Sangean ATS 909 gebraucht kaufen?

[_Yoshi_]

Ich fand halt die Sony Weltempfänger halb taub auf UKW bzw. fand die Filter viel zu breit und nahm kaum Trennschärfe war.

Viele Empfänger kann man mit ein Filtertausch und Neuabgleich deutlich verbessern.

[Jürgen Martens]

Ich hatte die Kiste mal direkt von Martens aus Bremen genauft. Hätte ich das geahnt, dass das eine Wertanlage ist.

Hallo zusammen,
habe weit über 100 ATS-909(W) verkauft bzw. modifiziert.
Also, schlechte Bauteile wurden in dem Gerät nicht verwendet. Im Grundig Satellit 700 findet man die gleichen (Elkos, SMD-Bauteile)
Auch der Aufbau ist übersichtlich und solide, im Gegensatz zu manch anderem Fernostböller.
Für den Preis bekam man einen guten Gegenwert. War nicht umsonst der wohl meistverkaufte Weltempfänger weltweit.
Modifikationen für DXer waren aber nicht nur bei diesem Empfänger angesagt (Filter, KW-Vorverstärker u.a.).
Liest man Berichte und Anleitungen der letzten 50 Jahre, kann man nur schmunzeln und staunen

Viele Grüße aus der Werkstatt
Jürgen Martens (habe aber nie in Bremen gewohnt.....)

[RalphT]

Jürgen Martens (habe aber nie in Bremen gewohnt.....)

achso, ich dachte du kommst aus Bremen-Nord.

Aber ich muss sagen, dass ich die Kiste nicht schlecht finde. Nur 200 Euro würde ich dafür gebraucht nie hinlegen.
Ich hatte mir über das Forum mal schmalere Filter bestellt und dann dort eingebaut. War meiner Meinung nach eine gute Sache.

Nur wie schon angemerkt, dass Großsignalverhalten ist nicht gerade der Hit.

[102.1]

Also, schlechte Bauteile wurden in dem Gerät nicht verwendet. Im Grundig Satellit 700 findet man die gleichen (Elkos, SMD-Bauteile)
Auch der Aufbau ist übersichtlich und solide, im Gegensatz zu manch anderem Fernostböller.
Für den Preis bekam man einen guten Gegenwert. War nicht umsonst der wohl meistverkaufte Weltempfänger weltweit.
Modifikationen für DXer waren aber nicht nur bei diesem Empfänger angesagt (Filter, KW-Vorverstärker u.a.).
Liest man Berichte und Anleitungen der letzten 50 Jahre, kann man nur schmunzeln und staunen

Danke, und genau deswegen sehe ich mich auch nach dem Sangean ATS909 um. Mal sehen, wie ich weiterkomme. Danke für die Tips.

[B.Zwo]

Warum kein Grundig Satellit 700?

[102.1]

Warum kein Grundig Satellit 700?

Der ist mir einfach zu globig und der wird oft noch teurer angeboten.

[Frequenzfieber]

Dafür klingt er wenigstens im Gegensatz zum ATS 909, der sich anhört wie ein billiger Radiowecker ohne Bass.

[Spacelab]

Also der 909er war im normalen unmodifizierten Zustand nicht der Hit. Mittelwelle war gut, Kurzwelle solala und UKW zum vergessen. Der verbaute Lautsprecher war auch sehr schlecht. Der nicht vorhandene Bass ist bei der Größe des Gerätes geschenkt. Aber bei schwachen Stationen war auch die Sprachverständlichkeit nicht so prall. Leider ist das aber irgendwann so in den 80ern normal geworden. Da baut man mega Empfänger und schraubt dann am Ende den billigsten Lautsprecher aus der fernöstlichen Wühlkiste rein. Jedenfalls wäre meine Schmerzgrenze für einen gebrauchten 909 maximal 100 Euro. Mehr ist das Teil beim besten Willen nicht mehr wert. Das ist mal wieder so ein Fall wo findige Verkäufer aus einem bekannten Gerät über gebühr Kapital schlagen wollen. Wie bei den Ghettoblastern aus den 80ern.

Ich hatte meinen 909er damals bei Jürgen Martens zur Modifikation. Schmalere Filter für UKW, Vorverstärker für KW... Danach war das Radio halbwegs brauchbar. Aber den großen Hype darum habe ich nie so wirklich verstanden.

[DH0GHU]

Ich hatte meinen 909er damals bei Jürgen Martens zur Modifikation. Schmalere Filter für UKW, Vorverstärker für KW... Danach war das Radio halbwegs brauchbar. Aber den großen Hype darum habe ich nie so wirklich verstanden.

Ich habe vor ~15-20 Jahren einen gebrauchten 909er mit schmalen Filtern erstanden. Die Trennschärfe ist für einen analogen RX schon recht gut, aber die Großsignalfestigkeit des Frontends ist eine Katastrophe. Man merkt halt, dass das Teil auf Batteriebetrieb ausgelegt ist und damit kein großsignalfester Eingangsverstärker und Mischer realisiert werden konnte, sowie der Fokus bei der Entwicklung auch eher auf Empfindlichkeit lag. Es gibt nunmal immer einen Trade-Off zwischen Empfindlichkeit, Großsignalfestigkeit und Stromverbrauch.
Mein drastisch älteres Becker audio10 hat an größeren Antennen keinerlei Intermodulationsprodukte geliefert, wohingegen der ATS909 mit Teleskopantenne am gleichen Standort welche erzeugte.

[PAM]

Die schlechte Sprachverständlichkeit bei schwachen Signalen war überwiegend dem schlechten Lautsprecher geschuldet. Mit einem Kopfhörer klang der 909 recht ausgewogen.

Der UKW-Empfang litt unter mehreren ungünstigen Details. Einerseits war die Filterbestückung für eine ansprechende Trennschärfe im UKW-Bereich zu breit. Die Trennschärfe dort ließ sich mit dem Austausch der Filter verbessern, wobei der RDS-Dekoder mit 110ern noch tauber wurde. Einen Filtertausch ließ ich auch für den AM-Bereich vornehmen, wobei aber nur der schmalere Filter noch schmaler wurde. Zudem bemerkte ich, dass der Empfänger auch in Umgebungen mit starken HF-Feldstärken auf allen Bändern rasch überfordert war.

Der RDS-Dekoder erfüllte meine Erwartungen ohne und mit Modifikation nicht. Das war der Hauptgrund für meinen doch recht schnellen Wiederverkauf.

[Spacelab]

Ja wirklich glücklich wurde ich mit dem 909er auch nie. Ich habe das Ding dann als Brot und Butter Radio für unterwegs (Dienstreisen, Wandern, Zelten...) benutzt wo er auch einiges mitmachen musste. Da zeigte sich dann das er sehr robust und zuverlässig war. Vor allem der Batterieverbrauch war erfreulich gering. Mit hochwertigen Alkaline Batterien spielte das Radio gefühlt ewig. Das ärgerlichste war für mich aber immer der zickige UKW Empfang, der sehr miese RDS Decoder und der schlechte Lautsprecher.

[PAM]

Tipp für den Blick über den Tellerrand: Die Tecsun DSP-Taschenradios sind out of the box auf UKW schon ganz gut. Die Trennschärfe könnte etwas besser sein, man kommt aber mit dem DSP schon recht weit. Richtig aufwerten kann man sie mit einem Teleskopdipol "aus der Hand", der am Antenneneingang angeschlossen wird. Damit hat man eine Antenne mit deutlicher Richtwirkung in der Hand und kann durch Ausblendung/Abschwächung auch dann Erfolg haben, wenn ein Nachbarsender die Trennschärfe an ihre Grenzen bringt. Die Möglichkeit, durch Filtertausch die Trennschärfe zu verbessern, besteht bei DSP-Empfängern allerdings nicht.

Für den Mittelwellenempfang ist die eingebaute Ferritantenne zu klein, hier empfiehlt sich der zusätzliche Kauf einer der Tecsun-Rahmenantennen. Die ist zwar theoretisch auch noch viel zu klein, fällt so aber selbst im Rucksack nicht störend auf. Mit der Rahmenantenne wird der Empfang lauter, durch einen zusätzlichen abstimmbaren Kreis verbessert sich auch die Trennschärfe. Am meisten gewinnt man aber mit der ausgeprägten Richtwirkung dieser Antenne.

Der Stromverbrauch der Tecsun-Geräte ist ausgesprochen gering, was eine lange Laufzeit mit Batterien oder Akkus erlaubt.

[Dudelsack]

Also der 909er war im normalen unmodifizierten Zustand nicht der Hit. Mittelwelle war gut, Kurzwelle solala und UKW zum vergessen. Der verbaute Lautsprecher war auch sehr schlecht. Der nicht vorhandene Bass ist bei der Größe des Gerätes geschenkt. Aber bei schwachen Stationen war auch die Sprachverständlichkeit nicht so prall. Leider ist das aber irgendwann so in den 80ern normal geworden. Da baut man mega Empfänger und schraubt dann am Ende den billigsten Lautsprecher aus der fernöstlichen Wühlkiste rein. Jedenfalls wäre meine Schmerzgrenze für einen gebrauchten 909 maximal 100 Euro. Mehr ist das Teil beim besten Willen nicht mehr wert. Das ist mal wieder so ein Fall wo findige Verkäufer aus einem bekannten Gerät über gebühr Kapital schlagen wollen. Wie bei den Ghettoblastern aus den 80ern.

Ich hatte meinen 909er damals bei Jürgen Martens zur Modifikation. Schmalere Filter für UKW, Vorverstärker für KW... Danach war das Radio halbwegs brauchbar. Aber den großen Hype darum habe ich nie so wirklich verstanden.

So, dann will ich auch mal.
Bei mir liegen die Erfahrungen mit dem Sangean nur gute anderthalb Jahre zurück, daher kann ich mich sehr gut erinnern.
Hier im Forum hatte ich immer schon von zwei besonders guten Empfängern gelesen, nämlich vom Degen 1103 und vom Sangean ATS909. Und da der Degen nicht mehr aufzutreiben war, wendete ich mich also dem Sangean zu. Ich ersteigerte ein Gerät um 60 Euro inklusive Tasche und Netzteil in der Bucht, schickte es ebenfalls zu Jürgen Martens und ließ es dort mit 110-KHZ-Filtern bestücken. Dass das RDS dann langsamer werden würde, störte mich nicht im Geringsten, denn ich konnte es ja vorher schon nicht auslesen.
Als das Radio nach kurzer Zeit wieder bei mir eintraf, war es um Welten besser. Die Trennschärfe, über die man im Originalzustand wohl besser den Mantel des Schweigens legt, konnte sich nun durchaus sehen lassen und so freute ich mich wie ein Schneekönig.
Doch was war denn das? Da waren ja lauter Mischprodukte einmal quer über das gesamte UKW-Band verteilt. Und so hatte ich die wohl größte Schwachstelle des Sangeans entdeckt. Ich fand in meiner Umgebung so ziemlich keinen Punkt, an dem man hätte DXen können, ohne dass einem das Empfangsteil zugeböllert worden wäre. Nur einmal, als ich in Vöhl am Edersee war, wo der nächste Sender gut 30 km entfernt ist, zeigte sich, was wirklich im Sangean steckte. Hier lief das Gerät zur Höchstform auf und ich erzielte so manchen DX-Erfolg.
Nach einigen Monaten gelang es mir dann aber doch noch, einen Degen der alten Generation zu erstehen und nachdem auch jener von Jürgen Martens modifiziert worden war, kriegte ich den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Da entpuppe sich mancher Platz, an dem der Sangean mit diversen starken Signalen vollkommen überfordert gewesen war, mit dem Degen nun fast schon als ein DX-Paradies. Und so verwundert es nicht, dass der Sangean von nun an wesentlich weniger Beachtung bei mir fand.

[Mc Jack]

Genau diese Beobachtungen hatte ich damals, so vor ca. 15 Jahren auch gemacht.
Der eigentlich besser verarbeitete (und deutlich teurere) 909 war dem DE1103 auf UKW ziemlich unterlegen. Der 1103 war innen eine Katastrophe, dafür hat er halt als Direktimport auch nur einen Bruchteil gekostet.
Halle Petersberg, Rockland aus Schneidlingen, Remda und tsc aus Dänemark mit der popeligen Teleskopantenne hier im südl. Kreis HI, das war davor undenkbar. Ein paar unerschrockene hatten dem Kästchen eine Filterkombi 80/53 spendiert. Damit hatten sie eine Waffe in der Hand. Klang zwar gruselig, hatte aber getrennt wie nichts anderes.
Aber mein Favorit ist und bleibt der gute, alte Roadstar TRA-2350P. Er sieht aus wie ein Radio, klingt wie ein Radio und ist ein Radio. Ich hätte vor 12 Jahren einfach den Dachboden mit den Dingern vollstellen sollen.
Nie wieder so ein geniales Radio gehabt! Ich liebe den Kasten! Ein paar reparaturbedürftige Exemplare stehen hier noch herum. Die Technik hatte leider ihre Tücken..

http://thomastepe.de/blog/ukwdxblog/200 ... tra-2350p/

[Spacelab]

Den Roadstar hatte ich ja schon ganz vergessen. Den gab es damals sogar bei Conrad Electronic für einen recht guten Kurs. Ich hatte mir einen geholt aber wegen den damaligen umständen dann kaum richtig genutzt. Er hat eher im Regal vor sich hin gestaubt und deshalb hatte ich ihn verkauft. Heute wäre ich froh ich hätte ihn behalten. Alleine schon weil das noch ein richtiges Radio war und keine kleine Brülldose. Irgendwer hatte mal hier im Forum geschrieben das es den Roadstar auch gleich unter mehreren anderen Namen zu kaufen gab. Das waren dann aber Importe aus dem Ausland die meistens teurer angeboten wurden als die deutsche Version.

Ein paar reparaturbedürftige Exemplare stehen hier noch herum. Die Technik hatte leider ihre Tücken..

Was hatte die Technik denn für Tücken?