Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

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TurmWurm
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Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von TurmWurm »

Hallo, ich suche aus Interesse nach den offiziellen Bezeichnungen von Funkübertragunsstellen (FuÜSt) der Deutschen Funkturm/Telekom. Dabei geht es mir nicht um jede kleine sondern vor allem um Fernmeldetürme (Beispielweise Typentürme) und grössere Sendeanlagen (ab 50 Meter Höhe). Was ich weiß ist, dass die offiziellen Namen von Funkübertragungsstellen aus dem Namen des Ortsnetzes, an welche die FuÜSt angeschlossen ist, und einer (fortlaufenden) Nummer zusammengesetzt sind.
Beispiel: Fernmeldeturm auf Mülheimer Stadtgebiet, aber an Oberhausener Ortsnetz angeschlossen.
(Funkübertragungsstelle) Oberhausen 9

Vermutlich weil die anderen Nummer schob zuvor oder anderweitig ausgegeben wurden.

Es kann aber auch sein, dass der Name des Ortsnetzes mit dem Standort übereinstimmt:
Fernmeldeturm auf Heubacher Stadtgebiet und an Heubacher Ortsnetz angeschlossen:
(Funkübertragungsstätte) Heubach 1

Ich hoffe jemand kann mir entweder direkt mit Informationen weiterhelfen oder mir Quellen nennen wo ich suchen kann. Ich bedanke mich schon einmal für das Lesen des Beitrages und die Hilfe.
GLS
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von GLS »

Ich probier's mal. Was ich bisher herausgefunden habe, ist, dass diese Bezeichnungen abstrakt zu verstehen sind. Es geht hier also mitnichten nur um Funkübertragungsstellen, sondern auch um andere Einrichtungen (allgemein: Betriebsstellen) in Rundfunk-, Telekommunikations- und Breitbandkabelnetzen der Nachfolgefirmen der Deutschen Bundespost. So wird dieses System nach Ortsnetzen und anschließender Nummer mindestens von der Deutschen Telekom (inkl. der Tochter Deutsche Funkturm), Media Broadcast und (Vodafone) Kabel Deutschland verwendet, möglicherweise von weiteren Unternehmen. Dabei bezeichnet diese Art Kennung oder ID nicht die technische Einrichtung wie bspw. einen Funkturm an sich, sondern vielmehr deren Standort. Und auf diesen bezogen ist sie stets eindeutig, da jedes Stückchen Land in Deutschland genau einem der 5200 Ortsnetze zugeordnet werden kann (Ortsnetzbereiche überschneiden sich nicht!) und danach eben eine weitere Nummer zur Unterscheidung der Betriebsstellen desselben Ortsnetzes folgt.

Was kommt dafür nun in Frage? Neben FuÜSt gibt es mindestens noch VSt (Vermittlungsstelle, mehrere Untertypen), VrSt (Verstärkerstelle, mehrere Untertypen), ESt (Empfangsstelle, beispielsweise eine Kabelkopfstation) und VtSt (Verteilstelle), auch wenn heutzutage bei Letzteren häufig Begriffe wie "PoP" und "Hub" anzutreffen sind. Die Haupt-Vermittlungsstelle (genaue Bezeichnung im Telekom-Sprech habe ich im Moment nicht parat) eines Ortsnetzes bekommt dabei die Nr. 0 (außer in Teilen Ostdeutschlands, v. a. Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns, wo aus mir unerklärlichen Gründen davon abgewichen wird). Nehmen wir also "München 0" als Standortbezeichnung für die Anlage in der Blutenburgstraße. Dort ist sowohl eine VSt als auch eine FuÜSt untergebracht, also werden beide als "München 0" bezeichnet. "FuÜSt München 0" ist aber nicht der Name der FuÜst, sondern es ist die Standortangabe, also lies "Funkübertragungsstelle [am Standort] München 0". Das erklärt nämlich, warum die Türme und Masten nicht einfach mit 1, 2, 3, ... fortlaufend durchnummeriert wurden, denn es werden ja auch andere Anlagen der (früheren) Bundespost/Telekom in diesem System erfasst. Manche von denen waren vielleicht ganz früher mal Vermittlungsstellen oder möglicherweise noch nie. Vergleichen wir es mit einer Straße und ihren Hausnummern: Diese orientieren sich an den Grundstücken und nicht daran, ob die konkreten Gebäude Wohnhäuser, Bürohäuser, Krankenhäuser, Kirchen, Fußballstadien oder Bahnofsgebäude sind. Interessant ist daneben, dass auch Sendemasten der ARD-Anstalten so bezeichnet werden, aber lustigerweise nur von der Telekom und ihren (Ex-)Töchtern und nie von den ARD-Anstalten selbst.

Nun zum 1. Namensbestandteil: Ja, es ist das Ortsnetz und zwar nur das Ortsnetz. Diese orientieren sich nicht an Gemeinde- oder Bundeslandgrenzen, denn sie wurden ja von der Bundespost geschaffen. Daher ist im obigen Beispiel das Ortsnetz 89 gemeint und nicht die Stadt München. Dass ein Ortsnetz nach dem Ort bezeichnet werden kann, in dem dessen Haupt-Vermittlungsstelle steht, ist logisch, aber hierfür vollkommen sekundär. Nehmen wir den Heinrich-Hertz-Turm, der sich am Standort "Hamburg 22" befindet. Dafür könnte man genauso gut "40/22" (was man allerdings nicht mit den Anschlussbereichen verwechseln darf, die genauso geschrieben werden!), "400022" (üblicherweise 6-stellig, was sich gut für Datenbankeinträge eignet) oder auch "HMBG022" (4 Buchstaben + 3 Ziffern) sagen und es gibt noch mehr Möglichkeiten, ein und dasselbe auszudrücken. Sollte man sich für die Bezeichnung mit der Ableitung aus den Städtenamen entscheiden, bekommt man Probleme, wenn es in derselben Stadt mehrere Ortsnetze gibt (hier muss man zwingend den Stadtteil nennen um die ID weiterhin eindeutig zu halten) oder später Eingemeindungen stattfinden. (Nebenbei: Für das Vodafone-Kabel-Helpdesk habe ich ein System entwickelt, das solche Ortsteile anhand eines Doppelpunkts vom Hauptort kenntlich macht, im Ggs. zu Orten mit zusammengesetzen Namen durch einen Bindestrich, vgl. "Nonnweiler:Primstal 2" vs. "Bad Neuenahr-Ahrweiler 0".)

Soweit der Exkurs, der aber für's Verständnis wichtig ist. Zumindest ist es das, was nach allem, was ich weiß, am Plausibelsten erscheint. Wo kann man nun recherchieren? Die Telekom hat natürlich Listen mit diesen Angaben, aber sie sind offensichtlich nicht öffentlich. Dennoch hat die MB beim DVB-T1-Start (damals als "T-Systems Media & Broadcast") ihr Richtfunknetz in einer Präsentation veröffentlicht. Kürzlich hat ein anderer User sämtliche Bezeichnungen hier gepostet, inkl. der Rechtschreibfehler wie "Röhn" aus dem Original-Dokument. Ich müsste mal suchen, ob noch irgendwo die Karte online ist. Zum DVB-T2-Start gab es von MB, dann als "Freenet", erneut solche Angaben (die in eckigen Klammern in dem erwähnten Thread), allerdings nur von tatsächlichen Sendestandorten aus der Anfangsphase von DVB-T2. Die Bezeichnungen von Vodafone-Kopfstellen habe ich schon erwähnt. Zu Telekom-Zeiten wurden die damaligen Empfangs- und Verteilstellen üblicherweise bei Störungen im FuBK-Testbild eingeblendet. Außerdem bekommen die Radio- und TV-Sender solche Listen, mit denen sie nachvollziehen können, wo sie verbreitet werden. Naja, und bei Sendetürmen und -masten der DFMG steht es i. d. R. auf einer Plakette am Eingang. Da müsste man mal die ganzen Senderfotos hier durchwühlen und man würde Einiges finden.

Soweit meine gesammelten Erkenntnisse dazu. Wenn jemand weitere Infos hat, nur zu. ;)
793267
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von 793267 »

GLS hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 01:44 Ich probier's mal. Was ich bisher herausgefunden habe, ist, dass diese Bezeichnungen abstrakt zu verstehen sind. Es geht hier also mitnichten nur um Funkübertragungsstellen, sondern auch um andere Einrichtungen (allgemein: Betriebsstellen) in Rundfunk-, Telekommunikations- und Breitbandkabelnetzen der Nachfolgefirmen der Deutschen Bundespost. So wird dieses System nach Ortsnetzen und anschließender Nummer mindestens von der Deutschen Telekom (inkl. der Tochter Deutsche Funkturm), Media Broadcast und (Vodafone) Kabel Deutschland verwendet, möglicherweise von weiteren Unternehmen. Dabei bezeichnet diese Art Kennung oder ID nicht die technische Einrichtung wie bspw. einen Funkturm an sich, sondern vielmehr deren Standort. Und auf diesen bezogen ist sie stets eindeutig, da jedes Stückchen Land in Deutschland genau einem der 5200 Ortsnetze zugeordnet werden kann (Ortsnetzbereiche überschneiden sich nicht!) und danach eben eine weitere Nummer zur Unterscheidung der Betriebsstellen desselben Ortsnetzes folgt.

Was kommt dafür nun in Frage? Neben FuÜSt gibt es mindestens noch VSt (Vermittlungsstelle, mehrere Untertypen), VrSt (Verstärkerstelle, mehrere Untertypen), ESt (Empfangsstelle, beispielsweise eine Kabelkopfstation) und VtSt (Verteilstelle), auch wenn heutzutage bei Letzteren häufig Begriffe wie "PoP" und "Hub" anzutreffen sind. Die Haupt-Vermittlungsstelle (genaue Bezeichnung im Telekom-Sprech habe ich im Moment nicht parat) eines Ortsnetzes bekommt dabei die Nr. 0 (außer in Teilen Ostdeutschlands, v. a. Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns, wo aus mir unerklärlichen Gründen davon abgewichen wird). Nehmen wir also "München 0" als Standortbezeichnung für die Anlage in der Blutenburgstraße. Dort ist sowohl eine VSt als auch eine FuÜSt untergebracht, also werden beide als "München 0" bezeichnet. "FuÜSt München 0" ist aber nicht der Name der FuÜst, sondern es ist die Standortangabe, also lies "Funkübertragungsstelle [am Standort] München 0". Das erklärt nämlich, warum die Türme und Masten nicht einfach mit 1, 2, 3, ... fortlaufend durchnummeriert wurden, denn es werden ja auch andere Anlagen der (früheren) Bundespost/Telekom in diesem System erfasst. Manche von denen waren vielleicht ganz früher mal Vermittlungsstellen oder möglicherweise noch nie. Vergleichen wir es mit einer Straße und ihren Hausnummern: Diese orientieren sich an den Grundstücken und nicht daran, ob die konkreten Gebäude Wohnhäuser, Bürohäuser, Krankenhäuser, Kirchen, Fußballstadien oder Bahnofsgebäude sind. Interessant ist daneben, dass auch Sendemasten der ARD-Anstalten so bezeichnet werden, aber lustigerweise nur von der Telekom und ihren (Ex-)Töchtern und nie von den ARD-Anstalten selbst.

Nun zum 1. Namensbestandteil: Ja, es ist das Ortsnetz und zwar nur das Ortsnetz. Diese orientieren sich nicht an Gemeinde- oder Bundeslandgrenzen, denn sie wurden ja von der Bundespost geschaffen. Daher ist im obigen Beispiel das Ortsnetz 89 gemeint und nicht die Stadt München. Dass ein Ortsnetz nach dem Ort bezeichnet werden kann, in dem dessen Haupt-Vermittlungsstelle steht, ist logisch, aber hierfür vollkommen sekundär. Nehmen wir den Heinrich-Hertz-Turm, der sich am Standort "Hamburg 22" befindet. Dafür könnte man genauso gut "40/22" (was man allerdings nicht mit den Anschlussbereichen verwechseln darf, die genauso geschrieben werden!), "400022" (üblicherweise 6-stellig, was sich gut für Datenbankeinträge eignet) oder auch "HMBG022" (4 Buchstaben + 3 Ziffern) sagen und es gibt noch mehr Möglichkeiten, ein und dasselbe auszudrücken. Sollte man sich für die Bezeichnung mit der Ableitung aus den Städtenamen entscheiden, bekommt man Probleme, wenn es in derselben Stadt mehrere Ortsnetze gibt (hier muss man zwingend den Stadtteil nennen um die ID weiterhin eindeutig zu halten) oder später Eingemeindungen stattfinden. (Nebenbei: Für das Vodafone-Kabel-Helpdesk habe ich ein System entwickelt, das solche Ortsteile anhand eines Doppelpunkts vom Hauptort kenntlich macht, im Ggs. zu Orten mit zusammengesetzen Namen durch einen Bindestrich, vgl. "Nonnweiler:Primstal 2" vs. "Bad Neuenahr-Ahrweiler 0".)

Soweit der Exkurs, der aber für's Verständnis wichtig ist. Zumindest ist es das, was nach allem, was ich weiß, am Plausibelsten erscheint. Wo kann man nun recherchieren? Die Telekom hat natürlich Listen mit diesen Angaben, aber sie sind offensichtlich nicht öffentlich. Dennoch hat die MB beim DVB-T1-Start (damals als "T-Systems Media & Broadcast") ihr Richtfunknetz in einer Präsentation veröffentlicht. Kürzlich hat ein anderer User sämtliche Bezeichnungen hier gepostet, inkl. der Rechtschreibfehler wie "Röhn" aus dem Original-Dokument. Ich müsste mal suchen, ob noch irgendwo die Karte online ist. Zum DVB-T2-Start gab es von MB, dann als "Freenet", erneut solche Angaben (die in eckigen Klammern in dem erwähnten Thread), allerdings nur von tatsächlichen Sendestandorten aus der Anfangsphase von DVB-T2. Die Bezeichnungen von Vodafone-Kopfstellen habe ich schon erwähnt. Zu Telekom-Zeiten wurden die damaligen Empfangs- und Verteilstellen üblicherweise bei Störungen im FuBK-Testbild eingeblendet. Außerdem bekommen die Radio- und TV-Sender solche Listen, mit denen sie nachvollziehen können, wo sie verbreitet werden. Naja, und bei Sendetürmen und -masten der DFMG steht es i. d. R. auf einer Plakette am Eingang. Da müsste man mal die ganzen Senderfotos hier durchwühlen und man würde Einiges finden.

Soweit meine gesammelten Erkenntnisse dazu. Wenn jemand weitere Infos hat, nur zu. ;)
Weitere Daten hier, soweit bekannt.
viewtopic.php?f=4&t=59367&p=1569350&hil ... 2#p1569350
Re: Senderkenner DTK & MBR
Beitrag von 793267 » Mo 26. Okt 2020, 19:00
Re: DVB-T2 HD in Niedersachsen
Gesendet: Di 24. Sep 2019, 01:21
Von: GLS
Empfänger: 793267
ua.
... aus dem Original-Dokument. Ich müsste mal suchen, ob noch irgendwo die Karte online ist. Zum DVB-T2-Start gab es von MB, dann als "Freenet", erneut solche Angaben (die in eckigen Klammern in dem erwähnten Thread), allerdings nur von tatsächlichen Sendestandorten aus der Anfangsphase von DVB-T2.
Die von dir angesprochene Deutschlandkarte, mit den Daten, hatte ich von dir, als PN erhalten.
Der das damals archiviert hatte, machte aber den Fehler, es als ganzes zu archivieren, dadurch war es zu klein und es war schwer zu lesen. :danke:
Hatte mir damals, die Daten rauskopiert, und mit den eigenen vorhandene Daten gemischt.

Wenn man Sendestellen (Betontürme oder Stahl Rohr/Gitter Mast, der Sender), im Internet sucht, tauchen diese alten Bezeichnungen, auch gelegentlich, in den Berichten auf.
Die andere Möglichkeit, mit den Bildern und den alten Bezeichnungen hattes du ja schon genannt,
ebenso wie noch vorhandene Tafeln, im Eingangsbereich der Sendestellen.
Zuletzt geändert von 793267 am Mi 27. Jan 2021, 20:19, insgesamt 2-mal geändert.
GLS
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von GLS »

Ach natürlich, du warst das! :)

Ja, die Datei mit dem MB-Richtfunknetz habe ich freilich noch gespeichert. Ist eine PDF, offensichtlich aus einer umgewandelten PPT, aber eben nur ordentlich lesbar auf der entsprechenden Seite, wenn man stark reinzoomt. Wer sie will, kann mich per PN anschreiben.
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von 793267 »

GLS hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 20:04 Ach natürlich, du warst das! :)

Ja, die Datei mit dem MB-Richtfunknetz habe ich freilich noch gespeichert. Ist eine PDF, offensichtlich aus einer umgewandelten PPT, aber eben nur ordentlich lesbar auf der entsprechenden Seite, wenn man stark reinzoomt. Wer sie will, kann mich per PN anschreiben.
Also, alles bei dir noch vorhanden und brauchst nicht mehr zu suchen. :spos:
Zuletzt geändert von 793267 am Do 28. Jan 2021, 01:42, insgesamt 2-mal geändert.
GLS
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von GLS »

Klar habe ich die. Es ging nur darum, ob es die PDF noch auf einer Seite irgendwo frei zum Download gibt, dann hätte ich die verlinkt. Aber das ist wohl nicht der Fall. So Seiten wie Yumpu und Scribd bieten gerne mal Dokumente, die ihnen nicht gehören, gegen Bezahlung oder zumindest Registrierung zum Download an. Ich biete dieses Dokument, das mir ebenfalls nicht gehört, nur per PN an, aber dafür umsonst. ;)

Ich weiß selbst nicht mehr, wo ich die her habe, bestimmt war die doch mal hier im (alten) Radioforum verlinkt!?
Wolfgang R
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von Wolfgang R »

GLS hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 01:44 Die Haupt-Vermittlungsstelle (genaue Bezeichnung im Telekom-Sprech habe ich im Moment nicht parat) eines Ortsnetzes bekommt dabei die Nr. 0
Meines Wissens Hauptverteiler oder HVt. Von dort geht das dicke Hauptkabel zu den Kabelverzweigern (KVz). Von dort laufen Verzweigerkabel zu den einzelnen Häusern, die dort im APL (Abschlusspunkt Linientechnik) enden. So ein Verzweigerkabel ist zumindest bei normaler EFH und MFH-Bebauung keine exclusive Leitung, neue Häuser werden - sofern überhaupt noch Adern frei sind - per Muffe am Verzweigerkabel angeschaltet.

Die meisten KVz sind inzwischen mit einem MFG (Multifunktions-Gehäuse) überbaut, in denen sich die MSAN (Multiple Service Access Nodes) befinden. Auf Grund der optimalen Kabellänge wird so gut wie alles "outdoor" (also von diesem MSAN) geschaltet. Ausnahme ist reine Telefonie.

Wenn kein Hauptkabel mehr liegt (Neubaugebiet, ehemaliges OPAL-Gebiet, Hauptkabel aufgegeben) ist das sogar die einzige Möglichkeit, Telefonie zu bekommen. Dann per Zwangs-Router mit deaktiviertem Internet "Outdoor" läuft. Wo noch ein Hauptkabel liegt, wird das im KVz bis zum HVt durchgeschaltet. Dort stehen dann die MSAN-POTS, die eine "analoge Vermittlungstechnik" nachbilden. Also Telefon direkt in die Dose, wie früher.

Analogien zum ehemaligen BK-Netz sind nicht zufällig, sondern gewollt. Oftmals stehen in direkter Nachbaschaft zum KVz noch die alten Verstärkerstellen, ebenfalls in Telekom-Typkästen.

Wolfgang
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SAT-Dish
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von SAT-Dish »

Wenn wir jetzt schon wie Wolfgang erwähnt zur BK Technik gekommen sind. Ja meistens stehen die KVz 82 (BK) direkt neben den normalen Telefonabzweigkästen nur erkennbar an der Belüftung unten. Jedoch fällt mir hier im Ort immer auf dass die KVz 83 mit Stromanschluss und Netzteil zur Versorgung der umliegenden Verstärker, alleine stehen.

Gibt es eigentlich noch Listen die zeigen wo es überall ESt gab und welche Unterkabelnetze daran angeschlossen waren, wäre historisch sehr interessant.

http://docplayer.org/80892451-Ausleucht ... d-des.html hier auf Seite 6 sehr interessant zu sehen wo es 1986 schon Kabelnetze gab und welche mit Satempfang ausgestattet waren bzw. bei welchen es für 1987 geplant war.
Leider ist die Karte in sehr schlechter Qualität
https://magazin.spiegel.de/EpubDeliver ... f/13509982 hier nochmals von 1984.
GLS
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von GLS »

Wolfgang R hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 11:37 Analogien zum ehemaligen BK-Netz sind nicht zufällig, sondern gewollt. Oftmals stehen in direkter Nachbaschaft zum KVz noch die alten Verstärkerstellen, ebenfalls in Telekom-Typkästen.
Das sind beim BK-Netz aber Verstärkerpunkte (VrPe) in den KVzn. Verstärkerstellen (VrStn) sind die Pendants zu den Vermittlungsstellen (VStn), natürlich häufig bzw. früher fast immer in denselben Gebäuden untergebracht und damit mit identischer ID (s. o.). Die KVZ selber bekommen keine IDs nach dem System (wären auch zu viele), aber sind eindeutig definiert durch die ID der V(r)St, an der sie angeschlossen sind, [alternativ auch: Ortsnetzkennziffer + Anschlussbereich der VSt] und einer fortlaufenden Nr.
SAT-Dish hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 15:18 Gibt es eigentlich noch Listen die zeigen wo es überall ESt gab und welche Unterkabelnetze daran angeschlossen waren, wäre historisch sehr interessant.
In Bayern hat die BLM regelmäßig die "BK-Info"-Schriften herausgebracht. Bis ca. 1994 waren darin sogar die einzelnen BK-Netze aufgeführt, später nur noch die AMTV-Sterne und Einzel-BK-Netze ohne AMTV-Anbindung und ganz zum Schluss (2005, danach wurde die Reihe nicht mehr fortgesetzt - gewissermaßen bin ich ja 2011 eingesprungen im Kabelforum ;) ) die Glasfasersterne. Diese Schriften sind z. B. in bayerischen Universitätsbibliotheken einsehbar oder zumindest per Fernleihe/-kopie bestellbar. Wie es in anderen Bundesländern aussah, keine Ahnung. Vielleicht müsste man da auch bei den LMAs in den Archiven wühlen.
SAT-Dish
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von SAT-Dish »

GLS hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 23:41
Wolfgang R hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 11:37 Analogien zum ehemaligen BK-Netz sind nicht zufällig, sondern gewollt. Oftmals stehen in direkter Nachbaschaft zum KVz noch die alten Verstärkerstellen, ebenfalls in Telekom-Typkästen.
Das sind beim BK-Netz aber Verstärkerpunkte (VrPe) in den KVzn. Verstärkerstellen (VrStn) sind die Pendants zu den Vermittlungsstellen (VStn), natürlich häufig bzw. früher fast immer in denselben Gebäuden untergebracht und damit mit identischer ID (s. o.). Die KVZ selber bekommen keine IDs nach dem System (wären auch zu viele), aber sind eindeutig definiert durch die ID der V(r)St, an der sie angeschlossen sind, [alternativ auch: Ortsnetzkennziffer + Anschlussbereich der VSt] und einer fortlaufenden Nr.
SAT-Dish hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 15:18 Gibt es eigentlich noch Listen die zeigen wo es überall ESt gab und welche Unterkabelnetze daran angeschlossen waren, wäre historisch sehr interessant.
In Bayern hat die BLM regelmäßig die "BK-Info"-Schriften herausgebracht. Bis ca. 1994 waren darin sogar die einzelnen BK-Netze aufgeführt, später nur noch die AMTV-Sterne und Einzel-BK-Netze ohne AMTV-Anbindung und ganz zum Schluss (2005, danach wurde die Reihe nicht mehr fortgesetzt - gewissermaßen bin ich ja 2011 eingesprungen im Kabelforum ;) ) die Glasfasersterne. Diese Schriften sind z. B. in bayerischen Universitätsbibliotheken einsehbar oder zumindest per Fernleihe/-kopie bestellbar. Wie es in anderen Bundesländern aussah, keine Ahnung. Vielleicht müsste man da auch bei den LMAs in den Archiven wühlen.
Das mit den BK-Info Schriften ist sehr interessant. Wenn dies von der Bundespost bzw. Telekom rausgegeben wurde dann dürfte sowas auch für anderes Bundesländer vorhandensein. Mein Interesse besteht an BaWü. Nur die Frage wo man sowas einsehen bzw. ausleihen kann
Wolfgang R
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von Wolfgang R »

SAT-Dish hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 08:12 Das mit den BK-Info Schriften ist sehr interessant. Wenn dies von der Bundespost bzw. Telekom rausgegeben wurde dann dürfte sowas auch für anderes Bundesländer vorhandensein. Mein Interesse besteht an BaWü. Nur die Frage wo man sowas einsehen bzw. ausleihen kann
Mein Interesse liegt auch bei BW :)

Solltest du was finden, wäre es sehr schön, wenn du mir eine entsprechende Vergrößerung des Ortsnetzes 07442 bereitstellen könntest. Nicht nur das BK-Netz ist interessant, sondern auch, dass es auf - bevölkerungstechnisch gesehen - sehr wenig Einwohner gleich drei Ortsnetze (07442, 07447 und 07449) gab und bis heute gibt, ist sehr interessant und außergewönlich, wenn man sich mal zum Vergleich das riesen-Ortsnetz 0711 anschaut.

Ich kann mir das nur so erklären, dass hier ein riesiger Bedarf an durchwahlfähigen Anschlüssen bestand, weil wir hier fast mehr Hotels und Herbergen als Wohnhäuser haben.

Wolfgang
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von 793267 »

Wolfgang R hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 12:40
SAT-Dish hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 08:12 Das mit den BK-Info Schriften ist sehr interessant. Wenn dies von der Bundespost bzw. Telekom rausgegeben wurde dann dürfte sowas auch für anderes Bundesländer vorhandensein. Mein Interesse besteht an BaWü. Nur die Frage wo man sowas einsehen bzw. ausleihen kann
Mein Interesse liegt auch bei BW :)

Solltest du was finden, wäre es sehr schön, wenn du mir eine entsprechende Vergrößerung des Ortsnetzes 07442 bereitstellen könntest. Nicht nur das BK-Netz ist interessant, sondern auch, dass es auf - bevölkerungstechnisch gesehen - sehr wenig Einwohner gleich drei Ortsnetze (07442, 07447 und 07449) gab und bis heute gibt, ist sehr interessant und außergewönlich, wenn man sich mal zum Vergleich das riesen-Ortsnetz 0711 anschaut.

Ich kann mir das nur so erklären, dass hier ein riesiger Bedarf an durchwahlfähigen Anschlüssen bestand, weil wir hier fast mehr Hotels und Herbergen als Wohnhäuser haben.

Wolfgang
@Wolgang, seih froh das du nicht, in so einem kleinen Ort wie Berlin, Hamburg, Stuttgart usw. mit nur einem Ortsnetz lebst, sondern in einem Ort, mit gleich 3 Ortsnetzen, wo alle 3 Ortsnetz Vermittlungsstellen schnell, an ihre Grenzen kommen. :sozusagen:

Nun mal Spaß beiseite.

Das sind alte Strukturen, damals waren deine 3 Vorwahlen, jede für sich für sich, für die und die eigenständigen Orte gedacht. Dann gab es in den 60er Jahren die Gebietsreform, wo kleinere Orte ihre Selbständigkeit verloren. Sie gingen entweder, in den damaligen größeren Gemeindeverbund "Samtgemeinde" auf, oder wurden auch, umliegenden Städten zugeordnet.

Eine Telefonkabel Entflechtung, nach der Gebietsreform unterblieb. Da hierzu auch neue Vermittlungsstellen benötigt wurden, neben den umfangreichen Erdarbeiten, fur neue Kabel usw., das alles war zu teuer und so blieb alles wie es war.

Außer einer Adressänderung, konntes du wenn du Glück hattes, danach , auch in einer neuen Straße leben (Umbenennung, der doppelten Straßennamen).

Einzelne Orte, sind seit damals, statt mit einer, mit 2-3 Vorwahlen zu erreichen.

Was soll daran ungewöhnlich sein. kommt öfters vor und war damals wie heute, ist nur eine Kosten und Nutzen Rechnung.
Übrigens auch unser Ort, hat nach der damaligen Gebietsreform, 3 Ortsnetzvorwahlen (1 Original, die 2 anderen Ortsübergreifend, mit Nachbargemeinden).

Geh mal zu deiner Gemeinde, bzw. Örtlichen Zeitung, die dir mit Ihren Archivierten Unterlagen, sicher gerne weiterhelfen werden. :dx:
Frankfurt
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von Frankfurt »

Die "Telefonstadt" Friedrichsdorf im Taunus ist unter 3 Vorwahlen erreichbar: 06007, 06172 und 06175 :D
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von GLS »

Zur Info: Ich habe die oben angesprochene Datei (bzw. die entscheidende Grafik daraus) zum MB-Richtfunknetz (TV-Modulationsnetz) von 2005 nun in diesem Thread wieder öffentlich zugänglich gemacht, nachdem dort bereits die Version von 1996 gepostet wurde.
pomnitz26
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Re: Funkübertragungsstellen Deutsche Telekom/Funkturm

Beitrag von pomnitz26 »

Interessante Informationen zum Mobilfunk von der Telekom. Herr Peter Schmidt erklärt die Technik in mehreren Teilen.
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