Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

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iro
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von iro »

zerobase now hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 15:44 wenn man 900 tsd. Abos hat, sind das rund 63 Millionen im Jahr.
Betriebskosten Sender
Betriebskosten Zuführung
Betriebskosten Internet-Zusatzangebot
Kosten Vertrieb + Werbung + Kundencenter
Händlerprovisionen
Gebühren an TV-Sender
und sicherlich noch einiges extra. Das Geld ist schnell wieder weg.
zerobase now
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von zerobase now »

iro hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 15:58 Das Geld ist schnell wieder weg.
Offenbar ZU schnell. ;)
Nordi207
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Nordi207 »

Das Freenet-Problem liegt ,wie so oft, an der Börse. Der Kurs ist 2018 von über 30€ auf unter 20€ "eingebrochen", wie es so schön heißt.
Radio Fan
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Radio Fan »

stefsch hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 13:11 Auch dafür lieferte Dehnmedia schon eine Antwort ;) :
7.11.2018 • DVB-T2 HD: FreenetTV vermarktet mit Technisat
Da soll´s dann Receiver von TS mit Jahresabo für 99€ geben.
Ich habe mal geschaut im Freenet-Shop. Die Angabe ist nicht korrekt.
Der Receiver wird nur mit 3 Monaten Gratis-Phase angeboten. ;)

https://www.freenet.tv/shop/600100-tech ... eenet-tv-2
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Spacelab »

Nordi207 hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 16:35 Das Freenet-Problem liegt ,wie so oft, an der Börse. Der Kurs ist 2018 von über 30€ auf unter 20€ "eingebrochen", wie es so schön heißt.
Und wenn man mal ein bisschen googelt und auf den einschlägigen Seiten herum liest steht der Freenet Kurs auch weiterhin auf Sinkflug.
Jelvert
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Jelvert »

Radio Fan hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 16:40
stefsch hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 13:11 Auch dafür lieferte Dehnmedia schon eine Antwort ;) :
7.11.2018 • DVB-T2 HD: FreenetTV vermarktet mit Technisat
Da soll´s dann Receiver von TS mit Jahresabo für 99€ geben.
Ich habe mal geschaut im Freenet-Shop. Die Angabe ist nicht korrekt.
Der Receiver wird nur mit 3 Monaten Gratis-Phase angeboten. ;)
Das Angebot zusammen mit dem Jahresabo für 99€ gibt es erst ab dem 12.11, .

https://www.infosat.de/technik/technisa ... tsgesch-ft
Radio Fan
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Radio Fan »

Jelvert hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 18:34 Das Angebot zusammen mit dem Jahresabo für 99€ gibt es erst ab dem 12.11, .

https://www.infosat.de/technik/technisa ... tsgesch-ft
Danke für die Info, ich lese nicht überall...
zerobase now
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von zerobase now »

Zugegeben, das mit den 99 EUR ist schon ein Kampfreis. Der Receiver scheint ja auch ganz gut zu sein. PVR und Timeshift hat er ja auch an Bord. Wenn das entsprechend promotet wird, könne das schon gut angenommen werden.
Chris_BLN
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von Chris_BLN »

iro hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 15:58 Betriebskosten Sender
Betriebskosten Zuführung
Vielleicht bekommt man einen groben Hinweis, wenn man sich die Zahlen anschaut, die die ARD an die KEF gemeldet hat für ihre Verbreitung. Das sind wohl i.d.R. 2 Muxe statt 3, dafür aber von deutlich mehr Standorten (Freenet hatte ja schon aus wirtschaftlichen Gründen das dünn besiedelte Land weitgehend ausgespart). Für 2019 sind 62,5 Mio. EUR bei der ARD für terrestrische Verbreitung vorgesehen - für UKW sind es 23,5 Mio. EUR und für Sat sind es TV + Radio 33 Mio. EUR - offenbar aber ohne SD. Für 2018 (SD-Simulcast auf Sat) kostet Radio + TV via Sat 53,5 Mio. EUR, TV-Verbreitung via Terrestrik (teils noch Umstellphase auf T2) war mit 62,5 Mio. EUR angemeldet.

Also irgendwas um die 60 Mio. EUR für das ARD-Angebot auf T2.

Das ZDF meldete 42 Mio EUR an für die Terrestrik (ein Mux). Daran änderte T2 nichts.

3 Freenet-Muxe liegen also irgendwo in dieser Größenordnung. Präzisieren könnte das jemand, der die senderstandorte mal zusammenrechnet und die realen Senderleistungen addiert und mit ARD und ZDF vergleicht. An manche Daten kommt man nicht ran, aber da i.d.R. die gleichen Antennensysteme verwendet werden, sollten auch ERP-Leistungen addierbar sein.
SeltenerBesucher
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von SeltenerBesucher »

Dann ist es verständlich, dass die Rechnung nicht aufgeht, bei 1M Nutzern die 69,- € zahlen - 19 % MwSt. = 57,98 € - Händlerprovision und Platz für die Karten in den Eloktromärkten bleibt wahrscheinlich wesentlich weniger übrig als sich Freenet erhofft hat.

Die Kalkulation ist schon merkwürdig, die ARD hat zwei MUXe für 60 Mio. und das ZDF nur einen für 42 Mio. Dabei strahlt der WDR am Sender Langenberg mehrere MUX-e mit den Regionalprogrammen aus. Ich bilde mir ein das müsste teurer sein.
bengelbenny
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von bengelbenny »

Meine Sicht der Dinge:
Ich denke, dass es Freenet mittel- und langfristig sehr schwer haben wird, auf terrestrischem Wege Fuß zu fassen. Für Freenet mögen 69 Euro Jahresgebühr günstig sein, aber in meinem Bekanntenkreis ist z.B. kaum jemand dazu bereit, für privates, durch Werbung unterbrochenes Fernsehen noch zusätzlich zu bezahlen. Und ich denke, das ist kein Einzelfall.

Zudem kommt erschwerend hinzu, dass es immer noch in der Wohnungswirtschaft oft Zwangsverkabelung gibt. Hier in Augsburg versorgt Vodafone z.B. den größeren Vermieter mit rund 10.000 Wohnungen. Und wer die Privaten in HD sehen möchte, bekommt sie für 3,99 Euro im Monat. Für die Smartcard würde eine einmalige Gebühr von 14,99 Euro anfallen, und dann ist das erledigt. Und warum viele hier gar keine privaten Sender in HD buchen liegt auch auf der Hand: Sie geben sich bei den Privaten mit SD-Qualität zufrieden. Und diese sind zumeist ohnehin im Kabelnetz frei empfangbar. Und hier in unserem Fall bei unserem Vermieter bekommt man für das "normale" Kabel-Digital zwei Smartcards ohne monatliche Gebühren und empfängt dann etwa 90 Programme. Vielen reicht das einfach so.
Und da jeder Haushalt zwei Smartcards frei hat, lockt man die potentiellen Kunden auch nicht mit Werbung für terrestrischen Empfang hinter dem Ofen hervor. Und auch dort denke ich, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt.

Zwar mag mein Vermieter sehr gute Konditionen ausgehandelt haben, aber ich vermute, dass das bei anderen großen Vermietern nicht viel anders ist.

Und auch die Entwicklung von IPTV-Lösungen spielt Freenet sicher nicht in die Karten.

Die Bildqualität über Freenet TV gefällt mir gewiss. Aber auch mir ist es das nicht wert, jeden Monat für den immer weniger werdenden TV-Konsum zusätzlich zu bezahlen. Die Öffis würden mir persönlich reichen. Vor 10 Jahren war das bei mir noch ein bisschen anders.

Schauen wir, wie es weitergehen wird!
zerobase now
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von zerobase now »

bengelbenny hat geschrieben: Fr 9. Nov 2018, 09:29 Und wer die Privaten in HD sehen möchte, bekommt sie für 3,99 Euro im Monat. Für die Smartcard würde eine einmalige Gebühr von 14,99 Euro anfallen, und dann ist das erledigt.
Das ist aber schon extrem günstig. Ich kenne da auch andere Preise, da sind es 4 EUR pro Woche. Insgesamt ist das Gejammer über den Preis aber nicht gerechfertigt. Das sind weniger al 6 EUR im Monat und gefähr 20 Cent pro Tag. Dafür bekommt man noch nicht mal ne Schachtel Zigaretten und selbst ne Tankfüllung kostet mehr als die Jahresgebühr von Freenet. Natürlich muss jeder für sich entscheiden, ob es ihm das Wert ist, aber finanziell ruinieren wird das niemanden. Wer auf die Privaten verzichten kann, der ist ja sowieso fein raus.
stefsch
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von stefsch »

bengelbenny hat geschrieben: Fr 9. Nov 2018, 09:29
Zudem kommt erschwerend hinzu, dass es immer noch in der Wohnungswirtschaft oft Zwangsverkabelung gibt. ......

Und auch die Entwicklung von IPTV-Lösungen spielt Freenet sicher nicht in die Karten......
Um in der Wohnungswirtschaft "Fuß zu fassen" müsste man konkurrenzfähig werden. Die Kabel- und/oder IP-Anbieter haben den Vorteil, dass sie die Hausinfrastruktur für den Vermieter erstellen und dafür monatlich (wiederkehrend) kassieren und die Kosten so auf die Mieter umlagefähig sind. Bei Terrestrik/Freenet muß der Vermieter einmalig Investieren und kann in der Regel nicht (so einfach) umlegen und wird nicht am Freenet-Modell beteiligt. Auch findet man heute keine richtigen Antennenbauer mehr (an jeder Ecke).
Freenet müsste auf die Vermieter zugehen, die Hausverkabelung auf Terrestrik um-/rückbauen und dem Vermieter ein umlagefähiges Modell anbieten oder auch an den Aboerlösen beteiligen. Modelle mit "zwei Endgeräte (pro Mietwohnung) für den Preis von einem" wären da hilfreich. Dazu muß bei Freenet erstmal der Wille vorliegen und auch die Marge für so ein Modell abfallen....es sieht nicht danach aus. :heul:

stefsch
zerobase now
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von zerobase now »

stefsch hat geschrieben: Fr 9. Nov 2018, 10:07 Freenet müsste auf die Vermieter zugehen, die Hausverkabelung auf Terrestrik um-/rückbauen und dem Vermieter ein umlagefähiges Modell anbieten oder auch an den Aboerlösen beteiligen. Modelle mit "zwei Endgeräte (pro Mietwohnung) für den Preis von einem" wären da hilfreich.
Also ganz ehrlich der Antennenempfang über Dach ist doch heutzutage überhaupt nicht mehr der Fall. Wieso soll sich jemand für viel Geld da noch eine Antennenanlage aufs DAch setzen? Da ist es doch viel einfacher sich ne Sat-Schüssel zu installieren; Verteiler und gut iss.

Das es für ein Zweitgeräte Ermäßigungen geben sollte, war mal im Gespräch und wurde mir sogar von Freenet bestätigt, aber offenbar hat man dies wieder verworfen und wenn es denen jetzt so schlecht geht, kann ich mir vorstellen, dass das ganz vom Tisch ist.
DH0GHU
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Re: Media Broadcast kurz vor der Pleite ?

Beitrag von DH0GHU »

Noch einfacher ist es mittlerweile häufig, sich TV einfach via IP zu holen. Kabel-TV ist technisch eigentlich überholt. Sat und Terrestrik haben aber durchaus aufgrund der Ortsungebundenheit ihre Berechtigung.
Das Problem von Freenet - und vielen vielen anderen Firmen - ist aber, dass die Bevölkerung in D wohl noch immer nicht im Dienstleistungszeitalter angekommen ist. Für "harte" Leistungen (insbesondere solche mit Prestige wie z.B. Fernseher, Autos, etc) gibt man gerne Geld aus, aber wehe, man soll für Services, Software etc. zahlen.... Werbung will auch jeder ausblenden - wie soll denn da bitteschön ein Wirtschaftssystem abseits reiner Industrie funktionieren und wovon sollen die Mitarbeiter der Dienstleistungsbranche denn leben?
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
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Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
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