Es ist auch teilweise "Fehler" des Systems DAB. Multiplex und Gleichwellennetz sind was schönes und effizientes, solange man nicht regionalisiert. Die allübliche Regionalisierung (die bei MDR Thüringen wohl aus 3 Minuten am Tag besteht oder so) führt dann halt zu massiv Redundanz in den Muxen und damit zu niedrigen Bitraten. Der WDR ist ja auf dem gleichen Trip und die Privaten in Sachsen-Anhalt ebenso.
Damit ist auch die Planung der DAB-Netze schuld an diesem Elend. Statt wie in Bayern gemeinsame Sache zu machen und einen Landesmux sowie eine Regionalmux-Bedeckung gemischt öffentlich-rechtlich und privat zu betreiben, fährt man parallel und schleppt die Regionalisierungen herum. Idiotischer geht es nicht.
Davon wird aber die Audioqualität nicht besser. Das ist in vielen Fällen einfach nur Dreck, was da rauskommt. Wie Sprachsynthese.Nasowas! hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 12:28 Auch DAB+ läuft inzwischen immer besser. Jeder vierte deutsche Haushalt hat bereits mindestens ein DAB-Radio. (Quelle: Digitalisierungsbericht der LMAs). Da im Dezember in Deutschland die EU-Richtlinie für neue Radios in Kraft trat, wird sich bald die Zahl der verkauften DAB-Radios weiter stark erhöhen.
Und wieder hat man die Chance verpasst, zusätzlich zum bestehenden 8B noch eine Regionalmuxbedeckung aufzubauen und sich dann zu verteilen: Athü, Landeswelle und MDR Thüringen in die Regionalmuxe, dazu in Ostthüringen Vogtlandradio und in Westthüringen Teddy. Top40 und alle sonstigen MDR-Wellen in den Thüringen-Mux. Schon wäre Platz für Qualität und diese Redundanz der Regionalisierungen wäre weg. Man hätte sogar Platz für weitere Programme.
Wer heckt immer nur solchen Blödsinn aus? Lebt hier jeder für sich auf seiner Insel und kann nicht mehr über den Tellerrand schauen?
In Sachsen ist es ja noch insofern lustig, als dass seit 1.1.2019 ein UKW-Verbot in Kabelnetzen besteht. Hat man halt so in die sächsische Landesmediengesetzgebung geschrieben. Ok, dann halt kein UKW mehr. Wie bietet man nun Radio in den Netzen an? ARD und DRadio ist klar: kostengünstige Übernahme von Satellit. MDR Sachsen hat dann halt "außer Raum Dresden" überall die falsche Regionalisierung, aber seis drum. Die überregionalen Privaten von Satellit (FFH-Gruppe, ABy, Sunshine Live, ...) sind freilich auch automatisch mit drin.
Aber was ist mit den sächsischen Privaten? Die sind nicht auf Sat. Also auch nicht auf DVB im Kabel. Nun könnte man auf die Idee kommen, sie von DAB zu holen und 1:1 DAB-Pakete in kleine Kabelnetze einzuspeisen (was so richtig irrwitzig ist, da das genauso wie UKW einen erweiterten Upstream im DOCSIS torpediert). Doch ach - auf DAB ist auch nur r.sa in Klingelton-Qualität, während alle anderen nicht dabei sind. Geht also auch nicht. Nun müsste man UKW oder Stream in DVB umwandeln und in die Netze speisen. Die technik gibt es, aber ca. 10 kEUR für paar Regionalradios auszugeben können sich kleine Netze (und davon gibt es in Sachsen viele) nicht leisten. Also wären die Privaten aus Sachsen halt raus aus dem Kabel.
Irgendwann hat man das der sächsischen Medienpolitik klargemacht, dann gab es Sonderregelungen, Verlängerung der UKW-Kabelllaufzeit, verbunden mit Vorlegen eines "Digitalisierungsplanes" für die Netze, die ansonsten ja komplett digital sind.
Wer denkt sich nur solchen hirnrissigen, praxisfernen Schwachsinn immer aus?
Das werden sie wohl wieder verschieben müssen.