Nachdem Du ein "Verfächter" der Schwächung des öffentlch-rechtlichen Rundfunks bist, wundert mich Deine Wahlentscheidung.wittekind hat geschrieben: ↑Sa 18. Apr 2020, 16:16 Da verdreht aber einer ordentlich die Tatsachen.
Völliger Unfug. Die kommerziellen Sender mussten überhaupt nichts kopieren, weil sie etwas völlig Neues, bisher nicht dagewesenes geboten haben. Junges, modernes Formatradio mit fetzigen Jingles, US-Sound, Hitrotation und breitem Stereobild im Autoradio. Warum hatten Radio Luxemburg, RSH, RPR, RTL/Energy/100komma6 in Berlin usw. so einen großen Erfolg? Weil Sender wie WDR 2 oder NDR 2 gegen Ende der 70er / Anfang der 80er ein Kuddelmuddel-Programm mit Sendungen vom Landfunk, über Sport, Nachrichtenmagazine, Klassik und Rockmusik für junge Leute bis hin zu Schlagern geboten haben, wo bei vielen die Füße eingeschlafen sind. Hätten die Privaten zu ihrem Start als Popwelle oder Familienradio (Antenne Niedersachsen, RPR 2) das Programm der ARD-Servicewellen kopiert, niemand hätte dort Werbung gebucht und Sender wie FFH, Antenne Bayern oder FFN wären innerhalb von 3 Jahren wieder vom Markt verschwunden.Also: Antenne Bayern (Sendestart 1989) hat Bayern 3 (Sendestart 1971) kopiert und nicht umgekehrt.
Das Bayern 3 von 1971 war noch ein Gemischtwarenladen mit Einschaltfaktor, in erster Linie aber eine Servicewelle.
Auf den großen Erfolg von Antenne Bayern hat Bayern 3 erst Jahre später mit einer sehr umstrittenen Reform zum durchhörbaren, jungen Popradio 1992/93 reagiert und das bisherige Programm komplett über den Haufen geworfen, beliebte Moderatoren sind gegangen, langjährige Sendungen wurden aufgegeben usw.
Damals wurde das neue Bayern 3 zum Tagesgebleitmedium. Das B3-Programm von 1992/93 war die Antwort auf Antenne Bayern, nicht umgekehrt.
Geschichtsfälschung zu betreiben ist doch eigentlich Sache der von dir kritisierten AFD...
Eine ähnliche Panik hat man auch bei HR3, NDR 2 und besonders MDR Life (immer wieder Umstrukturierungen) bemerkt, als die Privaten ab 1993-96 langsam anfingen den etablierten Wellen gefährlich zu werden. Tiefpunkt war die SWF/SDR-Reform 1998. Seitdem dudelt es eben auch auf Kosten der Gebührenzahler.
Die alten Sendeschemata kennst du ja sicher, wenn nicht kannst du sie dir auf radiojunkie.de ansehen.
Da ist er wieder mit seinem Naziquatsch. Soll dein angelsächsisches Geschwätz jetzt als Argument dafür herhalten dass die Privaten die ARD kopieren?Das ist halt die Methode von rechtsaußen: Don't give me facts, my mind is made up.
Gib dir keine Mühe, ich bin überzeugter DIE LINKE-Wähler (mit einem FDP-Ausrutscher, den ich zutiefst bereue) und unterstütze sogar zwei örtliche Abgeordnete der LINKEn. Blöd, was? Das passt jetzt so gar nicht in dein Weltbild voller AFD-Paranoia.
Eine zwangssubventionierte ARD (vor allem aber ZDF) finde ich trotzdem ungerecht und nicht mehr zeitgemäß. Mit ihren mittlerweile über 60, eher 70 Hörfunkwellen und digitalen "Zusatzangeboten" (Webchannels, Loops, digitalen Datendiensten usw.) ist die ARD ein Schmarotzer. Ein Parasit, der sich am Trog der Allgemeinheit vollfrisst wie die buchstäbliche Made im Speck.
Aber verschanz dich ruhig weiter hinter deiner Angst und glaub dass du überall nur von den bösen Faschisten umzingelt bist.
Früher waren es die Russen, heute sind es die Rechten. Da darf man keine andere Meinung haben die nicht ins Schema passt.
Das sehen immer mehr Menschen völlig zurecht anders. Die Süddeutsche, die WiWo, der Spiegel, Stern, die FAZ oder der Tagesspiegel sind auch für Information und demokratische Meinungsbildung unerlässlich. Ebenso viele Bühnen, große Theater, Kabarettprogramme, Kleinkunstkooperativen, Arthouse-Regisseure, Dokfilmer, Naturfotografen, Kulturschuppen, Initiativen wie der NABU, Greenpeace usw. Es wird aber niemand gezwungen dafür zu zahlen. Mit welcher Rechtfertigung sollen also Menschen, die dieses Angebot gar nicht nutzen (können oder wollen) per Zwang eine Körperschaft mitfinanzieren, deren Hauptaufgabe es übertrieben dargestellt in erster Linie ist, Pressemitteilungen der Parlamente (Bund und Länder) wiederzugeben, stundenlange Plenarsitzungen zu übertragen, daraus die Meinungen von häufig den selben Herrschaften in Auszügen in Nachrichten einzupflegen, Talkshows mit einer Teilnehmerschaft an einem äußerst überschaubaren Pool an Gästen zu veranstalten, dramatische/betroffene/herzzerreißende BIlder von Naturkatastrophen, Kriegen, kranken Menschen und Seuchen immer und immer wieder zu wiederholen und Hitmusik der letzten 10 Jahre rauf und runterzu dudeln? Es widerstrebt dem Solidaritätsgedanken dann, wenn die Masse den Kulturgenuss einer kleinen Minderheit bezahlen soll. Von diesem Punkt sind wir in Deutschland nicht mehr weit entfernt.Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass der ör Rundfunk für Information und demokratische Meinungsbildung unerlässlich ist.
Sowohl Musik (Spotify, Yourmuze, LautFM), als auch fiktionale Unterhaltung (Prime, Netflix) und erst Recht Nachrichten holen sich die meisten jungen Menschen längst woanders. Zu dumm dass diese Generation künftig die Existenz der ARD gewährleisten soll.
Ich bin aber der Meinung, wenn es soviele starke Verfächter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt, kann man den Gebührenzwang sofort aufheben.
Sicherlich werden sich ausreichend finanzstarke Investoren (vor allem aus der Politik) finden, die mit Spenden die Existenz von ARD und ZDF sichern.
Unser Rudi ist sicher als glühener ARD-Fan auch gern bereit, künftig das Dreifache zu bezahlen, damit Leute, die sich nur einmal im Monat ein Steak vom Fleischer leisten können, künftig nicht mehr blechen müssen (wo die doch angeblich sowieso alle AFD wählen und RTL schauen). Soll jeder hören und sehen, was er mag und wovon er überzeugt ist. Demokratische Meinungsbildung heißt aber in den Augen derer, die damit argumentieren, dass man vermeintlich bildungsferne Schichten und sozial Schwache, leichtgläubige, naive und formbare Geister mit entsprechenden Tendenzen langsam in eine Richtung steuert, die der sozialen Erwünschtheit genehm ist und die dem System nicht mehr gefährlich werden kann.
Unser Rudi wäre mit Sicherheit der erste, der laut aufschreit wenn nach Corona die Medienförderung für kommerzielle Radio- und TV-Anbieter kommt.
Zitat aus der Homepage der LInken:
"Die Fraktion DIE LINKE steht für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die öffentlich-rechtlichen Sender, ARD, ZDF und Deutschlandradio sind für die Demokratie und die politische Kultur unseres Landes unverzichtbar. Trotz aller berechtigter Kritik an den Sendern im Einzelnen sieht DIE LINKE eine ihrer medienpolitischen Aufgaben darin, mit dafür Sorge zu tragen, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio jederzeit in der Lage sind, ihrem grundgesetzlichen Auftrag nachzukommen. "
Ich bezweifle erheblich, dass Du Dir fundiert Gedanken gemacht hast, wofür Du bist.
Aber es steht jedem frei, das Gegenteil von dem zu wählen, was er will. Da wundert es mich auch, dass Du als Linker die genanten Weltkonzerne wie Spotify in ihrem Streben nach dem MOnopol unterstützt. Wenn das fast alle so machen, dann liefern wir die gesamte Kommunikation (denn bei den sozialen Medien ist es ja ähnlich) einigen wenigen Konzernen aus, die dann nach Belieben zensieren und abschalten können.
Forderst Du als nächstes die Abschaffung der staatlichen Schulfinanzierung? Warum sollen Leute, nicht viel davon abbekommen haben, jetzt mit ihren Steuern die Schulen finanzieren, wo doch nur andere profitieren.
Und Du ignorierst, dass der ör Rundfunk Verfassungsrang hat. Radikale von rechts und links scheren sich nicht viel um die Verfassung, ich aber schon.