Overspill wird damit aber tatsächlich recht effizent verhindert.
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 10:23 Eine UKW-Zerobase ergibt ja nur Sinn, wenn sich der Aufwand rentiert - damit ist auch klar, dass es dabei "nur" um die gezieltere Versorgung besonders lukrativer Märkte geht.
...und vermutlich auch da wo der technische Aufwand gering bis mäßig bleibt.
Ich bleibe mal OT und bei meinem alten Thema aus der Rhön: Die Belegung der 101,9 und 103,3 sollte ohne großen Aufwand tauschbar sein. Gerade in Bayern wären die Vorteile groß. Die 103,3 sendet nicht nur gegen den Ochsenkopf 103,2, sondern auch gegen Unterringingen 103,3. Eine Belegung einerseits mit dem gleichen Programm würde die Störungen schon vermindern, andererseits gäbe es dann in den betroffenen Überschneidungsgebieten Alternativ-Frequenzen durch die 5. bayerische Kette. So gab es nur die inzwischen abgeschaltete halbgare Lösung in Burgbernheim.
Wenn man noch größer raus will, bezieht man den Kreuzberg mit ein, was allerdings eine größere aber noch überschaubare Änderung (zusätzliche Sender und Filter) mit sich bringt.
Dann z. B.: 101,9 BR24, 105,3 BR Klassik, 107,9 DLF und 103,3 weiter am Heidelstein mit Antenne Bayern.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von DH0GHU »

Klar, der reine Austausch von Belegungen ist ja kein größerer Koordinierungsaufwand. So ein Klassiker war hier früher DLF Kultur Starnberg gegen DLF Hoher Peißenberg.... Gab im Bereich dazwischen immer einen hübschen Mischmasch. Dort geht jetzt allerdings fast überall 5C...
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Rheinländer »

11D aus Ebbs/Österreich , das Klingt spannend, Innsbruck geht ja schon recht weit, nach D dürfte da aber so gut wie nix raus gehen, ob man damit ne einigermaßen versorgung hin bekommt, mit Ebbs und Innsbruck?
Habakukk
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von Habakukk »

Rheinländer hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 11:52 11D aus Ebbs/Österreich , das Klingt spannend, Innsbruck geht ja schon recht weit, nach D dürfte da aber so gut wie nix raus gehen, ob man damit ne einigermaßen versorgung hin bekommt, mit Ebbs und Innsbruck?
Wie meinst du das? Ebbs/Oberbuchberg ist für bayerische Muxe (10A und 11D) gedacht. Innsbruck/Patscherkofel sendet derzeit nur den österreichischen Bundesmux auf 5B. Das sind also völlig unterschiedliche Multiplexe.
Schon jetzt überschneiden sich die Empfangsgebiete, da 5B Innsbruck/Patscherkofel mindestens bis Kufstein gut empfangbar ist.
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Re: BNetzA 23.01.2022

Beitrag von andimik »

Das mit Ebbs ist nun bald 2 Jahre bekannt :D

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