Grundnetzsender DBP in den 80ern

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
DVB-T combiner
Beiträge: 149
Registriert: Mo 3. Sep 2018, 13:23

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von DVB-T combiner »

Wolfgang R hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 11:50
SAT-Dish hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 10:37 Aber scheinbar wurde AMTV noch weiterentwickelt. Unser Kabelnetz wurde via AMTV vom obigen FMT gespeist und wir hatten 1991 schon 25 Kanäle von dort empfangen (23 Fernsehkanäle + DSR auf S2/S3)
AMTV war ein Signal, das fix und fertig aufbereitet war und nur noch von den Unterkopfstellen weiterverbreitet werden musste. Es umfasste, soweit ich weiß, den VHF-Bereich im Band III und den Sonderkanalbereich. Ob das Hyperband später auch noch per AMTV kam, weiß ich nicht.

Oftmals wurden dann lokale Empfänge im VHF Band I ausgekabelt. Auch im UKW-Bereich gab es "Lücken", für die Bereitstellung von lokal empfangen Stationen. Diese fügte jede Unterkopfstelle ein.

Diese lokal empfangenen Stationen könnten theoretisch auch vom Satelliten gekommen sein. Kostentechnisch wird sich das jedoch kaum gelohnt haben.

Später waren dann irgendwann 3 Sat-Anlagen Standard: Kopernikus 23,5°, Eutelsat 13° und Astra 19°. Manchmal wurden die alten Trümmer von früher neu ausgerichtet, in neueren Anlagen vielen die Spiegel deutlich kleiner aus. So jedenfalls meine Beobachtungen von damals
Als ich in Hamburg Fernsehturm war zeigte Herr Graf der Telekom die Parabole der für uns Holländer völlig unbekanntes AMTV System. Schon interessant aber war das in L-band Bereich und das ganze S Kanalplan hochkonvertiert? Das ergab dann doch schon ein SNR Ziel?

Einige Jahre später so mitte 90'er bekam bin ich eingeleihen bei unsere PTT um das Docat System zu warten. Das was völlig PAL AD Umgesetztes Signal mit 70 Mbit/s Datenrate pro Kanal. Das Bild war Genial und PTT hat mit Landesweite Verbreitung Deutsche, Belgischen und Englische Sender anfangs richtig Kohle gemacht da die Kabelbetreiber keine eigene Möglichkeiten dazu hatten. Am Ende hat PTT/ KPN ein vollständiges Kabelpaket eingerichtet über 2x 2,5 Gbit/s landesweite Glasfaser.

Der Grund für diese 3 Meter Parabolantennen war zu Analogen Zeiten ein maximales Video Signal/ rausch verhältnis zu erreichen. Gerade die Kabelnetze brauchen ein viel besseres Empfangssignal da das Netz eigenrauschen kompensiert werden müsste. Mit ein 1,2 Meter könnte mann etwa 52 dB "gewogen" SNR erzielen aber die 3 Meter erreichten dann um 55 dB. Terrestrik erreichte aber > 60 dB und war einfach das beste. Auch Docat erreichte > 60 dB.

Mit DVB-S und S2 nützt die Parabolgrösse nur um ein besseres Schlechtwetter Reserve zu erzielen. Momentan sind für die Ausländische Programme bei KPN 1,2 und 1,8 Meter in Betrieb. Landeseigene Sender kommen alle direkt aus Hilversum. Auch Ziggo/ Vodafone bezieht alles aus Hilversum.
GLS
Beiträge: 125
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:23
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von GLS »

SAT-Dish hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 22:04 Also wenn tatsächlich der Band 1 Bereich vor Ort eingespeist hätte werden müssen wäre das bei uns nur die ARD und das ZDF gewesen.
Die Belegung im Fernsehen war jedoch überall im Bereich des AMTV Sterns Karlsruhe gleich, wegen dem dachte ich dass dort alles per AMTV kam. Aber ja klar ARD und ZDF sind überall verfügbar, daher auch möglich dass diese vor Ort eingespeist worden sind. Trotzdem wären es dann noch 23 Kanäle.
Es kann Zufall gewesen sein, dass die terrestrisch empfangenen Programme an der Unterkopfstellen auf denselben Kanälen eingespeist wurden. Eine Möglichkeit, herauszufinden, woher die Programme kamen, wäre gewesen, bei einem Ausfall auf das Testbild zu schauen: Was stand drauf (Bundespost-Standort-ID) und war es FuBK, wie in den AMTV-Sendestellen meist üblich, oder das "Tischtuch", welches hauptsächlich in den Unterkopfstellen nur zur Verfügung stand?
Kai. hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 22:05 Dabei sei ergänzt zu sagen, dass es auch vereinzelt Unterkopfstationen gab(meist größere BK Netze), wo die Bundespost/Telekom für den Fall der Fälle, Sat-Antennen aufstellte. Sprich, die wichtigsten Sat-Positionen anpeilte, wenn möglicherweise über längere Zeit via AM-TV gar nicht mehr gegangen wäre. Im Bereich Flensburg weiß ich noch, wurde zu Richtfunkzeiten sogar ein Sat-Programm(müsste NBC Super Channel gewesen sein) auf den Kanälen 2-4 verbreitet(welchen Kanal weiß ich nicht mehr genau). Dieses Programm war nicht in den Netzen zu empfangen, die per Richtfunk versorgt wurden und keine zusätzliche Sat-Antenne an den Unterstellen installiert wurde. Nur dort, wo zusätzlich Sat-Antennen standen, wurde und konnte dann dieses Programm auch verbreitet werden.
Ja, kann ich mir vorstellen, dass man das für größere Orte gemacht hat - erst recht, wenn Kabelkanäle frei waren, aber AMTV schon voll belegt war.
Es gab vereinzelt auch AM-TV-Sterne, die im gesamten Stern, die selben UKW-Frequenzen in allen Unternetzen hatten. Wenn weitere Programme an einer Unterkopfstelle ortsüblich waren, wurde sie dort auf einer anderen Frequenz zusätzlich eingespeist, an anderen Stellen blieb die Frequenz dann halt frei. So wurde z.B. im BK-Netz Lübeck verfahren.
Das könnte an der Küste tatsächlich deswegen gemacht worden sein, weil es weniger Störungen durch andere UKW-Sender gegeben hat. In den Mittelgebirgsregionen war das kaum möglich, weil das UKW-Band immer voller wurde und man im Kabel entsprechend von Ort zu Ort "ausweichen" musste. Auch waren oft ganz verschiedene Radios in verschiedenen BK-Netzen desselben AMTV-Sterns verfügbar. So hat man in Rhön-Grabfeld den NDR vom Torfhaus herangeführt, in Bad Kissingen ging der nicht mehr - stattdessen gab's dort den SWR (SDR).
htw89 hat geschrieben: Fr 15. Mai 2020, 12:41 In den Glasfaserstern-"Zentralen" wurde weiterhin Satellit empfangen (Astra 1, Hotbird, Astra 3 üblicherweise) und eben dann auch terrestrisch. Für lokale Sender oder OKs gab es häufig Sonderlösungen. Bei regiotv hat man in den ersten Jahren einfach eine Powerpoint-Präsentation mit Bild und Ton übertragen. Später hat man das wohl über eine symmetrische ADSL-Leitung zugeführt. Bei Störungen konnte man hier manchmal einen Windows 2000-Bildschirm sehen. Vom Friesischen Rundfunk habe ich mal gelesen, dass man lange Zeit die Mitarbeiter mit externen Festplatten zu den einzelnen Kopfstationen geschickt hat und die Sendung für den Tag auf einen Rechner in der Kopfstation überspielt wurde. Klingt echt steinzeitlich aus heutiger Sicht.
Bei den Lokalsendern, die oft nicht terrestrisch und damals schon gar nicht über Sat verfügbar waren, musste man sich wirklich was einfallen lassen. In Bayern hat die BLM ca. Mitte der 90er dafür gesorgt, dass die städtischen Lokalsender, bei denen schon eine Standleitung vom Studio zur Kopfstation existierte (in den 80ern war das durchaus noch nicht der Fall - da wurde die Videokassette in der Kopfstation abgespielt :D), zu richtigen Regionalsendern wurden, also auch im ländlichen Umland ins Kabel kam. Dafür wurden extra Richtfunkstrecken eingerichtet, also z. B. Schweinfurt-Bischofsheim und wohl auch Würzburg-Iphofen etc. Das war aber nur ein einziger Kanal, also mussten sich die beiden damals existierenden Schweinfurter Sender (d. h., das RTL-Fenster und der 24-Stunden-Lokalkanal) in Bad Kissingen, Bad Neustadt usw. einen Kanal teilen.
Salvator
Beiträge: 51
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:52

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Salvator »

Mich würde auch mal interessieren wo überall Leitstellen verteilt waren. In dem Video wurden ja bereits einige erwähnt u.a.. Barsinghausen. War denn Richtfunk von Hamburg bis dorthin überhaupt möglich?

Im Südharz ist auf dem Ravensburg bei Bad Sachsa eine Kabelkopfstation. Ob die auch Leitstelle waren weiß ich nicht.
Also folgende Leitplätze gab es in der alten BRD (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Regensburg, München, Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt, Köln, Mainz Hannover, Hamburg, Kiel. Nach der Wende gab es zunächst einen sog. Dispatcherplatz, die für die (wenigen) Richtfunk- und terrestrischen TV-Rundfunksendeanlagen zuständig waren. Also wenn z.B. in Dresden das ZDF ausfiel, meldeten die Kollegen beim Leitplatz Mainz die Störung. Als anfangs der 90er ARD und ZDF in Ostdeutschland verbreitet wurde via SAT (DFS Kopernikus )zugeführt, da die vorhandenen Richtfunkstrecken nicht die erforderlichen Parameter hatten, um z.B. Videotext oder VPS zu übertragen.
Salve!

JVC KD-DB97BT, JVC KD-X472DBT, Pure OneMi, Dual DAB12, Dual DAB19, Roberts Expression, Muvid IR815, Silvercrest SIRD14 A1 & C2, Denver DAB 28, SEG CR 117 DAB+, Sky Vision DAB+

Degen 1103 (110kHz-Filter), Quelle Simonetta, VE301
MainMan
Beiträge: 925
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 23:37

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von MainMan »

Wolfgang R hat geschrieben: Di 12. Mai 2020, 22:07 Danke an alle für die tollen Videos.
Vom Medienarchiv Bielefeld (MAB) wurde auch noch dieses Schätzchen hochgeladen:
https://www.youtube.com/watch?v=KCIFFjtSVz8

Ein Promo-Video für den Kabelanschluss der Bundespost von 1986.
Dieter Thomas Heck war nicht nur musikalisch, sondern auch technisch versiert ;)
Wolfgang R
Beiträge: 737
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 08:32
Wohnort: Am Fuße der Hornisgrinde

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Wolfgang R »

Ich hatte die zugehörigen Flyer damals im Postamt mitgenommen, aber beim dritten Umzug entsorgt...leider

Waren auch aus der Zeit
Wahlbaiersbronner im schönen Murgtal
Felix II
Beiträge: 1306
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 21:56

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Felix II »

Ein Promo-Video für den Kabelanschluss der Bundespost von 1986.
Sehr gut gemacht, wirklich. So viel Potential und was ist heute davon übrig... Mich bekommt keiner ans Kabel obwohl ich könnte. Liegt an ist halt nur nicht verbunden am Verteiler.

"Ja Kruzifix, jetzt sein`s aber mal ruhig. :D
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
SAT-Dish
Beiträge: 54
Registriert: So 2. Dez 2018, 23:54

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von SAT-Dish »

Felix II hat geschrieben: Sa 23. Mai 2020, 22:37
Ein Promo-Video für den Kabelanschluss der Bundespost von 1986.
Sehr gut gemacht, wirklich. So viel Potential und was ist heute davon übrig... Mich bekommt keiner ans Kabel obwohl ich könnte. Liegt an ist halt nur nicht verbunden am Verteiler.

"Ja Kruzifix, jetzt sein`s aber mal ruhig. :D
Naja in manchen Orten ist es eben die einzige Möglichkeit schnelles Internet zu bekommen. Von daher sehe ich wieder mehr Sinn im Kabelfernsehen auch wenn es nicht mehr dem eigentlich Verwendungszweck von damals dient. Nach dem Abschalten von SF und ORF via DVB-C im damaligen Kabel BW Netz bevorzuge ich zum Fernsehen nur noch DVB-S2 und DVB-T2.
kampfkater
Beiträge: 8
Registriert: Sa 2. Mär 2019, 07:02

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von kampfkater »

Bei den Promovideo für den Kabelanschluss , wird ja Berlin mit mehr als 20Programmen beworben. Orts und Zusatzsender heißt es ja da! In den Beispielen der Programme haben sie ja 2 Ortssender (wohl absichtlich :D )
nicht erwähnt. Nämlich die beiden TV Programme aus Berlin-Adlershof, die ja quasi auch in West-Berlin Ortssender waren. Da kamen ab und an auch gute Filme und das auch noch werbefrei! :dx:
Auch Comedy konnten die gut , kam immer am Montag nach dem Ufa Klassiker bzw Willi Schwabes Rumpelkammer. Der Schwarze Kanal, quasi der Vorläufer von TV Total :rp:
Salvator
Beiträge: 51
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:52

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Salvator »

Ein Promo-Video für den Kabelanschluss der Bundespost von 1986.
In den frühen Tagen das Kabelfernsehens hat man z.T. viel unternommen, um auch Auslandssender einspeisen zu können. So wurde in vielen Netzen z.B. AFN TV, DDR 1 und 2 und weitere benachbarte Auslandssender eingespeist. Abgesehen von AFN-TV (die wollten das nicht) wurden z.B. die DDR- und französischen Programme von Secam Negativ bzw.. Secam Positiv nach PAL transkodiert und ins Kabel geschickt. Zusammen mit den relativ neuen Sat-Programmen war das Angebot im Kabel in meinen Augen durchaus attraktiv.
Im Kabelpilotprojekt Mannheim-Ludwigshafen, dass sich ca. von Rastadt bis Worms erstreckte, kostete die einmalige Anschlussgebühr 100 DM und monatlich 6 DM. Hier wurden auch TF 1 und France 2 am Mannheimer Fernmeldeturm empfangen und eingespeist. Im Laufe der Jahre wurde es aus (urheber)rechtlichen Gründen immer schwerer, ausländische Vollprogramme in den BK-Netze zu verbreiten. Das war m.E. der Qualität abträglich. Heutzutage muss man leider jedes noch so kleine Extra zusätzlich bezahlen. Meine Mutter hatte vor 3 Jahren ihren Kabelanschluss gekündigt, da die Analogabschaltung ins Haus stand. Sie hat mittlerweile einen TV mit eingebautem S2 Tuner uns ist mit ihrem Satempfang sehr zufrieden. Zuletzt hatte sie ca. 18,50 € pro Monat gezahlt. (...und da regen sich Leute über die GEZ Gebühren auf :rolleyes: ) Aber das wäre jetzt ganz off-topic.
Salve!

JVC KD-DB97BT, JVC KD-X472DBT, Pure OneMi, Dual DAB12, Dual DAB19, Roberts Expression, Muvid IR815, Silvercrest SIRD14 A1 & C2, Denver DAB 28, SEG CR 117 DAB+, Sky Vision DAB+

Degen 1103 (110kHz-Filter), Quelle Simonetta, VE301
SAT-Dish
Beiträge: 54
Registriert: So 2. Dez 2018, 23:54

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von SAT-Dish »

Zum Kabelnetz in Berlin kann ich auch noch was Beitragen und zwar eine Broschüre aus Oktober 1980.
Es wird auch aufgeführt dass in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Ingolstadt, Münster, Ulm und Nürnberg schon Breitbandkabelnetze in Betrieb sind.

Hier am Beispiel von Berlin, sehr schön an den Kanälen der Gemeinschaftsanlage zu erkennen:

Kanal 5: DDR 1
Kanal 7: ARD (SFB)
Kanal 27: DDR 2
Kanal 29: AFN-TV
Kanal 33: ZDF
Kanal 39: Nord 3 (NDR/RB/SFB)
Scan_002.JPG

Hier eine damalige Kabelkopfstation von innen:
Scan_001.JPG

Und die damaligen Gebühren für den Anschluss:
Scan_003.JPG
Zuletzt geändert von SAT-Dish am Mo 25. Mai 2020, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
SAT-Dish
Beiträge: 54
Registriert: So 2. Dez 2018, 23:54

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von SAT-Dish »

Salvator hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 16:51 Im Kabelpilotprojekt Mannheim-Ludwigshafen, dass sich ca. von Rastadt bis Worms erstreckte, kostete die einmalige Anschlussgebühr 100 DM und monatlich 6 DM. Hier wurden auch TF 1 und France 2 am Mannheimer Fernmeldeturm empfangen und eingespeist.
Bist du dir sicher dass das Netz von Mannheim-Ludwigshafen bis nach Rastatt ging ?
Ich weiß dass im Jahre 1981 in Karlsruhe schon Kabelfernsehen gab, aber wohl nur für bestimmte (neuerschlossene) Gebiete.
Im Jahre 1983 kam dann einen Mast mit Antennen auf das Fernmeldeamt und es wurde eine neue Kabelkopfstation in Betrieb genommen.
Hier ein Bild aus dem Stadtarchiv bei dem, zufällig wie hier auch schon besprochen, TF1 empfangen wurde: https://www.stadtarchiv-karlsruhe.findb ... edc739f13f

Ab 1985 kamen dann auch die SAT-Programme vom FMT Karlsruhe-Grünwettersbach und die AMTV-Strecken wurden in Betrieb genommen und fast der gesamte Landkreis von dort versorgt.
Scrat
Beiträge: 697
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:16
Wohnort: 49°15 N - 11°28 O

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Scrat »

SAT-Dish hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 17:45
Es wird auch aufgeführt dass in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Ingolstadt, Münster, Ulm und Nürnberg schon Breitbandkabelnetze in Betrieb sind.
OT

Bei meinem Opa, in Nürnberg Schweinau gegenüber des FMT war die Wohnanlage beim Bau 1974 schon für Kabelfernsehen ausgelegt, wann der Versuch dann begonnen hat weiß ich nicht mehr. Zu empfangen waren ARD BR, ARD HR, ARD SDR (damals alle ja noch mit unterschiedlichem Vorabendprogramm) , ZDF, Bayerisches Fernsehen, Südwest 3, Hessen 3, DDR 1, DDR 2.
SAT-Dish
Beiträge: 54
Registriert: So 2. Dez 2018, 23:54

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von SAT-Dish »

In der Broschüre wird auch noch erwähnt dass für 1983/1984 geplant ist Programme von Satelliten zu empfangen. Also war das damals schon beschlossene Sache.
MainMan
Beiträge: 925
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 23:37

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von MainMan »

Salvator hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 16:51 Im Kabelpilotprojekt Mannheim-Ludwigshafen, dass sich ca. von Rastadt bis Worms erstreckte
Ein Pilotprojekt Mannheim-Ludwigshafen gab es nie.
Das war 1982 so geplant worden, allerdings hat nur der rheinland-pfälzische Landtag das "Erprobungsgesetz zur Duchführung eines Pilotprojekts mit Breitbandkabel" beschlossen.
In BW zog sich die Regierung von Lothar Späth aus dem Pilotprojekt zurück, realisiert wurde es daher als "Kabelpilotprojekt Ludwigshafen". An diesem waren nur rheinland-pfälzische Kommunen angeschlossen.

In Baden-Württemberg wurde zwar ab 1983 auch Breitbandkabel verlegt, wegen des fehlenden medienrechtlichen Rahmens gab es dort ab 1. Januar 1984 aber noch keine Privatsender und keine Einspeisung von Satellitenprogrammen.
Im Ludwigshafener Netz gab es dagegen ab 1. Januar 1984 Privatfernsehen (PKS), Satellitenprogramme, Bürgerfernsehen und den Offenen Kanal.
Ingelheimer
Beiträge: 168
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 17:48
Wohnort: Ingelheim am Rhein

Re: Grundnetzsender DBP in den 80ern

Beitrag von Ingelheimer »

In den frühen Tagen das Kabelfernsehens hat man z.T. viel unternommen, um auch Auslandssender einspeisen zu können. So wurde in vielen Netzen z.B. AFN TV, DDR 1 und 2 und weitere benachbarte Auslandssender eingespeist.
In den Anfangsjahren hat man sich richtig Mühe gegeben. Beispiel: Kabelkopf Wuppertal. Man hat hr3 aus Angelburg K52 geholt, der nun wirklich nicht "ortsüblich" war. Man hat BRT1 auf K44 trotz Gleichkanalstörungen aus Bad Marienberg eingespeist, einfach um eine gute Auswahl zu haben. Man hat RTL 97,0 mit extra Antenne angepeilt genau wie NDR2 auf 89,2, alles keine Ortssender.
In den 90ern war dann alles egal. Obwohl hr4 und FFH genauso zu empfangen waren wie die bereits ausgekabelten hr1-3 hat man sie nicht mehr eingespeist. Für RPR2 bin ich persönlich zur OPD und dann haben sie es gnädigerweise eingespeist.
Die haben sich dann in den 90ern auf ich glaub 52 dBmV oder so berufen. Nur was darüber liegt, mussten sie einspeisen als ortsüblich. Wegen RPR2 haben sie extra messen lassen und es lag drüber und dann mussten sie. In den 80ern ging es nicht ums Müssen, sondern um das Engagement, möglichst viele Sender anzubieten egal mit wieviel dB.
Antworten