Wenn das "dicke Kabel" im Haus runtergeht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es keine ausreichenden Trennungsabstände einhält zu z.B. elektrischen Leitungen (Hauselektrik) oder Heizungsrohren oder ähnlichen metallenen Teilen. Damit würde im Falle eines Blitzeinschlages (Direkteinschlag) in den Mast die Blitzenergie ins Haus gebracht und aufgrund der hohen Spannung wären Lichtbögen (Funken-Überschlag) möglich. Das kann zu Bränden führen. Eine solche "Innenableitung" wäre im Zweifelsfall also tatsächlich nur als Potentialausgleich tauglich, nicht aber als Blitzstrom-Abbleiter. Nur für den Glücksfall, dass dieses Kabel blitzstromtragfähig wäre, mit blitzstromtragfähigen Verbindern (Mastschelle etc.) angeschlossen ist und zu allen metallenen Teilen ausreichend Trennungsabstand hält, wäre das auch als Blitzableiter tauglich.
Ginge es außen runter (übers Dach und an der Fassade runter), wäre die Wahrung von Trennungsabständen immer noch gefordert, aber leichter zu realisieren.
Die Idealvariante wäre, wenn Du das Kabel, was innen runter geht, tatsächlich nur als Potentialausgleich verwenden würdest. Dazu müsste aber, wenns korrekt aufgebaut sein soll, ein separater Blitzschutz installiert werden, z.B. in Form einer Fangstange:
https://www.vde.com/de/blitzschutz/info ... richtungen (weiter runter scrollen, "Isolierte Fangeinrichtung"). Die Satantenne am Mast wird dadurch geschützt, dass der Blitz bevorzugt (also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) in diese seitlich angebrachte Stange einschlägt. Die ist nänlich höher (die geht ja bis oben aus dem Bild raus, es gibt einen "Schutzwinkel" ausgehend von der Spitze dieser Fangstange, alles was sich unter dem kegelförmigen Schutzbereich befindet, ist statistisch recht sicher vor Direkteinschlägen geschützt. Die komplette Satantenne inkl. Arm und LNB muss im Schutzbereich sein, das ist ein Job für Blitzschutzfachkräfte.
Die Stange selbst ist hier mit 2 hochspannungsfesten (Glasfaserkunststoff)-Haltern in einem Abstand am Mast befestigt, bei dem ein Direkttreffer nicht "rüberspringen" kann auf den Mast. Die Ableitung erfolgt hier über den rechts weggehenden dicken Blitzableiterdraht über den First (bissl komisch, erst nach oben zu gehen und dann runter). Es gibt auch Fangstangen, die sind dick mit isolierung ummantelt (HVI-Stangen, high voltage insulating) und können deshalb nahe an Antenne und Mast ran, das sieht gefälliger aus und gewährleistet eher, dass die Antenne komplett im Schutzbereich ist:
https://www.seh1.de/montage-einstellen/ ... hvi-direkt - hier vom Hersteller
https://www.dehn.de/sites/default/files ... s212-d.pdf . Diese dick hochspannungsfest isolierten Leitungen lassen sich dann unter bestimmten Umständen elegant innen verlegen. Ist nachträglich natürlich auch doof, zeigt aber, dass Blitzableitung innen auch geht, wenn die Leitung isoliert ist.
Bei HVI-Fangstange nahe des Antennenmastes lassen sich auch terrestrische Antennen in den Schutzbereich bringen - die HVI-Fangstange muss nur hoch genug darüber ragen. Einen Übergang auf Außenableitung gibt es, dann ginge es die Fassade runter auf den Erder, der mit der Haupterdungsschiene im Haus blitzstromtragfähig verbunden sein muss. Dein vorhandenes Innen-Kabel ginge dann von der Haupterdungsschiene hoch bis unters Dach zum Antennenmast. Blitzströme würden da (hoffentlich) nie drüber gehen, denn die fängt sich ja die Fangstange ein und lässt sie außen runter zur Erde. Dein Innen-Kabel wäre nur der Potentialausgleich für die Antennen und den Mast. Das wäre die Ideal-Lösung.
Liefe Dein Leiter vom Mast außen runter, könnte man ihn bei entsprechender Dicke und geeigneten Verbindern als Direkterdung der Antennenanlage verwenden. Da wären aber noch Blitz-Teilströme auf den Antennenkabeln möglich, gegen die man mit entsprechenden Blitzstromableitern unmittelbar nach Gebäudeeintritt was machen sollte.
Lies mal
http://www.hifi-forum.de/viewthread-97-16642.html#3
Solche Arbeiten sind allesamt für zertifizierte Blitzschutzfachkräfte, nicht für normale Elektriker, nicht für normale Dachdecker und auch nicht für Amateure.
Und ja: das ist ziemlich teuer. Deshalb sind die meisten Antennen, die ich so zu sehen bekommen habe, auch ungeschützt oder irgendwie irgendwo mit der "Erde" verbunden ohne auf die Konsequenzen solchen Tuns zu achten.