Radio in der DDR

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DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Die 101,4 DT64 war in der DDR ein Selbstbausender der Deutschen Post und hatte wenig Leistung und keine Rundstrahlung. Irgendwo gab's mal einen Bericht darüber. Die erste eigenständige DT64 Frequenz über 100 MHz war Dequede. Bei der Inbetriebnahme von DT als Vollprogramm gab's auch ein Interview mit Wolf Harrandt von RÖI. Hat das vielleicht irgend Jemand im Archiv und kann es bitte veröffentlichen?
Klaus-Peter
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von Klaus-Peter »

DT64
dt.png
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ulionken
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von ulionken »

sebi59609 hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 06:33 Was mich mal interessieren würde ,gab es damals Leute die DT 64 in NRW ( besonders OWL) empfangen konnten?
Hatte die Brocken QRG damals schon genug Leistung dafür? Müsste ja die 101.4 gewesen sein einziges Problem wird der Langenberg gewesen sein und evtl Lingen-Damaschke (101.3, 101.5)
So trennschar waren die Geräte ja damals noch nicht.
DT 64 war ja damals durchaus beliebt und war glaube ich im Westen eine gute Abwechslung
In den 1980er Jahren habe ich in Münster DT64 regelmässig nachmittags gehört, auch bevor das Programm seine eigene UKW-Kette bekam. Ich hatte eine kleine Wohnung im 2.Stock mit freier Sicht nach Osten. DT64 begann damals erst um 16 Uhr und war auf den Frequenzen des Berliner Rundfunks (Brocken 91.60 MHz) brauchbar, aber leicht angerauscht in Mono zu empfangen. Rauschfrei, aber im Mittelwellensound kam Burg 657 kHz (250 kW) rein.

Als dann die eigene UKW-Kette, zunächst unter der Bezeichnung "Hallo und DT auf UKW", startete, war ich eher enttäuscht: Brocken 101.4 MHz war zu schwach und wurde stark von Langenberg 101.3 gestört. Bei Tropo-Bedingungen waren Inselsberg oder Sonneberg manchnal zu empfangen.

73 de Uli
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Kunos-Radiothek
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von Kunos-Radiothek »

DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 09:43 Die 101,4 DT64 war in der DDR ein Selbstbausender der Deutschen Post und hatte wenig Leistung und keine Rundstrahlung. Irgendwo gab's mal einen Bericht darüber. Die erste eigenständige DT64 Frequenz über 100 MHz war Dequede. Bei der Inbetriebnahme von DT als Vollprogramm gab's auch ein Interview mit Wolf Harrandt von RÖI. Hat das vielleicht irgend Jemand im Archiv und kann es bitte veröffentlichen?
Lief dieses Interview im Kurzwellenpanorama? Die sind bei FM Kompakt archiviert.
strade
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von strade »

War es nicht so, dass die 101,4 lange Zeit nur mit 1 KW lief , später dann mit 10 KW, und schlußendlich mit 100 KW ? DT64 kenne ich im Münsterland nur von der 657 her und hatte mich nicht angesprochen. Im Münsterland konnte man damals wie heute die Programme vom Brocken mit einer Richtantenne immer (immer!) empfangen.
Router
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von Router »

strade hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 20:44 War es nicht so, dass die 101,4 lange Zeit nur mit 1 KW lief , später dann mit 10 KW, und schlußendlich mit 100 KW ? DT64 kenne ich im Münsterland nur von der 657 her und hatte mich nicht angesprochen. Im Münsterland konnte man damals wie heute die Programme vom Brocken mit einer Richtantenne immer (immer!) empfangen.
Ich besitze eine Übersicht des "Funkhauses Berlin ( Nalepastr.) Abt. Rundfunkversorgung/Wellenausbreitung" mit allen UKW- und Mittelwellenfrequenzen in den neuen Bundesländern mit Stand 17.06.1991. Dort ist die 101,4 MHz vom Brocken mit 3 KW angegeben. Das entspricht nach meiner Erinnerung dem Empfang zu dieser Zeit in Braunschweig: Die 101,4 war gut empfangbar, aber schwächer als die anderen Brocken-Frequenzen. Das blieb auch so bis einige Monate nach dem Sendestart von Radio SAW (08.09.1992), dann wurde die Leistung auf 100 kW erhöht.
Lt. https://www.meindt64.de/chronik/ wurde die 101,4 Brocken im Februar 1986 in Betrieb genommen, zunächst in Mono, ab Dezember 1987 dann in Stereo.
strade
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von strade »

Ja, die 3 KW können hinkommen. Wenn man es in dB umrechnet, kann man via fmscan auch die damalige Stereo-Reichweite darstellen. Viel war das nicht. Die 101,4 geht z.B, im Teuto rund um OS sehr gut, und nur Dank neuer Technik kann man die 101,5 Lingen und 101,3 Langenberg bändigen. Einen Gewinn, rein inhaltlich, ergibt das zwar nicht, aber es geht ja hier im Technik. :D
Klaus-Peter
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von Klaus-Peter »

DT64 war damals auch im Kabelnetz Hannover auf 106,20 MHz leicht angerauscht zu hören :dx:
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helmhorst
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von helmhorst »

Router hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 14:50
strade hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 20:44 War es nicht so, dass die 101,4 lange Zeit nur mit 1 KW lief , später dann mit 10 KW, und schlußendlich mit 100 KW ? DT64 kenne ich im Münsterland nur von der 657 her und hatte mich nicht angesprochen. Im Münsterland konnte man damals wie heute die Programme vom Brocken mit einer Richtantenne immer (immer!) empfangen.
Ich besitze eine Übersicht des "Funkhauses Berlin ( Nalepastr.) Abt. Rundfunkversorgung/Wellenausbreitung" mit allen UKW- und Mittelwellenfrequenzen in den neuen Bundesländern mit Stand 17.06.1991. Dort ist die 101,4 MHz vom Brocken mit 3 KW angegeben. Das entspricht nach meiner Erinnerung dem Empfang zu dieser Zeit in Braunschweig: Die 101,4 war gut empfangbar, aber schwächer als die anderen Brocken-Frequenzen. Das blieb auch so bis einige Monate nach dem Sendestart von Radio SAW (08.09.1992), dann wurde die Leistung auf 100 kW erhöht.
Lt. https://www.meindt64.de/chronik/ wurde die 101,4 Brocken im Februar 1986 in Betrieb genommen, zunächst in Mono, ab Dezember 1987 dann in Stereo.
Wenn die Nalepastr 3 kW schreibt, wird das wohl stimmen. Ich hatte 20 kW in Erinnerung wärend SAW heutzurage mit 100 kW rausknallt.

Zum DT64-Empfang im Westen: Ich habe damals als LKW-Fahrer gearbeitet. Ich hatte keinen festen LKW und musste mich immer mit den eingebauten Radios zufrieden geben. In der Regel war hinter Bad Nenndorf mit Beginn des Weserberglands Schluß mit dem Jugendradio. Ob es tiefer im Westen noch irgendwelche Empfangsinseln gab habe ich nie gestestet sondern binmeist zum WDR gewechselt. Ich weiß gar nicht, ob es damals schon WDR 1 als Jugendprogramm gab. Wenn nicht war dann sicher WDR 2 oder der DLF meine Alternativ-Wahl. Die Programme sind mit den heutigen nicht vergleichbar.

HH
Ruhrwelle
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von Ruhrwelle »

Ab 1986 war WDR 1 nachmittags und abends Jugendradio, 1991 wurde der Großteil an "Altlasten" rausgeschmissen (Landfunk, Schulfunk, Chor- und Volksmusik...).
helmhorst
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Re: Radio in der DDR

Beitrag von helmhorst »

Ruhrwelle hat geschrieben: So 12. Nov 2023, 21:24 Ab 1986 war WDR 1 nachmittags und abends Jugendradio, 1991 wurde der Großteil an "Altlasten" rausgeschmissen (Landfunk, Schulfunk, Chor- und Volksmusik...).
Dann hab ich sicherlich auf WDR 1 gewechselt. Damals war ich ja mit Mitte 20 noch fast "Jugend". :D

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