Re: Sender Wilsdruff wird abgerissen
Verfasst: So 4. Aug 2019, 13:02
Ok, Schluss jetzt mit der politischen Diskussion, die ehh kein Ergebniss bringen wird.
Zurück zum Thema, aber zur Technik!
Zurück zum Thema, aber zur Technik!
Warum hat man nicht die alte Antenne genutzt?SatAG hat geschrieben: ↑Mi 31. Jul 2019, 18:32 Gerade eben im Radiomuseum gefunden : https://www.radiomuseum.org/forum/eine_ ... druff.html
Ein Kleinsender wird wird auf 1044Khz aktiviert.
Alles weitere bitte auf der Seite oben entnehmen.
Ja, das wäre der Idealfall gewesen. Wahrscheinlich fehlt nur die Genehmigung...Warum hat man nicht die alte Antenne genutzt?
Die MW ist in Deutschland komplett uninteressant. Der Hörer nimmt sie einfach nicht an. Das war in Heusweiler auch so. Auch ist man im Radio erstmal an der DAB+ Einführung interessiert, und dies scheint fordernder sein dem Hörer beizubringen, als etwa in UK, Norwegen oder der CH. Da will man nicht noch eine alte Technik wiederbeleben die noch dazu teurer ist als DAB+. Selbst in UK,wo die Mittelwelle noch aktiv genutzt wird, verschwinden die Hörerzahlen. Talk Sports oder BBC Radio 5 vielleicht ausgenommen. Absolute Radio hat in UK mitlw. so viel an Leistung reduziert, dass das Programm einfach nichtmehr interessant ist, zu hoeren, ausser eben bei DXern. Warum Absolute Radio immer noch in UK auf MW sendet, in dieser miesen Qualität können sie die Sender gleich abdrehen, auf DAB ist Absolute in UK mit 6 oder 7 Programmen bereits präsent.TobiasF hat geschrieben: ↑So 4. Aug 2019, 14:40 Was mich ein bisschen wundert, ist, dass im Nachbarland Tschechien die Mittelwelle von Privatsendern genutzt wird (792/1233 kHz Rádio Dechovka, 981 kHz Český Impuls, 1062 kHz Country Radio), während sich auf deutscher Seite anscheinend kein Radiomacher für Wilsdruff interessiert.
Wilsdruff hätte zahlreiche Vorteile:Eine interessante Idee wäre auch, über die Mittelwelle zwei DAB+-Programme zu simulcasten. Das wäre eine wunderbare Werbemaßnahme für DAB+, die Leute können schon mal „reinschnuppern“, was sie auf DAB+ in höherer Qualität erwartet.
- Es sind zwei Frequenzen (1044 und 1431 kHz) verfügbar, also können zwei Programme gesendet werden.
- Man erreicht tagsüber Dresden und Umgebung. Es handelt sich um eine attraktive Großstadt mit 554.649 Einwohnern, und rundherum erreicht man nochmals genauso viele Menschen. Auf UKW ist das für neue Sender nicht möglich.
Da der Dresdner UKW-Äther viele Genres (Schlager, Jazz, Rock, Country, elektronische Musik, Kinderprogramm) gar nicht bietet, ist es sehr leicht, eine Marktlücke zu finden und die Leute zum Drücken ihrer MW-Taste zu bewegen.- Man erreicht nachts ganz Deutschland. Und das, ohne jahrelang auf den Bundesmux 2 warten zu müssen und zu bangen, dass man dort einen Platz abbekommt.
- Die Zuhörer brauchen sich kein DAB+-Radio anzuschaffen. Das Werksradio im Auto, das RFT-Radio aus der DDR oder der Volksempfänger tut's auch.
Du meinst, die Leute sollen einen in Vergessenheit geratenen Empfangsweg nutzen, um von einem noch unbekannten Empfangsweg zu erfahren?
Da sind leider DDR Nostalgiker und Ostalgiker unterwegs.
Du fängst hier schon wieder an, in deine politische Meinung abzudriften.102.1 hat geschrieben: ↑Mo 5. Aug 2019, 10:42 Die Sender Heusweiler, Weiskirchen, Wertachtal, Aholming, oder Holzkirchen gibt's ja auch nicht mehr und deren verbreitete Programme hatten mit Sicherheit mehr interessierte Hörer als DDR1.
Radio Free Europe hat da einen weitaus besseren Beitrag für Europa geleistet, als der Sender Wilsdruff mit DDR 1 oder diesem temporären Propagandaprogramm welches während der Niederschlagung des Prager Frühlings und in der Zeit der sogenannten "Normalisierung" der CSSR auf Sendung war.
Per Definition von 102.1 ist das offenbar jeder, der ein Programm von einem in der DDR gebauten Sendeturm empfängt oder empfangen will, auch wenn der technische Standard oder das Programm nix mit der DDR am Hut hat. Da ich Radioprogramme vom Dresdner Fernsehturm empfange, bin ich gemäß dieser Definition auch ein Ostalgiker.
Deiner Meinung, offenbar. Meiner Meinung offenbar nicht.TobiasF hat geschrieben: ↑Mo 5. Aug 2019, 12:05Per Definition von 102.1 ist das offenbar jeder, der ein Programm von einem in der DDR gebauten Sendeturm empfängt oder empfangen will, auch wenn der technische Standard oder das Programm nix mit der DDR am Hut hat. Da ich Radioprogramme vom Dresdner Fernsehturm empfange, bin ich gemäß dieser Definition auch ein Ostalgiker.
Ich finde Deine Gedankengänge interessant, aber im Prizip ist diese Diskussion ist doch auch schon x Mal durch.TobiasF hat geschrieben: ↑So 4. Aug 2019, 14:40 Wilsdruff hätte zahlreiche Vorteile:Eine interessante Idee wäre auch, über die Mittelwelle zwei DAB+-Programme zu simulcasten. Das wäre eine wunderbare Werbemaßnahme für DAB+, die Leute können schon mal „reinschnuppern“, was sie auf DAB+ in höherer Qualität erwartet.
- Es sind zwei Frequenzen (1044 und 1431 kHz) verfügbar, also können zwei Programme gesendet werden.
- Man erreicht tagsüber Dresden und Umgebung. Es handelt sich um eine attraktive Großstadt mit 554.649 Einwohnern, und rundherum erreicht man nochmals genauso viele Menschen. Auf UKW ist das für neue Sender nicht möglich.
Da der Dresdner UKW-Äther viele Genres (Schlager, Jazz, Rock, Country, elektronische Musik, Kinderprogramm) gar nicht bietet, ist es sehr leicht, eine Marktlücke zu finden und die Leute zum Drücken ihrer MW-Taste zu bewegen.- Man erreicht nachts ganz Deutschland. Und das, ohne jahrelang auf den Bundesmux 2 warten zu müssen und zu bangen, dass man dort einen Platz abbekommt.
- Die Zuhörer brauchen sich kein DAB+-Radio anzuschaffen. Das Werksradio im Auto, das RFT-Radio aus der DDR oder der Volksempfänger tut's auch.
Hinsichtlich der Mittelwelle in Deutschland bedarf es einmal eine längst überfällige Diskussion, über deren Zukunft. Kommerziell oder öffentlich rechtlich wird es da wahrscheinlich nichts mehr, allerdings kann ich mir so eine Lösung wie in den Niederlanden gut vorstellen. Irgendwelche private non-kommerzielle Interessensgruppen die 1kW Sender oder andere niedrige Leistungsdaten, einfach ohne großen Bürokratieaufwand betreiben.2-0-8 hat geschrieben: ↑Mo 5. Aug 2019, 18:17
- Im nächsten (oder übernächsten) Auto wird ein Autoradio mit DAB sein. Der Durchsatz mit DAB-Radios steigt mit der Zeit ganz natürlich an, so wie der Durchsatz mit AM-Empfängern schon lange abnimmt.
Mein Fazit: DAB wird kommen, auch wenn sich viele in D aufführen wie die sprichwörtliche Zicke am Strick. Das Problem von DAB in D ist m.E. der hohe Durchsatz mit UKW-Empfängern, die "Preissensitivität" der Käufer, die 50 EUR für ein Radio scheuen, aber gleichzeitig hunderte Euro für TV ausgeben und die Vielzahl von empfangbaren UKW-Sendern (jedes Dorfradio bekommt eine UKW-Funzel).
Mittelwelle schalten sie trotzdem schon lange nicht mehr ein.
Absolut korrekte Aussage. In unseren Firmenwagen (hauptsächlich VW) wird seit etwa 1,5 Jahren kein Radio mit AM mehr ausgeliefert. Da sind entweder reine UKW- oder kombinierte UKW-/DAB-Radios drin. Noch ein paar Jahre und keines dieser Autos wird mehr AM-Empfang haben.2-0-8 hat geschrieben:
- Im nächsten (oder übernächsten) Auto wird ein Autoradio mit DAB sein. Der Durchsatz mit DAB-Radios steigt mit der Zeit ganz natürlich an, so wie der Durchsatz mit AM-Empfängern schon lange abnimmt