Ich habe im Mai/Juni ein Lebensziel vollendet, nämlich alle niederländischen Antillen einmal gesehen zu haben.
Kurzum: Bevor es zu meiner Lieblingsinsel Curacao ging, habe ich in vier Tagen die drei Inseln über dem Winde besucht, Sint Maarten, Saba und Sint Eustatius. Geographisch liegen sie im Nordosten der Karibik, etwa auf einer Höhe mit Puerto Rico und der Dominikanischen Republik. Zu den drei Inseln ein paar Besonderheiten: Sint Maarten ist die einzige Insel, die geteilt ist: Der Norden (Saint Martin) gehört zu Frankreich und stellt zusammen mit Guadeloupe und Sint Barthelemy ein Überseegebiet dar. Die Region gehört zur EU und hat den Euro als Zahlungsmittel. Der Süden (Sint Maarten) ist ähnlich wie Curacao ein eigenständiges Land innerhalb der Niederlande mit eigener Regierung, Zentralbank, Zoll- und Einreisebestimmungen. Dort gilt der Euro nicht (außer in Tourismusgebieten), es wird mit dem Antillen Gulden oder dem US-Dollar bezahlt. Grenzkontrollen gibt es nicht, lediglich durch Grenzsteine und EU- bzw. Frankreich-Fahnen an den Straßen wird man daran erinnert, wenn man über die Grenze fährt. Sint Maarten hat eine Länge von 10 x 10 Kilometern, durch integrierte Buchten und Seen erstreckt sich die Gesamtfläche auf lediglich 71 m², davon 37 auf der französischen und 34 auf der niederländischen Seite. Trotzdem ist die Bevölkerungsdichte mit 1000 Menschen auf einem km² recht hoch, insbesondere auf der niederländischen Seite gibt sich eine Ortschaft der nächsten die Klinke in die Hand. Lediglich durch die Berge, die auf den Straßen schon mal zu einer Steigung von 20% sorgen können, sind die Orte Maho, Simpson Bay, Cole Bay, Philipsburg (Hauptstadt) und Pointe Blanche (von links nach rechts aufgezählt) voneinander abgetrennt. Interessant war beim Verkehr, dass es trotz der durch die Bevölkerung resultierenden Zahl von Autos keine Ampeln gibt. Lediglich durch Kreisverkehre, Rechts-vor-Links-Straßen und reihenweise Drempels (NLer wissen, was ich meine) wird der Verkehr reguliert. Das hat bei meiner Ankunft u. a. dazu gehört, dass ich für zehn Kilometer vom Flughafen nach Pointe Blanche fünfzig Minuten gebraucht habe.
Trotzdem ist Sint Maarten wunderschön, da es auch genügend Landstriche gibt, an denen es Natur und wenig Menschen und wenig zubetonierte Flächen gibt. Besonders auf der französischen Seite gibt es kleine Ortschaften (das von Arabesque besungene "Marigot Bay" liegt hier sowie die schönen Strände am Grand Case und der Orient Beach). Auf der niederländischen Seite ist der Philipsburg-Strand, der Simpson Bay Beach sowie der berühmte Maho Beach zu erwähnen, an denen die Flugzeuge knapp über die Köpfe der Menschen hinweg fliegen sowie beim Start den Sand des Strandes aufwirbeln.
Saba als Nachbarinsel in 50 km südlicher Entfernung ist die kleinste Insel der niederländischen Antillen; sie hat gerade mal 3,9 x 3,6 km Fläche, was man aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen 0 und 877 m aber nicht merkt. Die Insel ist eine Mischung aus Vulkangestein, tropischem Regenwald und viel Grün. Es gibt vier Ortschaften (von Nord nach Süd Zion's Hill, Windwardside, St. John's und The Bottom), die eine einheitliche Architektur aufweisen. Die Häuser sind zu 99% mit weißer Farbe, roten Dächern und grünen Fensterläden versehen. Auf Saba ist auch der höchste Berg der Niederlande, der Mount Scenery mit besagten 877 m. Auf dem Berg selbst ist auch eine Sendeantenne für UKW und Mobilfunk. Ich konnte sie allerdings erst kurz vor Ankunft erkennen, da die Bergspitze am Tag meiner Reise eingewolkt war.
Sint Eustatius ist 60 km südöstlich von Sint Maarten entfernt und mit 21 km² nur geringfügig größer als Saba. Es gibt mit Oranjestad (nicht zu verwechseln mit der Hauptstadt Arubas) nur einen einzigen bewohnten Ort auf der Insel mit knapp 2.500 Einwohnern. Der Ort ist wunderschön mit Bungalow-Häusern, einem Fort und einer Küstenstraße samt kleiner Strände und zwei kleinen Hotels sowie Beach Bars. Nördlich und südlich von Oranjestad befindet sich jeweils ein Nationalpark mit dem Boven im Norden sowie dem schlafenden Vulkan Quill im Süden. Diesen habe ich auch erwandert, ich bin sowohl im Krater samt zugewachsenem Regenwald als auch auf dem höchsten Punkt Manzinga (601 m) gewesen. Oranjestad selbst ist sehr idyllisch und wenig touristisch (zu meiner Freude). Überhaupt sind Saba und Sint Eustatius touristisch noch im Entstehen und darauf bedacht, die Ströme zu begrenzen - aus Umweltschutz- aber auch aus logistischen Gründen.
Natürlich habe ich die Gelegenheit auch zum Scannen genutzt. Das Ergebnis spiegelt weitestgehend die Beobachtungen der FMLIST wieder, ein paar Korrekturen gibt es dennoch:
Gescannt wurde mit Autoradios sowie mit meinem Degen. Durch die Nähe der Inseln untereinander gehen relativ viele Sender auch von Nachbarinseln. Insbesondere aus Anguilla (nur 10 km nördlich von Sint Maarten liegend und zu Großbritannien gehörend) kommt noch viel rüber, ebenso aus Saint Barthelemy (30 km südöstlich, gehört zu Frankreich). Ansonsten ist das Band relativ voll, da auch hier das amerikanische Frequenzsystem mit ungeraden Nachkommastellen in MHz benutzt wird. Nur bei Saint Barthelemy und Martinique spiegelt sich das europäische System wieder, da hier auch "gerade Frequenzen" benutzt werden. Die Bandbreite ist recht groß, es läuft viel karibisches (Tropixx 105.5 FM, Sun FM), Hits (Laser 101 FM, Kool FM), aber auch reine Nachrichtensender (Gouvernment Radio 107.9 FM). Es gab mit X104.3 auch einen Dance-Sender, der von mir favorisiert wurde und einen guten Klang hatte. Leider klingt der Stream nicht entsprechend (nur in Mono und oft ohne Processing, er ist in meinem virtuellen Linux-Band trotzdem eingebaut). Gesprochen wurde in den Medien fast ausschließlich englisch und französisch. Niederländisch kommt auf genannten drei Inseln wenig bis gar nicht vor. Gesendet wird meist von einem Hausberg bei Philipsburg sowie vom Pic Paradis, dem höchsten Punkt der Insel, der sich auf der französischen Seite nahezu in der Mitte des Eilandes befindet.QRG Pol. Mod. Cty. RDS PI Station Transmitter Distance ERP O=
88.1 v s BLM Radio Music FM Saint-Barthélemy/Château d’eau Vitet (977) 26km 1,000 2
88.6 v s BLM GUA 1ERE F201 Guadeloupe 1ère Saint-Barthélémy/Morne Lurin (977) 25km 0,300 3
88.9 v s MAF GUA 1ERE F201 Guadeloupe 1ère Pic du Paradis (978) 7km 1,600 5
89.3 v s BLM R.MASSAB FE5A Radio Massabielle Saint-Barthélemy/Colombier (977) 21km 0,300 3
89.7 v s BLM Radio Laser Îles du Nord Saint-Barthélémy/Morne Lurin (977) 25km 1,000 4
89.9 v s MAF Radio Laser Îles du Nord Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
90.5 m s SXM Vybz FM Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
90.9 v s BLM INTER F202 France Inter Saint-Barthélémy/Morne Lurin (977) 25km 0,100 3
91.1 v s MAF INTER F202 France Inter Pic du Paradis (978) 7km 0,230 5
91.9 m s SXM Island 92 Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
92.5 v s MAF Youth Radio Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
92.9 AIA Klass FM Anguilla (tvy) 22km 1,000 4
93.1 v s BLM Radio Music FM Saint-Barthélemy/Colombier (977) 21km 1,000 3
93.3 AIA Blazing FM Anguilla (tvy) 22km 1,000 3
93.7 v s MAF TRANSAT FEC4 Radio Transat Marigot/Les Terres Basses (978) 14km 0,200 5
93.9 m s BES Q93.9 FM Saba The Bottom (sba) 49km 1,000 3
94.3 v s MAF R.MASSAB FE5A Radio Massabielle Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
94.7 m s SXM Mix 94.7 FM Philipsburg/Marigot Hill (smt) 6km 1,000 5
95.1 v s MAF Radio Music FM Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
95.5 h s AIA Radio Anguilla Crocus Hill (tvy) 23km 1,000 4
95.9 v s MAF Radio SOS Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
96.3 m s SXM Oasis 96.3 Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
97.1 v s BLM R.MASSAB FE5A Radio Massabielle Saint-Barthélemy/Château d’eau Vitet (977) 26km 0,300 3
97.5 v s BLM Radio Tropik FM Saint-Barthélemy/Colombier (977) 21km 1,000 3
97.7 h s AIA Up Beat Radio Crocus Hill (tvy) 23km 0,500 4
98.1 SXM 98.1 Pearl FM Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
98.7 v s BLM RSB FM FE11 Radio Saint-Barth Saint-Barthélemy/Colombier (977) 21km 1,000 3
99.1 v s BLM SUN FM FE51 Sun FM Music Saint-Barthélemy/Petit Cul de Sac (977) 28km 1,000 3
99.3 h s AIA NBR The Valley (tvy) 23km 5,000 4
99.9 m s SXM Soualiga Broadcasting (Choice FM) Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
100.3 v s MAF Radio Maranatha Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
100.7 v s MAF RSB FM FE11 Radio Saint-Barth Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
100.9 h s AIA CBN-County Broadcast Network The Valley (tvy) 23km 3,000 3
101.1 m s SXM Laser 101 Philipsburg/Marigot Hill (smt) 6km 1,000 5
101.5 v s MAF RADIOSXM FE10 Radio Saint-Martin Pic du Paradis (978) 7km 0,300 5
102.1 v s MAF Radio Calypso Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
102.7 m s SXM PJD3 Voice of Sint Marteen 102.7 FM Philipsburg/Marigot Hill (smt) 6km 5,000 5
103.1 v s BLM TRANSAT FEC4 Radio Transat Saint-Barthélémy/Morne Lurin (977) 25km 0,300 3
103.3 h s AIA Kool FM Crocus Hill (tvy) 23km 1,000 4
103.7 v s BLM RSB FM FE11 Radio Saint-Barth Saint-Barthélemy/Cul de Sac Toiny (977) 28km 1,000 3
104.3 SXM X104.3 Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
104.7 v s MAF Radio Tropik FM Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
104.9 v s BLM Radio Tropik FM Saint-Barthélemy/Petit Cul de Sac (977) 28km 1,000 3
105.3 h s AIA ZJF-Island Radio Stoney Ground (stg) 24km 1,000 3
105.5 m s SXM Tropixx 105.5 FM Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
105.7 h s AIA ZJF-Island Radio Crocus Hill (tvy) 23km 1,000 3
105.9 v s MAF TRANSAT FEC4 Radio Transat Pic du Paradis (978) 7km 0,300 5
106.7 h s AIA Voice of Creation-Radio Jesus The Valley/Sachasses (tvy) 22km 1,000 3
106.9 v s BLM SUN FM FE51 Sun FM Music Saint-Barthélemy/Colombier (977) 21km 1,000 3
107.1 v s MAF SUN FM FE51 Sun FM Music Pic du Paradis (978) 7km 1,000 5
107.5 h s AIA Heartbeat Radio 1 Crocus Hill (tvy) 23km -1,000 3
107.9 m s SXM Sint Maarten Gouvernment Radio Philipsburg (smt) 2km 1,000 5
Saba und Sint Eustatius haben aufgrund der geringen Einwohnerzahl nur einen (Q93.9 auf Saba) bzw. zwei (Fabradio 90.3 FM sowie CTC Radio 101.9 FM auf Sint Eustatius) eigene Sender. Ansonsten erfolgt die Versorgung durch Sint Maarten mit oder man schnappt noch Sender aus Saint Kitts bzw. den französischen Überseegebieten auf. Saba ist hier im Vorteil, da jede Ortschaft mindestens 200 m hoch ist und freie Sicht Richtung Meer besteht. Sint Eustatius hat lediglich freies Feld nach Westen, da hier der direkte Zugang zum Meer samt Hafen und Oranjestad ansonsten mittig im Eiland entstanden ist.
Es waren vier schöne Tage auf den nördlichen Inseln und sie werden mich definitiv wiedersehen, die übrigen sechs Tage habe ich dann auf Curacao verbracht. Hierzu gibt es ja bereits einen Bericht hier im Board. Wenn ich es schaffe, dass man Dropbox-Fotos auch öffentlich machen kann (muss mich erst darin einarbeiten), dann stelle ich gern auch Fotos der drei Inseln hier ein.
