Framing Manual ARD

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Antworten
Jens1978
Beiträge: 777
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 01:08
Wohnort: Bremer Umland

Framing Manual ARD

Beitrag von Jens1978 »

In der aktuellen Ausgabe der "themen + frequenzen" der SLM, hab ich in dem regelmäßig erscheinenden Medienartikel des Straatsrecht-Profs. Degenhart etwas über ein "Framing Manual der ARD" gelesen (https://www.slm-online.de/themen_frequenzen.html). Bisher habe ich allerdings noch nichts darüber gelesen gehabt. Hier findet sich etwas allgemeins darüber: https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 53172.html
Das Manual selbst hab ich hier gefunden: https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2 ... en_ard.pdf

Ehrlich gesagt hat mich das schon etwas erschreckt, aber auch nicht wirklich gewundert, denn das in den Medien mittlerweile sowas eingesetzt wird, merkt man denke ich schon seit längerer Zeit. :sneg: Da ich vor kurzem sowieso unter anderem Literatur zu dem Bereich des "Framing" gelesen hatte, war ich zwar bereits sensibilisiert aber dennoch hat mich noch erschrocken, wie stark die fast schon manipulative Art der Berichterstattung in den Medien generell eingesetzt wird. Allgemeines zum Thema ist u.a. hier zu finden: https://www.amazon.de/Politisches-Frami ... 3869622083

Mir stellt sich dennoch die Frage, was die ARD denn mit sowas wirklich bezweckt. Dem Ziel, so mehr Unterstützung in der Bevölkerung zu erzielen dürfte das Manual damit meiner Ansicht nach konträr zu wider laufen.
QTH: Bremer Umland
iro
Beiträge: 1565
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:33
Wohnort: D-Großenkneten (Nds.)

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von iro »

Das Ding heißt zwar Manual, ist aber doch nur ein beauftragtes externes Gutachten. Eigentlich ging es wohl darum, bei den Mitarbeitern Bewusstsein zu schaffen, was dieses Framing überhaupt ist. Und darum, seine Leistungen besser zu verkaufen.
Bestimmte selber besonders stark framende Zeitungen ("zwangsgebührenfinanzierte...") haben da vor einiger Zeit einen Riesenskandal drum gemacht... wobei 4 Finger auf sie selber zurückzeigten.
Ingo-GL
Beiträge: 241
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 19:01

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von Ingo-GL »

In der Sendung Media Res beim Deutschlandfunk wurde - gefühlt - 14 Tage lang darüber diskutiert.
vossi
Beiträge: 140
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:45

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von vossi »

Kleiner Tipp:
Wenn irgendwo das Wort "zwangsgebührenfinanziert" im Text auftaucht, handelt es sich meist um (rechte) Hetze gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Da braucht man dann auch nicht weiter diskutieren, sind halt die üblichen Deppen, denen ein unabhängiger, weil eben nicht vom Staat direkt finanzierter und kontrollierter Rundfunk ein Dorn im Auge ist. Siehe auch Österreich.
Diese Leute hätten lieber einen öffentlichen Rundfunk, wie er in Russland, Ungarn oder Polen installiert wurde.
iro
Beiträge: 1565
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:33
Wohnort: D-Großenkneten (Nds.)

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von iro »

Das Wort darf in der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben bei keiner Erwähnung von ÖR fehlen. Framing par excellence. Schon eigenartig, wenn ausgerechnet die sich darüber aufregen, daß andernorts ein Gutachten zu Framing in Auftrag gegeben wird. So nach dem Motto ...haltet den Dieb!
Jens1978
Beiträge: 777
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 01:08
Wohnort: Bremer Umland

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von Jens1978 »

Na ja, irgendwie gleitet die Diskussion jetzt aber auch ab, oder? Weder bin auf den Text in einer 4-Buchstabenzeitung noch in irgendeiner "rechten" Ecke darauf aufmerksam geworden. Sondern genau hier https://www.slm-online.de/themen_frequenzen.html auf S. 30. Und den das Thema kritisch betrachtenten Prof. Degenhart - mit u.a. dessen Lehrbüchern übrigens regelmäßig das Fach Staats- und Verfassungsrecht an Unis mit gelehrt wird, ich hatte auch Bücher von ihm genutzt, und dessen inhaltlichen Gesichtspunkte meist der h.M. angehören - in eine "rechte" Ecke zu stellen finde ich per se schon mehr befremdlich als das Thema erklärend. So wie ich es verstehe - und ich hatte tatsächlich bis gestern noch nichts darüber gehört, liegt aber auch daran, dass ich jetzt nicht jede Mediensendung mir anhöre usw. - also, so wie ich es verstehe hat der mdr, also eine ARD Anstalt selbst ein solches Gutachten in Auftrag gegeben. Demnach geht es mir gar nicht um jene Medien, welche sich mit Wörtern wie "Zwangsgebühren" usw. über die ÖRs echauffieren, sondern vielmehr darum, ob es die ARD tatsächlich nötig hat, sich auf das gleiche Niveau zu begeben, wie eben diese nicht-ÖR-freundlichen Medien. Und das verstehe ich dann nicht. Kann es sein, dass das Thema "Framing" sowieso viel zu hoch aufgehängt wird? Meiner Meinung nach beginnt bereits bei dem Gedanken daran, ob ich dieses oder jenes sagen kann/sollte/könnte bereits eine Beschränkung der Freiheit im Denken. Und wenn man dort bereits beginnt sich Gedanken näher drüber zu machen, ist es doch eigentlich schon vorbei. Und genau das war/ist meine Frage. Meiner Meinung nach sollten die ÖRs selbstbewusster auftreten und tatsächlich jede Meinung gleichwertig vertreten, ohne an Rahmen/Framings/Rhetorik zu verlieren. Aber vllt. bin ich da etwas altmodisch und zu frei im Denken, kann schon sein, dann ist es halt so, die Freiheit lass ich mir dann aber nicht nehmen. :xcool:
QTH: Bremer Umland
Habakukk
Beiträge: 7691
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: Framing Manual ARD

Beitrag von Habakukk »

Nebenan wurde die Sache schon vor einer Weile thematisiert:
https://www.radioforen.de/index.php?thr ... ost-810182
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
Antworten