Einen Aspekt bei den Lösungen, über die wir uns heutzutage wundern, sollte man nicht außer Acht lassen: das Know-How der damaligen Installateure, egal ob private Bastler oder TV-Firmen. Ich habe es hier im Forum vor Jahren schon mal irgendwo beschrieben, glaube ich. Meine Eltern wollten Mitte der Siebziger endlich vernünftigen Empfang der damals zwei niederländischen Programme. Das Signal aus Smilde war damals an unserem Wohnort im nördlichen Emsland stärker als die deutschen Programme aus Lingen. Nur mangelte es am Fachwissen, bzw. am Wissen um verfügbare Bauteile. Meine Eltern hatten den örtlichen Radio-TV-Händler kommen lassen, bei dem sie ein, zwei Jahre zuvor auch den neuen Farbfernseher gekauft hatten. Der "Techniker" kam und installierte eine zweite UHF-Gitterantenne auf dem vorhandenen Mast auf dem Dach. Dann verlegte er ein zweites Koaxkabel an der Außenseite des Hauses bis nach unten. An der Außenmauer bohrte er dann schließlich ein Loch, dort wo sich im Wohnzimmer der Fernseher befand. Das Kabel wurde dann hineinverlegt.
Ich war damals schon sehr an diesen Dingen interessiert, deshalb erinnere ich mich so genau.
Im Wohnzimmer versuchte der "Techniker" dann, mittels eines Zweifach-Verteilers die Signale der beiden UHF-Antennen zusammenzuschalten. Selbstverständlich endete das in einem Fiasko mit Geisterbildern etc. Die Lösung, die er uns schließlich präsentierte war folgende: Für Holland-Empfang mussten wir umstecken, Koax 1 raus, Koax 2 rein. Keine Bereichsweiche VHF/UHF, keine VHF-Antenne. Alles scheinbar nicht bekannt zu der Zeit. Die Installateure kannten nur Schema F. UHF-Gitterantenne, Kabel nach unten. Löppt.
Mit dieser Krücke konnten wir dann NL 2 gucken, NL 1 immer noch nicht, da ja auf VHF. Es ist ja lange genug her und möglicherweise lebt der Installateur schon gar nicht mehr, der damals sein Glück bei uns versuchte. Die Firma war damals ca. 1976 jedenfalls "Radio Plock" damals noch aus Dörpen.
Ca. zwei Jahre später hatte ich mir dann selber genug angelesen und experimentiert, um die Sache selber in die Hand zu nehmen.