Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

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102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

Habakukk hat geschrieben: Sa 28. Mär 2020, 18:31 Solange du auf deinem völlig übertriebenen "Staatsrundfunk" beharrst, musst du auch den Gegenwind dafür ertragen. Wer mit markigen Worten postet, soll dann bitte kein Mimimi machen, wenn nicht jeder seiner Meinung ist und das entsprechend kund tut.

Würdest du deine teils berechtigte Kritik anders verpacken, wäre eine vernünftige Diskussion ja durchaus möglich.
ich denke, ich habe oft genug geschrieben, wie und warum ich den Begriff "Staatsrundfunk" verwende.

Dies ist ja genau das Problem. Warum soll bei diesem Thema nur eine bestimmte Form von Kritik zulässig sein? Warum ist staatlich reglementierter Zwang nicht kritisierbar? - auch wenn man sich an das Gesetz hält und zahlt?

Ich verwende den Begriff "Staatsrundfunk" auch nicht im Zusammenhang oder als Element einer Diktatur, sondern rein im Zusammenhang mit staatlichem Zwang, und natürlich auch der politischen Besetzung.
Habakukk
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Habakukk »

Das stimmt nicht! Es ist jede Form der Kritik zulässig. Aber der Begriff Staatsrundfunk bedeutet nun mal etwas anderes, den kannst du nicht einfach so umdefinieren.. Und wenn du ihn trotzdem verwendest, weil du es nicht anders willst, dann wird man dir auch nicht anders begegnen, das hast du einfach selber in der Hand. Aber daraus dann zu schließen, es würden hier nur bestimmte Meinungen zulässig sein, ist einfach falsch.
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Yoshi
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Yoshi »

@102.1: Der Begriff Staatsrundfunk hat eine bestimmte Bedeutung, und diese kannst du nicht so umdefinieren wie du es möchtest. Auch ändert es nichts an der Tatsache wenn du hier deine Definition des Begriffs zur Schau stellst.

Solltest du weiter hier rumpoltern wird es entsprechende Maßnahmen geben. Das gleiche gilt übrigens auch für die anderen die hier rege beteiligt sind.
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Funker Tommy
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Funker Tommy »

Das Umdefinieren von Begriffen ist in der Tat äußerst problematisch; da ist der bekannte 'Vogelschiss' ein gutes Beispiel
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

Yoshi hat geschrieben: Sa 28. Mär 2020, 19:53 @102.1: Der Begriff Staatsrundfunk hat eine bestimmte Bedeutung, und diese kannst du nicht so umdefinieren wie du es möchtest. Auch ändert es nichts an der Tatsache wenn du hier deine Definition des Begriffs zur Schau stellst.

Solltest du weiter hier rumpoltern wird es entsprechende Maßnahmen geben. Das gleiche gilt übrigens auch für die anderen die hier rege beteiligt sind.
Mit Respekt, ich finde diese Darstellung deinerseits unpassend, meine Beiträge als "rumpoltern" zu beschreiben und auch noch "entsprechende Maßnahmen" anzudrohen.

In einer Demokratie wird man noch seine Meinung äußern dürfen ohne irgendwelche Drohgebärden.

Außerdem habe ich keinen anderen User beleidigt und demnach nicht nach den üblichen Regeln in einem Diskussionsforum entsprochen.

Bedenke dies bitte auch, wenn Du in deinem Posting mich unbedingt an erster Stelle nennen willst, und "die anderen" erst an zweiter Stelle.

Danke.
wolfgangF
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von wolfgangF »

Es gibt nun mal den ÖR-Rundfunk und die ihn finanzierende Haushaltsabgabe, alles abgesichert durch Gesetze und mehrfache Urteile des Bundesverfassungsgerichts, und ich persönlich bin sehr froh darüber.

Klar gibt es auch kritikwürdige Aspekte, die habe ich auch schon benannt. Und das darf man selbstverständlich auch sagen.

Aber das ständige Herumgestänkere mit Begriffen wie „Zwangsgebühren“ und „Staatsrundfunk“ geht mir gehörig auf die Nerven. Deshalb danke an den Moderator :spos: .
Kranitz
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Kranitz »

Volle Zustimmung und auch von mir einen Dank an den Moderator. :spos:
rolling_stone
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von rolling_stone »

Ich habe mich die ganze Zeit hier rausgehalten, aber zum Begriff des "Staatsrundfunks" und den "Zwangsgebühren" muss selbst ich jetzt mal was loswerden.
Klar ist es kritikwürdig, dass politische Gruppierungen in den Aufsichtsgremien sitzen. Aber wenn man sich genauer damit beschäftigt, wird klar, dass es keinesfalls nur um die Regierungsparteien geht, sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen beteiligt werden und soit (auch wenn es das perfekte System nicht gibt) zumindest versucht wird, die gesellschaftliche Vielfalt abzubilden.
Deine Definition von Staat- = Zwang ("man hat es zu akzeptieren, ob es einem passt oder nicht") macht es wirklich nicht einfacher. Das würde bedeuten: Du müsstet von einem Sender vorgegebene Meinungen akzeptieren. Das stimmt aber gerade nicht. Selbst innerhalb eines Senders lassen sich durchaus sehr unterschiedliche Meinungen zu einem Thema vernehmen, und einem Journalisten wird nicht gleich der Kopf abgehauen, weil er einem Politiker mal mit kritischen Nachfragen auf die Finger klopft. Echter "Staatsfunk" mit Berichterstattung auf Regierungslinie sieht anders aus (Ungarn, Polen, Türkei und andernorts). Wer anderes behauptet, darf dies natürlich tun (dafür haben wir ja Meinungsfreiheit), aber muss dann auch akzeptieren, dass sich der Eindruck einer Nähe zu einer gewissen Partei auftut und dies nicht von jedem so goutiert wird, besonders wenn man diese eigenwillige Definition noch wie eine Monstranz vor sich herträgt. Wer austeilt, muss auch einstecken können, das ist echte Streitkultur, und da verhältst du dich, lieber 102.1, leider etwas dünnhäutig.
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

Ich denke, das was bei dieser Diskussion auch zumindest bei mir durchkommt, ist dass Deutschland in diesem Fall komplett anders denkt. Wie so oft in jedem Land in Europa liegt dies auch in der Geschichte.

In UK haben wir beispielsweise keine geschriebene Verfassung, aber auch keinen Geschichtsabschnitt eines diktatorischen oder faschistischen Systems und das demokratische System ist neben der Monarchie sehr sehr alt. Dafür gab es eine Reihe von anderen geschichtlichen Dingen und Grausamkeiten...

In Deutschland ist man aus meiner Betrachtungsweise in der jüngeren Vergangenheit mehr gezeichnet worden und besteht demnach auf einer gewissen Sicherheit, oder glaubt mehr das geschriebene Dinge mehr Sicherheit schaffen. Das Grundgesetz ( auch dies kam in dieser Diskussion vor ) oder abgleiten in politische Extreme etwa die AfD ( auch dies wurde genannt ) sind dafür etwa Anzeichen .

In UK würde keiner im Traum daran denken, diese Themen irgendwie mit der Finanzierung der BBC in Zusammenhang zu bringen.

Hinsichtlich UK, so scheint es auch mir, werden staatliche Institutionen auch tendenziell anders betrachtet als in Deutschland. Etwa das Polizeiwesen wirkt fairer, ansprechbarer und bürgernäher wahrgenommen. Oder auch das ganze Thema Verteidigung oder auch die BBC.

In Deutschland habe ich immer den Eindruck, der Polizei eher aus dem Weg zu gehen, obwohl ich nichts zu befürchten habe. Deutsche Polizei als staatliche Institution wirkt einfach unnahbar bis hin auch zu weltfremd auf mich, für die Probleme die es in verschiedenen Brennpunktvierteln so gibt. Es ist einfach das "historische Stigma" welches auf der Polizei in Deutschland lastet. Die BBC hat natürlich auch eine historische Bedeutung, die ihr noch heute nachhängt, im positiven Sinne natürlich.

Den Begriff "staatlich" oder "Staats-" verwende ich generell für die offizielle staatliche Organisation welche sich auch nicht in privater Hand befindet. Dabei ist es mir egal ob es um Telefongesellschaften, oder das Postwesen, oder die Eisenbahn, oder den Rundfunk ging. Nur weil eine Eisenbahn staatlich geführt ist, heist es noch lange nicht, dass es eine Diktatur sei, und auch eine staatliche Telefongesellschaft heist auch nicht, dass jetzt jedes Telefonat abgehört wird und auch ein Staatsrundfunk heist auch nicht automatisch Diktatur oder Hitler.
Habakukk
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Habakukk »

102.1 hat geschrieben: Mo 30. Mär 2020, 00:04 In Deutschland habe ich immer den Eindruck, der Polizei eher aus dem Weg zu gehen, obwohl ich nichts zu befürchten habe. Deutsche Polizei als staatliche Institution wirkt einfach unnahbar bis hin auch zu weltfremd auf mich, für die Probleme die es in verschiedenen Brennpunktvierteln so gibt. Es ist einfach das "historische Stigma" welches auf der Polizei in Deutschland lastet.
Sehe ich absolut überhaupt nicht so. Wann immer ich mit der Polizei zu tun hatte, war deren Auftreten freundlich, höflich und entspannt. Es gibt Einzelfälle, ganz klar! Aber im Großen und Ganzen kann ich deine Aussage überhaupt nicht bestätigen.
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rolling_stone
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von rolling_stone »

Der Polizei eher aus dem Weg gehen würde ich in Italien, wo man auch Streifenpolizisten zumindest in den frühen Neunzigern noch gerne mal mit der Pistole im Anschlag sah (ist das heute auch noch so?). Aber in Deutschland würde ich nach dem Motto "Ausnahmen bestätigen die Regel" sagen, Angst vor der Polizei braucht man wirklich nicht zu haben. Korrekt, aber keinesfalls weltfremd (kannst ja gerne mal in einer PM schildern, was dich zu dieser Ansicht bewegt), und A..löcher gibt's halt überall, aber das kannst du nicht pars pro toto betrachten.

Auch die BBC hat im 2.Welktrieg eine politische Agenda verfolgt, auch wenn das in den deutschen Sendungen nicht so offensichtlich war wie bei der VOA, bei der auch gerne mal mit bewussten Falschmeldungen gearbeitet wurde.
Funker Tommy
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Funker Tommy »

Beispiel?
Terranus
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Terranus »

RudiP hat geschrieben: Do 19. Mär 2020, 09:57 Die Vielfalt an öffentlch-rechtlichen Programmen und Anstalten ist aus der Erfahrung entstanden, dass ein einheitlicher Rundfunk leicht missbraucht werden kann, siehe Goebbels. Aber für AfD-Fans ist das ja leider kein Argument. Die fänden das vielleicht noch gut.
Ich lese das erst jetzt... das gute alte Totschlagargument. Sehr simpel. Wer den ÖR nicht so gut findet, wie er ist, wird in die Nähe von Goebbels und der AfD gerückt. Auf dem Niveau sollte man eigentlich gar nicht weiterdiskutieren. Die Vielfalt (ob es überhaupt eine ist, darüber kann man sich auch streiten, BR3, NDR2, SWR3, MDR Jump.... Vielfalt ??) war nicht das Problem, sondern die Zentralität. Und eine Zentralisierung will praktisch niemand. Im Gegenteil, ich persönlich fände eine Stärkung der ARD Anstalten gegenüber der schrittweisen Privatisierung des ZDF für richtiger. Wo das ZDF gegenüber der ARD die nötige Vielfalt bietet, damit wir nicht Gefahr laufen, bei Goebbels und der AfD zu landen, das muss mir mal einer erklären. Aber klar, so kann man reden, wenn man sichs sehr einfach machen will.
Funker Tommy
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Funker Tommy »

Richtig, bei dieser "Vielfalt" der zahllosen regionalen Pop, Schlager und Autofahrerwellen müsste man dringend rationalisieren
raeuberhotzenplotz2
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von raeuberhotzenplotz2 »

Das politische ist das eine und ich finde unser Staat hätte mehr Glaubwürdigkeit, gäbe es nicht diese Art von staatlich verordnetem Zwangs-Journalismus, der zwangsläufig in Gefälligkeitsjournalismus enden muß.

Der andere Aspekt ist, daß diese Gebühr wirklich ein Problem für mache Menschen darstellt, ich kenne selbst solche. Die betreffende Person hat schon höflich darum gebeten wenigsten monatlich zahlen zu dürfen, da über 50€ alle drei Monate einfach mehr weh tun, keine Chance. Da tut jeder Cent weh und von dieser Organisation (GEZ) werden arme Menschen kaltschnäuzig abgewiesen. Man will nur ihr Geld. Die betreffende Person war alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und lebt heute von einer mickrigen Minirente. Trotzdem muß sie zahlen und auch noch das gleiche wir ich obwohl ich vermutlich ein vielfaches ihres Einkommens habe.

Und manche Politiker (SPD, Linke) stilisieren das teilweise noch zu einer "Demokratieabgabe". Da braucht man nichts mehr dazu sagen...
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