Mittelwelle im Auto - Knacksen bei Schlaglöchern

[Peter Schwarz]

LWie: Das wird eher die Lichtmaschine sein, die da "singt". Das kenne ich auch. Statische Entladungen sind natürlich möglich...aber bei Schlaglöchern? Vielleicht auch irgendwo ein Wackelkontakt?

[DB1BMN]

Gestern mal einen Test gemacht. 198 kHz BBC
Mit 50 km/h über Kopfsteinpflaster gebrettert, kein Knacksen.
Mit ca. 30 km/h über tiefe Schlaglöcher, kein Knacksen.
Mit 30 km/h über Gullis gefahren, kein Knacksen.
Mit ca. 50 bis 60 über Gullis gefahren, Knacksen.

Offensichtlich brauch man eine Mindestgeschwindigkeit und es muss ein metallischer Gegenstand überfahren werden.

[DB1BMN]

Gibt es schon neue Erklärungsansätze dafür?

Ich habe am WE wieder ein paar Messfahrten gemacht.
Die 162 kHz eignet sich sehr gut dafür, da man keine störende Modulation hat, sondern nur einen konstanten Träger.

Dabei ist mir aufgefallen, dass der Effekt auch bei kleineren Geschwindigkeiten auftritt, jedoch sehr viel schwächer ausgeprägt.
Beispiel: Überfahren eines Bahnüberganges mit 20 km/h produziert ein gerade noch vernehmbares knacksen wie ein fernes Gewitter.

Ferner ist mir aufgefallen, dass der Effekt zwar bei metallischem Untergrund (Gullydeckel, Dehnungsfugen) am größten ist, aber auch bei nicht leitfähigem Untergrund auftritt, nämlich wenn sich die Oberfläche ändert.
Beispiel: Querrinnen oder Flicken aus anderem (dunklerem = frischem) Asphalt oder Pflastersteinen.
Besonders ausgeprägt: rote Beton-Pflastersteine. Da gibt's schnelles Gekrissel, wie beim Bürstenfeuer eines Motors.

Bislang negativ: Kopfsteinpflaster (aus Granit?), Schlaglöcher in einheitlichem Asphalt.

Also ich vermute schon einen kapazitiven / dielektrischen Effekt.

[DB1BMN]

Gibt es neue Erkenntnisse zu dem Phänomen?

[pomnitz26]

Gibt es neue Erkenntnisse zu dem Phänomen?

Android Auto bzw. Apple Car Play haben die AM Bereiche ersetzt. Es gibt diese in kaum einem aktuellen Fahrzeug noch.

Ich kenne das Phänomen und konnte es nachvollziehen. Im Sommer ist es deutlich stärker als im Winter. Leider ist mir dazu keine Lösung bekannt. Die AM Bereiche sind wirklich leer geworden.

[Der DAB Freak Gabi]

Wenn der Trend so weiter geht ist das noch nicht mal so weit hergeholt. Die Radiomacher haben nicht umsonst so panische Angst vor den Streamingdiensten.

Warum wird dagegen nicht angekämpft? Ein bisschen Gegenbeeinflussung kann vielleicht was ändern. Dann braucht man auch keine Angst mehr zu haben.

[Wolfgang R]

Bei Mercedes konnte man in den 80ern/90ern eine Radioentstörung ordern. Auch beim Diesel, wo bekanntlich keine Zündung stört. Dort war auch irgendwas mit den Radnaben gemacht. Schleifkontakte oder so. Damals war AM Empfang auch noch verbreitet.

Heute wird auf sowas keine Rücksicht mehr genommen.

Ich hatte mal einen VW Polo Bj. 2012, da bekam man ständig eine geschossen. War echt schlimm.

Nun am Golf4 keine Probleme. Nicht mit Elektrostatik, einfach mit gar nix. Noch nie. Tolles langzeitstabiles Auto. Kann ich nur empfehlen und es passsen 1 DIN und 2 DIN Radios.

Wolfgang

[Jens1978]

Bei Mercedes konnte man in den 80ern/90ern eine Radioentstörung ordern. Auch beim Diesel, wo bekanntlich keine Zündung stört. Dort war auch irgendwas mit den Radnaben gemacht. Schleifkontakte oder so. Damals war AM Empfang auch noch verbreitet.

Heute wird auf sowas keine Rücksicht mehr genommen.

Naja, bei meinem alten W204 bzw. S204 war der Empfang der Mittel- und Langwelle immer problemlos möglich, keinerlei Störungen, über mehrere Jahre hinweg. Auch beim neuen W205 bzw. S205 gibt es keine Störungen bei der Mittelwelle, dafür haben sie die Langwelle komplett entfernt ... Hatte extra mal nachgefragt, ob man die wie DAB+ freischalten lassen kann. Nach dem Erstaunen, Erklären was man mit dieser völlig ungefragten Technik denn noch wolle die Antwort, dass das nicht ginge. Nun ja, dafür kann der Kasten auch das 49m-Band

Ich denke ja immer noch, dass es einfach innerhalb der Karrosserie Kontakte sind, die durch die Bewegungen des Fahrzeuges kurzzeitig geändert werden, alleine durch die Bewegung des Auto kann es auch so etwas wie Reibung von Metall auf Metall ergeben. Mal mehr, mal weniger. Das ergibt dann das Knacksen, so jedenfalls meine Gedanken.

[Wolfgang R]

Ich denke ja immer noch, dass es einfach innerhalb der Karrosserie Kontakte sind, die durch die Bewegungen des Fahrzeuges kurzzeitig geändert werden, alleine durch die Bewegung des Auto kann es auch so etwas wie Reibung von Metall auf Metall ergeben. Mal mehr, mal weniger. Das ergibt dann das Knacksen, so jedenfalls meine Gedanken.

Ja, deshalb hat - zumindest ein radioenstörter Mercedes - viele kleine Massebändchen, welche die verschiedenen Karrosserieteile auf gleiches Potential bringen. Teils auch am Auspuff, Getriebe, etc - und die schon erwähnte Geschichte an den Radnaben. Hängt auch irgendwie von der Ausstattung ab, so ganz bin ich noch nicht dahinter gestiegen.

Das sind wirklich Bändchen, also nicht zu vergleichen mit den dicken, fetten Massebändern zwischen Motor und Karosse, über die wirklich Strom geht.

Ich wusste nicht, dass man das beim 204er auch noch gemacht hat, in Zeiten des Sparzwangs. Aber man sagt ja, beim 204er hat Mercedes wieder zurück zu seinen Tugenden gefunden, nachdem die Vorgänger 202 und 203 von Thema Rost und Haltbarkeit nicht gerade Mercedes-like waren. Der 205 ist mir schon zu abgehoben, mit dem ganzen MBUX, das man nicht mehr abwählen kann und nehmen MUSS. Ein Audio 20 CD mit dezentem Mini-Bildschirm, eingelassen ins Armaturenbrett (s. W212) hätte mir völlig gereicht.

In Sachen E-Klasse sollte man von 210 und 211 auch die Finger lassen, 212 ist wieder brauchbar. Da war der Radioempfang übrigens auch OK, hatte selbst einen 212 als 220CDI. Eine richtige DX-Maschine mit so was ähnlichem wie SHARX und Antennen-Diversity

Weil mir die Entwicklung vom Auto zum rollenden IPhone mit riesen-Displays nicht gefällt, fahre ich quasi aus Protest Golf4. W124, mein Favorit, ist der Hausherrin zu altmodisch.

Wolfgang

[Optimierer]

Aus dem gleichen Grund fahre ich einen Passat 3B Bj. 1998, mit dem nahezu unzerstörbaren 90PS-Einspritzpumpen-TDI. Großes Auto, das sparsam mit 5 bis 6 Litern Diesel läuft. Umweltzone: da pfeif ich drauf.

In Sachen Radioempfang betreibe ich ein VW Rhapsody an der Werks-Antenne; das hat blau-rote Beleuchtung, ein funktionelles Design, einen MP3-/CD-Spieler und ein recht empfangsstarkes Radioteil mit UKW/MW/LW. Also eigentlich das beste, was man dem Passat 3B hinsichtlich originaler Optik (ich mag kein silbernes bling-bling-Teil im Armaturenbrett) und Funktionsumfang einbauen kann. Ganz wichtig ist bei den VW-Werksantennen: ein korrekter Massekontakt an der Einbaustelle im Dach. Denn ansonsten prasselt und knackt es ganz gewaltig, das habe ich jetzt schon bei mehreren VWs dieser Baureihen erlebt und auch erfolgreich beseitigen können.