RTL Störung 97,0

[Frequenzfieber]

Bei RTL in Luxemburg scheint sich offensichtlich niemand mehr um den Sender zu kümmern. Das aus Berlin offensichtlich als Stream übertragene Signal wird seit geraumer Zeit nur noch Bruchstückweise mit langen Pausen übertragen. 4 Sekunden Programm, 5 Sekunden Stille, 4 Sekunden Programm, 5 Sekunden Stille...

[Dudelsack]

Könntest du eventuell den Zeitraum, in dem du diese Störung schon beobachtet hast etwas genauer eingrenzen?
Ist auch der Sender in Dudelange auf 93,30 MHZ von der Störung betroffen oder macht nur Hosingen probleme?
In jedem Fall ist es traurig, wenn ein Sender von der Leistung und Reichweite der 97 MHZ offenbar ziemlich unbemerkt vor sich hin sendet.

[Spacelab]

Ich war eben hier in einem Büro gewesen in dem wie immer RTL Radio lief. Ohne Störungen. Allerdings wird hier die 93,3 empfangen. Entweder ist die Störung mittlerweile behoben worden oder es liegt an der Zuführung der 97,0.

[Spacelab]

Also ich hab das gerade nochmal nachgeprüft. Die 97,0 läuft auch störungsfrei. Die 93,3 läuft mindestens mal seit gestern Abend ohne Störungen. Denn so etwas wäre der Nachtschicht aufgefallen. Also vermute ich mal eine Störung der Zuführung zur 97,0.

[Eckfunk]

Die Störung war gestern Abend gegen 23 Uhr, als ich übers Band drehte, bereits da (auf der 97,0). Da dürfte also die Nacht über mehr Stille als Programm gesendet worden sein.

[Spacelab]

Also Zuführungsprobleme zur 97,0. Dann hat der Sender also nur 1 Zuführung und keine Havariesicherung. Genau das gleiche hatten wir mal vor knapp 2 Jahren mit der 93,3. Die ist genauso angebunden. Wenn die eine Zuführung zickt ist Schicht im Schacht. Eine Ausweichmöglichkeit gibt es nicht.

[Frequenzfieber]

Zu der 93,3 kann ich nichts sagen, da ich sie nicht empfangen kann. Ein stotternder Stream ist natürlich tückisch, weil keine durchgehende Stille gesendet wird, die einen eventuell dazugeschalteten Silence Detector dazu bewegen würde auf eine andere Quelle umzuschalten. Aber wenn es eh keine alternative Zuführung gibt, hat sich das ja sowieso erledigt...

[anyone]

Also ich kann dieses Problem bestätigen.. Bin heute Morgen gegen 6 über die N7 von Hosingen aus nach Süden gefahren und konnte die Störung auf 97,0 sowie 93,3 beobachten.

[DH0GHU]

Warum sendet man überhaupt das deutsche RTL-Programm aus Luxemburg?
Richtig, für eine handvoll Hörer im eher ländlichen Raum in Deutschland.
Die Sender verursachen im Wesentlichen "ehda-Kosten" plus Stromkosten. Ich würde davon ausgehen, dass die ganz schnell wegrationalisiert werden, wenn größere Erneuerungen anstehen. Bis dahin dudeln die halt lieblos vor sich hin.

Achja: Frequence Verte auf 92,8 MHz hatte mal jahrelang intermittierende Leistungsschwankungen... hat offenbar nicht weiter gestört.

[Spacelab]

Ist doch ein gutes Geschäft mit den beiden Frequenzen aus Luxemburg. Das Programm kommt (fast) 1zu1 aus Berlin. Ist also eh schon vorhanden und kostet nix extra. Lediglich Wetter und Verkehr kommen aus Lux und das wird auch noch "Präsentiert von". Dafür kann man die teilweise recht üppige Werbezeit 2 mal verkaufen. Einmal für Berlin und einmal für das deutschlandweite Programm. Es gab sogar mal eine Zeit da hatten das deutschlandweite und das Luxemburger Programm getrennte Werbefenster. Man darf auch nicht vergessen das RTL Radio im Saarland sich stetig mit SR1 um den Platz des dritt beliebtesten Radioprogramms streitet. Seit man zum 08/15 Hitdudler geworden ist wird das Programm auch wieder vermehrt gehört.

[Dudelsack]

Warum sendet man überhaupt das deutsche RTL-Programm aus Luxemburg?
Richtig, für eine handvoll Hörer im eher ländlichen Raum in Deutschland.

Ich denke eher, das hat was mit Besitzstandswahrung zutun. Das Luxemburger Programm gibt es ja sowohl aus Dudelange, als auch aus Hosingen bereits. Also lässt man dieses Berliner Programm weiter dort laufen, schiebt noch ein paar lokale Elemente ein, auf das sich keiner beschweren möge und lehnt sich entspannt zurück, schließlich hat man gerade erfolgreich Konkorenz verhindert...

Es gab sogar mal eine Zeit da hatten das deutschlandweite und das Luxemburger Programm getrennte Werbefenster.

Jawohl. Ich sage nur Leeederlaaand in St. Vith...

[Randfunker]

Besitzstandswahrung ist ein sehr passendes Stichwort. Denn als klassischer Periphersender ("Vier fröhliche Wellen" von einst) konnte RTL in Richtung Deutschland mit voller Leistung abstrahlen (wie auf der LW Richtung Paris). Das UKW-Strahlungsdiagramm Richtung Eifel (97,0) bzw. Saarland (93,3) ist ein Paradebeispiel für das, was früher auf UKW möglich und akzeptiert war (anderes Beispiel Säntis-Reichweite nach Deutschland), mittlerweile aber verpönt scheint. Auf offizieller Ebene wird Overspill zunehmend verhindert, jeder kocht heute wieder nur sein nationales Süppchen. So erklärt sich, dass RTL - obwohl laut BCE die Sender für einen DAB+-Betrieb bereitstehen - kein besonderes Interesse am terrestrischen Digitalradio hat: Die international koordinierbare Reichweite von 7D käme wohl nicht mehr im Geringsten an die von UKW heran. Und Besitzstandswahrung gilt wohl auch im Inland: Auf DAB+ müsste man wohl Mux-Nebenbuhler ertragen, die auf UKW bislang keine echten Konkurrenten sind. Man sagt dann, der Ball in Sachen Digitalradio liege bei der Regierung - deren Inaktivität in der Sache wird von der RTL-Gruppe aber sicherlich auch wohlwollend in Kauf genommen.
Interessant wird das Ganze in Luxemburg, wenn im kommenden Jahr auch in Lothringen DAB+ auf Sendung geht ...

[Dudelsack]

Ja, der Overspill wird immer kleiner. Sei es jetzt, weil immer neue Funzeln aufgeschaltet werden oder weil die Leistung immer weiter abgesänkt wird. In beiden Disziplinen ist Deutschland ganz groß. Ersterem viel zum Beispiel auch die 97,00 MHZ zum Opfer, da auf dieser Welle oder auf den Nachbarfrequenzen fröhlich gefunzelt wird. Arno Müller sagte einstmals, mit den beiden UKW-Frequenzen könne man in der Eifel die Grashalme und die Kühe beschallen (das kann man hier nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=6NE1Jh1P0zA). In den Zeiten, in denen es noch nicht so viele Störsender gegeben hat, war das wohl mal anders.
Zweiteres, also die Leistungsreduzierungen, können wir hier auch gut. Der SWR sei hier besonders genannt. Er fährt am Wittho seit geraumer Zeit so starke Einzüge in Richtung Schweiz, dass selbst am Deutschen Bodenseeufer teils kein wirklich sauberer Empfang mehr möglich ist. Die Hornisgrinde wurde ja auch stark in Richtung Frankreich gedrosselt...
Apropos Hornisgrinde: Stimmt es eigentlich wirklich, dass die Sender von dort vor der Leistungsreduzierung im Pariser Raum für Störungen sorgten oder fällt das unter DXerlatein?

[Marc!?]

Besitzstandswahrung ist ein sehr passendes Stichwort. Denn als klassischer Periphersender ("Vier fröhliche Wellen" von einst) konnte RTL in Richtung Deutschland mit voller Leistung abstrahlen (wie auf der LW Richtung Paris). Das UKW-Strahlungsdiagramm Richtung Eifel (97,0) bzw. Saarland (93,3) ist ein Paradebeispiel für das, was früher auf UKW möglich und akzeptiert war (anderes Beispiel Säntis-Reichweite nach Deutschland), mittlerweile aber verpönt scheint.

Interessant ist aber in diesem Zusammenhang, dass die 93,3 erst Mitte der 80er Jahre mit Genf in betrieb ging. Vorher wurde die 88,9 aus Hosingen fürs Saarland abgestrahlt, wenn gleich auch mit dem selben Richtdiagramme. Durch die Europawelle Saar war wohl das Saarland in den 60er und 70er Jahren nicht unbedingt die Zielgruppe.
Die 88,9 wurde dann Mitte der 90er Jahre für RTL Letzebourg nach Dudelange mit Richtstrahlung nach Norden umkoordiniert.