5G in den Startlöchern

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elchris
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von elchris »

Arcor war nach der Privatisierung Eigentümer und Betreiber des BASA-Netzes, ja. Mittlerweile gehört die bahneigene TK-Infrastruktur aber wieder zum Konzern (DB Systel für BASA, Netz für GSM-R). Vodafone ist nur Hauscarrier für den Mobilfunk (Smartphones im öffentlichen Netz).

Das Glasfasernetz der Bahn wird überschätzt, es liegen zwar neben den Gleisen oft Glasfasern, diese sind aber nicht ein großes Netz sondern meist nur für die Steuerung der Stellwerke vor Ort von einem zentralen Punkt (Betriebszentrale). Oft genug steuert die Betriebszentrale aber alte Relaisstellwerke über Kupfer(telefon)leitungen. Die nach Gleiskilometer überwiegende Infrastruktur der Bahn (gerade auf Nebenbahnen) bedeutet: Unterbau, Oberbau, Gleis, fertig.
Unterwegs auf Schiene und Straße.
FrankSch
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von FrankSch »

RudiP hat geschrieben: Mo 23. Dez 2019, 14:23 Nach meiner Erinnerung war es nciht Arcor, sondern VIAG Interkom (später O2, jetzt Telefonica), die mit der Bahn kooperierten. Ich weiß auch nicht, ob es ein Glasfasernetz war.
Die Bahn kooperierte nicht nur mit Arcor, sie war sogar Anteilseigner.
FrankSch
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von FrankSch »

elchris hat geschrieben: Mo 23. Dez 2019, 14:26 Das Glasfasernetz der Bahn wird überschätzt, es liegen zwar neben den Gleisen oft Glasfasern, diese sind aber nicht ein großes Netz sondern meist nur für die Steuerung der Stellwerke vor Ort von einem zentralen Punkt (Betriebszentrale). Oft genug steuert die Betriebszentrale aber alte Relaisstellwerke über Kupfer(telefon)leitungen. Die nach Gleiskilometer überwiegende Infrastruktur der Bahn (gerade auf Nebenbahnen) bedeutet: Unterbau, Oberbau, Gleis, fertig.
Ich weiß nicht von welcher Übertragungskapazität wir da reden. In der Meldung der Bahn war davon die rede, dass sie nur einen Bruchteil der verlegten Fasern aktiv nutzen würden, und damit einiges frei hätten, was sie vermieten könnten. Außerdem wäre es möglich, die bestehenden Kabelkanäle mit weiteren Fasern aufzurüsten.
Spacelab
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von Spacelab »

Man kann ja auch 1 Glasfaserleitung mehrfach belegen.
793267
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von 793267 »

elchris hat geschrieben: Mo 23. Dez 2019, 14:26 Arcor war nach der Privatisierung Eigentümer und Betreiber des BASA-Netzes, ja. Mittlerweile gehört die bahneigene TK-Infrastruktur aber wieder zum Konzern (DB Systel für BASA, Netz für GSM-R). Vodafone ist nur Hauscarrier für den Mobilfunk (Smartphones im öffentlichen Netz).

Das Glasfasernetz der Bahn wird überschätzt, es liegen zwar neben den Gleisen oft Glasfasern, diese sind aber nicht ein großes Netz sondern meist nur für die Steuerung der Stellwerke vor Ort von einem zentralen Punkt (Betriebszentrale). Oft genug steuert die Betriebszentrale aber alte Relaisstellwerke über Kupfer(telefon)leitungen. Die nach Gleiskilometer überwiegende Infrastruktur der Bahn (gerade auf Nebenbahnen) bedeutet: Unterbau, Oberbau, Gleis, fertig.
Die BASA betreibt auch, das eigene Bundesweite BASA Telefonnetz der Deutschen Bahn (ex Deutschen Bundesbahn), mit eigenen Vermittlungsstellen.

In Hamburg hatten wir, folgende Möglichkeiten, die Eltern zu erreichen.
Wohnung: BASA Telefonanschluß (nur via DB Dienststellen, wie Bahnhof/Stellwerk usw.).
Dienst: BASA/Post Telefonanschluß.

Nach Umzug (Niedersachsen), wäre auch ein BASA Telefonanschluß möglich gewesen (Bereitschaftsdienste), Kabellänge ca 200 Meter zum nächsten BASA Kabel.
Erhielten dann aber einen Postanschluß, zum in der Straße vorhandenen Telefon Kabel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnselbstanschlussanlage
Spacelab
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von Spacelab »

Eben wurde in den Nachrichten berichtet das heute die BNetzA bekanntgegeben hat ob die deutschen Mobilfunker die im Vergabeverfahren 2015 festgelegten Ausbauziele erreicht hat. Wen wird es überraschen, aber keiner der 3 Mobilfunker hat die Ziele erreicht. :rolleyes: Alle schoben die Schuld auf die erst sehr spät freigewordenen Kapazitäten im 700MHz Bereich. Am stärksten ausgebaut habe Telefonica, sei aber dennoch das Schlusslicht. Bei der Telekom ist es genau anders herum. Sie habe am wenigsten das Netz ausgebaut, sei aber dennoch an der Spitze. Nun überlegt die BNetzA Strafen an die deutschen Mobilfunker zu verteilen.
DH0GHU
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von DH0GHU »

Mich würde mal interessieren, wie groß der Anteil irgendwelcher E-Smog-Paranoiker am unzureichenden Netzausbau ist. Die verzögern regelmäßig den Aufbau neuer Standorte um Jahre.
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von pomnitz26 »

Man hoffe man prüft die Netzabdeckung in der Realität und nicht nur was auf dem Papier steht.
ulionken
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von ulionken »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 17:42 Mich würde mal interessieren, wie groß der Anteil irgendwelcher E-Smog-Paranoiker am unzureichenden Netzausbau ist. Die verzögern regelmäßig den Aufbau neuer Standorte um Jahre.
Ich halte das vor allem für eine Schutzbehauptung von Netzbetreibern, die nicht investieren wollen. Wenn diese Strahlenhysteriker tatsächlich für den schleppenden Netzausbau verantwortlich wären, dann müsste das ja in der Schweiz (wo die Strahlensensiblen eher noch aktiver sind als in D) genauso traurig aussehen. Das tut es aber nicht. Die Versorgung mit 4G(LTE) ist in den bewohnten Regionen inklusive Tunnels und Bahnstrecken praktisch vollständig, der 5G-Ausbau schreitet zügig voran, siehe diesen Link für die genehmigten Antennenstandorte. 2G(GSM) wird bereits nach und nach abgeschaltet, 3G(UMTS) ist die künftige Rückfallebene für LTE.

Natürlich gibt es auch in der Schweiz Anwohner, die den Bau von Mobilfunkmasten mit Erfolg verhindern. Im benachbarten Riehen gibt es deshalb nur ein paar Masten, vor allem in Gewerbegebieten und einen hohen Mast direkt an der Landesgrenze. Die Wohngebiete mit den noblen Villen sind natürlich frei von solchen störenden Gebilden. Trotzdem ist die LTE-Versorgung dort flächendeckend - man arbeitet halt mit vielen Strahlungskeulen von den gleichen Masten und relativ hohen Leistungen (die NIS-Grenzwerte entsprechen den deutschen). Dagegen ist hier in Lörrach (D) der südliche Stadtteil zumindest bei Telekom ein weisser Fleck für LTE, und wer hier automatische Netzwahl eingestellt hat, der landet in der Regel bei Swisscom, Salt oder Sunrise... Praktisch wenn man dann fürs Roaming nicht zahlen muss.

Es ist traurig, dass der Gesetzgeber in D den Betreibern bei den Frequenzversteigerungen nicht schärfere Auflagen für die Netzabdeckung in vernünftigen Zeiträumen gemacht hat, mit heftigen Kostenfolgen bei Nichteinhaltung. Ich fürchte, ohne solche "Anreize" wird sich an dem schleichenden Netzausbau in D nichts grundsätzlich ändern.

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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von Spacelab »

Das Hauptproblem ist ja das die BNetzA die Strafen die sie anfangs angedroht hat noch nicht mal durchsetzt. Selbst jetzt, wo alle 3 Netzbetreiber ganz klar und zweifelsfrei gegen die Auflagen verstoßen haben, kommen solche Dödel Aussagen wie "Wir werden mal prüfen ob wir die Netzbetreiber jetzt tatsächlich zur Kasse bitten". :kopf: Es gibt überall feste Grenzen. Verstößt man gegen sie bezahlt man. Außer die deutschen Mobilfunker machen wie sie wollen, oder auch nicht, und bekommen noch nicht mal einen tritt vors Schienbein. Warum sollen sie dann auch irgendwelche Auflagen einhalten wenn sie ja doch keine merklichen Strafen fürchten müssen?
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von pomnitz26 »

War es nicht so das man auch bei Nichterfüllung der Auflagen deutlich günstiger weg kommt als bei Erfüllung der Auflagen?
FrankSch
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von FrankSch »

ulionken hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 20:00 Ich halte das vor allem für eine Schutzbehauptung von Netzbetreibern, die nicht investieren wollen.
Es gibt durchaus solche Fälle. Zwei km weiter blockiert eine BI in Zusammenarbeit mit der zuständigen Gemeinde einen Mast der DMFG. Die Gemeinde hat den Mast nicht genehmigt, der Kreis hat gemeint, die Gemeinde hätte zu unrecht nicht genehmigt und hat genehmigt. Dagegen wurde Widerspruch eingelegt, der vom Kreisrechtsausschuss abgelehnt wurde, wogegen die Gemeinde wiederum klagt. Das geht jetzt glaub ich seit 2016, und ein Ende des Verfahrens ist nach wie vor nicht in Sicht.

http://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=75420
793267
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von 793267 »

FrankSch hat geschrieben: Sa 11. Jan 2020, 00:22
ulionken hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 20:00 Ich halte das vor allem für eine Schutzbehauptung von Netzbetreibern, die nicht investieren wollen.
Es gibt durchaus solche Fälle. Zwei km weiter blockiert eine BI in Zusammenarbeit mit der zuständigen Gemeinde einen Mast der DMFG. Die Gemeinde hat den Mast nicht genehmigt, der Kreis hat gemeint, die Gemeinde hätte zu unrecht nicht genehmigt und hat genehmigt. Dagegen wurde Widerspruch eingelegt, der vom Kreisrechtsausschuss abgelehnt wurde, wogegen die Gemeinde wiederum klagt. Das geht jetzt glaub ich seit 2016, und ein Ende des Verfahrens ist nach wie vor nicht in Sicht.

http://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=75420
Hier ist erstmal zu klären ob der Landkreis, den 50m Mast (ohne Bebaungsplan) Genehmigen darf, da kein Bauträger, somit dürfte eine Illgale Flächen Sondernutzung vorliegen.

Bauträger ist die ist immer, die Zuständige Gemeinde, mit Ihren Bebauungsplänen.
Dort sind alle Baurelevanten Daten enthalten, wie Bebauungsart (Wohn- Industrie- Mischgebiet)/zulässige Bebauung pro Grundstück/Geschoßhöhe/Flach-Spitzdach usw..

Beispiel: "sogenannte Schwarzbauten".
Nach dem Krieg, wurden viele Außengebiete, mit Wochenendhäusern, fürs Dauerwohnen befestigt. Ob hierfür eine Baugenehmigung vorlag, ließ sich vielfach nicht mehr klären.
Die Gemeinde machte den Versuch, dies mit einem Bebauungsplan zu legalsieren, alles was nicht der zulässige Bebauung entsprach, wurde wurde auf die zulässige Bebauung zurückgebaut.
Einer meinte er hätte es nicht nötig, zurückzubauen und Klagte, über mehrere Instanzen.
Effekt:
Gericht kassierte den Bebauungsplan / Kläger mußte das Haus komplett Abreißen / alle anderen geniessen den Bestandsschutz.
FrankSch
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von FrankSch »

793267 hat geschrieben: Sa 11. Jan 2020, 04:06 Hier ist erstmal zu klären ob der Landkreis, den 50m Mast (ohne Bebaungsplan) Genehmigen darf, da kein Bauträger, somit dürfte eine Illgale Flächen Sondernutzung vorliegen.
Das ist gar nicht die Frage. Er darf.
Generell kann der Landkreis Neunkirchen gemäß Paragraph 72 Absatz 1 Landesbauordnung LBO das erforderliche Einvernehmen der Gemeinde ersetzen, wenn die Gemeinde ihr Einvernehmen rechtswidrig versagt hat.
Quelle: https://www.saarbruecker-zeitung.de/-39241785

Das sieht man auch im von mir verlinkten Video am Statement des interviewten Bürgermeisters, der die Frage der Zuständigkeit nicht mal andeutet, sondern nur viel redet und außer "DAGEGEN" eigentlich nichts sagt. Somit muss man hier in weiten Teilen des Illtales auch noch im Jahr 2020 immer noch vergeblich auf eine zeitgemäße Mobilfunkversorgung warten. Mit Verlaub, das ist eine Zumutung und das nervt.
DH0GHU
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Re: 5G in den Startlöchern

Beitrag von DH0GHU »

Uli hat natürlich recht, dass das nicht als Generalentschuldigung dienen darf. Ich weiß aber nicht, ob, auch bei Einsprüchen der Bevölkerung, die Prozeduren in CH so langwierig sind wie in Deutschland.
In einem mir bekannten und mich persönlich betreffenden (weil wir (Verein) deshalb in Gefahr liefen, unser Amateurfunk-QTH zu verlieren) Fall hat sich die Diskussion über Jahre hingezogen. Dabei ging es vor allem ums Ortsbild, weil der Mast auf einen Hügel hinter der Dorfkirche gekommen wäre... Vorgeschlagen wurden von der Gemeinde dann Ausweichstandorte weit außerhalb (u.a. unser Hügel, der zum Glück viel zu weit weg vom Ort ist, und einer, wo man einen riesigen Mast gebraucht hätte). Das lief über Gutachten, Gegengutachten, Anhörungen, bis hin zu einem Bürgerentscheid parallel zur letzten Landtagswahl... Erst dort wurde dann der von der DTAG gewünschte Standort durchgewunken.
Ich möchte auch gar nicht wissen, wie viele Kosten die Diskutiererei und Gutachtenerstellerei auch bei der Telekom erzeugt hat - die Kosten werden "selbstverständlich" auf den Endkunden umgelegt.
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