Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

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Andreas W

Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Andreas W »

Hallo,
diese Thema wurde ja schon in manchen Threads durchgekaut, aber ich würde mal hier gesammelt eure Meinungen hören, wie die Zukunft des Rundfunks technisch gesehen in 20 Jahren aussehen wird.

Im Fernsehbereich lässt sichs relativ einfach prognostizieren: Ich denke, DVB-T hat gute Chancen, sich zu etablieren. Klar, momentan sinds nur 5%, die terrestrisch TV-sehen, aber was ist der Grund dafür? Zum einen die mickrige Programmauswahl - das beseitigt DVB-T ja, ich denke, 10-20 Programme reichen den allermeisten der deutschen Bürger (solange RTL und co dabei sind). Zum anderen, dass man auf eine Haus-/Dachantenne angewiesen ist, auch das beseitigt DVB-T, das soll ja mit jeder Stabantenne im Zimmer gehen. Und damit wird DVB-T nicht nur viel mehr Seher haben als das jetzige analoge terrestrische Fernsehen, es könnte sich auch zum Kabelfernsehkiller entwickeln. Selbst Satellitenfernsehen könnte davon betroffen sein, da viele vermutlich gar nix anfangen können mit der riesigen Programmvielfalt. Die wollen zwar mehr als ARD, ZDF und die Dritten, sind aber zufrieden, wenn sie zusätzlich RTL, SAT, PRO7, RTL2, VOX, KABEL 1 und vielleicht noch NTV haben. Sagen wir, 10-20 Programme reichen den meisten. Ob man sich dann noch die Mühe macht, eine Sat-Schüssel zu montieren, wenn dann in neuen Fernsehern der Empfang von DVB-T ohnehin mitintegriert ist??
Die Umstellung auf DVB-T ist an sich auch kein Problem, gerade im UHF-Bereich sind gute Kapazitäten vorhanden.

Im Sat-Bereich wird vermutlich das analoge Fernsehen aussterben, da ja angeblich jetzt schon mehr digitale als analoge Receiver verkauft werden. Die Programmvielfalt erhöht sich also noch, an der Art des Empfangs (Schüssel mit LNB, zustäzlicher Receiver) ändert sich nichts, also auch keine großartige schwierige Umstellung. So nach und nach schalten die einzelnen Programme analog vermutlich halt mal ab und bei entsprechenden Preisen der Digitalen rüsten die Leute schon um.

Im Radiobereich siehts schwieriger aus: gut, im Sat-Bereich wird ziemlich sicher ADR und Analog-Radio durch DVB-S-Radio ersetzt. Ganz klar. Von der Bedeutung des SAT-Radios wird sich aber nicht viel ändern, die Leute werden weiterhin kaum checken, dass man über Sat auch Radiohören kann.

DRM wirds auch nicht schwer haben, sich zu etablieren. Die Gerätepreise sollen von Anfang an billig sein. Inwieweit Standardgeräte (Küchenradio, Radiowecker, Büroradio) mit DRM ausgerüstet sein werden, weiß ich nicht, vermutlich aber vorerst noch nicht. DRM wird wohl hauptsächlich für Heimgeräte, Weltempfänger und Autoradios (Stichwort Truckerradio) interessant sein. Evtl. wird DRM in 20 Jahren bereits für Lokalfunk genutzt (im 27MHZ-Bereich), dann wird sich DRM vermutlich sehr viel schneller etablieren. Gerade dort ist noch genug Kapaziät und Bandbreite, um in UKW-Stereo-Sound zu senden. Könnte also für Lokalsender interessant werden, zumal man für einen 1kW AM-Sender nicht soo den großen Aufwand hat. Die Mittelwelle und Langwelle alleine wird DRM nicht zum großen Durchruch verhelfen, denke ich, da wir hier in Deutschland einfach zu wenige Frequenzen haben und dieser Bereich auch zu eng begrenzt ist. Die Kurzwelle wird auch weiterhin hauptsächlich die Bedeutung für den Weltempfang haben, obwohl die Möglichkeiten dort schier unbegrenzt wären. Man könnte mit einem einzigen Sender ein sehr großes Gebiet erreichen und das dank DRM auch noch mit guter Qualität, vielleicht lockt das viele Programme an, die nicht Auslandsdienste wie die Deutsche Welle sind. Wer weiß?

DAB wirds schwer haben, sich zu etablieren, zumindest wenns so weitergeht wie bisher. Wenns vernünftig läuft, bekommt DAB noch 2-3 Kanäle im VHF-Band zugesprochen und diese werden parallel zur Einführung von DVB-T auch in Betrieb genommen. Dann kann DAB mit all den bisher bekannten Nachteilen UKW abbilden, abgesehen von den Lokalsendern. Das L-Band sollte man getrost vergessen, das bringt überhaupt nichts, vor allem nicht zur Indoor-Versorgung (was ja das Ziel von DAB ist) und schon gleich zweimal nicht zur flächendeckenden Versorgung. Für Lokalprogramme ist das Ensemble-Konzept auch ungeeignet. Von da her denke ich, werden die Grundnetzsender der großen Ketten sowie die Lokalfunker die letzten sein, die immer noch standhaft auf UKW bleiben. Allerding gehe ich schon davon aus, dass in 20 Jahren DAB in jedem neuen Büroradio, Radiowecker oder Badradio integriert ist und auch gut funktioniert.

Ich bin auch gespannt, inwieweit es Mehrfachversorgungen geben wird wie momentan. Ob dann DLF/DLR, die momentan über FM und AM senden, dann auch über DRM und DAB senden werden, oder gar über DVB-T, DRM, DAB und UKW? Ob Antenne Bayern z.B. mal eine Kurzwelle in Betrieb nehmen wird (sollte die Kurzwelle wirklich so interessant werden)? Ob sich der hiesige Lokalfunk tatsächlich mal in ein DAB-Ensemble quetschen lässt, das für ein wesentlich größeres Sendegebiet bestimmt ist, ob er stattdessen im DRM-Bereich um 27MHz sendet, oder ob gar Lokalradios später mal wegen DAB durch Regionalradios ersetzt werden? Ob man DVB-T ebenso unkompliziert über ein Küchenradio hören wird, oder ob es nur ein Zusatz in der Set-Top-Box wird (ähnlich wie bei Sat-Radio)? Was geschieht mit dem ganzen UHF-Bereich, wenn es auf 4 Single Frequency Kanälen ein Programmangebot von 24 Kanälen gibt? Wer braucht dann noch dieses immens große Band? Was passiert mit dem L-Band von DAB? Wie gehts mit Worldspace und seinen Plänen weiter? Das sind alles Fragen, die mich sehr interessieren. Bin jedenfalls schon sehr gespannt... Nicht nur auf die Zukunft, sondern auch auf eure Meinungen. Aber bitte nicht so pauschale Aussagen wie DAB ist eh Schmarrn oder so was...
raschwarz

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von raschwarz »

DVB-T: Im Prinzip eine gute Sache, nur 10 Jahre zu spät. Wer einmal Sat oder Kabel hat (und das sind die meisten) hat dort bestimmt das eine oder andere für ihn unverzichtbare Programm (N 24, MTV, MTV Pop, Eurosport u.v.a), die nicht auf DVB-T senden.

T-DAB: wird so nicht kommen, da bundesländerübrgreifender Empfang die wenige Vielfalt in Deutschland ein bisschen abmildert und niemand in Düsseldorf oder Köln WDR 7 bis WDR 14 will, wenn er dafür keinen SWR mehr hat.

DRM: glaube ich nicht dran.

Sat-Analog: Solange die jetzige Vielfalt bleibt, wird auch Sat-Analogempfang bleiben.

DVB-S: wird sich durchsetzen, wenn Sat-Analog sich reduziert.

S-DAB: Wenn SES / Astra so genial wie in der Vergangenheit arbeiten würde und z.B. ADR in S-DAB überführen würde, dann hätte S-DAB meiner Ansicht nach mehr Chancen als T-DAB.

DVB-C: Hängt viel von der Zukunft von Premiere ab. Wenn immer mehr Leute sowieso einen Digi-Receiver zuhause haben, läuft DVB-C auch. Für Eins Muxx oder ZDF Info wird sich niemand einen teuren Receiver kaufen.
Terranus

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Terranus »

zum TV : ich denke (hoffe) hier wird es 3 oder 4 bundesweite SFN (Gleichwellen) Netze geben, die dann einen Mobilempfang in Zügen,Bussen etc ermöglichen. Dazu muss man allerdings etwas umbauen. Weg von Regionalfensterprogrammen (wie bei ARD, RTL SAT1) .
Für die Regionalversorgung würde ich kleine SFN Netze aufbauen (Bundeslandweit,vielleicht 1 Multiplex) der dann das dritte Programm (ÖR) und sowas wie BTV als Privatsender enthält. Den Rest der Frequenzen würde ich im MFN Betrieb (Einkanalsender) belegen ,für Lokalpackete für Regionen in den Bundesländern, dann gäbs auch mal ne Chance für eine Art "Bürgerfernsehen" und eben nicht nur für KabelTV. Für die 3/4 bundesweiten Multiplexe würd beispielsweise Kanal 5 6 7 (8) hernehmen, den Rest an DAB 9 10 11 12. Wäre gerecht. Die bundeslandweiten Netze dann im UHF Bereich.

zu DAB: ich hab seit kurzem ein DAB Radio (Blaupunkt) (allerdings auch vornehmlich wegen des herrvoragenden LW/MW/UKW Tuners) aber ich bin trotzdem von der technischen Qualität von DAB überrascht. Bereits (mit der viel zu niedrigen Leistung) 1kW lassen sich eine gute Netzabdeckung- außer Haus- erreichen. Ich finde die DAB von der technischen Seite her wirklich nicht schlecht. Allerdings hat man eben fast alles bei der Einführung falsch gemacht.
Das L-Band ist für die "Point to Multipoint" Versorgung einfach nicht brauchbar. Schon gar nicht mit 1kW. Hier hätte es halt auch mal Mut gebraucht, fast ungenutze Bereiche heranzuziehen wie eben den Bereich über 230 MHz. Ja ich weiß hier sendet das Militär ...ich frag mich bloß was ? Brauchen die einen so großen Bereich ? Hier müsste man sich halt wirklich mal durchsetzen in der Politik....
zu den AM -Bereichen kann man nur sagen, dass das noch lang brauchen wird. Auf der anderen Seite werden LW und MW seit Jahren totgeredet- und trotzdem sendet hier noch so manches Kilowatt. Für mich bemerkenswert dass selbst im UKW-Deutschland hier immer noch drei LW 500kW Sender arbeiten.
UKW wird es noch sehr lange geben, es gibt wohl kaum einen Rundfunkbereich, den soviele Einzelgeräte empfangen können wie UKW. Kein Verbreitungsweg erreicht einen dermaßen hohen Verbreitungsgrad. Das stellt man nicht einfach so mal um, das dauert Jahrzehnte. Der Hörfunk wird sich den Luxus leisten müssen, lange parallel analog und digital zu senden.
zum Satellitenempfang kann man sagen, dass es auch hier noch lange dauern wird, bis der letzte Sender sein analog Signal abgeschaltet hat. Das wird aber schneller gehen als bei UKW. Fürs TV gibt man eben leichter mehr Geld aus. Außerdem wird einem (im Gegensatz zu DAB) digital auch mehr geboten als analog -allerdings nur in Sachen Anzahl der Programme, qualitätsmäßig ändert sich kaum was, die Bitraten sind oft ein Witz. Hier wirds gehen wie bei der Einführung des FarbTV- wenn der alte Kasten kaputtgeht kauft man neuen ( Receiver) der dann mittlerweile fast immer digital ist. Daher setze ich hier einen Zeitraum von 10 Jahren an bis 90% der Sathaushalte digital sind.
Beim KabelTV dagegen schauts schlecht aus: hier braucht man keinen Receiver, also kann der nicht kaputtgehen, also kein Anreiz auf digital umzustellen. Dazu kommt noch, dass gegenwärtig viele der analogen Kabelprogramme digital nicht zu empfangen sind. Das Kabel ist veraltet und überreguliert. Ich denke das wird noch länger analog bleiben als terrestrisch und Sat. Da müsste man schon große Umstellungsaktionen seitens der KabelTV Gesellschaften geben (subventionierte Boxen etc).
Grundsätzlich müssen die Umstellungen dem Konsumenten einen Vorteil bringen. Derzeit bringen sie weder im TV noch im Radiobereich einen derart großen Vorteil, der die Mehrheit überzeugt. Im TV Bereich setzt man auf Quantität statt Qualität, im Radiobereich dagegen steigt zwar die Qualität, jedoch die Auswahl ist nicht ausreichend.
Jo-B

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Jo-B »

Also, mein Vorschlag:

- lokale Versorgung: DRM um 27 MHz, da den Sendern so eine individuelle Reichweite ermöglicht wird; UKW als Alternative, ggf. in einigen Jahren mit einem System, das besser ist als IBOC (??);
- landesweite Versorgung: T-DAB im Band 3 mit ordentlich Power, ggf. Senderstandorte benutzen, die eine größere Reichweite erlauben, auch wenn sie außerhalb des Zielgebiets stehen;
- nationale Versorgung: ähnlich wie XM in den USA, nur eben kostenlos :-).

Das L-Band ist für terrestrischen Hörfunk wirklich ungeeignet. WorldSpace bietet zwar eine große Programmvielfalt, ist aber (falls es sich wenigstens in Afrika, Asien und Südamerika durchsetzt) in Europa nicht durchsetzbar, weil die Klangqualitäten zu schlecht sind. Wollte man den gesamten nationalen Hörfunk jedes europäischen Staates ins L-Band packen, müssten die Bitraten verschwindend gering ausfallen.
Allerdings müsste, wenn der nationale Hörfunk hingegen wie XM ausgestrahlt wird, für jeden Staat (notfalls für mehrere kleine Staaten, z.B. BeNeLux) ein Monster-Transponder zur Verfügung gestellt werden, was wohl um 2 GHz (XM) schwierig sein dürfte (??). Hingegen könnten in den restlichen Sat-Bändern einzelne Transponder ausrangiert/ausgewiesen werden, falls das Signal in dem Fall am Boden mit Hilfe nicht allzu vieler terrestrischer Verstärker nicht zu schwach und anfällig wird.
Diese Methode ist meiner Ansicht nach jedenfalls die einzige Methode, ordentliche Radiosender für alle Hörergruppen zu bringen, ohne dass die Kapazitäten gesprengt werden oder/und der Klang darunter leiden muss.
XM hat neulich einige neue Programme aufgeschaltet und bietet jetzt ein wirklich gutes Angebot an Radiosendern. Gäbe es diesen Service in Europa, hätten hier vielleicht schon viele ein XM Radio (oder????).

Soviel dazu, nu nix wie zum nächsten UKW-Radio..... *grins*
Brubacker

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Brubacker »

zu Andreas:
Gute Analyse. Würde einen Großteil davon auch so sehen. Klingt nur alles schon wieder zu optimistisch und ich befürchte es wird doch irgendwie anders kommen.

zu Terranus:
Mit den MFN-Frequenzen würde ich Dir zustimmen. Aber ich wäre dafür, alles in MFN zu machen, gerade um besser lokalisieren zu können. Mehr lokale Inhalte in bundesweiten Sendern und vielleicht auch lokale Werbung. Nicht ganz so, wie in den USA, aber etwas lokaler wie momentan.
Sven

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Sven »

Jo-B,

ja XM Radio ist das geilste, was es auf diesem Planeten gibt. Dafür würde ich sogar deutlich mehr als 10 Dollar im Monat blechen...
Peter

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Peter »

UKW wird es sicher noch sehr lange geben. DAB wird es in der gegenwärtigen Form verdammt schwer haben.
Ich sehe gute Chancen für die alten AM-Bereiche (in DRM natürlich), ganz einfach weil es dort für jeden Bedarf ausreichend Frequenzen gibt.
Flugfunk, Seefunk, PTP usw. sind auf diese Bereiche kaum noch angewiesen, so dass eine Neuordnung Kapazitäten für Rundfunk schaffen kann.
Die Langwelle könnte über 300 kHz hinaus erweitert werden. Die riesigen Reichweiten der Bodenwellen ohne großen Qualitätsverlust ermöglichen die Versorgung eines ganzen Landes (oder mehr) mit nur einem einzigen Sender.
Auf der Mittelwelle, die sich auch nach oben erweitern lässt, spielen Boden- und Raumwelle eine Rolle. Die heutigen Interferenzen würden durch DRM weitgehend beseitigt.
Interessant für eine Europaversorgung (Tag und Nacht) ist der Bereich zwischen 3 und 5 MHz, heute nur vereinzelt abends genutzt, etwa von der Deutschen Welle auf 3995.
Für weltweite Versorgung sind die oberen Kurzwellen zwischen 6-21 MHz zuständig. Die Schwankungen die es da gibt (Sonnfleckenaktivität usw.) wären kein großes Problem mehr, da es bei DRM ja auch eine Art RDS gibt, so dass automatisch die beste Frequenz eingestellt wird.
Zwischen 22-27 MHz wäre dann wieder die Bodenwelle interessant, die in diesem Bereich nicht sehr weit geht, also jede Menge Platz für lokale und regionale Versorgung.
Ergo für jeden Bedarf die richtige Frequenz.
Erich

Re: Zukünftige Verbeitungswege von Rundfunk

Beitrag von Erich »

Wer will schon angesichts des z.Z. weltweit gebremsten Konsumverhaltens langfristige Zukunftsprognose wagen? Akzeptanz neuer Technologien geht nun mal über die Haushaltskasse der Verbraucher. Und solange bewährtes "Gut-einfach-und-billich" den Ansprüchen genügt, wird es immer schwieriger, neue Wünsche zu wecken, sprich: neue Märkte zu erschließen.

Ich glaube auch, daß Vielfalt das Verkaufsargument schlechthin ist. DVB-T wird Satellitenprogrammnutzer wohl nicht mehr hinterm Ofen vorlocken, wohl aber die Kabelkunden! Aber ein Medium hat Andreas völlig vergessen, dazu eine kleine Geschichte von vor 3 Wochen:

Auf dem Weg zum Studio des Offenen Kanals hörte ich überrascht Gäste meines Vorgängers aus allen Teilen der Welt, Studenten der International University Bremen, ihre Eltern und Freunde grüßen. In den Heimatländern wohlgemerkt. Und als ich den Taubenschlag betrat, wurde mir schlagartig klar, was ich - wie Ihr vielleicht auch - völlig unterschätzt habe: Ich sah ein halbes Dutzend verstrippter MP3 geladener Notebooks auf dem Mischpult, während erneut Grüße in Englisch nach Jamaica rausgingen. Ob dort denn jemand unseren Stream im Internet überhaupt hören könne, fragte ich: "Yes, of course." antwortete mir die freundliche Tochter privilegierter Eltern. Ist das die Zukunft? Immerhin: Wer von uns hatte schon vor 20 Jahren einen PC?

Webradio wird wie alle anderen Verbreitungswege ein festes Segment im großen Kuchen sein. Alles andere regelt der Markt, also wir...
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