Leprechaun hat geschrieben: ↑So 29. Sep 2019, 22:22
In dem Falle wohl ersteres. In Dänemark ist Danmarks Radio übermächtig, selbst an der 5. Landesweiten UKW-Kette sind in den letzten Jahren mehrere private Anbieter gescheitert.
Genau so ist es - ist auch gut so. Nur ich bin der Meinung (wie viele andren auch) DR soll nicht größer und teurer werden.
vossi hat geschrieben: ↑Mo 30. Sep 2019, 06:38
Die "tacktick" von konservativen und neoliberalen Parteien in Europa, was öffentlichen Rundfunk & TV angeht, ist eigentlich immer gleich:
Erstmal sollen die massenattraktiven Programme weg, damit auch die meisten Hörer/Zuschauer weg sind.
Werden dann mit Nischenprogrammen nur noch 5-10% Marktanteil erreicht, heisst es dann später:
Hört/sieht ja eh keiner mehr, wofür das viele Geld ausgeben, kann weg.
Dies trifft aber nicht auf Dänemark zu. Dänemark hat (noch) die höchste Rundfunkgebühr der Welt (etwa 340 Euro im Jahr). In Dänemark gibt es eben keine KEF wie in Deutschland. Über die Jahre hat DR das Angebot ständig erweitert Online und Linar - es könnte so nicht ständig weitergehen. Ich denke, dass die Akzeptanz der ÖR Sender durch diese Sparmaßnahme sich erhöhen wird, bleibt abzuwarten.
In Dänemark sind auch die Postgebühren für Briefporto so hoch wie sonst nirgendwo in der Welt. Trotzdem wird nicht mehr oder weniger Post verschickt deshalb.
Das dänische Radio hat sich mit der Abspaltung diverser "unbequemer" Musikstile in die Webchannels / Digitalspartenkanäle selbst überflüssig gemacht. P3 und P4 dudeln zu 30 Prozent das selbe an dänischen Charttiteln. Alles was älter ist als 85 ist bei P5 gelandet, alles was sperriger ist als Bruno Mars und Milye Cirus hat man zu P6 ausgelagert. Das kommt dabei heraus wenn die Massenprogramme P3 und P4 das selbe spielen wie Nova/The Voice (Chartmusik/Urban/Dance) und Radio 100/PopFM (80er/90er/aktueller Softpop). Wer braucht da noch Danmarks Radio? Die Privaten sind dank massiver Frequenzaufrüstung UKW und landesweiter Abdeckung DAB mittlerweile fast überall genauso gut zu empfangen. Die paar Regionalmeldungen am Morgen bei P4 machen doch keinen Unterschied mehr aus. Die Nachrichten holen sich die Leute übers Smartphone. Man hat Angst dass wenn man P6 zumacht die Leute nicht wieder zu P3 zurückkehren!
Der schwedische Rundfunk hat ein ähnliches Problem. P1, das lange unangefochten vor den privaten Stationen war, befindet sich immer mehr auf Talfahrt seitdem dort abends in den Magazinsendungen auch Populärmusik aus den Charts gespielt wird. Rix FM ist schon an P1 vorbeigezogen, Megapol ist auf dem Sprung und wird Anfang des Jahres P1 überholen. P3, das die selbe Musik wie die kommerziellen Dudelradios bedient, befindet sich mit konstanten Verlusten schon hinter NRJ, Star FM liegt nur noch knapp dahinter und gewinnt stetig dazu vor allem bei den Leuten zwischen 30 und 40. Man kann davon ausgehen dass gegen Mitte des neuen Jahres P3 soweit zurückfällt, dass von den landesweiten Stationen nur noch Rockklassiker schlechter ist, das ohnehin nur in den Ballungsräumen zu empfangen ist. P2 spielt keine Rolle trotz landesweiter Empfangbarkeit liegen die Werte hier unter 2 Prozent Zuhörern. Zwar liegt P4 noch in der Gunst der Zuhörer weit vorne (fast 40 Prozent aller Einwohner schalten dieses Programm nach wie vor ein), aber jedes Jahr sind es rund 2 Prozent weniger. Und da hat man sämtliche Zusatzangebote wie P3 Star schon eingestellt, also deren Hörer müssten jetzt nach Plan von SR bei den Hauptprogrammen gelandet sein. Viele von denen schalten aber stattdessen NRJ oder Rix FM ein oder eben hören gar kein Radio mehr.
So ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist absolut verzichtbar. DR und SR haben seit Jahren einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Inhaltlich nur dummes Geschwafel, abends statt Musikspecials stundenlange Podcasts und Musikwiederholungen schlimmer als bei den Privatstationen. Warum dafür bezahlen? Warum einschalten???
Hier kurz die Info dass P7 Mix wie geplant mehr oder weniger zum Jahresende dicht gemacht wurde.
Am 2. Januar um 3 Uhr morgens unserer Zeit wurde der Schalter zu Beginn der Nachrichten umgelegt.
Zuvor war aber schon als "ersatz" das private Mix7 auf Sendung gegangen, dieses wird von Bauer betrieben, also gibt es 3 große Unterschiede zu P7 Mix:
-das ist ein unmoderiertes Musikprogramm, keine musikjournalistische Popwelle mit Public Service Elementen.
- gesendet wird nicht landesweit sondern nur in Kopenhagen und Aarhus über DAB lokal
- es wird selbstverständlich Werbung ausgestrahlt