SWR Überversorgung in Trier?

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Randfunker
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Randfunker »

Ja, es stand mal ein alter TV-Füllsender („Palzem“) auf dem Hügel (275 m) mitten im Wald hinter Geiveldingen (Lux.), der optimal war, um zur deutschen Moselseite und zum westl. Saargau rüberzusenden. Der Mast steht, glaub ich, nicht mehr. Radio DNR (gibt es nicht mehr) hat seinerzeit einen dt. Standort bei Tettingen-Butzdorf (104,2) genutzt, um Richtung Lux./Remich zu senden. Im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet gibt es ja auch öfters „Seitentausch“ zur optimalen Versorgung. Wäre eigentlich an der Obermosel nach wie vor möglich (z.B. auch zur DAB+-Optimierung), habe aber das Gefühl, dass in den Köpfen der Planer da heute mehr (Grenz-)Mauern sind als noch vor 15-20 Jahren ...
Randfunker
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Randfunker »

Ex-Sender Palzem: Hab auf der Karte nachgeschaut - der Standort war auf 285 m ü. NN.
Marc!?
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Marc!? »

Die 104,2 kam damals vom TV Füllsender Tettingen-Butzdorf (Post) bzw Sinzig (SR) genannt.

Der Sender der Oberpostdirektion Koblenz "Palzem" auf LUX Seite, ist im übrigen nicht mit dem SWF / SWR Füller Palzem der ARD auf RLP Seite zu verwechseln und dieser ist auch nicht identisch zu Kreuzweiler. Dazu gab es für die ARD (SWR) noch auf K10 den Sender Nittel. Also trotz der 20 kW auf K29 aus Saarburg aus 236m Höhe (quasi um die Ecke) ein ziemliches gefunzel.

Der Sender der OPD KO hat früher übrigens stark gerichtet auch das SR Fernsehen für Nennig ausgestrahlt und mit einem anderen etwas breiterem Richtdiagramm SWR RLP für Palzem. Das ZDF wurde über beide Antennen abgestrahlt. Leistung war meine ich 100 W.
Der SR (ARD) hat zur Versorgung eine vertikale Yagi vom Standort Moseltal an der Spitze am alten Mast auf 50 Meter mit 50 W auf K9 genutzt. Die UHF Ketten wurden von dort auch abgestrahlt, allerdings nur mit 120 W (zwar breiterem Diagramm), aber nur auf rund 30 Meter Höhe unterhalb der UKW Antennen, das war in Nennig nicht mehr brauchbar zu empfangen, da eben der Hang im Weg ist.

und den Luxemburgern war die TV-Versorgung im Prinzip auch schon in der Pre-Kabel Ära egal, dort wurde einfach von Dudelange aus gesendet und wer ihn nicht empfangen konnte hatte Pech gehabt. Füllsender gab es nicht, außer später den Albi Sendern auf K41 vom Kirchberg für RTL 4 und K21 aus Hosingen für RTL5.
Manager
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Manager »

Marc!? hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 00:38 Die 104,2 kam damals vom TV Füllsender Tettingen-Butzdorf (Post) bzw Sinzig (SR) genannt.
Du meinst Sinz. Sinzig ist in RLP.
So sah das früher aus:

Bild

Oben die TV Antennen, unten die Yagi für DNR 104,2.
Neben Sinz und Tettingen-Butzdorf hatte der Standort noch einen dritten Namen: Perl-Nennig 01.

Bild


Hier auch noch Kreuzweiler:

Bild

Oben die Sendeantenne (97,3), unten Ballempfang aus Saarburg (101,2).

Bild
FunkDeRund
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von FunkDeRund »

SWR, the best Sender Ever :D :D
Über-/Unterversorgung.... wie empfangt und konsumiert ihr Radio.

Mit radio.de Webseite oder App kann jeder Sender von überall empfangen werden, sofern Internet hast..
Würde mir gar keinen Kopf mehr wegen Frequenzen machen....
Universe, can you hear us...
Rosenelf
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Rosenelf »

Randfunker hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 00:26Zur „Koblenz-Haardtkopf-Schwelle“ weiß ich von Bahnfahrten mit Pocket-Radio in den 1970-80ern noch ungefähr: Bis Cochem hält sich Koblenz im tiefen Moseltal noch durchgehend, wenn auch nicht atemberaubend stark. HKF (früheres Testbild-Kürzel für den Haardtkopf) übernimmt dann am Südende vom Kaiser-Wilhelm-Bahntunnel Richtung Bullay. In Bullay selbst kommt HKF auch ziemlich gut - aber der dortige Füllsender auf dem König hat auch seine Berechtigung, weil HKF auf der Alfer Moselseite und an einzelnen Quertälern/Hängen abgeschirmt ist.
Danke, das ist doch sehr genau beschrieben. :spos: Kann man also sagen, dass Cochem selbst gerade noch im Bereich Koblenz liegt und kurz vor Ediger-Eller der Haardtkopf dominiert? Bei SWR1 Koblenz auf 96,1 MHz mit seinen 10 kW könnte SWR1 Haardtkopf mit 50 kW auf 97,7 schon weiter nördlich dominieren, umgekehrt könnte SWR4 auf 107,4 mit 40 kW weiter nach Süden raus gehen, weil Haardtkopf SWR4 auf 107,1 nur mit 25 kW ausstrahlt. SWR2 und 3 werden jeweils von beiden Sendern mit voller Leistung ausgestrahlt (40 bzw. 50 kW).
Randfunker
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Randfunker »

Das mit „dominierend“ ist in so tiefen Flusstälern immer ne schwierige Frage, gerade in dem angesprochenen Bereich. Die 96,1 kommt brauchbar, aber nicht wirklich stark nach Cochem, die 97,7 hab ich da trotzdem als schwächer empfunden. Man muss dazu sagen, dass die Haardtkopf-Frequenzen damals noch mit 25 kW und nicht 50 abgestrahlt wurden. Weiß nicht genau, wann HKF SWR1, 2 und 3 erhöht wurden - kann sein, dass das in die Zeit der Inbetriebnahme des 4. Programms fiel. Das hatte ja zur Folge, dass am Eifel-Sender die 93,6 fürs 2. Programm verlorenging und die 93,0 etwas verstärkt werden musste.
Zum Bereich südwestlich von Trier ist meine Meinung - die muss jetzt nicht jeder teilen ;) - dass Saarburg-Geisberg von vornherein nicht die beste Standortwahl war. Der alte Mast war dort laut Wikipedia 110 Meter hoch (gibt es davon Fotos?), Mitte 1980er wurde dann der 245-m-Mast gebaut. Den leicht abgeschatteten Bereichen im westlichen Saargau zur Obermosel hin half das aber auch nicht viel.
Der günstigste Standort wäre m.E. der Hosteberg westlich über Saarburg (435 m hoch). Mit einem Mast dort von ca. 150 Metern wären zwar nicht alle, aber doch ein paar Versorgungsprobleme mehr gelöst: Von dort hat man direkte Sicht auf den westlichen Hochwald, die Städte Saarburg, Konz und Trier, das südliche Bitburger Land, einen günstigen Winkel zum Sauertal, direkten Blick über weite Teile Luxemburgs bis zur belgischen Grenze und einen wesentlich günstigeren Einfallwinkel am gesamten Saargau-Westhang als wie jetzt vom Geisberg aus. Und auch das Obermoseltal würde vom Hosteberg aus mit besserem Signal versorgt - von ein paar Mehrwegeempfangsstörungen örtlich unten im Tal mal abgesehen. Ich habe leider kein Radio Mobile oder ähnliches Tool, aber es wäre hochinteressant, mal eine Versorgungskarte vom Hosteberg aus mit 5 kW rund bei Antennenhöhe 580 m ü NN (145 m über Mastfuß) anzufertigen. Wäre spannend, zu sehen, was von diesem Standort aus möglich wäre.
Saarländer (aus Elm)
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Manager hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 20:26
Marc!? hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 00:38 Die 104,2 kam damals vom TV Füllsender Tettingen-Butzdorf (Post) bzw Sinzig (SR) genannt.
Du meinst Sinz. Sinzig ist in RLP.
So sah das früher aus:

Bild

Oben die TV Antennen, unten die Yagi für DNR 104,2.
Neben Sinz und Tettingen-Butzdorf hatte der Standort noch einen dritten Namen: Perl-Nennig 01.

Bild
Gaaaanz zufällig hab ich für die heutige Maiwanderung meinem Anhang einen Rundwanderweg bei Nennig vorgeschlagen und noch viiieel zufälliger führte dieser genau am oben genannten Sendemast vorbei. :D
Er präsentiert sich für Funkfreunde leider in einem traurigen Zustand und schaut völlig kahl aus dem Wald heraus.
Dabei könnte er zumindest als Mobilfunkstandort noch gute Dienste leisten, weil alles was die deutschen Anbieter in diesem Bereich an Standorten aufbieten, bislang nahezu untauglich ist.
Dateianhänge
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Marc!?
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Marc!? »

Fürs deutsche Moseltal ist der Sender auch nicht wirklich geignet.
Rosenelf
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Re: SWR Überversorgung in Trier?

Beitrag von Rosenelf »

Ich meine ich hätte in Olpe-Innenstadt, Tallage um 1985 den Haardtkopf erstmals ständig auf 90,0 empfangen, ging aber nur bei einem Gerät mit guter Trennschärfe. Vorher war jedenfalls zwischen 89,8 (Bad Marienberg) und Nordhelle 90,3 ein nahtloser Übergang, weil beide Sender Ortssender waren.
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