Mittelwellensender des SWF: Sigmaringen, Reutlingen und Bad Dürrheim

[Ralf]

In den letzten Tagen habe ich honorarfreie Bilder und Texte aus aus dem Unternehmensarchiv (Historisches Archiv) des SWR aus Baden-Baden erhalten. Ein spannendes Kapitel Rundfunkgeschichte nach dem II. Weltkrieg in der Französischen Besatzungszone, den Bundesländern Württemberg-Hohenzollern und (Süd-) Baden und ab 1952 in Baden Württemberg.

Teil I: Mittelwellensender Sigmaringen

Mittelwellensender_Sigmaringen_TEXT_I.pdf

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Mittelwellensender_Sigmaringen_TEXT_II.pdf

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[Ralf]

Teil II: Mittelwellensender Reutlingen

Mittelwellensender_Reutlingen_TEXT.pdf

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[Ralf]

Teil III.I: Mittelwellensender Bad Dürrheim

[Ralf]

Teil III.II: Mittelwellensender Bad Dürrheim

Mittelwellensender_Bad_Duerrheim_TEXT.pdf

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[EmmWeh]

Sehr schöne Zeitdokumente, vielen Dank für's Posten. Wie kommt man denn an solche Schätze?

[wolfgangF]

Vielen Dank auch von mir ,

Der Sender Bad Dürrheim ist mir noch gut in Erinnerung. Bis 1978 wurde von dort der Deutschlandfunk auf 548 kHz ausgestrahlt und kam hier in rund 10 km Entfernung natürlich glasklar an. Zeitweise standen dort auch mal, glaube ich, vier Masten, zuletzt wieder nur einer, der dann bald nach der Abschaltung leider abgerissen wurde.

Die Ausstrahlung des SWF auf 1538 kHz von den drei benannten Standorten (ich meine bis 1964) habe ich dagegen noch nicht bewusst mitbekommen.

Auf den alten Röhrenradios war die SWF-Frequenz 1538 kHz meist als „SWF Gleichwelle“ auf den Skalen vermerkt, aber auf einem Grundig Radio steht auch „Reutlingen“.

Eine schöne nostalgische Erinnerung an eine doch schon lange vergangene Zeit.

[Funker Tommy]

Ja 1538 SWD Gleichwelle.

In RLP zur gleichen Zeit aktiv die Gleichwelle 827, TR, KO, KS.

KO Sender in Lützel, der hier in ca 15 km Luftlinie mächtig breit hereinkam, Splatter tags bis 809 und 845 kHz.

[Klaus]

Die Ausstrahlung des SWF auf 1538 kHz von den drei benannten Standorten (ich meine bis 1964) habe ich dagegen noch nicht bewusst mitbekommen.

Auf den alten Röhrenradios war die SWF-Frequenz 1538 kHz meist als „SWF Gleichwelle“ auf den Skalen vermerkt, aber auf einem Grundig Radio steht auch „Reutlingen“.

Man lernt nie aus. Seit Kindheitstagen wundere ich mich über die Beschriftung "SW GLW" auf diversen Röhrenradios bei 1500 kHz.

Ich ging bislang der Annahme, es handele sich hier um die 1485 kHz, hier waren doch auch diverse SWF-Sender aktiv, z.B. in Baden Baden.

Aber dann bezog sich "SW GLW" auf der Mittelwellen-Skala auf die 1538 kHz...

[Peter Schwarz]

Vielen Dank für diese wunderbare Dokumentation. Insbesondere Reutlingen ist für mich interessant. Als für diese Sender Zu-Spät-geborener wunderte ich mich zu Kindheitstagen immer über ein Sendersymbol auf zahlreichen Kartenwerken im Reutlinger Nordwesten Richtung Wannweil. Dort konnte ich optisch nie eine Sendeanlage entdecken. Mittlerweile weiß ich, dass dies der seinerzeit bereits nicht mehr existente Mittelwellesender Reutlingen des Südwestfunks gewesen sein muss. Gerne mehr von solchen Dokumenten der Zeitgeschichte!

[Dudelsack]

Der Sender Bad Dürrheim ist mir noch gut in Erinnerung. Bis 1978 wurde von dort der Deutschlandfunk auf 548 kHz ausgestrahlt und kam hier in rund 10 km Entfernung natürlich glasklar an. Zeitweise standen dort auch mal, glaube ich, vier Masten, zuletzt wieder nur einer, der dann bald nach der Abschaltung leider abgerissen wurde.

Die Ausstrahlung des SWF auf 1538 kHz von den drei benannten Standorten (ich meine bis 1964) habe ich dagegen noch nicht bewusst mitbekommen.

Hm, die 1538 respektive später dann nach Genf 78 die 1539 war ja dann für den Deutschlandfunk in Mainflingen aktiv. Hatte da der DLF also einfach ein bisschen Frequenzen und Standorte getauscht, wenn er das so ohne Weiteres einfach durfte oder gab es irgendwann in den 1960er Jahren noch eine andere, größere Wellenkonferenz für die AM-Bereiche, auf der das offiziell festgeschrieben wurde?

In RLP zur gleichen Zeit aktiv die Gleichwelle 827, TR, KO, KS.

KS? Mir fällt da nur Kassel ein, aber das wird es ja wohl kaum gewesen sein.

[wasat]

...gab es irgendwann in den 1960er Jahren noch eine andere, größere Wellenkonferenz für die AM-Bereiche, auf der das offiziell festgeschrieben wurde?

Zwischen Kopenhagen 1948 und Genf 1975 gab es nichts. Da Deutschland in Kopenhagen nicht teilnehmen durfte, bekam es wenige schlechte Frequenzen. Es wurden dann die meisten AM-Sender ilnoffiziell betrieben. Das hielten aber auch die Besatzungsmächte und andere Länder so. Schon 1952 sendeten 45% aller Mittelwellensender in Europa entgegen den Festlegungen des Kopenhagener Wellenplanes, entweder von nicht genehmigten Standorten oder mit höherer Leistung.

[Marc!?]

KL sollte das wohl heißen, Kaiserslautern

[Funker Tommy]

Ja 1538 SWD Gleichwelle.

In RLP zur gleichen Zeit aktiv die Gleichwelle 827, TR, KO, KL.

KO Sender in Lützel, der hier in ca 15 km Luftlinie mächtig breit hereinkam, Splatter tags bis 809 und 845 kHz.

[Funker Tommy]

Ja 1538 SWD Gleichwelle.

In RLP zur gleichen Zeit aktiv die Gleichwelle 827, TR, KO, KL.

KO Sender in Lützel, der hier in ca 15 km Luftlinie mächtig breit hereinkam, Splatter tags bis 809 und 845 kHz.

Ok.

[Manager]

...gab es irgendwann in den 1960er Jahren noch eine andere, größere Wellenkonferenz für die AM-Bereiche, auf der das offiziell festgeschrieben wurde?

Zwischen Kopenhagen 1948 und Genf 1975 gab es nichts. Da Deutschland in Kopenhagen nicht teilnehmen durfte, bekam es wenige schlechte Frequenzen. Es wurden dann die meisten AM-Sender ilnoffiziell betrieben. Das hielten aber auch die Besatzungsmächte und andere Länder so. Schon 1952 sendeten 45% aller Mittelwellensender in Europa entgegen den Festlegungen des Kopenhagener Wellenplanes, entweder von nicht genehmigten Standorten oder mit höherer Leistung.

Bevor 1962 der vom Bund finanzierte DLF starten konnte, brauchte er Frequenzen. Die LW 151 kHz erbte er vom N(W)DR, die MW 1538 kHz vom SWF.
Der SWF hatte damals 2 Gleichwellen: 827 kHz in Trier, Koblenz, Kaiserslautern, Baden-Baden, Freiburg und Sigmaringen sowie 1538 kHz in Reutlingen, Bad Dürrheim und Ravensburg. Hinzu kam noch der Rheinsender 1016 kHz.

Nun kam es zu einem Tausch:
Der SWF gab die Frequenz 1538 kHz und die beiden Standorte Bad Dürrheim und Ravensburg an die Deutsche Bundespost ab. Beide Sender strahlten nun den DLF aus. Bad Dürrheim sendete noch bis zur Wellenumstellung GE 75 (am 23.11.78); Ravensburg bis zur MW Abschaltung 2015. Im Gegenzug wurde mit Mitteln der Deutschen Bundespost der Bodenseesender in Rohrdorf für den SWF erbaut und 1964 in Betrieb genommen. Reutlingen und Sigmaringen wurden daher aufgegeben.


Auch von mir ein Dank für die Zeitdokumente!