DDR-Fernsehen in Hamburg

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Router
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von Router »

uhf hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 00:18 Hat man im norddeutschen Raum nicht auch DDR 1 und DDR 2 per Richtantenne am hohen Gittermast "professionell" reingeholt
über große kanalselektive Antennen von Fuba und mit kanalselektivem Vorverstärker
- und dann ins Kabelnetz eingespeist ?
Wer kann sich erinnern ?
Im Post-Kabelnetz Wildeshausen ( südlich von Bremen) wurden DDR 1 und DDR 2 vom Brocken ab ca. Mitte der 80iger Jahre eingespeist. DDR 1 war sehr stabil, bei DDR 2 gab es bei schlechten Empfangsbedingungen Einschränkungen. Nach meiner Erinnerung wurde das Wildeshauser Kabelnetz vom FMT Bassum ( siehe https://www.senderfotos.de/senderfotos- ... en/bassum/) gespeist. Dieser schon relativ weit westlich gelegene Standort könnte auch den eingeschränkten Empfang von DDR 2 erklären.
Die UKW-Radioprogramme vom Brocken ( Radio DDR 1/Radio DDR 2/Berliner Rundfunk/Stimme der DDR) gingen in Wildeshausen problemlos, DT 64 auf 101,4 MHz wegen der geringen Leistung jedoch nicht.
koslowski
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von koslowski »

Brocken K6 habe ich in nicht sehr hoher Lage (255 m) in Wuppertal-Cronenberg nie empfangen. Koblenz war hier Ortssender, auch der örtliche Umsetzer auf K6 hat da nur leichte Jalousie verursacht. Brocken K34 habe ich dagegen mit 2x 91 El. und rauscharmem Vorverstärker dauerhaft empfangen bis Roermond in Betrieb ging.
JO31ne, 255 m asl
VHF 2: 8 El. hor. S, 8 El. vert. SW, 8 El. hor. drehbar, Sony XDR-F1 HD, Onkyo T-4970
VHF 3: 13 El. vert. SW
SW, MW, LW: Drake R-4C, SW-4A, SPR-4, Kenwood R-1000
Thomas(Metal)
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von Thomas(Metal) »

koslowski hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 22:30 Brocken K6 habe ich in nicht sehr hoher Lage (255 m) in Wuppertal-Cronenberg nie empfangen. Koblenz war hier Ortssender, auch der örtliche Umsetzer auf K6 hat da nur leichte Jalousie verursacht. Brocken K34 habe ich dagegen mit 2x 91 El. und rauscharmem Vorverstärker dauerhaft empfangen bis Roermond in Betrieb ging.
Danke, sehr interessant!
[Halb-OT]
Das bestätigt meine Meinung: Man hat in den Kabelnetzen des Ruhrgebietes so maches vorenthalten was möglich gewesen wäre, vermutlich auch das DDR-Fernsehen. Immerhin hatte man auch in Essen Südwest3, den SWF-Hörfunk hingegen lange nur in Mono :sneg: . Der Bezugssender wäre mal interessant. Ahrweiler war ja durch Wesel E56 zerschossen, weswegen eigentlich nur Schnee-Eifel E40 übrigbleibt.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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RheinMain701
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von RheinMain701 »

Da wo Ahrweiler nicht ging, nahm man gerne Bad Marienberg K44. Schnee-Eifel spielte, außer vielleicht in der Eifel selbst, so gut wie keine Rolle.
b1khz
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von b1khz »

Ich hatte damals Bekannte die wohnten Anfang in den 1980 Jahren in Harsefeld vor den Toren Hamburgs. Die hatten ohne Probleme DDR 1 + 2 vom Standort Schwerin mit einer Dachantenne empfangen können. Bei mir hier im Bremer Norden an meinem Elternhaus hatte ich auch eine drehbare Antennenanlage auf dem Dach.Bestückt mit UHF, VHF , und UKW . Das war 1980.Lange her :D. DDR1 +2 bekam ich von Schwerin nur bei Tropo recht gut.Interessant war, das ich bei DDR 1 immer Jalousiene vom Bielstein wegen Gleichkanal hatte. Lustig wurde es dann wo ich die Antenne entweder nach Schwerin oder zum Bielstein drehte, hatte ich teilweise das DDR 1 Bild und den ARD Ton oder umgekehrt. zwische Ost und Weststellung der Antenne. Dann drehte ich meistens auf den Brocken der aber nicht immer gut hier empfangbar war.
Ingelheimer
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von Ingelheimer »

koslowski hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 22:30 Brocken K6 habe ich in nicht sehr hoher Lage (255 m) in Wuppertal-Cronenberg nie empfangen. Koblenz war hier Ortssender, auch der örtliche Umsetzer auf K6 hat da nur leichte Jalousie verursacht. Brocken K34 habe ich dagegen mit 2x 91 El. und rauscharmem Vorverstärker dauerhaft empfangen bis Roermond in Betrieb ging.
Schade, dass man sich damals nicht kannte, ich wäre so gerne vorbei gekommen :-(
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 6. Feb 2019, 08:23 Das bestätigt meine Meinung: Man hat in den Kabelnetzen des Ruhrgebietes so maches vorenthalten was möglich gewesen wäre, vermutlich auch das DDR-Fernsehen. Immerhin hatte man auch in Essen Südwest3, den SWF-Hörfunk hingegen lange nur in Mono :sneg: . Der Bezugssender wäre mal interessant. Ahrweiler war ja durch Wesel E56 zerschossen, weswegen eigentlich nur Schnee-Eifel E40 übrigbleibt.
Am Kabelkopf Wuppertal hat man sich Mitte der 80er richtig Mühe gegeben: hr3 in Stereo (!), BRT1 K44 trotz SW3 K44, hessen fernsehen aus Angelburg, das gab es sonst erst wieder im Sauerland, RTL terrestrisch auf 97,0. Später hat sich für terrestrische Zuführung im Kabel und UKW keiner mehr interessiert. Als FFH auf Sendung ging oder hr4 hat man das in Wuppertal nicht ausgekabelt obwohl das garantiert gegangen wäre, weil "nicht ortsüblich". Ich hab mich damals oft erfolglos mit der OPD Dssd auseinandergesetzt. Zum Trost dürfte ich einmal den Kabelkopf besichtigen.
HH on Air
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von HH on Air »

uhf hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 00:18 Hat man im norddeutschen Raum nicht auch DDR 1 und DDR 2 per Richtantenne am hohen Gittermast "professionell" reingeholt
über große kanalselektive Antennen von Fuba und mit kanalselektivem Vorverstärker
- und dann ins Kabelnetz eingespeist ?

Ja hat man, auch die Radioprogramme (inkl. DT64), zumindest hier in HH war das so. Bis dann so um 1992 herum die DDR-TV + Radiosender abgeschaltet wurden. Das weiß ich noch genau, da es ab dann ja kein DT64 mehr gab, so blieb mir damals nur der Radiosender "OK Radio", welcher heute unter dem Namen "HH Zwei" sendet (der Sender hatte schon 8 oder 9 mal seinen Namen und das Programm entsprechend geändert :gruebel: :verrueckt: :kopf: ).
DXer Equipment :
Denon TU-800 (Modifiziert : 250/150/110 KHz) + Triax FM-3
Hama DIT2100MSBT + Iskra 3H-VHF-12-LOG

Weitere Tuner + Radios
Pioneer F-504RDS, Denon TU-1500RD + Hama DIT2010, Panasonic RF-D10, Dual MCR4 + XHDATA D-808
RadioNORD
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von RadioNORD »

Da ich in den 80er Jahren in Buxtehude gelebt habe, kann ich auch noch ein paar Details beitragen: Viele Haus-Besitzer hatten in der Stadt, die (Luftlinie) etwa 25 km südwestlich des Hamburger Stadtzentrums liegt, VHF-Antennen auf dem Dach, die Kanal 11 aus Schwerin empfangen haben. Oft hat man eine einzige Antenne genutzt, die sowohl für ARD/Kanal 9 aus Moorfleet als auch für den Schweriner Sender genutzt wurde - beide lagen etwa auf einer Linie (ähnlich wie beim Vorredner aus dem Alten Land). Nur sehr wenige betrieben den Aufwand, eine große UHF-Antenne für DDR2 zu installieren. Wenn ich mich recht erinnere, wurde aber im Buxtehuder Kabelnetz sehr frühzeitig auch DDR2 eingespeist - abgegriffen meines Wissens von einer Antennenanlage, die am Buxtehuder Fernmeldeturm an der Poststraße installiert war (der Turm, der heute die Sendeantennen für Radio 21 / 106,0 MHz) trägt. Ob dieser Turm seine UHF-Antenne auf Schwerin oder einen anderen Sender ausgerichtet hatte, kann ich leider nicht sagen.

Was den Empfang von DDR 2 in Hamburg via Sender Brocken angeht: Das dürfte aus topographischen Gründen eher schwierig gewesen sein. Im Süden Hamburgs befindet sich der Höhenzug "Harburger Berge". Die höchste Erhebung ist zwar gerade mal 150 m hoch - den direkten (Funk-)Sichtkontakt zum Brocken dürften die Harburger Berge trotzdem erschweren.
kampfkater
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von kampfkater »

Ich bin in Geesthacht bei Hamburg aufgewachsen. Liegt östlich von Hamburg. In der Unterstadt ging DDR1(K11) mit Unterdachantnne schon recht gut. Mit 6Element VHF Dachantenne hatte es Ortssender Qualität. DDR 2 von K29 war fast unmöglich, wegen ZDF auf K 30. Es gab auch keine UHF Rechen , die nach Schwerin zeigten. Mit unser UHF Gitterantenne auf den Hamburger Heinrich-Hertz-Turm ausgerichtet, bekamen wir aber den K 34 vom Brocken, allerdings sehr stark angerauscht. War wohl eine Nebenkeule vom Brocken. Bei kleinsten Tropo wurde er aber fast wie ein Ortssender. In der Oberstadt war Brockenempfang immer möglich, teilweise sogar mit Zimmerantenne. Im Kabel hatten wir beide DDR Programme, anfangs machte DDR 2 etwas Probleme, wurde wohl erst von Schwerin geholt, es war immer das ZDF mit im Bild. Später war das Bild einwandfrei, ich denke da wurde es vom Brocken geholt.
HAL9000
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Re: DDR-Fernsehen in Hamburg

Beitrag von HAL9000 »

Da kann ich nur wenig mitreden - in Wilhelmshaven lagen wir viel zu weit im Westen, als dass ein dauerhafter Empfang der DDR- Programme im Kabel möglich gewesen wäre. Das Bremer Kabelnetz war meines Wissens die nordwestlichste Insel für den Empfang "von drüben".
Zu Zeiten der Wende, als die Montagsdemos immer größer wurden, hat man am Oldenburger Fernmeldeturm Wahnbeck Versuche betrieben, das DDR- Fernsehen heranzuholen. Was daraus wurde und ob es gar zu einer Einspeisung kam, kann ich leider nicht sagen.

In WHV war (unter Dach) mit einer 43er UHF- Antenne DDR2 K34 vom Brocken immer wieder mal zu Gast, vor allem im Sommer. Als ich mit 18 meinen ersten richtigen Fernseher (67er Grundig Monolith) gekauft habe, konnte ich erstmals das Testbild dank Secam- Tuner in Farbe sehen.

Kanal 6 für DDR 1 war leider nur sehr selten möglich - wohl nicht zuletzt deswegen, weil die UHF- Antenne eben nicht für VHF ausgelegt war. Ich hatte damals zu wenig Ahnung davon, zumal der UHF- Rechen immer wieder zwischen Kanal 2 und 4 russisches Fernsehen, Italien, Norwegen usw. holte. Dass es trotzdem die falsche Antenne für diesen Bereich war und mit ner VHF vermutlich deutlich mehr gegangen wäre, wurde mir erst viel später bewusst...

Heute ist der TV- Fernempfang (trotz bester Lage in WHV - Hochhaus mit drehbarer Antenne auf dem Dach) nur noch ein nettes Beiwerk - und beschränkt sich auf DVB-T aus Hamburg, sprich Hamburg 1. Der geht nahezu immer, mal mit etwas mehr Störungen, mal gar keine. Es macht auch keinen Sinn mehr, weil viele DVB-T2- Pakete von zahlreichen Sendern im Gleichwellenbetrieb genutzt werden, so dass man nie wirklich weiss, welche Station man denn nun grade empfängt. Der Empfang zB vom WDR usw ist leider auch nicht möglich, weil oftmals dieselben Kanäle von Sendern hier im Norden genutzt werden. Und da eh alle rund um die Uhr in Betrieb sind, muss man auch nicht mehr auf die nächtliche Abschaltung warten, um zu gucken, welche Sender "darunter liegen"...
Ant: Humax 80cm Sat auf Stab USALS PolarMount- Rotor, UKW-Antenne 14 El. Kompaß @ Rotor
RX: microtelecom PERSEUS & microtelecom FM+
KFZ: Alpine i902D-G6
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