UKW-Antenne außen

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RainerZ
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von RainerZ »

Ah, gut zu wissen, ich habe auch wie Sven2501 die VHFIII so weit es geht hoch, da eben übertrieben gesagt jeder CM was brachte...
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2019-05-31 VHFIII Antenne Kovoplast TA 1411 04.jpg
Chris_BLN
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Chris_BLN »

Ist da das Standrohr geerdet?
Dipol
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Dipol »

PAM hat geschrieben: Mo 6. Apr 2020, 19:13 Wartet ab, bis sich Herr Dipol zu Wort meldet! :opa:
Der "Herr" Dipol scannt zwar nicht jeden Betrag, rührt sich aber wenn er wie in diesem Fall per PN gerufen wird. :)
Radio Fan hat geschrieben: Mo 6. Apr 2020, 19:16 Der erdet doch alles ! :D
So rigoros stimmt das nicht einmal bei einem bekennenden Erdungsfanatiker wie mir! :cheers:
pomnitz26 hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 01:12 Eine Frage zum Blitzschutz. Sollte da nicht wenigstens in der Mitte die Stange höher sein als die DAB Antenne? So schlägt er ja voll in die Antenne ein weil es der höchste Punkt ist. Möge es nie Eintreffen!!!
Für diese Dachantenne gelten die gleichen Regelwerke wie für UKW-, DVB-T- oder Satellitenantennen. Jedenfalls für den DAB-Empfänger wirkt sich ein Einschlag in die Antenne oder einen verlängerten Mast - mit und ohne normkonformen PA am Kabeleintritt ins Gebäude - gleich schädlich aus und zur Zerstörung von DAB-Antennen ohne internen Überspannungsschutz reichen evtl. auch mit mastnahem PA schon energieschwache LEMPs aus.

Außerhalb von (völlig unbewiesen) als sicher behaupteten Fassadenbereichen müssen nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) alle Antennen in LPZ 0A mit mind. 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² St/tZn UND nach Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig geprüften Verbindern bzw. HES mit dem Schutzpotenzialausgeich und einem normkonformen Erder verbunden werden. Bei erdungspflichtiger Antennenmontage ist immer auch ein PA gefordert, der auch bei Ausbau von Komponenten an allen Kabeln erhalten bleiben muss. Bei einer DAB-Antenne an einer Single-Zuleitung ist somit ein Erdblock erforderlich, der nach Blitzschutzzonenprinzip möglichst nahe dem Kabeleintritt ins Gebäude gesetzt gehört.

In der rein nationalen DIN VDE 0855-300:2008-08 für Funksende-/-empfangsantennen, die gerade überarbeitet wird und sich an den Bedürfnissen für Mobilfunk orientiert jedoch abweichend von internationalen Gepflogenheiten bei uns auch für CB- und Amateurfunk-Antennen zuständig ist, wird gefordert, dass Antennen die nicht für 100 kA (10/350 µs) blitzstromtragfähig sind, mindestens mit galvanisch verbundenen Fangspitzen (oder auch einem ausreichend längeren Mast) gegen Direkteinschläge geschützt werden müssen.
Chris_BLN hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 11:25 Es ist völlig egal, ob das Standrohr da noch oben ein Stück rausschaut oder nicht. Es ist eh alles miteinander leitfähig verbunden, Rohr und Antennen. Und selbst wenn nicht, wären die Abstände so gering, dass es zwangsläufig zu Überschlägen käme.
Das trifft für 1 mm Kabelmäntel und DAB-Antennen zu.

Kabel von Mobilfunkantennen werden zumeist nicht "mastnah" ins Gebäude sondern einschlaggefährdet über Dächer und Fassaden verlegt. Deswegen wurde dafür auch schon viel früher als nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) das Vermaschungsprinzip und Überspannungsschutz priorisiert. Mobilfunkantennen sind offenkundig gut gegen Überspannungen aus den Kabel geschützt und daher die meisten auch nur mit galvanisch verbundenen Fangspitzen gegen Direkteinschläge geschützt.
Chris_BLN hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 11:25
Diese Maßnahmen lindern im Einschlagsfall aber nur den Strom, der auf den Koaxkabeln nach innen gelangt, sie verhindern ihn jedoch nicht. Dazu wäre eine Fangstange nötig, was bei einer Drehanlage schwer zu realisieren ist. Bei eingeschränktem Drehbereich könnte man eventuell mittig nahe des Standrohres der Antennen eine hochspannungsisolierte (HVI) Fangstange mit deutlich über die Anlage hinausragender Fangspitze setzen und entsprechend hochisolierend ableiten. Ein hübscher Aufwand, zumal der Übergang auf den normalen Blitzableiter dann auch heikel ist wegen Gleitladungen.
Getrennte Fangeinrichtungen werden vorwiegend mit GFK-Abstandshaltern montiert, aber auch ohne HVI-Leitungen mit normkonformen "Endverschluss" ist der Aufwand erheblich. Bei Antennenmontagen in nicht erdungspflichtigen Fassadenbereichen ist man immerhin dahingehend sicher, dass wenn es trotzdem einschlägt die Versicherung auch regulieren muss, weil die Montage einer Allgemein anerkannten Regel entspricht, obwohl deren Maße schon Anno 1972 aus dem Hut gezaubert wurden und noch kein einziges Hochspannungslabor eine vergleichbare Schutzwirkung wie in LPZ 0B nachgewiesen hat.

Dass man auch die Leitungen nur in nicht erdungspflichtigen Bereichen verlegen sollte und insbesondere zu einschlaggefährdeten Regenfallrohren ausreichend isolierende Trennungsabstände einhalten sollte, ist eine normativ bislang nicht vorgeschriebene Selbstverständlichkeit, die aus fehlendem Problembewusstsein zu oft missachtet wird.
Zuletzt geändert von Dipol am Di 5. Mai 2020, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
PAM
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von PAM »

Dipol hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 15:13
PAM hat geschrieben: Mo 6. Apr 2020, 19:13 Wartet ab, bis sich Herr Dipol zu Wort meldet! :opa:
Der "Herr" Dipol scannt zwar nicht jeden Betrag, rührt sich aber wenn er wie in diesem Fall per PN gerufen wird. :)
:danke: Passt! :cheers:
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Dipol
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Dipol »

Nach dem schnellen Quereinstieg mit mehr Muße nochmals weiter vorne reingeschaut:
Sven2501 hat geschrieben: Mo 4. Mai 2020, 23:44 Habe meine Antennen jetzt auch seit fast einem Jahr auf dem Hausdach, UKW und DAB+, drehbar mit einem Conrad-Antennenrotor - und natürlich mit Blitzschutz.

Gruß Sven
Von früher üblichen Direkterdungen an LPS wird seit drei Jahrzehnten dringend abgeraten und selbst scheinbar einfache Mastanschlüsse sind qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten, welche vorab die Funktionstüchtigkeit und Normkonformität des LPS (Prüfintervall max. 4 Jahre) prüfen müssen. ;)
antenne_Sven2501.jpg
Im gezoomten und aufgehellten Bild fällt auf:
  1. Zuerst das "pragmatisch" verlegte Koax der UKW-Antenne,
  2. am freien Mast (ein ehemaliger Freileitungsständer?) ein hochgradig dubioser Drahtanschluss und
  3. ein Antennenrotor, der nicht mit min. 16 mm² Cu überbrückt ist.
Das lässt DIY befürchten und dass noch andere Mängel vorliegen. Immerhin wurde die vertikal polarisierte VHF-Antenne mit Ausleger montiert. Wegen der dem Rotor zugemuteten statischen Last ein Link zum Thema Antennenrotor - was gibt es auf dem Markt ?.
Zuletzt geändert von Dipol am Mi 6. Mai 2020, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Dipol
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Dipol »

RainerZ hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 12:35 Ah, gut zu wissen, ich habe auch wie Sven2501 die VHFIII so weit es geht hoch, da eben übertrieben gesagt jeder CM was brachte...
Dass ist bei den läppischen Pegeln mit denen DAB noch störungsfrei funzt allerdings maßlos übertrieben.

Welche Funktion - außer der Erhöhung von Windlast und Biegemoment - hat denn die mittlere horizontal polarisierte VHF-Antenne? ;)
raeuberhotzenplotz2
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von raeuberhotzenplotz2 »

Hat Dein Haus einen Dachboden Bühne oder ähnlich? Ein Kreuzdipol dort mit rauscharmen Verstärker könnte eine gute Kompromißlösung sein.
pomnitz26
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von pomnitz26 »

Bei vertikal polarisierten Antennen fällt auch auf das von oben meist Wasser ins Symmetrieglied läuft. Horizontal dagegen ist es meistens trocken. Beim Fenster putzen ist mir auch noch aufgefallen das die einzige Antenne die ich draußen habe, die Satellitenschüssel, bei deren Leitungen schon der Mantel abplatzt und die Schirmung sichtbar wird. Bei Fehlfunktionen des Empfängers sollte man den also nicht gleich entsorgen.
Thomas(Metal)
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Thomas(Metal) »

Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 [*]ein Antennenrotor, der nicht mit min. 16 mm² Cu überbrückt ist.[/list]
Gibt es sowas in freier Wildbahn zu sehen?
Ich stelle mir die Lösung nicht einfach vor. Ein Schleifkontakt zum Rotormast dürfte ausscheiden, beim Statormast kein Problem. Damit muß also das Kabel zwischen beiden due Drehung mitmachen. Ein Mono 16mm er ist viel zu starr. Damit bliebe nur das über ein 16er bestehend aus 7 Einzeladern, nicht flexibel. Aber auch das erscheint mir deutlich zu starr.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Chris_BLN
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Chris_BLN »

Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 Von früher üblichen Direkterdungen an LPS wird seit drei Jahrzehnten dringend abgeraten und selbst scheinbar einfache Mastanschlüsse sind qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten, welche vorab die Funktionstüchtigkeit und Normkonformität des LPS (Prüfintervall max. 4 Jahre) prüfen müssen. ;)
Ich sehe da erstmal kein LPS auf dem Dach, nur ein Stück Draht abgehend von der befremdlich aussehenden Anklemmung am oberen Mast. Und mit etwas Phantasie erahne ich am unteren mast eine ähnliche befremdliche Anklemmung.

Also gehe ich vorsichtig davon aus, dass "Blitzschutz" heißt, die Anlage ist separat geerdet und nicht an ein LPS.

Wer darf denn hochoffiziell sowas? Also: 100-kA-zertifizierte Schelle an den Antennenmast, 16 qmm Kupfer von dort übers Dach ohne "Ecken" über die Dachrinne, dort anklemmen, an der Hauswand runter auf den Fundamenterder? Auch nur zertifizierte Blitzschutzfachkräfte? Zählt so eine Einzel-Erdung juristisch auch als LPS? Muss die auch alle 4 Jahre...?
Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 [*]am freien Mast (ein ehemaliger Freileitungsständer?) ein hochgradig dubioser Drahtanschluss und
Das merkte ich ja auch schon an, ich hielt es aber für einen Sat-Mast ohne Schüssel. Aber klar, kann auch ein Freileitungsständer sein, sieht mir dafür aber zu sauber aus, oben mit Kappe drauf und kein Geraffel oder Spuren von Geraffel dran, was auf einst dort ankommende Stromleitungen hindeuten könnte.
Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 [*]ein Antennenrotor, der nicht mit min. 16 mm² Cu überbrückt ist.[/list]
Uff, das muss auch... ? :eek:

Ja, klar, weiß ja niemand, ob der Rotor innendrin blitzstromtragfähig ist. Eher wohl nicht. Was nimmt man da? Gibt es da was flexibles, was trotzem paar Jahre an der Witterung hält? Ich hätte da Schmerzen mit feindrähtigem Zeugs. Und massiv-Cu dürfte ja kaum geignet sein, die Drehungen mitzumachen.

pomnitz26 hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 08:05 Beim Fenster putzen ist mir auch noch aufgefallen das die einzige Antenne die ich draußen habe, die Satellitenschüssel, bei deren Leitungen schon der Mantel abplatzt und die Schirmung sichtbar wird. Bei Fehlfunktionen des Empfängers sollte man den also nicht gleich entsorgen.
Dann wars wohl Kabel mit Sonnenallergie? Ich hatte meine Schüssel einst auch unter völliger Ignoranz der Materialkunde verkabelt, aber auch nach vielen Jahren nur einen matt und rauh gewordenen Kabelmantel, der aber offenbar noch nicht porös geworden war. Glück gehabt.
Thomas(Metal)
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Thomas(Metal) »

Chris_BLN hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 11:32
Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 [*]ein Antennenrotor, der nicht mit min. 16 mm² Cu überbrückt ist.[/list]
Uff, das muss auch... ? :eek:

Ja, klar, weiß ja niemand, ob der Rotor innendrin blitzstromtragfähig ist. Eher wohl nicht. Was nimmt man da? Gibt es da was flexibles, was trotzem paar Jahre an der Witterung hält? Ich hätte da Schmerzen mit feindrähtigem Zeugs. Und massiv-Cu dürfte ja kaum geignet sein, die Drehungen mitzumachen.
Was wäre denn das Risiko? Ein Lichtbogen sicherlich, aber eben auf dem Dach und damit außerhalb zu schützender Bereiche. Der Blitz schlägt in die Antenne oder Rotorrohr und bildet bis zum geerdeten Statorrohr einen Lichtbogen. Der Blitz wird eigentlich nur fortgeführt. Ein Denkfehler?
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Chris_BLN
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Chris_BLN »

Wenn das Rohr nur unter dem Rotor angeklemmt ist, dürfte ein deutlich größerer Teilstrom im Einschlagsfall über die Antennenkabel ins Haus laufen. Vermute ich zumindest.

Selbst die direkte Antennenerdung verhindert ja keinen Blitzstromeintrag, sie minimiert ihn nur. Deshalb gehören dahinter dann ja Blitzstromableiter in die Antennenkabel
https://www.dehn.de/store/d?locale=en&p ... cification
https://www.kathrein-ds.com/produkte/bl ... 280/kaz-12

und erst danach Überspannungsableiter.
DB1BMN

Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von DB1BMN »

RainerZ hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 12:35 Ah, gut zu wissen, ich habe auch wie Sven2501 die VHFIII so weit es geht hoch, da eben übertrieben gesagt jeder CM was brachte...
Flexa-YAGI vertikal für 2m.
Dipol
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von Dipol »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 09:19 Gibt es sowas in freier Wildbahn zu sehen?
Ja, aber bislang nur nicht normkonforme Kompromisslösung mittels Gusserdschellen mit stabilen Kastenklemmen.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 09:19Ich stelle mir die Lösung nicht einfach vor. Ein Schleifkontakt zum Rotormast dürfte ausscheiden, beim Statormast kein Problem. Damit muß also das Kabel zwischen beiden due Drehung mitmachen. Ein Mono 16mm er ist viel zu starr. Damit bliebe nur das über ein 16er bestehend aus 7 Einzeladern, nicht flexibel. Aber auch das erscheint mir deutlich zu starr.
So ist es!

Flexible fein- und feinstdrähtige Leiter sind für Blitzströme, die sich wegen der steilen Stirnzeit wie HF verhalten und gegen deren elektrodynamische Wucht schwieriger als Massivdrähte zu fixieren sind, wegen dem Skin-Effekt eigentlich vorteilhafter. Für die gibt es aber weder Verbinder noch Kabelschuhe gemäß Klasse H nach Prüfnorm und wegen höherer Korrosion bleiben die auch nach der kommenden IEC 60728-11 im Antennenbau weiterhin untersagt. Die im Amateurfunk übliche Praxis zur Überbrückung Gusserdschellen mit Kastenklemme zu verwenden, schützt den Rotor und minimiert Funkenbildung.

In Hochspannungslaboren werden feinstdrähtige Anschlussleitungen mit Kabelschuhen, die mit professionellen Werkzeugen vakuumdicht verpresst wurden, verwendet und im Blitzschutzbau sind fein- bzw. feinstdrähtige konfektionierte Ausgleichsbänder und Ausgleichskabel Standard. Gut ausgerüstete Blitzschutzbauer mit entsprechenden Verpresswerkzeugen bekommen die vakuumdichte Verpressung von Kabelschuhen auch hin, ein Prüfzertifikat wie für fabrikmäßig konfektionierte Produkte können die freilich nicht anbieten.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 12:45
Was wäre denn das Risiko? Ein Lichtbogen sicherlich, aber eben auf dem Dach und damit außerhalb zu schützender Bereiche. Der Blitz schlägt in die Antenne oder Rotorrohr und bildet bis zum geerdeten Statorrohr einen Lichtbogen. Der Blitz wird eigentlich nur fortgeführt. Ein Denkfehler?
An Blitzschutzanlagen sind u. a. Schneefanggitter, Dachrinnen und Fallrohre an Äußeren Blitzschutz anzuschließen, obwohl auch dort das Brandauslösungsrisiko durch Lichtbögen niedriger als innerhalb von Gebäuden ist und m. E. sollte das auch bei Antennenerdungen gemacht werden.

Blitze überwinden auch korrodierte oder lackierte Übergänge. Abhängig von der Blitzstromstärke können Lichtbögen auch Funken mehr oder weniger weit sprühen. Der Blitzstromanteil in nur direkt geerdete Antennenanlagen hängt m. E. weniger von solchen Kontakten und ohmschen Übergangswiderständen als der Länge und Impedanz von Ableitungen bzw. Erdungsleitern ab.
RainerZ
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Re: UKW-Antenne außen

Beitrag von RainerZ »

Dipol hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:14
RainerZ hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 12:35 Ah, gut zu wissen, ich habe auch wie Sven2501 die VHFIII so weit es geht hoch, da eben übertrieben gesagt jeder CM was brachte...
Dass ist bei den läppischen Pegeln mit denen DAB noch störungsfrei funzt allerdings maßlos übertrieben.

Welche Funktion - außer der Erhöhung von Windlast und Biegemoment - hat denn die mittlere horizontal polarisierte VHF-Antenne? ;)
Ich habe viel probiert und habe erst mit der 10 Elemente Antenne häufiger in 72135 auch die Bayern (10A Unterfranken und 11D Bayern), sowie die Hessen (7B und 11C bzw. jetzt 12C) empfangen.
Optimale Ausrichtung (glücklicherweise geht da ein Kompromiss zwischen Miltenberg und Hardberg) brachte dann so 4 von 16 - also bisschen über Minimum, aber teils hohe Fehlerraten wegen dem Nahen Standort Stuttgart der nur ca. 30 Grad daneben liegt und 17 km entfernt ist. Nach dem Einsetzen von Kanalsperren (-34dB Dämpfung für 5C/9D und 11B) gingen die Qualität und der Pegel nach oben, da man auch gut mit rauscharmen Vorverstärkern vor dem Verteilverstärker arbeiten konnte.

Trotzdem gab es Phasen wo das Signal bzw. die Fehlerrate v.a. beim 11D knapp war, auch durch die LED Beleuchtung eines Nachbarhauses.
Die "lange" VHF Antenne brachte nochmals ca. 2-3 dB im oberen VHF3 Bereich (ca. 1-2 Klötzchen) und der seitliche LED Störer fällt fast nicht mehr auf.
Ich habe somit 7B, 10A, 11D mit i.d.R. 6-8 von 16 Signalstärke und 12C mit ca. 5. Die Fehlerraten sind i.d.R. im einstelligen Bereich, häufig sogar 0-5% nur.
Mein Ziel ist also erreicht, ich wollte nicht meistens, sondern einfach IMMER die zusätzlichen Programme aus Hessen und Bayern empfangen. Habe somit knapp 100 Programme, outdoor ohne Richtantenne bzw. wenn man etwas tiefer geht wären wirklich nur 5C/8D/9D/11B empfangbar, außer dem 8D gehen alle im ersten Stock mit eingezogener Teleskopantenne - also bräuchte ich für die nicht mal eine Antenne...

Es macht natürlich auch so einfach Spass, seitdem die Ortssender runtergedämpft sind (hörbar sind sie ja trotzdem mit 16/16 und 0% Fehlerrate) kann man bei angehobenen Bedingungen, Tropo usw das Gras wachsen hören. Von NL, Saarland über Thüringen, S-Anh, Sachsen, Tschechien war hier schon alles mal hörbar!

Die "mittlere" VHF ist eine Kathrein ABE 01 (3 Elemente UKW), heute würde ich vermutlich eher ein Kreuzdipol verwenden. Damals (2012) brachte es halt den HR damit sauberer.

Die Antenne auf der Hütte ist geerdet, war ne ziemliche Aktion einen Erdungsstab in den felsig-feuchten Lehmboden zu bekommen,... der Stab ist aber jetzt hinter der Hütte vergraben und mit dickem Erdungskabel vom Elektriker mit dem Masten verbunden. Potentialausgleich gibts auch.
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