Entstörung LED-Lampen

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Carlsberger
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Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

Hallo

Nachdem ich -wie in einem anderen Thread berichtet- bereits vor ein paar Monaten unter Verlust zahlreicher Nerven einen VHF-Störer bei der Nachbarin ausmachen konnte, bin ich nun -Hausarrest sei Dank- erneut bei einer Störungsbehebung.

Dieses Mal geht es erneut um LED-Lampen, wenngleich diese im aktuellen Fall deutlich seltener eingeschaltet sind (Bad und Ecke im Wohnzimmer), die Auswirkung jedoch weitgehend identisch ist. Auch die Ursache ist mir prinzipiell bewusst: die G4-Halogen-Einbauleuchten wurden irgendwann gegen LED-Varianten getauscht, der Trafo ist vermutlich aber nicht dafür geeignet und unterfordert.

Leider komme ich jedoch (abgesehen vom Schalter) weder an die netzseitige Zuleitung noch an den Trafo, da dieser vom Vorbesitzer des Hauses an der wohl denkbar ungünstigsten Stelle montiert wurde.

Klar kann ich nun wieder zurück auf Halogen wechseln, da die Lampen eh eher selten im Einsatz sind. Schöner fände ich aber eine Lösung zur Entstörung, vielleicht hat ja jemand eine Idee ? Ist ja letztlich ein Luxusproblem, aber bei so vielen kreativen Köpfen hier im Forum findet sich ja vielleicht eine schöne Lösung...

Auf den LED-Leuchtmitteln selbst ist ein PT4115 Step-Down-Wandler mit der „typical application circuit“ gemäß Datenblatt verbaut, allerdings mit leicht geänderten Bauteilen (Dioden 5x SS14, Elko 47uF, Widerstand 0,43 Ohm, Spule 47uH, das ganze bei je neun LEDs). Ich habe mal testweise einen 100nF-Folienkondensator parallel zum Elko getestet, das hatte jedoch keinerlei Einfluss (vielleicht weil die Dioden zu langsam sind ?).
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dxbruelhart
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von dxbruelhart »

Als Leuchtmittel setzte ich jetzt nur noch Philips Filament LEDs (unregelbar) ein, das sind die ersten LEDs, die ich als absolut störungsfrei getestet habe.
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_Yoshi_
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von _Yoshi_ »

Man könnte zum Test Klappferite auf die jeweilige G4 Led Lampen Zuleitung Klipsen wenn diese lang genug sind.
Dies muss man allerdings bei allen Lampen machen wenn man nicht an den Trafo herankommt.
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Carlsberger
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

Ok danke schon mal für die Tipps, ich schaue mich zunächst mal nach Klappferriten um.
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Carlsberger
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

So, sind bestellt, sie sollen am Mittwoch da sein. Ich berichte über die Ergebnisse.

Anbei: macht solch ein Klappferrit in der Antennenleitung (am Verstärker) bzw. an der Netz-Zuleitung vom Antennenverstärker zusätzlich auch Sinn ?
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_Yoshi_
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von _Yoshi_ »

Eher an der Netz Zuleitung zum Verstärker.
Da kann man schon mal einiges an Störungen was aus dem Netz kommt blocken.
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RealRock
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von RealRock »

Hattest Du mal mit dem 100nF-Folienkondensator parallel zur Lampen- Zuleitung getestet ? (Darf auch gerne deutlich mehr sein !)
Auch die 4 Dioden des Brückengleichrichters könntest Du mal C- überbrücken, aber auf keinen Fall eine Freilauf- Diode !
MichaelKF
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von MichaelKF »

Mit Klappferriten hatte ich vor einiger Zeit erfolglos experimentiert. Allerdings waren da hartnäckige Störer beteiligt... ein 12V-LED-Netzteil "Quatpower" und LED-Stiftsockellampen "Daylite", die jeweils auch für sich den Radioempfang unmöglich gemacht haben.
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Carlsberger
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

100nF parallel zur Lampenleitung hatte ich getestet, allerdings sind da die Lampen dabei ausgegangen, dann habe ich sie gleich wieder entfernt. Aber dem werde ich nochmal nachgehen, bei 31 kOhm Blindwiderstand sollte ja eigentlich nichts passieren.
Mit einem kleineren Kondensator (bis 10nF) gab es HF-technisch keine Änderung.

Kondensatoren parallel zu den Dioden wären auch eine Idee, allerdings ist der Platz für vier weitere Kondensatoren recht beengt.

Ich denke morgen (spätestens übermorgen) kommen die Ferrite, dann werde ich berichten.
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Carlsberger
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

So, gestern Abend sind die Ferrite gekommen und ich habe sie heute morgen an den Lampen und an der Netzzuleitung der Verstärker angebracht.

Das Ergebnis: es ist deutlich besser, wenn auch noch nicht vollständig weg. Als Referenz habe ich den Kanal 9A eingeschaltet, der zuvor nahezu komplett stumm war nachdem das Licht eingeschaltet wurde. Nun ist es genau umgekehrt, ganz selten gibt es nun noch einen Aussetzer bei eingeschalteter Lampe. :danke:
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PAM
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Entstörung LED-Lampen

Beitrag von PAM »

Wäre ein 25 W-Glühobst oder eine 18 W-Leuchtstofflampe mit Drossel im Shack nicht die weisere und störärmere Lösung?
🎧📺📻📡
Carlsberger
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von Carlsberger »

Naja ich wäre halt schon gerne bei LED geblieben... soweit ist es ja auch ok jetzt wenn auch nicht 100% perfekt.
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carkiller08
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von carkiller08 »

Meiner Erfahrung nach produzieren Niedervolt-Systeme meist mehr Störungen als Hochvolt-Systeme.
Bei G4 (12V) kommt vielleicht noch dazu, daß diese Leuchtmittel vergleichsweise sehr klein sind und
der Platz für "Extras" wie Entstörmaßnahmen fehlt.

Bei einer Thekenbeleuchtung mit fünf MR16-Strahlern (12V) habe ich es auch nie geschafft, das ganz störungsfrei zu bekommen. Da habe ich 10 Klapp-Ferrite angebracht und trotzdem habe ich im Umkreis von
2..3 Metern nur Rauschen im Radio.

Bis vor ein paar Jahren gab es noch billige MR16-Strahler aus Fernost, die keinen Schaltregler eingebaut hatten
(nur Gleichrichter, Elko, Vorwiderstände). Die waren natürlich störungsfrei, hatten dafür aber keinen guten Wirkungsgrad .
PAM
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Entstörung LED-Lampen

Beitrag von PAM »

Ich finde die billigen MR16-Spots gar nicht so schlecht! Nicht so prall ist i. d. R. die Farbwiedergabe. Auch ist warmweiß oder kaltweiß nicht immer gleich, selbst innerhalb einer Charge. Irgendwie sieht so jeder Spot anders aus. Wenn das nicht stört, beispielsweise für eine Schrankfachbeleuchtung... :rp:

Die 1 bis höchstens 2 W kriegen sie ohne aufwendige Kühlung realisiert. Kaputt ging mir von den z. T. seit weit über 10 Jahren betriebenen Dingern bislang keins. Allerdings fahren ich sie seit anno Zopp nur mit 11 V-.
🎧📺📻📡
RealRock
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Re: Entstörung LED-Lampen

Beitrag von RealRock »

Wenn mit 100nF parallel zur Lampenleitung die Lampen ausgegangen sind, sieht es ganz danach aus, dass der Trafo gar kein echter Trafo ist, sondern ein Schaltnetzteil und auf der Lampenleitung ist HF. Der Kondensator wirkt dann als Kurzschluss und durch Überstrom wird abgeschaltet.

Lösungs- Möglichkeiten:
1.: Tausch durch echten 50 Hz- Trafo
2.: vor die Lampenleitung einen Brückengleichrichter mit 4 schnellen Dioden, dahinter dann 100nF oder mehr parallel, vielleicht auch Elko, und / oder Adern um Ferritkern wickeln – alles Mögliche austesten.
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