Jens1978 hat geschrieben: ↑Fr 9. Okt 2020, 20:31
Dudelsack hat geschrieben: ↑Fr 9. Okt 2020, 19:00
Lag die 6190 KHZ denn dann zwischen 1996 und 1999 brach oder war dazwischen noch irgendwas dort auf Sendung?
Bis 1996 wurde die 6190 kHz von Radio Bremen am Senderstandort "Leher Feld" direkt an der A27, betrieben und bis, auf meist lediglich, 3h pro Tag (Mo-Fr. 15- 18, Sa 9-12,
So. ???) an den SFB vermietet, der aufgrund der Richtstrahlung Südost so gut in der (ehemaligen) DDR zu hören gewesen sein müsste.
Auch Sonntags wurde die KW 6190 kHz von Radio Bremen selbst von 15-18 h für die Ausstrahlung der "Hansawelle" benutzt. Der Programmplatz Samstags von 9-12 h diente der Ausstrahlung der Sendung "Bremen 1 am Wochenend" mit Monika Kluth und Karlheinz Calenberg, in der Hörer anrufen konnten. Alle paar Monate wurden exclusiv die Kurzwellenhörer ( oder auch Mittelwellenhörer, die RB-MW 936 kHz ging besonders im Winter in Nordeuropa auch schon tagsüber sehr weit)aufgefordert, in der Sendung anzurufen. In sehr interessanter Mitschnitt einer Sendung mit Anrufen der KW-Hörer aus dem Februar 1989 findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=_RtxZL63Wqg
Die gesamte Historie der 6190 kHz vom Standort Bremen Leher-Feld hatte ich ja schon mal hier
viewtopic.php?f=4&t=2546&hilit=6190&start=30 beschrieben.
Zur Versorung Berlins bzw. der DDR mit dem DLF hier mal folgende "offizielle Unterlagen" des DLF von 1981/1983:
Nach diesen Unterlagen wurde Berlin und weite Teile der DDR von der Mittelwelle Königslutter ( genauer: Scheppau) 756 kHz versorgt und fast die gesamte DDR von der Langwelle Donebach 155 kHz. Lt. Karte war auch die Langwelle Münching-Erching 209 kHz ( ehemaliger LW-Sender der "Voice of America") in Berlin noch empfangbar. Letztere Frequenz war nur von 5-19 h in Betrieb, da von diesem Standort die im Plan Genf 78 geforderte Nacht-Ausblendung nicht realisierbar war. Das war erst am später neu errichteten Standort Aholming möglich. Zu beachten ist bei diesen Angaben, dass es sich um Tagesreichweiten handelt. Nachts musste wegen den Vorgaben des Plans Genf 78 mit anderen Abstrahl-Parametern gearbeit werden, z.B. Königslutter 756 kHz nur noch mit 200 kW statt tags 800 kW und mit Ausblendung Richtung Südost statt tags Rundstrahlung. Hier im Raum Bremen verschlechterte sich der Empfang des DLF Abends/Nachts auf 756 kHz dadurch deutlich und es traten besonders im Winter erhebliche Gleichkanal-Stärungen des rumänischen Senders auf. Ich vermute mal, das dürfte in Berlin ähnlich gewesen sein.
Am 03. Oktober 1990 bekam der DLF dann noch zwei weitere MW-Frequenzen hinzu: Die Mittelwelle Berlin-Köpenick 1359 kHz und die Mittelwelle Burg 1575 kHz. Auf diesen Frequenzen liefen bis zum 02. Oktober 1990 abends und nachts die Europa-Programme von Radio Berlin International. Die Nutzung dieser beiden Frequenzen durch den DLF endete 1993. Offensichtlich nutzte der DLF diese beiden Frequenzen auch für die Ausstrahlung der abendlichen Fremdsprachen-Programmme in Ergänzung zur 1269 kHz Neumünster und 1539 kHz Mainflingen. Wie lange in Berlin die 810 kHz und 1359 kHz parallel betrieben wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.