DDR Ferienwelle

[Funker Tommy]

Gab es ähnliche Programme nicht auch bei anderen Sendern, Radio Holiday bei Ö3 o.ä. ?

Ende der 80iger Jahre gab es im Sommer beim Südwestfunk das "SWF3-Urlaubsradio". Mehrfach am Tag wurde ein Sonderprogramm für Urlauber ( wenn ich mich richtig erinnere jeweils 30 Minuten) nur auf der SWF-Kurzwelle 7265 kHz ausgestrahlt. Die Hörer wurden gebeten, Empfangbeobachtungen einzusenden und unter allen Einsendern wurden SWF-Souveniers verlost. Ich habe 1988 ein kleines UKW-Kopfhörer-Radio gewonnen:

Vot dem SWF3 Ausbau gabs lange auch den FERIENFUNK AUS BADEN BADEN ca 22.15 auf Swf1. War in Norddtl, England und Skandinavien über MW 1016-7 gut zu hören.

[Funker Tommy]

Eine Frage am Rande:
Hast dass das diese Frequenzen außerhalb der Ferienzeit off air waren?

LG

Denke ja. Galt auch für die RDDR Messewelle Leipzig (729)

[Manager]

Eine Frage am Rande:
Hast dass das diese Frequenzen außerhalb der Ferienzeit off air waren?

LG

Denke ja. Galt auch für die RDDR Messewelle Leipzig (729)

Auf den Ferienwelle Frequenzen lief nach meiner Info in den Wintermonaten teils DDR 1, teils der Berliner Rundfunk.
Kuno weiß das ganz genau und kann uns hier sicher weiterhelfen.

[Frankfurt]

was war der Inhalt vom Leipziger Messeradio im Vergleich zum normalen Programm ?

[Klaus-Peter]

Ich vermute, daß es ein lockeres Unterhaltungsprogramm mit viel Musik und Messe bezogenen Themen war. Vielleicht vergleichbar dem ehemaligen NDR Messejournal aus Hannover.

[mittendrin]

Genauso war´s. Es gab sogar Werbung in englischer Sprache - für austellende Bereiche des DDR-Außenhandels.

[mittendrin]

Zur Ferienwelle habe ich hier noch was gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Ro ... erienwelle

Zur Feriensaison 1967 ging die erste „Radio DDR“-Ferienwelle über erweiterten Frequenzen auf Sendung. In den folgenden Jahren sendete das Funkhaus Rostock die Ferienwelle stets vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag im September. Sendebeginn war wochentags um 6:05 Uhr – ab 1970 um 5:05 Uhr –, Sendeschluss um 20:00 Uhr, dienstags, wegen des früheren Beginns des Abendprogramms bei Radio DDR II, manchmal schon um 19:00 Uhr. Sonnabends sendete die Ferienwelle von 6:05 bis 14:00 Uhr, sonntags von 6:05 bis 16:30 Uhr.

[RADIO354]

Genauso war´s. Es gab sogar Werbung in englischer Sprache - für austellende Bereiche des DDR-Außenhandels.

Ich konnte in der Altmark die Messewelle aus Leipzig auf der Mittelwelle noch gut hören.
Schmunzeln musste Ich immer bei der Werbung für die Damals unbeliebten Cubaorangen " Cubafrutas " . Diese Früchte waren Aussen Grün und Innen Strohig.
Als Ersatz für Orangene Orangen wurden die Kubanischen von der Bevölkerung nicht Akzeptiert.

[793267]

Genauso war´s. Es gab sogar Werbung in englischer Sprache - für austellende Bereiche des DDR-Außenhandels.

Ich konnte in der Altmark die Messewelle aus Leipzig auf der Mittelwelle noch gut hören.
Schmunzeln musste Ich immer bei der Werbung für die Damals unbeliebten Cubaorangen " Cubafrutas " . Diese Früchte waren Aussen Grün und Innen Strohig.
Als Ersatz für Orangene Orangen wurden die Kubanischen von der Bevölkerung nicht Akzeptiert.

Sag mal sie waren halb Grün, dann passt es besser, hatten eine dicke Schale und hatten viel Saft.
Bei Rohkaffee (Fleckig grün gelb), noch nicht geröstet, konnte man auch sagen VEB Kaffee, geht in die DDR/Osteuropa. Für beides brauchte man eben weniger Devisen, als für gute 1A Ware.

[Kunos-Radiothek]

Eine Frage am Rande:
Hast dass das diese Frequenzen außerhalb der Ferienzeit off air waren?


Auf den Ferienwelle Frequenzen lief nach meiner Info in den Wintermonaten teils DDR 1, teils der Berliner Rundfunk.
Kuno weiß das ganz genau und kann uns hier sicher weiterhelfen.

das kann der Kuno:
MW Diedrichshagen 899/1016 khz für 1967/68 keine andere Nutzung verzeichnet, 602 khz ab 1969-1973 DDR I
MW Putbus 729/1052 khz 1967/68 keine andere Nutzung verzeichnet, ab 1969 DDR I
MW Rostock 557/558 khz immer DDR I
MW Neubrandenburg 558 khz immer DDR I
MW Güstrow 1602 khz für 1982 keine andere Nutzung verzeichnet, danach Jugendradio DT 64
UKW Marlow 91,05/91,0/102,8 Mhz immer DDR II, 95,55 Mhz Jugendradio DT 64
UKW Putbus 88,6 Mhz für 1982 keine andere Nutzung verzeichnet, 1983-1985 Jugendradio DT 64, ab 1986 DDR II
UKW Schwerin 88,55 Mhz für 1982 keine andere Nutzung verzeichnet, ab 1983 Jugendradio DT 64

Die MW GÜstrow war ab 1982 der Senderkette des Berliner Rundfunks zugeordnet, es ist also möglich das dort als Rahmen 1982 der BRF zu hören gewesen ist, bis auf diesen Kleinsender (dann bei DT 64 bzw. vor dessen Start "Hallo und DT auf UKW") wurden ansonsten keine Kleinsender in den Senderlisten der FF dabei aufgeführt.

[Klaus-Peter]

Hier das Programm der NDR Ferienwelle von 1992 :

[Chris_BLN]

Es gab sogar Werbung in englischer Sprache - für austellende Bereiche des DDR-Außenhandels.

...die, soweit mir bekannt, Wolfram Hess gesprochen hat. Der, der dann später DX aktuell machte. https://www.addx.org/textarchiv/2019-12-33.pdf

Oder waren das doch Industriefilme für den Außenhandel, die er sprach? So steht es hier https://www.radioeins.de/programm/sendu ... tuell.html :

Zur DDR-Zeit war Heß auch anderweitig als Sprecher für englischsprachige Beiträge tätig, so in Werbefilmen der Industrie, was zu dem Ausspruch „auf der Leipziger Messe hörste überall nur Hesse“ geführt haben soll.

Schmunzeln musste Ich immer bei der Werbung für die Damals unbeliebten Cubaorangen " Cubafrutas " . Diese Früchte waren Aussen Grün und Innen Strohig.
Als Ersatz für Orangene Orangen wurden die Kubanischen von der Bevölkerung nicht Akzeptiert.

Ich nannte sie "die Immergrünen". Der Sandmann nennt sie "die unschälbaren furztrockenen kubanischen Abrissbirnen": https://www.youtube.com/watch?v=BFmsQzsWdhg

Hier das Programm der NDR Ferienwelle von 1992 :

Und so sah das ein Jahr vorher bei RMV aus: https://www.youtube.com/watch?v=kdrgJ7I3j4w

Ob man aus diesen Räumen dann ab 4/1994 "N-Joy live aus Rostock" sendete? Oder baute man dafür vorher nochmal um? Ich vermute letzteres. Wäre sonst wohl zu kultig gewesen mit RFZ-Pult und so.

[mittendrin]

@Chris_BLN:
Danke für die interessanten Infos zum Sprecher. Dass es kein Muttersprachler war, war klar. Für einen Dauerhörer von 208, Caroline und BFBS war das jederzeit erkennbar. Auch Radio Berlin International klang da oft DDR-mäßig.