Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

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Dudelsack
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Dudelsack »

Das Weiteste, womit ich dienen kann, ist der Empfang des Brotjacklriegels in 270 KM Entfernung auf einer Tiroler Alm, deren Namen ich leider vergessen habe. Die meisten Sender vom Brotjacklriegel gehen dort oben in glasklarem Stereo.
Unweit von dort, nämlich auf der Falkaunsalm, lassen sich SWR 1, 3 und 4 vom Feldberg sowie Radio Regenbogen vom Blauen rauschfrei empfangen. Zum Feldberg sind es von dort gut 220, zum Blauen etwa 240 KM.
Hier in der Marburger Gegend fällt mir spontan die Hornisgrinde ein, die je nach Standort +/-250 KM entfernt liegt. Von meinem Domizil aus brauche ich nur einen kleinen Spaziergang auf die Elsenhöhe zu unternehmen, um dort an manchen Stellen Radio Regenbogen nahezu rauschfrei im Degen empfangen zu können. Die anderen Frequenzen sind dort leider anderweitig belegt.
Anders sieht das dagegen am Rimberg (nicht mit dem gleichnamigen Senderstandort zu verwechseln) aus. Dort ist die beste Frequenz die 98,40 MHZ von SWR 3. Man kann sie beinahe konstant durchhören, wenn man den Berg von Südwesten aus empor steigt. Zu schaffen macht dem Signal aus dem Nordschwarzwald lediglich an ein paar Stellen der Marburger Stadtsender von HR 2 auf 98,50 MHZ und ganz vereinzelt WDR 3 aus Siegen. Größtenteils stellen beide für SWR 3 aber keine Beeinträchtigung dar.
Klaus
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Klaus »

Wellenjäger hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 05:56
Klaus hat geschrieben: Do 4. Jun 2020, 18:16
Ingelheimer hat geschrieben: Do 4. Jun 2020, 18:09 Säntis 107,8 geht an verschiedenen Stellen im Taunus ständig, über 300 km Luftlinie.
Echt? Wo denn genau? Gerne auch als PN... Danke :-)
Zum Beispiel: A3 - Rastplatz Theißtal (bei Niedernhausen). Zuletzt vor 1 Woche im Auto getestet. An dieser Stelle kann man problemlos Rete Uno auf 107,8 empfangen. Die anderen Säntis-Frequenzen sind belegt.
Entschuldige noch einmal die Nachfrage: Theißtal Ost, also nördliche Fahrtrichtung (Autobahnparkplatz) oder Theißtal West (südliche Fahrtrichtung), Parkplatz mit WC? Danke :-)
Der DAB Freak Gabi
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Der DAB Freak Gabi »

Ingelheimer hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 12:40 Aufgrund Nachfragen: Säntis 107,8 geht u.a. an der Hallgarter Zange, auf der Platte, am Kellerskopf, in Königstein an der Burg.
Auf dem Feldberg ist der Brocken stärker, man muss schon freie Sicht nach Süden und Abschottung nach Norden haben deswegen ist es auf der Zufahrt oft besser als ganz oben. Hörbeispiel: https://www.facebook.com/groups/3433518 ... 371565559/
Es gibt also echt Orte in Deutschland wo sich Säntis und Brocken gegenseitig in die Quere kommen? Wow, das ist einfach nur wow. Vorallem wenn man bedenkt, dass einer der Beiden nur 10KW auf betreffender Frequenz hat.

Ich mein das sind schon über 400km und dennoch kommen sie sich an ein paar Punkten in die Quere.
lupus
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von lupus »

ich wohnte 1987 in Chemnitz. Dort ging über eine ganz im Süden vom damaligen Karl-Marx-Stadt auf einem Hochhaus mit freier Sicht nach Süd/Westen installierten Gemeinschaftsantenne (bestimmt 2x 8 Elemente UKW) der Säntis auf 105,6 MHz fast immer schwach auf 105,6 MHz mit DRS3. Das sind so 460km Luftlinie! Dann kurz danach wurde ein Kanalselektor eingebaut und es war mit solchen Empfängen leider aus. Aber das werde wohl nur ich bemerkt haben. Die anderen fanden das bestimmt gut. Leider kam dann RIAS2 nur ein ganzes Stück über 100 MHz, das konnte wiederum nicht jeder empfangen.
Anfang der 1990er-Jahre empfing ich dann mit einem einfachen Dipol am Fenster, freier Südblick in selber Lage im Süden von Chemnitz, 5 Etage, ebenso fast immer Radio M1 aus Südtirol von der Flatsch-Spitze auf 104,9 MHz. Das war wohl noch besser zu werten, denn mit viel geringeren Antennenaufwand und wohl weniger Leistung des Senders. Entfernung hier so um die 420km.
Das waren allerdings andere Zeiten, das UKW-Band war noch frei. Vielleicht ging es auch nicht unbedingt jeden Tag, aber sehr sehr oft! ABER: es gab keine Interferenz, wenn auch das Signal immer nur recht schwach war, aber hörbar und verständlich...

Wolf
Robert S.
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Robert S. »

In Suhl geht auch heute noch Südtirol bzw NL. Der ehemalige Forenuser "Quappi" hat diese Empfänge mir und dem Vogelsberger vor vielen Jahren vorgeführt.
Es ging glaube ich ein Programm aus Südtirol auf 102,5 oder 104,8,es lief Werbung für ein Autohaus in Meran. Aus NL kam auch was,an die Frequenz erinner ich mich Aber nicht mehr. Die Antennen bzw großen Sat-Schüsseln sind von der Straße nach Suhl-Nord gut zu sehen. Leider ist der Kontakt eingeschlafen :(
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
BetacamSP
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von BetacamSP »

Diese unheimlich weit entfernten Säntis Empfänge können dann eigentlich nur fadend gewesen sein. Physikalisch lässt sich das nur noch mit ständigem Tropo Scatter erklären. Sichtverbindung bzw. quasi-optische Verbindung besteht bei diesen Verbindungen trotz der großen Höhe des Säntis schon lange nicht mehr. Im besagten Remscheid soll Säntis aus >460 km Entfernung nur noch mit ca. 20 dBµV ankommen. Aber mit großer Yagi und gutem Empfänger reicht das wohl.
QTH: nahe Amberg
RX: Degen DE 1103
dxbruelhart
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von dxbruelhart »

Hier in Netstal geht auf UKW als weitester wirklich stabiler Empfang der HR2 vom Grossen Feldberg auf 96,7 - 357 km von hier Richtung Norden, dank der Reflexion am Vorderglärnisch
QTH: CH-8754 Netstal, 9E 03 27 / 47N 03 50, HB3YOC
Mitglied des UKW/TV-Arbeitskreis e.V. - www.ukwtv.de
Karl Ranseier
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Karl Ranseier »

Erinnere mich noch gut an den Empfang vom Säntis, DRS3 auf 105.6MHz in den 80ern. Hier zwischen Krefeld und Mönchengladbach (JO31gg).
Zwar nur stark verrauschtes Mono, aber ständig.
Als Antenne dienten ein paar Meter Klingeldraht quer unter der Zimmerdecke gespannt.
torals
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von torals »

He, Lupus,

du wohntest doch bestimmt im Fritz-Heckert-Gebiet, oder? Ich erinnere mich, dass vor Jahren schon einmal jemand hier geschrieben hatte, dass DRS-Empfänge dort möglich gewesen waren. Regulär ins "Kabel" wurden damals ja der BR, NDR und sogar HR (vom Hohen Meißner) von den Heckert-Antennenanlagen eingespeist (eine originale Übersicht wurde auch hier im Forum gepostet).

Liebe Grüße,
Torals
Habakukk
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Habakukk »

@lupus/Frankenwalder
Standort von Südtirol 1 104.05 bzw. später M1 auf 104.9/106.7 war aber der 3400m hohe Schwarzenstein, nicht die "nur" 2500m hohe Flatsch-Spitze.
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
Frankfurt
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von Frankfurt »

Im Rhein-Main Gebiet hatte ich nie das Glück, Südtirol bewusst zu empfangen.
Benor die hohen UKW frequenzen lokal belegt wurden ging CFN aus Lahr, DRS3 vom Säntis, France Bleu auf 101,4 und France Info 104,4 und 105,5.
LWie
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von LWie »

Hallo Lupus und torals,

Südtirol 1 auf 104,05 hatte ich in Wittenberg Ende der 80er auch über die Gemeinschaftsantenne im 5-geschossigen WBS-Block, aber "leider" zeigten unsere ja Richtung Berlin... sonst wäre sa auch regelmäßig was drin gewesen.

Fällt aber nicht ganz unter die Überschrift, da nicht täglich hörbar gewesen - aber eben störungsfrei. Genauso wie DRS auf 105,6 sich in meinen Aufzeichnungen findet.
Ort: Dresden-Neustadt, 2.OG
AM: Philips D2999, XHDATA D-808, MiniWhip PA0RDT + MLA-30 vor Fenster
FM: RFT ST-3935, RDS-Modul LIDL-Küchenradio, XHDATA D-808, Dipol vor dem Fenster
TV: DENVER 506 (inaktiv)
SDR: GQRX, Linux Lubuntu, Gigabyte Brix
lupus
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von lupus »

torals hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 22:56 He, Lupus,

du wohntest doch bestimmt im Fritz-Heckert-Gebiet, oder? Ich erinnere mich, dass vor Jahren schon einmal jemand hier geschrieben hatte, dass DRS-Empfänge dort möglich gewesen waren. Regulär ins "Kabel" wurden damals ja der BR, NDR und sogar HR (vom Hohen Meißner) von den Heckert-Antennenanlagen eingespeist (eine originale Übersicht wurde auch hier im Forum gepostet).

Liebe Grüße,
Torals
klar, Heckert-Gebiet (Johannes-Dick-Str.). Solche DX-Sachen, wie auch AFN-Stuttgart und andere aus BaWü und R-Pfalz gingen nur bis zur Einrichtung des UKW-Kanalselektors. Danach konnte man nur dann solche Frequenzen wie zb. 97,0 MHz beobachten, wenn an der Original-Sendestelle (hier Geyer) an bestimmten Zeiten Nachts Wartungsarbeiten vorgenommen wurden. 97,0 brachte dann manchmal RTL!
faro99
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von faro99 »

Wolfgang R hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 20:11 Das hängt auch viel von der Höhe des Senders ab und davon, ob das Band frei ist.

Hier in der Stuttgarter Gegend (Böblingen) ging Säntis (240km) permanent sowie freie Frequenzen vom Pfänder (220km).

Leider ist heute fast alles zugefunzelt, selbst die 107.8 wird durch die 107.7 gestört. Im Landkreis Calw auf Anhöhen geht die 107.8 wieder in Stereo

Der Hardberg (150km) ist auch auf freien Frequenzen dauerhaft in Stereo zu bekommen

Alles weiter weg würde ich als DX bezeichnen, dennoch speisste die DBP BR1-3 ins Kabel ein. Habe aber nur nen einfachen Kreuzdipol, mit Richtyagi könnte man noch mehr holen.

Wolfgang
Die Entfernung kann nicht so ganz stimmen, aber dass beide empfangbar sind, kann ich bestätigen. Mein Kandidat ist die 91,6 aus Koblenz, die an manchen stellen rauschfrei ankommt trotz über 200km Entfernung.
Location: Nürnberg
Empfänger: Degen DE1103
lupus
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Re: Größte Distanz für störungsfreie Empfänge

Beitrag von lupus »

Säntis Luftlinie nach Böblingen ist ca 160km, habe ich dort auch schon gehört (Stuttgarter Str.).
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