Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

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Eckhard.
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Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Eckhard. »

Kam gerade rein: Der monatliche Rundfunkbeitrag in Deutschland soll von 17,50 Euro auf 18,36 Euro steigen. Die Ministerpräsidenten fassten am Donnerstag einen entsprechenden Beschluss zu einem Entwurf, wie die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz mitteilte. Nun sollen die Länderparlamente zunächst vorunterricht werden, später müssen sie auch noch zustimmen.
Funker Tommy
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Funker Tommy »

Interessant wäre zu erfahren wie man mit der zunehmenden Zahl von Zahlungsverweigerern umgeht.
DB1BMN

Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von DB1BMN »

Geschickter Zeitpunkt.
Jetzt wo alle Welt von "Rona" spricht, kriegt es kaum einer mit, dass die Gebühren erhöht werden.
Eckhard.
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Eckhard. »

@DB1BMN: Na ja, ich will niemaden in Schutz nehmen, aber der Termin der Gespräche samt entsprechender Tagesordnung auch für dieses Thema auf diese Woche war schon länger geplant :(
vossi
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von vossi »

Wow, 0,86€/Monat mehr, nach 11 Jahren ohne Erhöhung.
Hände hoch, wer in den letzten 11 Jahren keine Lohnerhöhung hatte....
Jetzt kommt wieder die Zeit der Internettrolle, der F.A.Z., von Focus Online und des Springer Verlags. Wetten?
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

vossi hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:48 Wow, 0,86€/Monat mehr, nach 11 Jahren ohne Erhöhung.
Hände hoch, wer in den letzten 11 Jahren keine Lohnerhöhung hatte....
Jetzt kommt wieder die Zeit der Internettrolle, der F.A.Z., von Focus Online und des Springer Verlags. Wetten?
Nur das Problem ist, das F.A.Z. Abo ist freiwillig die Haushaltsabgabe ein Zwang.

Die Haushaltsabgabe muss auch gezahlt werden wer kein Fernsehen hat, und ist im Vergleich zu anderen Ländern ( ausgenommen der CH oder AT vielleicht ) ziemlich hoch.

In UK ist die TV License nur dann Pflicht, wenn man auch Fernsehen hat, Internet und Radio sind ausgenommen. Dies wird gerne vergessen.

TV Licence evasion ist allerdings in UK ein Strafdelikt, in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit.

Zudem ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland mehr als gut finanziert.

Die Diskussionen über öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind immer eine Diskussion über rechtlicher Belehrung, vorauseilendem Gehorsam, Zwangsgefühle bei manchen Betroffenen, und dem Begriff "Staatsrundfunk", den ich so verwende wie "Staatsreligion". Es zwingt mich ja auch niemand an eine bestimmte Religionsgruppe Mitgliedsbeiträge zu zahlen und auch der Übertritt in eine andere Religion steht mir frei.
Nordi207
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Nordi207 »

Wenn es nur noch Private gebe, hätten wir nur noch RTL und BBC mir erwähnenswerten Nachrichten im TV.
Die meisten Menschen schauen eben Öffis, besonders wenn in der Welt und/oder bei uns etwas passiert.
Diese gehören nicht immer zu den Werberelevanten Personenkreisen. Somit fällt Werbung z.T. aus. Ähnlich wie bei RPR2 damals.
Ich wünschte der Öffi-TV wäre etwas kritischer mit der Politik, bzw gänzlich Politikerbefreit in der personellen Besetzung.
Im Radio verabschiedet man sich ja schon seit Jahren vom öffentlichen Auftrag. Daher kann ich Kritik auch verstehen.
Eckhard.
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Eckhard. »

102.1 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 10:17Nur das Problem ist, das F.A.Z. Abo ist freiwillig die Haushaltsabgabe ein Zwang.
Vermutlich gemeint waren wohl eher die üblichen "kritischen" Artikel in der F.A.Z usw. gegen die "Haushaltsabgabe", nicht die kostenpflichtigen Abos :D
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

Nordi207 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 12:47 Wenn es nur noch Private gebe, hätten wir nur noch RTL und BBC mir erwähnenswerten Nachrichten im TV.
Die meisten Menschen schauen eben Öffis, besonders wenn in der Welt und/oder bei uns etwas passiert.
Diese gehören nicht immer zu den Werberelevanten Personenkreisen. Somit fällt Werbung z.T. aus. Ähnlich wie bei RPR2 damals.
Ich wünschte der Öffi-TV wäre etwas kritischer mit der Politik, bzw gänzlich Politikerbefreit in der personellen Besetzung.
Im Radio verabschiedet man sich ja schon seit Jahren vom öffentlichen Auftrag. Daher kann ich Kritik auch verstehen.
Dann sollen auch nur Diejenigen zahlen, die diese Medien auch nutzen.

Das ist ja nicht so schwer, weder technisch zu implementieren, noch zu verstehen.

Nur immer zwanghaft irgendwas zahlen, was man nicht will, ist auch nicht nett.

Schade finde ich auch, dass es keine Abstufungen gibt, im Tarif, etwa nur Radio, oder nur Radio u. Fernsehen.

Es ist leider ein pauschaler Zwang.

Damit ist auch nicht die Qualität gemeint. Und, ja, dann ist noch das von dir angesprochene Thema "etwas kritischer mit der Politik, bzw gänzlich Politikerbefreit in der personellen Besetzung". Kein Wunder, dass die Ministerpräsidenten in ganz Deutschland fast einhellig für diese Lösung sind.

Die FAZ gehört sicher zu den besseren und qualitätsvollen Zeitungen in Deutschland, dennoch wird niemand gezwungen deren Abo zu nehmen.

Oder Zwangsbeiträge an die Evangelische Kirche, wenn man lieber Katholik ist.

Dieses System ist einfach nicht mehr zeitgemäß und dies fernab von dem zu zahlenden Betrag.
GLS
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von GLS »

102.1 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 15:46 Dann sollen auch nur Diejenigen zahlen, die diese Medien auch nutzen.
So wie Krankenkassenbeiträge auch nur die zahlen sollen, die krank sind?

Nein, es ist eine solidarische Finanzierung, wenn alle zahlen. Ob sie es nutzen oder nicht, ist nicht entscheidend.
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

GLS hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 17:05
102.1 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 15:46 Dann sollen auch nur Diejenigen zahlen, die diese Medien auch nutzen.
So wie Krankenkassenbeiträge auch nur die zahlen sollen, die krank sind?

Nein, es ist eine solidarische Finanzierung, wenn alle zahlen. Ob sie es nutzen oder nicht, ist nicht entscheidend.
Leider auch falsch aber dennoch ein oft genanntes Argument. Die Krankenkasse kann ich in Deutschland frei wählen, und zwar sowohl die gesetzliche als auch die private Kasse.

TKK, oder AOK, oder eine Ersatzkasse, oder komplett privat, die Entscheidung liegt bei mir.
Nordi207
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von Nordi207 »

Leider auch zweifelhafte Argumentation.
Du hast ARD, ZDF, DLF etc
Ob TKK, AOK etc, zahlen musst Du auch hier.
Außerdem gibt es noch mehrere Beispiele aus dem Alltag, in dem das solidarische Prinzip in verschiedenen Weisen angewandt wird.
102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

Nordi207 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 18:11 Leider auch zweifelhafte Argumentation.
Du hast ARD, ZDF, DLF etc
Ob TKK, AOK etc, zahlen musst Du auch hier.
Außerdem gibt es noch mehrere Beispiele aus dem Alltag, in dem das solidarische Prinzip in verschiedenen Weisen angewandt wird.
Leider auch nein.
Ich bin beruflich mehrheitlich in UK, und zahle in UK TV License.

Ich habe einen Wohnsitz in Deutschland, an welchem auch ein KFZ angemeldet ist, welches ich nicht nach London bringen kann, da kein Parkplatz.
Die KFZ Anmeldung geht nur auf die Meldeadresse.

Auf Grund der Meldeadresse musst ich die Haushaltsabgabe zahlen.

Und nein Fernsehen habe ich keines, es interessiert mich einfach nicht, noch empfinde ich Solidarität darin.

Daher finde ich es eine unrichtige Belehrung bzw. habe das Gefühl der Belehrung, siehe meinen obigen Beitrag.

Deswegen sind das immer die gleichen Diskussionen und andere Meinungen sind offenbar nicht richtig, selbst wenn man widerwillig zahlt.
ulionken
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von ulionken »

102.1 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 18:18 Daher finde ich es eine unrichtige Belehrung bzw. habe das Gefühl der Belehrung, siehe meinen obigen Beitrag.

Deswegen sind das immer die gleichen Diskussionen und andere Meinungen sind offenbar nicht richtig, selbst wenn man widerwillig zahlt.
Es bestreitet wohl niemand, dass Du Deine Meinung haben und äussern kannst. Allerdings ist es auch keine "Belehrung", wenn Dir andere Diskussionsteilnehmer widersprechen und Argumente für ihre gegenteilige Meinung anbringen. Es zwingt Dich ja niemand, deren Meinung zu übernehmen.

Ich bin ebenfalls nicht Deiner Meinung, finde das Solidarprinzip bei der Rundfunkabgabe angemessen. Ich habe auch längere Zeit sowohl UK TV Licence und GEZ gleichzeitig bezahlt. Wer beruflich in dieser "Expat-Situation" ist, für den sind diese Beiträge doch finanziell problemlos verkraftbar. Da habe ich schon mehr Verständnis für die Leute, die knapp über Sozialhilfe-Niveau leben müssen, deshalb nicht von der Abgabe befreit werden. Für sie ist der Beitrag schon deutlich spürbar.

Mich überzeugt das Rundfunksystem im D im Vergleich zu anderen Ländern davon, dass es diese Abgabe braucht. Woanders gibt es entweder nur staatsabhängigen Rundfunk (z.B. Griechenland, Italien)oder nur private Stationen oder der öffentliche Rundfunkist so schwach, dass er finanziell von Spendern aus der Wirtschaft abhängig ist (NPR in USA). Da schätze ich unser System trotz seiner Schwächen doch sehr viel mehr!

73 de Uli
UKW/TV-Arbeitskreis, FMLIST
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102.1
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Re: Neuer Rundfunkbeitrag / Haushaltsabgabe ab Anfang 2021

Beitrag von 102.1 »

ulionken hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 19:13
102.1 hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 18:18 Daher finde ich es eine unrichtige Belehrung bzw. habe das Gefühl der Belehrung, siehe meinen obigen Beitrag.

Deswegen sind das immer die gleichen Diskussionen und andere Meinungen sind offenbar nicht richtig, selbst wenn man widerwillig zahlt.
Es bestreitet wohl niemand, dass Du Deine Meinung haben und äussern kannst. Allerdings ist es auch keine "Belehrung", wenn Dir andere Diskussionsteilnehmer widersprechen und Argumente für ihre gegenteilige Meinung anbringen. Es zwingt Dich ja niemand, deren Meinung zu übernehmen.

Ich bin ebenfalls nicht Deiner Meinung, finde das Solidarprinzip bei der Rundfunkabgabe angemessen. Ich habe auch längere Zeit sowohl UK TV Licence und GEZ gleichzeitig bezahlt. Wer beruflich in dieser "Expat-Situation" ist, für den sind diese Beiträge doch finanziell problemlos verkraftbar. Da habe ich schon mehr Verständnis für die Leute, die knapp über Sozialhilfe-Niveau leben müssen, deshalb nicht von der Abgabe befreit werden. Für sie ist der Beitrag schon deutlich spürbar.

Mich überzeugt das Rundfunksystem im D im Vergleich zu anderen Ländern davon, dass es diese Abgabe braucht. Woanders gibt es entweder nur staatsabhängigen Rundfunk (z.B. Griechenland, Italien)oder nur private Stationen oder der öffentliche Rundfunkist so schwach, dass er finanziell von Spendern aus der Wirtschaft abhängig ist (NPR in USA). Da schätze ich unser System trotz seiner Schwächen doch sehr viel mehr!

73 de Uli
Man kann und sollte frei die Meinung äussern dürfen auch wenn es um einen Zwang geht. Ich habe immer beim Thema öffentlich rechtlicher Rundfunk bzw. Staatsrundfunk das unangenehme Gefühl, dass es immer eine besserwissende Belehrung ist, die man einfach zu akzeptieren hat, zu zahlen hat, egal ob man die Meinung hat, oder nicht. Weder die FAZ noch die Welt, oder die Zeit oder der Spiegel haben irgendeinen Solidarität-Anspruch, und sie produzieren unterschiedliche Meinungen, die auch ganz gut die Gesellschaft abbilden können, ohne dass Jemand gezwungen wird. Warum soll es gerade das Fernsehen anders sein.

Ich wundere mich halt immer wieder wie viele Menschen die Situation mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dessen Finanzierung für gut finden, und nicht zu sehr kritisieren.

Wohnen in London ist auch nicht billig. Und zweimal Fernsehgebühren zu zahlen, da ist es wirklich nicht zu viel verlangt, hier eine Regelung zu finden. Sorry, aber das Verständnis habe ich einfach nicht. Gegen Vorlage der TV License muss eine Befreiung in Deutschland möglich sein, so schwierig ist das ja nicht. Etwas Flexibilität kann man sich schon erwarten.
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