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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 12:51
von WiehengeBIERge
Ohne Antenne und Erdung funktioniert der VE301 natürlich nicht.

Aber mit beidem geht z.B. England bei mir sehr gut. Wie gesagt, es geht fast das gleiche, wie mit eibem Superhet aus den 50ern, nur die Bedienung ("Einpfeiffen) ist kniffeliger.

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 13:29
von Radio Fan
Nur mal so am Rande erwähnt, daß es früher ziemlich gefährlich war, sich auf solche Frequenzen zu "verirren" !
https://youtu.be/UJG7se7MGvA ab 0:30

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 13:39
von Handydoctor
In Herzberg und der weiteren Umgebung war damals wahrscheinlich nur die 191 Khz zu empfangen. Bild

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 16:21
von wolfgangF
Ich meine, VE und DKE konnten nur bis 1500 kHz empfangen, das Frequenzband darüber wurde meines Wissens erst nach dem dem Krieg freigegeben.

Beide Empfänger konnten durchaus auch weiter entfernte Sender empfangen, insbesondere bei Verwendung einer Hochantenne. Die Einstellung erforderte aber wohl viel Fingerspitzengefühl. Beromünster oder auch Radio Luxemburg waren in Südwestdeutschland nach meiner Kenntnis mit den Geräten empfangbar.

Es gab, zumindest vor dem Krieg, auch einiges Zubehör zur Empfangsverbesserung/-erweiterung, wie Sperrkreise zur Unterdrückung starker Ortssender, oder auch Kurzwellenvorsätze.

(Quelle u.a. das Buch „Mitteldeutscher Rundfunk - Radio-Geschichte(n)).

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 17:47
von ScheichManfred
wolfgangF hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 16:21 Ich meine, VE und DKE konnten nur bis 1500 kHz empfangen, das Frequenzband darüber wurde meines Wissens erst nach dem dem Krieg freigegeben.
Aufgrund der riesigen Toleranzen der Bauteile (Kondensatoren mit 20% Toleranz waren damals gängig) würde ich das jetzt nicht unterschreiben. Das wird von Gerät zu Gerät recht unterschiedlich gewesen sein.

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 17:57
von WiehengeBIERge
wolfgangF hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 16:21 Ich meine, VE und DKE konnten nur bis 1500 kHz empfangen, das Frequenzband darüber wurde meines Wissens erst nach dem dem Krieg freigegeben.
Die höchste beschriftete Frequenz ist sogar nur 1400 kHz. Aber die Skala geht noch ein ganzes Ende weiter.
Da der Empfangsbereich ausschließlich von der Spule und dem Drehko bestimmt wird (es gibt nur diesen einen "Kreis") ist die Skala auch recht genau.

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 20:35
von ScheichManfred
So, ich sitze gerade vor dem DKE 38 und muss alles zurücknehmen, was ich geschrieben habe. Tatsächlich habe ich das Teil wohl seit Abschaltung von 873 und 1017 hier im Rhein-Main-Gebiet nicht mehr eingeschaltet. Damals haben die beiden, wie beschrieben, alles platt gemacht. Auf Langewelle entsprechend die 153 des DLF. Jetzt, wo es nur noch schwache Signale gibt, lässt sich doch eine erstaunliche Sendervielfalt auf die Skala zaubern. Auf Langewelle beispielsweise kriege ich: 270 Tschechien, 252 Algerien, 234 RTL, 216 RMC, 198 BBC und darüber hinaus noch schwach 225 aus Polen und die verzerrte 183 von Europe 1. Also quasi fast alles, was hier auf Langewelle noch sendet.

Auf Mittelwelle gehen die Engländer super. Ist schon geil, Guns 'n' Roses aus der Goebbelsschnauze zu hören :D. Voraussetzung sind natürlich eine ordentliche Antenne und Erdung.

Die Bedienung ist übrigens alles andere als trivial und erfordert eigentlich drei Hände. Ich hab mal ein kleines Video gemacht, vielleicht lade ich das noch hoch. Erstmal das ungeahnte Erfolgserlebnis genießen :)

PS: zum Thema Empfangsbereich: der holländische Polka-Pirat auf 1619 kHz kommt auch gut rein!

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 22:03
von sup2a
Nanana, hast du nicht das rote Schild gesehen ? ;)

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Di 5. Feb 2019, 22:27
von ScheichManfred
Ich hab extra die Rollläden unten! Und die Nachbarn sind im Urlaub :bruell:

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 08:51
von Handydoctor
Hier sind die Frquenzen, die Du Einschalten darfst. Bild

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 09:58
von DB1BMN
Cool, danke!

Sender Gleiwitz nur 5 kW?
Dann war der "Überfall" ja wirklich nicht weit zu hören.

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 10:07
von Handydoctor
Siehe auch hier: viewtopic.php?f=4&t=29208

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 12:55
von DXer
ScheichManfred hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 20:35 Auf Mittelwelle gehen die Engländer super. Ist schon geil, Guns 'n' Roses aus der Goebbelsschnauze zu hören :D.
Eher hätte ich erwartet, dass auf der Mittelwelle vor allem die 540 kHz aus Solt/Ungarn reinkommt.
Nicht nur wegen der 2 Megawatt Sendeleistung, sondern auch wegen der inhaltlichen Affinität zwischen Programm und Empfänger: Wenn im Volksempfänger heute noch was geht, dann aus Ungarn!
ScheichManfred hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 20:35Die Bedienung ist übrigens alles andere als trivial und erfordert eigentlich drei Hände. Ich hab mal ein kleines Video gemacht, vielleicht lade ich das noch hoch. Erstmal das ungeahnte Erfolgserlebnis genießen :)
Darauf wäre sicher nicht nur ich gespannt.
Lässt sich das Gerät einfach so an dem 230V-Stromnetz betreiben oder wird ein Netzteil benötigt?

Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 12:57
von PAM
Wenn es kein reiner Batterieempfänger ist, dann lässt sich W-Gerät mit Netzspannung betreiben.

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Verfasst: Mi 6. Feb 2019, 15:20
von ScheichManfred
Die niedrigen Frequenzen auf der Mittelwelle waren ziemlich schlecht zu empfangen, normalerweise ist Jil FM auf 531 kHz hier auch sehr stark. Auf dem DKE war sie nur zu erahnen, ich habe auch alle drei Antennenanschlüsse ausprobiert. Woran es liegt weiß ich nicht.

Der DKE38 ist ein sogenanntes "Allstromgerät", das mit Gleich- oder Wechselspannung betrieben werden kann. Das liegt einerseits daran, dass es damals noch vielfach Gleichstromnetze in den Haushalten gab. Außerdem hat man sich so den hohen Materialaufwand für einen Transformator gespart. Auch in den ersten Jahren nach dem Krieg wurden solche Allstromgeräte noch gebaut, problematisch war aber das Sicherheitsrisiko wegen der fehlenden galvanischen Trennung vom Netz. Meinen DKE habe ich an einem Trenn-Stelltrafo betrieben, den sollte man haben wenn man mit solchen alten Geräten hantiert.

Hier der Link zum Video, man merkt dass es mit einer Hand etwas schwierig zu bedienen ist: https://youtu.be/IjbA2Ocu_0A

Wenn ihr Untertitel einschaltet, werden die empfangenen Sender eingeblendet.