Jasst hat geschrieben: ↑Do 14. Okt 2021, 10:19
Saarländer (aus Elm) hat geschrieben: ↑Do 14. Okt 2021, 09:48
Mir ist es im Saarland gelungen, ohne Anfragen auch anhand historischer Senderlisten den aktuellen Stand und die Planungen zu 98% korrekt nachzuverfolgen.
Hat aber einige Zeit gedauert.
Wie hast du das gemacht?
Ich habe die frühere Senderliste Saar ab 2016 im Zuge der Netzzusammenlegung von o2 und E-Plus für mich weitergepflegt und fehlende Cell-IDs ergänzt, zunächst über die Originalversion von OpenCellID, später mit Hilfe der herunterladbaren Datenbank des Mozilla Location Service, dabei natürlich die Neuplanungen bei der BNetzA immer im Blick.
Irgendwann hab ich auch die Cell-IDs den einzelnen Sektoren zugeordnet und Ungereimtheiten mit Hilfe von Seiten wie Cell2gps.com abgecheckt.
Wenn ein Standort nur von einem Netzbetreiber genutzt wird, ist das noch einfach. Hier hat man nur das Problem, bei unterschiedlichen Antennenhöhen in der STOB herauszufinden, welches Band über welche Antenne läuft, wie früher z.B. GSM und UMTS.
Bei mehreren Betreibern auf unterschiedlichen Masthöhen kann man halt noch über Cell2gps.com die Winkel der Sektoren herausfinden, und daran die Betreiber unterscheiden, falls es durch unterschiedliche Anzahl an Bändern nicht schon eindeutig ist.
Bei Standorten mit Antennen auf gleicher Höhe und dann auch noch direkt nebeneinander mit gleichen Sektorwinkeln, wie z.B. oft auf Flachdächern, ist das dann aber ein Ratespiel, welche und wieviele Bänder zu welchem Netzbetreiber gehören.
Während frühere Planungen nach GSM, UMTS und LTE unterschieden haben, wird heute nur noch das Frequenzband für 'mobiles Breitband' geplant. Dann steht da nur noch MB_08, MB_09, MB_18 etc. in der STOB.
Meist sind es dann auch Multibandantennen, wo man die Frequenzbänder dann nur über die unterschiedlichen Sicherheitsabstände Unterscheiden kann.
3.5 GHz 5G hat aber nun oft auch wieder separate Antennen und Einträge mit sehr großen Sicherheitsabständen.
Es gibt in aktuellen STOBs auch scheinbar doppelte Einträge mit identischen oder fast identischen Abständen bei aktuellen STOBs. Das ist dann 4x4 MIMO in den entsprechenden Band.
Die STOBs von Vodafone scheinen hier mittlerweile sogar konsequent nach Frequenzen und dann nach Sektoren geordnet zu sein. Drei einfache Bänder, gefolgt von einem doppelten Band, dann wieder ein einfaches Band und dann wieder ein doppeltes kann also auf 700 + 800 + 900 + 1800(4x4) + 2100 + 2600(4x4) hindeuten.
Einträge der Telekom hingegen sind oft auch zuerst nach Sektoren sortiert.
Häufig sind heute 4 Bänder (800+900+1800+2100), ist noch ein weiteres Band dabei, kann man wieder raten, ob das jetzt 2600 oder 700 MHz wird.
Wenn bei 4 Bändern am Standort noch kein 2100 MHz Band verfügbar ist, kann es bei Vodafone häufig 700+800+900+1800 sein.
Und 3 Bänder im ländlichen Raum können durchaus nun 700+800+900 sein. Früher waren es eher LTE800+GSM900+UMTS2100, oder bei o2 LTE800+GSM1800+UMTS2100.
Sieben-Band-Planungen (meist bei der Telekom) inklusive 1500 MHz sind nicht so häufig. Das hängt vom verbauten Antennentyp ab, und ob da alles in Betrieb geht, ist auch nie so sicher.
Die Telekom hat bei 1800 MHz einen 20 MHz und einen 10 MHz LTE Block. Das wird in der STOB nicht unterschieden. Ebenso ist GSM900+LTE900 ein einziges Band.