ITU Stockholm Plan 1961

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sup2a
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von sup2a »

Als Zusammenfassung und als Wertschätzung Deiner Arbeit sehe ich es gerne.-
Marc!?
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Marc!? »

Es ist wirklich nur ne reine Textdatei.

https://www.dropbox.com/s/8amqc3p4iivov ... D.txt?dl=0
Christian_66
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Christian_66 »

Dieser Fund ist super.
Besonders interessant finde ich, dass das gesamte Dokument, und nicht nur die Frequenzlisten aufgeführt sind.
Hat jemand eine Idee, warum die DDR nicht beteiligt war (siehe Präambel), aber sehr wohl Frequenzen in der DDR koordiniert wurden.
Waren die kein Mitglied in der ITU?
Wer hat deren Interessen mit vertreten?
QTH: D-53721 Siegburg
DH0GHU
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von DH0GHU »

Was mir bei Genf84 auffällt, ist, dass 104,9 und 107,4 MHz damals für den Kehler Stadtteil "Neumühl" koordiniert wurden.
NEUMUEHL 104,9 5.000 D 7E51 48N34
NEUMUEHL 107,4 5.000 D 7E51 48N34

Das ist nun doch ein ganzes Stück westlich des späteren Standorts Willstätt-Legelshurst (FMT) bei 7E55 48N33. War in Kehl mal ein Standort geplant? Heute werden diese Frequenzen bei Offenburg bzw. Lahr betrieben.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
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Kunos-Radiothek
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Kunos-Radiothek »

Christian_66 hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 21:16 Dieser Fund ist super.
Besonders interessant finde ich, dass das gesamte Dokument, und nicht nur die Frequenzlisten aufgeführt sind.
Hat jemand eine Idee, warum die DDR nicht beteiligt war (siehe Präambel), aber sehr wohl Frequenzen in der DDR koordiniert wurden.
Waren die kein Mitglied in der ITU?
Wer hat deren Interessen mit vertreten?
Es gab den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik für Gesamtdeutschland (Hallstein Doktrin 1955-1969). Die DDR war noch nicht von sehr veilen Staaten anerkannt und demzufolge war die DDR auch nicht Mitglied in internationalen Organisationen. Mehr dazu kann man bei Wikipedia lesen.

Die Interessen der DDR wurden sehr oft von der Sowjetunion vertreten. Die SU verlegte ja auch schonmal einen Senderstandort ganzzzz weit nach Westen und somit stand dieser dann "zufällig" in der DDR.
Jens1978
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Jens1978 »

Die DDR war aber, zumindest bei der ersten Sitzung, vertreten. Alle Vertreter namentlich und die dazugehörende Organisation kann man in dem anderen oben verlinken Dokument sehen, hier nochmal der Link: http://search.itu.int/history/HistoryDi ... en.102.pdf
Auf S. 501 f. finden sich die sechs DDR Vertreter. Interessant finde ich vielmehr, dass die ARD-Anstalten völlig unterschiedlich vertreten wurden. Der BR hat hohe Vertreter hingeschickt, u.a. die bekannten Herren Haunreiter und Müller-Römer während der WDR und HR gar niemanden und der NDR lediglich eine Sachbearbeiterin hingeschickt hatten. Selbst vom SR war der bekannte Herr Glesner anwesend, auch interessant, dass Herr Kniestedt dort in der Liste auftaucht. Er hat 1994 mit anderen Autoren das Buch "der deutsche Rundfunk" verfasst (= ein sehr lesenswertes und gut gemachtes Buch).

Dazu aber mal eine andere Frage: Bei Herrn Hinz, Werner wird als Funktion "Technischer Direktor Deutschlandfunk" angegeben. Was ich aber viel interessanter finde ist die Tatsache, dass hier "Bundesministerium des Inneren" angegeben wird. War der Deutschlandfunk damals ein "Staatsfunk"? Ähnlich dem Rias Berlin von den USA? Ist das auch der Grund, warum der DLF damals nur ein assoziatives Mitglied und kein vollwertiges Mitglied der ARD war?
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iro
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von iro »

Jens1978 hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 23:52War der Deutschlandfunk damals ein "Staatsfunk"?
Das Deutschlandfunk-Gesetz von 1960 (mit diesem Gesetz wurde der DLF gegründet - und die DW): https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/text.xav ... 2&nohist=1
Dort: Zweiter Abschnitt ab §5
Beides sind "Rundfunkanstalten des Bundesrechts". Inwieweit man das als Staatsfunk bezeichnen kann, sei dahingestellt.
siehe z.B. §7 (Rundfunkrat), §13 (Ernennung des Intendanten durch den Bundespräsidenten).
Als "staatsfern" lässt sich das sicherlich nicht bezeichnen. Der DLF war die bundesdeutsche Antwort auf die "Stimme der DDR" und sendete auch offiziell nur für Hörer in der DDR und im europäischen Ausland. Für die westdeutsche Bevölkerung durfte der DLF wegen der Kulturhoheit der Länder nicht senden! Nur für das Ausland - mit dem etwas schwierigen Spagat, daß Westdeutschland die DDR ja eigentlich nicht als Ausland betrachtete.

Mehr: https://www.deutschlandfunk.de/geschich ... e_id=97311
Finanzierung: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45140118.html
mittendrin
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von mittendrin »

iro hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 11:16 Der DLF war die bundesdeutsche Antwort auf die "Stimme der DDR"
Nö, "Stimme der DDR" erst seit 15. November 1971, vorher "Deutschlandsender".
Bis dahin haben Millionen von DDR-Bürgern über die Mittel- und Langwellensender des DLF bereits seit den 60ern "Schlagerderby" und Ähnliches gehört. :)
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Manager »

Kunos-Radiothek hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 23:16
Christian_66 hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 21:16 Dieser Fund ist super.
Besonders interessant finde ich, dass das gesamte Dokument, und nicht nur die Frequenzlisten aufgeführt sind.
Hat jemand eine Idee, warum die DDR nicht beteiligt war (siehe Präambel), aber sehr wohl Frequenzen in der DDR koordiniert wurden.
Waren die kein Mitglied in der ITU?
Wer hat deren Interessen mit vertreten?
Es gab den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik für Gesamtdeutschland (Hallstein Doktrin 1955-1969). Die DDR war noch nicht von sehr veilen Staaten anerkannt und demzufolge war die DDR auch nicht Mitglied in internationalen Organisationen. Mehr dazu kann man bei Wikipedia lesen.

Die Interessen der DDR wurden sehr oft von der Sowjetunion vertreten. Die SU verlegte ja auch schonmal einen Senderstandort ganzzzz weit nach Westen und somit stand dieser dann "zufällig" in der DDR.
Das war in den 50er- und 60er-Jahren so. Aber nicht mehr zum Zeitpunkt der Wellenkonferenz in den 80er-Jahren.
Im Zuge der deutsch-deutschen Entspannungspolitik Anfang der 70er-Jahre (Vier-Mächte-Abkommen für Berlin 1971, Transitabkommen 1971, Grundlagenvertrag 1973, KSZE 1975) trat die DDR 1973 der UNO und auch der ITU bei.

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Christian_66
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Christian_66 »

Kunos-Radiothek hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 23:16
Christian_66 hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 21:16 Dieser Fund ist super.
Besonders interessant finde ich, dass das gesamte Dokument, und nicht nur die Frequenzlisten aufgeführt sind.
Hat jemand eine Idee, warum die DDR nicht beteiligt war (siehe Präambel), aber sehr wohl Frequenzen in der DDR koordiniert wurden.
Waren die kein Mitglied in der ITU?
Wer hat deren Interessen mit vertreten?
Es gab den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik für Gesamtdeutschland (Hallstein Doktrin 1955-1969). Die DDR war noch nicht von sehr veilen Staaten anerkannt und demzufolge war die DDR auch nicht Mitglied in internationalen Organisationen. Mehr dazu kann man bei Wikipedia lesen.

Die Interessen der DDR wurden sehr oft von der Sowjetunion vertreten. Die SU verlegte ja auch schonmal einen Senderstandort ganzzzz weit nach Westen und somit stand dieser dann "zufällig" in der DDR.
Danke.
Die politischen Hintergründe sind mit bekannt, nur hätte ich sie bei dieser eher technischen Runde nicht so erwartet.
Offenbar waren aber doch ein paar Vertreter der DDR anwesend.
Eine ebenso aus heutiger Sicht eher abstruse Tatsache ist, dass nicht nur die Sowjetunion, sondern auch Weißrussland und die Ukraine Unterzeichner des Vertrages waren.
Die waren ja damals Teil der Sowjetunion und keine souveränen Staaten.
Aber die hatten ja auch Sitz in der UNO, so sah es halt nach mehr sozialistische Staaten aus.

Weiß jemand, für welche Territorien die Britische Überseeverwaltung in dem Vertrag zuständig war? Malta?
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Manager
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Manager »

Jens1978 hat geschrieben: Mi 14. Nov 2018, 23:52 Die DDR war aber, zumindest bei der ersten Sitzung, vertreten. Alle Vertreter namentlich und die dazugehörende Organisation kann man in dem anderen oben verlinken Dokument sehen, hier nochmal der Link: http://search.itu.int/history/HistoryDi ... en.102.pdf
Auf S. 501 f. finden sich die sechs DDR Vertreter. Interessant finde ich vielmehr, dass die ARD-Anstalten völlig unterschiedlich vertreten wurden. Der BR hat hohe Vertreter hingeschickt, u.a. die bekannten Herren Haunreiter und Müller-Römer während der WDR und HR gar niemanden und der NDR lediglich eine Sachbearbeiterin hingeschickt hatten. Selbst vom SR war der bekannte Herr Glesner anwesend, auch interessant, dass Herr Kniestedt dort in der Liste auftaucht. Er hat 1994 mit anderen Autoren das Buch "der deutsche Rundfunk" verfasst (= ein sehr lesenswertes und gut gemachtes Buch).

Dazu aber mal eine andere Frage: Bei Herrn Hinz, Werner wird als Funktion "Technischer Direktor Deutschlandfunk" angegeben. Was ich aber viel interessanter finde ist die Tatsache, dass hier "Bundesministerium des Inneren" angegeben wird. War der Deutschlandfunk damals ein "Staatsfunk"? Ähnlich dem Rias Berlin von den USA? Ist das auch der Grund, warum der DLF damals nur ein assoziatives Mitglied und kein vollwertiges Mitglied der ARD war?
Der alte DLF war vollwertiges Mitglied der ARD; der RIAS - da US-Sender - nur assoziiert. Die Finanzierung von DLF und DW übernahm das Auswärtige Amt. Von daher wundert mich die Angabe "Bundesministerium des Inneren" doch etwas.
dxbruelhart
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von dxbruelhart »

Was mir noch auffällt am orginialen GE84-Plan:
Für die Region Walenstadt war als UKW-Standort im GE84 Plan Flums-Gräpplang (590 m hoch) im Süden von Walenstadt festgelegt. Realisiert wurde dann aber der Walenstadtberg, im Nordwesten von Walenstadt, der liegt viel höher auf 1067 m, und reicht bis ins Glarnerland herein. Der Walenstadtberg brachte auch erste Gleichkanalbelegungen mit, er sendete von Anfang an gegen Radio 7 an (102,5 und 105,0) ab den späten 80er Jahren.
QTH: CH-8754 Netstal, 9E 03 27 / 47N 03 50, HB3YOC
Mitglied des UKW/TV-Arbeitskreis e.V. - www.ukwtv.de
Router
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Router »

iro hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 11:16 Der DLF (...) und sendete auch offiziell nur für Hörer in der DDR und im europäischen Ausland. Für die westdeutsche Bevölkerung durfte der DLF wegen der Kulturhoheit der Länder nicht senden! Nur für das Ausland - mit dem etwas schwierigen Spagat, daß Westdeutschland die DDR ja eigentlich nicht als Ausland betrachtete.
Das ist nicht korrekt:
Im "Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts vom 29. November 1960 heißt es in § 5 "Errichtung, Name, Aufgabe":
"Zur Veranstaltung von Rundfunksendungen für Deutschland und das europäische Ausland wird eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen "Deutschlandfunk" errichtet".
Der DLF sendete somit entsprechend dem gesetzlichen Auftrag nicht nur für die Hörer in der DDR, sondern für das gesamte Deutschland, also für die damalige Bundesrepublik und die DDR sowie in Fremdsprachen für das europäische Ausland. Das wurde auch vom DLF immer so kommuniziert, z.B. auf QSL-Karten mit der Angabe "Deutschlandfunk sendet für Deutschland und Europa", siehe z.B. hier:
https://www.wwdxc.de/qsls/europe/page-0077.htm
Mit "für das Ausland" waren fremdsprachige Programme des DLF in den Abendstunden auf den Mittelwellen Mainflingen 1538 kHz ( ab Genf 1978 1539 kHz) und Neumünster 1268 kHz ( ab Genf 1978 1269 kHz) gemeint. Ab dem 01. Januar 1977 wurden Fremdsprachenprogramme des DLF auch über die Kurzwellensender der Deutschen Welle ausgestrahlt.
Eine sehr gute und exakte Darstellung über die Geschichte des DLF gibt es hier:
https://www.addx.org/textarchiv/12-02-14-17.pdf
Marc!?
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von Marc!? »

Es gibt in Genf viele nicht verwirklichte Standorte.

In Hessen Dillenburg oder die Wasserkuppe. AUs letzterem wurde der Heidelstein bzw kurzeitig die Ersatzfrequenz vom Vogelsberg für FFH, der erste wurde für FFH und HR4 in Mittelhessen verwendet.
Der SWF mit der Pottschutthöhe zwischen PS und ZW, woraus Kettrichhof wurde, der aber das Westrich nur bedingt versorgen kann oder Schwarzer Grat wo man sich mit dem Grünten oder der Iberer Kugel behalf. Hohe Wurzel bedingt etc
iro
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Re: ITU Stockholm Plan 1961

Beitrag von iro »

Router hat geschrieben: Fr 16. Nov 2018, 19:35 Das ist nicht korrekt:
Im "Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts vom 29. November 1960 heißt es in § 5 "Errichtung, Name, Aufgabe":
"Zur Veranstaltung von Rundfunksendungen für Deutschland und das europäische Ausland wird eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen "Deutschlandfunk" errichtet".
Der DLF sendete somit entsprechend dem gesetzlichen Auftrag nicht nur für die Hörer in der DDR, sondern für das gesamte Deutschland, also für die damalige Bundesrepublik und die DDR sowie in Fremdsprachen für das europäische Ausland.
Jein.... Du hast recht, das steht da so drin. Es hätte dort aber so nicht drin stehen dürfen, da es illegal war.
Daher kam dann das 1. Rundfunk-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 28. Februar 1961:
Folgen des Urteils
Mit dem Urteil scheiterte die Einführung eines dem Bund unterstellten, von der FFG produzierten Fernsehprogramms, und die FFG wurde liquidiert. Als Folge der Entscheidung wurden die mit dem Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts vom 29. November 1960 eingerichteten Hörfunksender Deutschlandfunk (als Nachfolger des Deutschen Langwellensenders) und Deutsche Welle auf die Kompetenz für auswärtige Beziehungen aus Art. 32 GG gestützt. Das ZDF wurde aufgrund eines Staatsvertrags der Länder (ZDF-StV) gegründet.
Und https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlandfunk :
Offizielle Zielgruppen der Programme waren deutsch(sprachig)e Hörer in der DDR, in Osteuropa sowie in westeuropäischen Nachbarländern wie Italien, Frankreich, Benelux, Großbritannien, Irland, Dänemark, Norwegen und Schweden. Faktisch richtete sich der Deutschlandfunk aber vorwiegend an DDR-Bürger, denen mit dem Programm eine Alternative zum Rundfunk der DDR gegeben werden sollte. Eine per Bundesgesetz errichtete Rundfunkanstalt zur Versorgung der bundesrepublikanischen Bevölkerung wäre aufgrund der Kulturhoheit der Länder nicht zulässig gewesen (vgl. 1. Rundfunk-Urteil)
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