Radiogeräte aus NK

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UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

Japhi hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 07:53 Scheint auch relativ uninteressant zu sein, es gibt zwei Sender auf UKW: https://youtu.be/gCiX8Sa6HE8
Offenbar ist es ihm gelungen ein Mobiltelephon ins Land zu bringen. Allerdings wirklich gescannt und nach bestimmten Frequenzen gesucht hat dieser User auch nicht. Das Mobiltelephon scheint automatisch zu scannen und schwache Signale wahrscheinlich auszulassen.

Hier habe ich noch folgenden Link gefunden:

https://www.northkoreatech.org/2011/09/ ... pyongyang/

Dem User ist es wohl bei einer Reise im Jahr 2011 gelungen ein Radio nach Nord-Korea einzuschmuggeln.

Hier werden auch folgende UKW Frequenzen genant:

The second station, Pyongyang Broadcasting Station (Pyongyang Pangsong) was broadcasting on 89.2, 91.2, 92.9, 93.3, 93.9, 94.5, 96.7, 97.3, 97.7, 98.1, 99.6, 101.8 and 106.5 MHz. All frequencies were carrying the same program.

Fahey scanned the FM band from the 32nd floor of the Yanggakdo Hotel, so some of the channels could have been relays in nearby towns and cities. He also uploaded several hundred photos from his trip,

In dem Link wird auch ein Name genannt und zwar Mark Fahey:

https://www.flickr.com/photos/32265037@ ... 7375852761

Bemerkenswert ist, dass diese Frequenzen in Pyongyang fast alle in der Naehe oder manchmal auch die gleiche Frequenz wie in Seoul ist, - offenbar will man da einfach alles aus Seoul ausblenden, auch wenn das Signal schwach ist.

Die in den Wohnungen befindlichen fix an die Wand montierten "Radios" ueber welche immer wieder in einschlaegigen Zeitungsartikeln berichtet wird, halte ich nur fuer Lautsprecher. Wenn es um ein Radio gehen soll, dann ist es vielleicht eine Art Drahtfunk. Bei einem Radio fuer Drahtfunk ist auch sicher gestellt, dass man nur eine oder eben zwei fix vorbestimmte Frequenzen empfangen kann und dies auch in Masse produziert werden kann. Eine Massenproduktion fuer Radios die over the air Empfang ermoeglichen sollen, die fix auf eine Frequenz eingestellt sind, und zwar auf die jeweilige MW oder UKW Frequenz in der naechsten Naehe halte ich fuer ein Land wie Nord-Korea weniger praktikabel.

Die andere Frage ist noch, warum sich Nord-Korea nicht auf UKW zu dem OIRT-Band entschlossen hatte.
Klaus
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von Klaus »

UK-DX hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 11:11 Die andere Frage ist noch, warum sich Nord-Korea nicht auf UKW zu dem OIRT-Band entschlossen hatte.
Das OIRT Band war eine „Erfindung“ der Sowjetunion und wurde dort sowie in angrenzenden (europäischen) Staaten benutzt.

Einerseits ja, Kim Il Sung hat viel aus der Sowjetunion kopiert - andererseits ist die DPRK Asien, die Mongolei hatte auch kein OIRT Band.

Gab es denn im russischen fernen Osten OIRT Band?

Interessant ist, dass in Pyongyang auf 99,75 MHz der Ton des Fernsehprogramms empfangen werden kann, der Bildträger ist auf 93,25 MHz.

In Kaesong, nahe der Grenze zu Südkorea, gab (gibt?) es einen Propaganda-Fernsehsender in NTSC in Richtung Südkorea. Dieser war lange Jahre im WRTV Handbook gelistet.
wasat
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von wasat »

Klaus hat geschrieben:Gab es denn im russischen fernen Osten OIRT Band?
Ja. Z.B. hatte Vladivostok 2002 folgende Belegung:
69,68 MHz Radio Mayak
71,84 MHz Radio Rossii
73,80 MHz Russkoye Radio
Die Leistung wurde mit den bei größeren Standorten üblichen 17 kW angegeben.
Daneben gab es 6 Privatstationen im CCIR-Band.
Klaus hat geschrieben:Interessant ist, dass in Pyongyang auf 99,75 MHz der Ton des Fernsehprogramms empfangen werden kann, der Bildträger ist auf 93,25 MHz.
Da man in Nordkorea offenbar lange nur auf Mittelwelle sendete, konnte man im UKW-Band Fernsehen unterbringen. Da die TV-Geräte anfänglich wahrscheinlich aus der UdSSR kamen, verwendet man zum Senden das System D mit OIRT-Kanalraster. Kanal R5 hat die Träger 93,25 MHz für Bild und 99,75 MHz für Ton.
strade
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von strade »

Der Aussage, dass in NK alle nur Drahtfunk hören, glaube ich nicht.
https://www.flickr.com/photos/32265037@ ... 074810556/
Das ist eindeutig eine Richtantenne für UKW, sehr kreativ aufgebaut.

https://www.flickr.com/photos/32265037@ ... 375852761/
(TV-Antenne?)
https://www.flickr.com/photos/32265037@ ... 375852761/
Sieht nach einem Dipol aus, man beachte die abgehenden Drähte.
UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

strade hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 10:45 Der Aussage, dass in NK alle nur Drahtfunk hören, glaube ich nicht.
https://www.flickr.com/photos/32265037@ ... 074810556/
Dies meinte ich auch nicht. Ich denke aber dass es in den Wohnungen in diesen Plattenbau-Hochhaeusern diese fix an die Wand montierten Radios eher Drahtfunk oder eine Art Lautsprecheranlage sein wird. Bei Drahtfunk hat man auch den Vorteil, dass man Empfaenger mit fix vorgegebenen Frequenzen leichter in Masse produzieren kann, - fuer ein kommunistisches System warscheinlich nicht uninteressant.

Ich glaube auch nicht, dass Nord-Korea komplett alles mit Jammern abriegeln kann. Zumindest auf UKW scheint mir dies unrealistisch. Gerade in Kaesong scheint der Jammer nur einige grosse Sender aus Seoul auszublenden, allerdings werden so einige andere Radiosender, etwa aus Seoul-Gwanaksan, sicher dort noch ankommen.
wasat
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von wasat »

Hier ein Bericht in Englich über die fix montierten Lautsprecherboxen in den Häusern: https://www.nknews.org/2019/06/the-nort ... r-fiction/

Hier der gleiche Artikel, aber mit anderem Foto: https://swling.com/blog/2019/06/the-thi ... ble-radio/

Demnach unterhält Nordkorea weiter ein umfangreiches Drahtfunknetz, dessen Empfänger angeblich nur laut und leiser, aber nicht abgeschaltet werden können. Das Netz entstand als "3. Programm" ab den 1950er-Jahren nach sowjetischem Vorbild. Während man in anderen Staaten diese Netze abgeschaltet hat, wird es in Nordkorea beibehalten, da so am wirksamsten verhindert werden kann, dass die Leute ausländische Sender hörern. Über das Drahtnetz jedoch kein eigenes Programm, sondern das Einheitsprogramm des staatlichen Rundfunks übertragen.

Und hier ein Tweet mit Foto: https://twitter.com/jamilanderlini/stat ... 3222956032
UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

Interessante Links. Was mich noch interessiert haette ist warum Nord-Korea auf MW und UKW nicht besser auf ein Gleichwellennetz gesetzt haette. So ist es wahrscheinlich leichter Radios herzustellen, die nur exakt diese Frequenzen empfangen koennen.

Das interessante ist auch, dass selbst Nazi-Deutschland mit dem Volksempfaenger kein Radio herstellen konnte, welches nur die Radiosender von Nazi-Deutschland empfangen konnte, trotz dessen, dass man tlw. auch Gleichwellen-Sender hatte.

Ich hatte in der CSSR ein Lautsprechernetz in jedem Dorf in Erinnerung. Dies war aber nicht immer in Betrieb, nur dann wenn irgendwelche politische Reden uebertragen wurden.
Funker Tommy
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von Funker Tommy »

Der Twitter Kommentar TELESCREEN würde im Sinne Orwells bedeuten, dass versteckte Überwachungskameras bzw Abhörmikrofone integriert sind!?
UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

Funker Tommy hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 15:33 Der Twitter Kommentar TELESCREEN würde im Sinne Orwells bedeuten, dass versteckte Überwachungskameras bzw Abhörmikrofone integriert sind!?
Theoretisch ginge das auch. Nur denke ich dass diese alte Russen-Technik in Nord-Korea dies nicht hergibt. Auch duerfte Nord-Korea massiven Ersatzeilmangel haben, sodass dies dort nicht wirklich praktikabel sei. Wie schon geschrieben, ich denke dass Nord-Korea nicht einmal das Jamming 24 h betreiben kann, und Ausfaelle an der Tagesordnung sein werden. Ich schaetze das Land nichtmal auf 24h Stromversorgung ein.

Viel mehr werden die in Nord-Korea unangemeldete Wohnungsbesuche abstatten, Nazi u gestapo-artige Besuche, Verhoere und Abfuehrungsandrohungen, und die Leute eben so zu kontrollieren, welches Radioprogramm gerade laeuft oder welches Fernsehprogramm, so sie etwas aus dem Ausland ueberhaupt auf den Schirm bringen koennen. Ich vermute auch viel mehr Schwarzhandel mit DVDs aus Sued-Korea und dgl, als Empfang um an Inhalte aus dem Ausland zu gelangen.

Am Ende hat man es mit einem Land zu tun, welches weder die Bevoelkerung mit Nahrungsmitteln versorgen kann, noch mit medizinischer Versorgung. Ersatzteile und Einzelteile werden in Nord-Korea auch noch knapper sein, als in der DDR oder der CSSR zur schlechtesten Zeit. Somit wird ein selbstgebautes Radio fuer den Empfang aus Sued-Korea sehr selten vorkommen und besonders auf dem einfachen Land mit seiner stenzeitlichen Landwirtschaft wird schlichtweg das Wissen dazu fehlen.
Funker Tommy
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von Funker Tommy »

Wenn man einmal die ins Deutsche übersetzte Staatspropaganda höre möchte.:Auf KW 9425 und 12015 um 18.00 Uhr ist mit trennscharfem RX der Auslandsdienst zu hören, zzt läuft das russ. Programm.
Klaus
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von Klaus »

wasat hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 13:46
Demnach unterhält Nordkorea weiter ein umfangreiches Drahtfunknetz, dessen Empfänger angeblich nur laut und leiser, aber nicht abgeschaltet werden können. Das Netz entstand als "3. Programm" ab den 1950er-Jahren nach sowjetischem Vorbild.
Wie wurde denn in der Sowjetunion - ein Land mit gigantischen Ausmaßen - Drahtfunk realisiert?

Ist es so, wie in dem Artikel über Nordkorea beschrieben:

“Most of them followed the Soviet model, wherein programming was delivered wirelessly from a central studio headquarters to regional ‘radio diffusion exchanges.’”

Also drahtlos? Nicht über Telefonleitungen wie in der Schweiz? Könnten die zahlreichen FM, AM - aber auch Kurzwellenfrequenzen nicht evtl. Zuspielfrequenzen hierfür sein?

Ein Gedanke zu der Frage, weshalb Nordkorea nicht mehr auf ein Gleichwellennetz gesetzt hat:

Zumindest die Mittelwelle dient ja nicht nur der Versorgung des Inlands, sondern auch der Versorgung des umliegenden Auslandes.

Und auf UKW ist es vielleicht so, dass auf allen Frequenzen gesendet wird, wie hier schon angesprochen wurde, auf welchen etwas aus Südkorea durchkommen könnte. Somit haben diese Ausstrahlungen auf UKW vielleicht nicht unbedingt den Zweck, gehört zu werden, sondern Frequenzen zu blockieren. Systemerhalt hat oberste Priorität in Nordkorea - und hierzu gehört halt auch, alle “Löcher zu stopfen”, durch die Informationen aus dem Ausland ins Land dringen könnten…

Und erreichen “tut” man die lokale Bevölkerung halt über den Drahtfunk…

Denn es ist ja “paradox”: einerseits dürfen keine Radios eingeführt werden, andererseits empfangen die Geräte vor Ort nur fest eingestellte Frequenzen - und dann dieser relativ große “Zoo” an terrestrisch genutzten Frequenzen. Warum und für wen?

Und ein Wort zur Stromversorgung: die Objekte, die “wichtig sind” und Strom benötigen, z.B. die Beleuchtung des Juche Turms oder der Führerdenkmäler, die haben schon eine lückenlose Stromversorgung. Es ist halt eine Frage der Priorisierung…

Und noch ein Gedanke zu den unangemeldeten “Überraschungsbesuchen”: die Haus- bzw. Wohnungstüren sind nicht abgeschlossen, hieß es mal. Macht ja auch Sinn, es ist ja kein Privatbesitz. Eigentümer ist der Staat. Und der darf dann halt auch mal ‘reinschauen…
UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

Klaus hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 18:49

Also drahtlos? Nicht über Telefonleitungen wie in der Schweiz? Könnten die zahlreichen FM, AM - aber auch Kurzwellenfrequenzen nicht evtl. Zuspielfrequenzen hierfür sein?
Die Zwecke werden zweiseitig sein: Zustpielfrequenzen und Blockade eines Programms aus Sued-Korea.

Die Russen hatten meines Wissens recht leistungsstarke LW und MW Sender im Lande. In Erinnerung ist mir noch der 2500 KW Sender in Taldom auf 261. Ob hier in ein Netz zugespielt wurde, oder fuer den Individualempfang kann ich nicht sagen.

ich denke es wird grundsaetzlich schon schwierig genug zu sein, zu verstehen wieviele Menschen in Nord-Korea auf welche Art und Weise Radio hoeren, und was sie hoeren. Offiziell wird man nur die Meinung der Diktatur-Regierung bekommen, und die wird sein, dass jeder in Nord-Korea nur das Programm fuer Nord-Korea hoert, und sonst nichts und dies ueber die offiziell autorisierten Geraete, entweder mit fix vorgegebenen Frequenzen, oder ueber Drahtfunk, ueber Lautsprecher oder diese fix montiereten Geraete in den Wohnungen.

ich vermute eher dss die wenigsten Leute in Nord-Korea portable Radios haben werden, auch wenn diese fix vorgegebene Frequenzen haben. Drahtfunk, Lautsprecher und diese montierten Geraete in den Wohnungen wird die Mehrheit darstellen, - der Rest vielleicht heimlich ueber auf dem Schwarzmarkt erstandene Radios die eben dass empfangen, was die Jammer nicht blockieren.

Sollte jemand an ein Radio vom Schwarzmarkt kommen, oder sich ein Radio mit Einzelteilen selbst basteln so man ueberhaupt an die Einzelteile kommt, wird dies eher in einer der groesseren Staedte der Fall sein, - daher scheinen die Jammer entweder die Hauptstadt oder Kaesong zu betreffen, nicht die noch mehr verarmte Landbevoelkerung. Die Landbevoelkerung wird auf Grund ihrer Armut andere Sorgen haben, als die aktuellen US Charts von AFN aus Seoul zu empfangen, - man hat es hier mit einer Bevoelkerung zu tun, die morgens nicht weis wie sie sich ernaehren soll, und der Besitz eines Fahrrades schon ein Luxusartikel ist.

Interessant ist dass in Kaesong nicht jeder Sender aus Seoul einen Jammer hat, sondern nur manche Sender. So denke ich dass man in Kaesong noch am ehesten Radioempfang aus Sued-Korea realisieren kann. Interessanterweise ist nichtmal AFN aus Seoul gejammt.
wasat
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von wasat »

UK-DX hat geschrieben:Die Russen hatten meines Wissens recht leistungsstarke LW und MW Sender im Lande.
Als in der UdSSR der Drahtfunk Priorität hatte, war das Sendernetz noch schwach und lückenhaft. Eine einigermaßen gute Abdeckung gab es nur im Westen des europäischen Teils der UdSSR. Kurzwellenradios waren zudem sicher nicht erwünscht, da die USA "Radio Liberty" auf etlichen Frequenzen Richtung UdSSR ausstrahlte. Die Leute am Land und in Sibirien hätten sich sowieso nur einfache Radios mit LW- und MW-Empfang leisten können, was aber wegen der tagsüber geringen Abdeckung sinnlos gewesen wäre. Man dürfte daher damals hauptsächlich die Kurzwelle für die Zuspielung an die Kabelkopfstationen benützt haben.
Klaus hat geschrieben:Nicht über Telefonleitungen wie in der Schweiz?
Die Kapazitäten der Telefonleitungen waren damals knapp. Radio darüber ganztägig zu übertragen wäre nicht tragbar gewesen.
Klaus hat geschrieben:Somit haben diese Ausstrahlungen auf UKW vielleicht nicht unbedingt den Zweck, gehört zu werden, sondern Frequenzen zu blockieren.
Ich vermute das auch. Auf UKW soll ja angeblich ein reines Musikprogramm gesenden werden. Das WRTH schreibt "music and drama". Vielleicht wird das Programm aber auch in diversen Geschäftslokalen und Freizeiteinrichtungen per Lautsprecher übertragen.

Im aktuellen WRTH steht auch, dass von den 8 MW-Sendern, die das Zentralprogramm übertragen sollten, nur 3 in Betrieb sind (Kanggye 720 kHz 500 kW, Kaesong 810 kHz 50 kW, Pyongyang 819 kHz 500 kW). Da auf Kurzwelle viele Frequenzen im 120-, 90- und 75m-Band benützt werden, ist davon auszugehen, dass dies die Zuspielfrequenzen für die Drahtnetze sind. Sonst machen diese Ausstrahlungen auf den niedrigen Frequenzen keinen Sinn.

Das für Südkorea bestimmte Programm wird laut WRTH über 4 MW-Sender mit 500 bzw. 1500 kW sowie 12 UKW-Sender ausgestrahlt.
UK-DX
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von UK-DX »

wasat hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 21:34
Im aktuellen WRTH steht auch, dass von den 8 MW-Sendern, die das Zentralprogramm übertragen sollten, nur 3 in Betrieb sind (Kanggye 720 kHz 500 kW, Kaesong 810 kHz 50 kW, Pyongyang 819 kHz 500 kW).
Hier waere auch denkbar dass es in Nord-Korea auch nur Radios gibt, die auf MW das Frequenzbereich von 720 bis 819 empfangen koennen?

Einzig die 792 von Love FM und die 756 aus Sued-Korea waeren dann noch empfangbar. Von Jamming sind interessanterweise beide nicht betroffen?
Ruhrwelle
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Re: Radiogeräte aus NK

Beitrag von Ruhrwelle »

Es wird ja anscheinend vor allem KBS und da KBS 1 gestört, der staatliche Infosender. Außerdem natürlich KBS Hanminyok, der sich an Nordkoreaner wendet. KBS 2 Happy FM wird etwas weniger gestört, die Privaten eher selten.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
RX: Dacia MediaNav DAB+, TEF6686-Radio, Roberts Radio Play 11 (FS-Siena)
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